Philharmonie Berlin: Begeisterter Applaus für ein Weltklasseorchester – aber viele Plätze bleiben leer

Foto: wikipedia.de © Schirmer
Philharmonie Berlin,
4.September 2018
Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
Manfred Honeck Dirigent
Anton Webern:  Fünf Sätze für Streichquartett op.5 (Fassung für Streichorchester)
Alban Berg:  Fünf Orchesterlieder nach Texten von Peter Altenberg op.4
Anton Bruckner:  Symphonie Nr.3 d-moll (3.Fassung)

von Peter Sommeregger

Der Kanon der von den großen europäischen Orchestern regelmäßig aufgeführten Komponisten und Werke ist bedauerlicherweise doch recht überschaubar. So war es erfreulich, dass das Concertgebouw-Orchester bei seinem Gastspiel im ersten Teil bedeutende Stücke der so genannten zweiten Wiener Schule präsentierte, die vergleichsweise selten zu hören sind. „Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Manfred Honeck,
Philharmonie Berlin“
weiterlesen

Das Rotterdam Philharmonic Orchestra in Berlin: Abend der Extraklasse

Foto: HANS VAN DER WOERD (c)
Philharmonie Berlin,
2.September 2018
Gastspiel Rotterdam Philharmonic Orchestra
Yannick Nezet-Seguin Dirigent
Bernd Alois Zimmermann Sinfonie in einem Satz (Fassung mit Orgel,1951)
Anton Bruckner Symphonie Nr.4 Es-Dur (Fassung 1878/80)

von Peter Sommeregger

Anlässlich des Musikfests Berlin ist in der Philharmonie auch das Rotterdamer Orchester zu hören, das in den letzten Jahrzehnten zu den Europäischen Spitzenorchestern aufgeschlossen hat. Dies ist vielleicht nicht zuletzt den beiden langjährigen Chefdirigenten Valery Gergiev und Yannick Nezet-Seguin geschuldet, die hohe Qualitätsstandards gesetzt haben. Letzterer verlässt das Orchester nun nach zehn Jahren, bleibt aber Ehrendirigent und begleitet seine Musiker noch auf einer Tournee anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Orchesters. „Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nezet-Seguin,
Philharmonie Berlin“
weiterlesen

"Don Carlo": Verdi in einem alten Sägewerk in Schweden

Foto: Andreas Hylthén (c)
Giuseppe Verdi, Don Carlo
Opera på Skäret, Kopparberg, Schweden, 25. August 2018

von Yehya Alazem

15 Jahren nach der Gründung ist „Opera på Skäret“ nun eine international etablierte Operngesellschaft und eine der populärsten Sommeropern in Schweden. Der Ort ist ein 1967 stillgelegtes Sägewerk am See mitten im Wald. „Opera på Skäret“ hat auch ihren eigenen Zug, der von Stockholm aus direkt zur Oper fährt. Das Gebäude hat eine gute Akustik, ist aber vom Wetter sehr abhängig: Wenn es heiß ist, schwitzt man, und wenn es kalt ist, friert man. „Giuseppe Verdi, Don Carlo,
Opera på Skäret, Kopparberg“
weiterlesen

Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker: Stürmischer Auftakt einer Liebesbeziehung

Foto: Monika Rittershaus (c)
Philharmonie Berlin,
24. August 2018
Sonderkonzert Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko Dirigent
Richard Strauss  Don Juan op.20
Tod und Verklärung op.24
Ludwig van Beethoven Symphonie Nr.7 A-Dur op.92

von Peter Sommeregger

Der bereits 2015 zum neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker gewählte Kirill Petrenko hat sich seither in Berlin sehr rar gemacht. Seine Verpflichtungen als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München, wo sein Vertrag noch bis 2019/20 läuft, ließen ihm kaum Zeit, um in Berlin Konzerte zu leiten. In der heute begonnenen Saison wird er aber wenigstens zwei Konzertprogramme dirigieren. „Sonderkonzert Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, Strauss, Beethoven,
Philharmonie Berlin“
weiterlesen

Die DONNERSTAG-PRESSE – 5. JULI 2018

Foto: Johannes Ifkovits (c)
Für Sie in den Zeitungen gefunden: Die DONNERSTAG-PRESSE – 5. JULI 2018

Bayreuth
Na also: Piotr Beczala ist Bayreuths neuer Lohengrin
Münchner Merkur

Bayreuther Festspiele: Star-Tenor Piotr Beczala springt als Lohengrin ein
Vor wenigen Tagen sagte in Bayreuth spektakulär der „Lohengrin“-Tenor ab, weil er den Text nicht gelernt hatte. Nun springt ein Star ein, der Pole Piotr Beczala. Sein Vorteil: Er kennt die Rolle gut.
Die Welt.de

Lohengrin lyrisch
Mehr als nur ein Ersatz: Der Tenor Piotr Beczała springt nach der Absage von Roberto Alagna kurzfristig in Bayreuth ein. In drei Wochen ist Eröffnungspremiere. Aber keine Bange: Beczała ist für diese Partie mehr als nur eine Ersatzlösung.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/oper-lohengrin-lyrisch-1.4040593

München/ Bayerische Staatsoper
Die Hausheilige
Edita Gruberova bei der Festspiel-Gala im Nationaltheater
http://www.sueddeutsche.de/kultur/kurzkritik-die-hausheilige-1.4040347 „Die DONNERSTAG-PRESSE – 5. JULI 2018“ weiterlesen

Martha Argerich und Daniel Barenboim: Nach 60 Minuten ein kurzes Winken... und weg sind die beiden. Kleine, ergraute Leute, händchenhaltend... 

Foto: Daniel Dittus (c)
Laeiszhalle Hamburg
, 28. Juni 2018
Martha Argerich Festival
Peter I. Tschaikowsky (1840-1893) / Ohad Ben-Ari (* 1974),
Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester, nach dem Klaviertrio  op. 50 in a-Moll
Robert Schumann, Sechs Studien in Canonischer Form für den Pedalflügel op. 56, arrangiert für zwei Klaviere von Claude Debussy
Claude Debussy, En blanc et noir

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

„A la memoire d’un grand artiste“ steht auf der Titelseite des Konzertprogramms – „in Erinnerung an einen großen Künstler“. Gemeint ist Nikolai G. Rubinstein, Freund und Unterstützer von Tschaikowsky. 1881 starb er plötzlich, nicht mal 50 Jahre alt. Das Konzert, nach einer mehrmonatigen Depression entstanden, ist eine Hommage an die Freundschaft, an künstlerische Leistungen von Nikolai Rubinstein (der Bruder von Anton Rubinstein) und ein Weg, sich  mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Da geht es den großen Künstlern nicht anders als uns allen: ein Loch klafft in unserem Leben – was nun? Sehr viele Menschen finden nach einem plötzlichen oder weniger plötzlichen Verlust zur „ernsten“ Musik. Ohne Worte, ohne irgendetwas sagen zu wollen, sprechen solche Musikstücke unser Bedürfnis nach Ewigkeit an. „Martha Argerich Festival , Martha Argerich, Daniel Barenboim, Symphoniker Hamburg,
Laeiszhalle Hamburg“
weiterlesen

Sir Simon Rattle in der Philharmonie Berlin: Abschied mit Hammerschlag

Foto: (c) Sheila Rock licensed to Warner Classics
Philharmonie Berlin
, 20. Juni 2018
Berliner Philharmoniker, Dirigent: Sir Simon Rattle
Gustav Mahler, Symphonie Nr. 6 a-Moll

Von Peter Sommeregger

Nach 16 Jahren heißt es nun Abschied nehmen von Sir Simon, der die Berliner Philharmoniker 2002 von Claudio Abbado übernahm. Es war von Beginn an eine fruchtbare, kreative Zeit für alle Beteiligten. Man konnte schon bei Rattles Gastdirigaten vor 2002 spüren, dass die Chemie zwischen ihm, dem Orchester und auch dem Publikum stimmte. Dass diese Ära – man kann es getrost so nennen – nun zu Ende geht, mag wehmütig stimmen, aber letztlich ist es immer klug, die Dominanz einer künstlerischen Persönlichkeit zeitlich zu begrenzen. Gerade in Berlin kann man gegenwärtig erleben, wie sich ein  unlimitiertes Festhalten an einer Position negativ auswirken kann. Sir Simon hat bereits eine neue Aufgabe beim London Symphonie Orchestra gefunden, die Berliner Philharmoniker warten ungeduldig auf den Amtsantritt ihres designierten Nachfolgers Kirill Petrenko. „Gustav Mahler, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle,
Philharmonie Berlin“
weiterlesen

Mit Ernst und Spaß bei der Sache – Sir Simons vorletztes Konzert in der Philharmonie Berlin

Foto: Sebastian Hänel (c)
Philharmonie Berlin, Großer Saal, 14. Juni 2018
Krystian Zimerman – Klavier
Sir Simon Rattle – Dirigent
Berliner Philharmoniker

von Regine Neudert

Spannung liegt in der Luft in der beinahe ausverkauften Berliner Philharmonie. Viele sind trotz sommerlicher Temperaturen gekommen, um den Chefdirigenten mit seinen Philharmonikern ein vorletztes Mal im Großen Saal der Philharmonie zu erleben. Dieser verabschiedet sich am 19. und 20. Juni mit Mahlers 6. Symphonie endgültig von den Berlinern. Die Ankündigung des Rücktritts von Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker liegt bereits fünf Jahre zurück. Mit dem Ende der Saison 2017/2018 legt er sein Amt nieder und übergibt die musikalische Leitung des Orchesters an Kirill Petrenko. Ein Ereignis, auf das man mit nicht wenig Spannung seit geraumer Zeit wartet. „Krystian Zimerman, Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker
Philharmonie Berlin“
weiterlesen

Kunst und Spektakel: perfekt schöne Bilder in der Elbphilharmonie

Foto: (c) Ralph Larmann
Elbphilharmonie
Hamburg, 22. Mai 2018
Metropolis (D 1927 / restaurierte Fassung von 2010)
Fritz Lang
, Regie
Thea von Harbou, Drehbuch
Ensemble Modern
Martin Matalon, Komposition der Filmmusik und Dirigent
Norbert Ommer, Klangregie

von Sebastian Koik

Für die Film-Architektur wurden 500 Modelle von Wolkenkratzern mit bis zu 70 Stockwerken gebaut. Die utopische Welt in Metropolis erinnert an eine weiterentwickelte Version des damaligen New York, der Verkehr fließt in unterschiedlichen Formen auf diversen Ebenen.

Utopie, lautet das Motto des 3. Internationalen Musikfestes Hamburg, in dessen Rahmen diese besondere Film-Veranstaltung stattfindet. Und es gibt vielleicht keinen anderen Film, der diesem Motto so sehr gerecht wird wie Fritz Langs Meisterwerk Metropolis.

Doch zusätzlich zu realitätsorientierten Lebenswelten der Zukunft zeigt der Film auch ganz phantastische Filmbauten und Szenerien in der Unterwelt und den unbeschwerten Paradiesen der Reichen der Welt.

Die Filmbilder sind wunderbar, der geniale Regisseur Fritz Lang und seine drei Kameramänner Karl Freund, Günther Rittau und Walter Ruttmann malen wunderschön mit Licht, fast jedes einzelne Bild ist voller Pracht und Perfektion. Metropolis, als erster Film überhaupt in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen, ist ein cineastisches Kunstwerk, daran besteht kein Zweifel, und es ist ein Kunstwerk, das soziale Fragen stellt und zum Denken anregt.

Metropolis ist ein Stummfilm. Der Argentinier Martin Matalon schrieb eine Filmmusik dazu, die er als Dirigent gemeinsam mit der Neue-Musik-Formation Ensemble Modern auf die Bühne der Elbphilharmonie bringt.

Die Filmmusik von Matalon gibt den mächtigen, schrägen und teilweise monströsen Maschinen in den unterweltlichen Fabriken von Metropolis höchst treffende Stimmen.

In den „Ewigen Gärten“ der Oberwelt ist die Musik sehr exotisch. Matalon nimmt hier auch akustisch mit auf eine geheimnisvolle Traumreise.

Später klingen E-Gitarre und der elektrisch verstärkte Kontrabass wie feinster Psychedelic Rock von Pink Floyd, langsam und mysteriös dahinfließend und sich entfaltend. Dann wieder wird es mit gedämpftem Saxofon wunderbar jazzig.

Lange Zeit ist Matalons Komposition sehr passend zum Film. Die Musiker sind hellwach, von spürbarer Geistesgegenwärtigkeit. Das Ensemble Modern unter Martin Matalon spielt sehr präzise und musikalisch.

Doch im zweiten Teil des Abends verliert die Filmmusik-Komposition von Matalon etwas an Überzeugungskraft, wirkt uninspirierter und ein wenig beliebiger und austauschbarer, teilweise sogar etwas anstrengend oder gar nervend.

Doch es wird wohl nicht unbedingt an der Musik liegen, dass nach und nach mehr und mehr Menschen den Saal verlassen.

Metropolis gilt als einer der größten Filme überhaupt, doch es ist ein Film aus einer ganz anderen Zeit, nicht nur ein Schwarzweißfilm, sondern ein Stummfilm. Es gibt alle paar Minuten mal die Text-Einblendung eines Satzes, die eine der Figuren „spricht“ und die für die Handlung unverzichtbar ist. Gesprochene Dialoge gibt es nicht. Die filmische Utopie aus dem Jahre 1927 funktioniert im Jahre 2018 immer noch als Kunstwerk, und wird dies vermutlich auf ewig tun. Doch obwohl damals die modernsten Mittel der Zeit genutzt wurden, ist der Film heute natürlich technisch massiv veraltet: Keine Farbe, kein Ton, antiquierte Tricktechnik.

Für die Produktion des Filmes wurde 1926 im heutigen Babelsberg das bis dahin größte Filmatelier Europas erbaut. Unfassbare 27.000 Komparsen kamen zum Einsatz, Metropolis hatte das Filmstudio finanziell fast ruiniert. Es waren 310 sehr teure Drehtage. Der Film kommt aus einer fernen analogen Zeit. Heute trägt jeder Teenager ein Gerät in der Hosentasche, dass auf Knopfdruck für mehr Spektakel sorgen kann, als das damals größte Filmstudio Europas. Ja, Spektakel ist heute überall per Knopfdruck verfügbar. „Metropolis, Ensemble Modern,
Elbphilharmonie Hamburg“
weiterlesen

Die SAMSTAG-PRESSE – 26. MAI 2018

Foto: © 2018 Decca Records
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die SAMSTAG-PRESSE – 26. MAI 2018

Mailand
Cecilia Bartoli kehrt mit drei Händel-Opern an die Scala zurück
Nach ihrem Erfolg bei den Salzburger Pfingstfestspielen kehrt Cecilia Bartoli an die Mailänder Scala zurück. Zusammen mit Scala-Intendant Alexander Pereira stellte Bartoli am Donnerstag ein Projekt zur Förderung von Barock-Musik in Italien vor. In den nächsten drei Jahren soll sie die Hauptrollen in drei Händel-Opern übernehmen, die an der Scala inszeniert werden.
Salzburger Nachrichten

Hamburg/ Elbphilharmonie
Verdis Requiem mit Riccardo Chailly – zum Katholischwerden
Orchester und Chor der Mailänder Scala gastierten mit Verdis opernhaftester Nicht-Oper in der Hamburger Elbphilharmonie
Hamburger Abendblatt

„Die SAMSTAG-PRESSE – 26. MAI 2018“ weiterlesen