Musikalischer Nachwuchs der Spitzenklasse glänzt als Hoffnungsträger

Foto: wikipedia.de (c)
Philharmonie Berlin, 9. Januar 2019
Bundesjugendorchester
Wieland Welzel Pauke
Kirill Petrenko Dirigent

von Peter Sommeregger

Das Bundesjugendorchester, eine Vereinigung besonders begabter 14- bis 19-jähriger Nachwuchsmusiker, verfügt zu Recht über einen ausgezeichneten Ruf. Es ist das Patenorchester der Berliner Philharmoniker, und wie schon andere berühmte Dirigenten lässt es sich auch der designierte Chefdirigent der Berliner, Kirill Petrenko  nicht nehmen, mit dieser Elite des musikalischen Nachwuchses zu arbeiten, und das Resultat dieser Arbeit im Konzert zu präsentieren. „Bundesjugendorchester, Wieland Welzel, Kirill Petrenko,
Philharmonie Berlin “
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Gemischte Gefühle: Christian Gerhaher und Iván Fischer mit den Berliner Philharmonikern

Foto: Thomas Egli (c)
Philharmonie Berlin, Großer Saal, 20. Dezember 2018
Christian Gerhaher, Bariton
Iván Fischer, Dirigent
Berliner Philharmoniker

von Sarah Schnoor

Hugo Wolf, Antonín Dvořák und Robert Schumann. Es soll ein Abend voller Melodien werden, mit wortlosen Legenden, vertonten Gedichten und einer epischen Symphonie von Schubert, der stets vom Lied her dachte.

Ungefähr 60 Musiker (davon 8 Frauen) der Berliner Philharmoniker beginnen unter der Leitung von Iván Fischer mit den Legenden von Dvořák. Luftig, beschwingt klingt die Nr. 6 und auch die 10. fließt große Bilder erzeugend dahin. Genau die richtige Menge an epischer Leichtigkeit und ein guter Einstieg für dieses Konzert. Schließlich kommt nun der viel umjubelte Bariton Christian Gerhaher auf die Bühne und interpretiert Mörike- und Goethe-Vertonungen von Hugo Wolf. Die Lieder sind direkt ansprechend. Ausdrucksstark sowohl im Orchester als auch im Gesang. Die projizierten Texte braucht man bei Gerhahers nahezu perfekter Verständlichkeit gar nicht. Die sonst so innige Stimme bricht besonders am Ende des „Harfespielers“ in Auflehnung gegen die Mächtigen ungewohnt stark aus: „Ihr lasst den Armen schuldig werden“ singt er und wenn man von dem herrlichen Orchestervorspiel zum dritten Teil noch keine Gänsehaut hatte, dann jetzt. „Christian Gerhaher, Iván Fischer, Berliner Philharmoniker,
Philharmonie Berlin“
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Händels „Messiah“ erstrahlt unter Robin Ticciati in der Berliner Philharmonie

Foto © MUTESOUVENIR | Kai Bienert / DSO
Georg Friedrich Händel  „Messiah“, Berliner Philharmonie,
15. Dezember 2018

Louise Alder  Sopran
Magdalena Kozena  Mezzospran
Tim Mead  Countertenor
Allan Clayton  Tenor
Florian Boesch  Bass
RIAS Kammerchor
Ahmed Soura  Tänzer
Ben Zamora  Lichtdesign
Frederic Wake-Walker  Regie
Deutsches Symphonie Orchester Berlin
Robin Ticciati  Dirigent

von Peter Sommeregger

Ein Werk von der Bedeutung und Beliebtheit von Händels Oratorium braucht eigentlich keinen besonderen Anlass für eine Aufführung, aber in der Adventszeit ist traditionell das Interesse an religiös geprägter Musik stärker vorhanden. In der Zeit der kurzen Tage ist auch der Wunsch nach mehr Licht ein dringendes menschliches Bedürfnis. „Georg Friedrich Händel „Messiah“, Berliner Philharmonie, 15. Dezember 2018“ weiterlesen

Theodor Currentzis und seine MusicAeterna bescheren einen großen Mahler-Abend in Berlin

Foto:  © Olga Rumyova
Teodor Currentzis und musicAeterna of Perm Opera
mit Werken von Gustav Mahler, Philharmonie Berlin, 5. Dezember 2018

Theodor Currentzis
Anna Lucia Richter
Florian Boesch
MusicAeterna 

Gustav Mahler Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“                                                                              Symphonie Nr. 4 G-Dur

von Peter Sommeregger

Bereits zum zweiten Mal gastiert der inzwischen hoch gehandelte griechische Dirigent Teodor Currentzis mit seinem sibirischen Orchester MusicAeterna auf ausdrückliche Einladung der Berliner Philharmoniker im großen Saal der Philharmonie. Das Konzert ist ausverkauft, was den Prominenten-Status des eigenwilligen Dirigenten bestätigt. „Teodor Currentzis und musicAeterna of Perm Opera mit Werken von Gustav Mahler, Philharmonie Berlin, 5. Dezember 2018“ weiterlesen

Die SONNTAG-PRESSE – 2. DEZEMBER 2018

Foto: http://ceciliabartolionline.com (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die SONNTAG-PRESSE – 2. DEZEMBER 2018

Cecilia Bartoli: „Ich fühlte mich wie ein Tiefseetaucher ohne Sauerstoff“
https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article184802816/Starsaengerin-Cecilia

Berlin/ Deutsche Oper
Cristina Pasaroiu glänzt in der Premiere von Les Contes d’Hoffmann an der Deutschen Oper Berlin
Nach 15 Jahren erreicht Laurent Pellys klare, kluge, inzwischen im guten Sinne konservative Inszenierung Berlin. Unter Enrique Mazzola findet das Orchester zu einer animierend farbigen Offenbach-Interpretation. Die junge Rumänin Cristina Pasaroiu singt alle vier von Hoffmann Angebeteten und erobert die Herzen der Zuschauer im Flug. Auch Alex Esposito als vierfacher Bösewicht und Irene Roberts als Nicklausse und Muse gefallen. Zwiespältiger fällt das Urteil über den Hoffmann von Daniel Johansson aus.
Konzert-und Opernkritik Berlin/ Anton Schlatz

Mailand
Blasphemie-Vorwürfe vor Scala-Premiere mit Verdis „Attila“
Kritisiert wird eine Szene, in der eine Marien-Statue zu Boden geworfen wird. Auch der Einsatz von Pferden auf der Bühne sorgt für Proteste.
Die Presse

Saarbrücken
Rudolf Schasching wieder auf der Bühne
20 Jahre brillierte der österreichische Tenor Rudolf Schasching auf der Bühne des Saarländischen Staatstheaters und machte – ganz nebenbei – auch noch auf vielen weiteren Bühnen eine Weltkarriere. Wegen einer Krebserkrankung gab er seine Sängerkarriere auf. Nun ist er wieder auf der Bühne des Saarländischen Staatstheaters zu sehen als Leopold Maria in „Die Csárdásfürstin“. SR-Reporterin Barbara Grech hat ihn vorab getroffen.
http://www.sr.de/sr/sr3/themen/kultur/rudolf_schasching_in_csardasfuerstin „Die SONNTAG-PRESSE – 2. DEZEMBER 2018“ weiterlesen

Artemis Quartett: ein unverkennbar schöner, warmer Ton, nuancierte Pianotöne, ein genaues Aufeinanderreagieren, höchste Perfektion und ein ungewöhnliches Auftreten

Foto: wikipedia.de (c)
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
, 21. November 2018
Artemis Quartett
Vineta Sareika, 1. Violine
Anthea Kreston, 2. Violine
Gregor Sigl, Viola
Eckart Runge, Violoncello

von Kirsten Liese

Die Kammermusik hat keinen leichten Stand, aber zum Glück gibt es so wunderbare Formationen wie das nach der griechischen Jagdgöttin benannte Artemis Quartett, das es kraft seines hohen Niveaus immer wieder schafft, Säle zu füllen, die bei anderen Gruppierungen oftmals halb leer bleiben. Man will es kaum glauben, dass die Formation im kommenden Jahr schon auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken kann, eine bewegende mit so manchen Besetzungswechseln. „Artemis Quartett,
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal“
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Die Sächsische Staatskapelle Dresden zelebriert ein Fest mit Brahms und Blomstedt in Berlin

Foto: Martin Lengemann (c)
Schwer zu verstehen ist die Tatsache, dass die Berliner Philharmonie bei einem solchen Spitzenkonzert nur gut zur Hälfte gefüllt ist. Sind die Berliner Musikliebhaber so verwöhnt, dass sie den Ausnahmecharakter dieses Abends nicht zu schätzen wissen?

Philharmonie Berlin, 14. November 2018
Gastspiel Sächsische Staatskapelle Dresden
Herbert Blomstedt  Dirigent
Leif Ove Andsnes  Klavier

Johannes Brahms, Konzert für Klavier und Orchester Nr.1 d-Moll
Symphonie Nr.1 c-Moll

von Peter Sommeregger

Das Spitzenorchester von der Elbe – die Sächsische Staatskapelle Dresden – ist in Berlin ein seltener, aber umso lieber gesehener Gast. Wenn das Konzert dann auch noch von seinem langjährigen Chef- und inzwischen Ehrendirigenten Herbert Blomstedt geleitet wird, sind die Erwartungen hoch gespannt.

Für das erste Klavierkonzert von Brahms hatten die Dresdner den norwegischen Pianisten Leif Ove Andsnes als Solisten mitgebracht. Eine gute Wahl, was sich in der souveränen Gestaltung des anspruchsvollen Klavierparts schnell zeigte. Das Werk, von Brahms erst unter gehörigen Geburtswehen vollendet, stellt höchste Anforderungen an das technische Können des Pianisten, zudem ist das Zusammenspiel mit dem Orchester in diesem Werk noch etwas diffiziler als in anderen Klavierkonzerten. Das ursprünglich als Symphonie konzipierte Stück hatte Brahms schon als 25-Jähriger begonnen, seine endgültige Gestalt fand es aber erst nach mehreren Umarbeitungen. „Sächsische Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt, Leif Ove Andsnes,
Philharmonie Berlin“
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Zwischen Welturaufführung und Weltbewegendem – Ergreifendes und viel Abstraktes in Brügge

Titelbild: © Veerle Vercauteren
Annelies Van Parys – A War Requiem, Gustav Mahler – Symphonie Nr. 5, Brügge, Concertgebouw, 9. November 2018

Hugh Wolff, Dirigent
Sophie Karthäuser, Sopran
Thomas E. Bauer, Bariton
Belgisches Nationalorchester
Collegium Vocale Gent

Annelies Van Parys – A War Requiem
Gustav Mahler – Symphonie Nr. 5 (1904)

Von Daniel Janz

Es ist ein seltenes Vergnügen, eine Uraufführung miterleben zu dürfen. Solch ein Ereignis wirft immer die Frage auf, was einem diesmal begegnen wird. Hatte der Komponist eine Vorstellung? Gab es ein Thema, oder Vorbilder? Vielleicht einen persönlichen Bezug?
Die belgische Komponistin Annelies Van Parys, 1975 in Brügge geboren, erklärte sich bereit, vor dem Konzert einige dieser Fragen einem breiten Publikum zu beantworten und dadurch ihrem Werk mehr Kontext zu verleihen. „Annelies Van Parys – A War Requiem, Gustav Mahler – Symphonie Nr. 5, Brügge, Concertgebouw, 9. November 2018“ weiterlesen

Philharmonie Berlin: Ein Schostakowitsch für das Tournee-Reisegepäck

Foto: Monika Rittershaus (c)
Berliner Philharmoniker
Gustavo Dudamel Dirigent
Tamara Mumford Mezzosopran
Leonard Bernstein, Symphonie Nr. 1 Jeremiah für Mezzosopran und Orchester
Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 5 d-Moll
op. 47

von Peter Sommeregger

Für sein zweites Berliner Konzertprogramm innerhalb einer Woche wählte Gustavo Dudamel zwei Werke, die trotz beinahe zeitgleicher Entstehung doch gänzlich unterschiedlichen Kulturkreisen zuzurechnen sind.

Im ersten Teil des Konzerts erklingt Leonard Bernsteins erste Symphonie „Jeremiah“. Das stark religiös geprägte Werk entstand zur Zeit des zweiten Weltkriegs und thematisiert den Kampf, der aus der Krise des Glaubens erwächst. Das dreisätzige Werk folgt nur rein äußerlich dem Schema einer klassischen Symphonie. In den ersten beiden Sätzen wird erst die Bitte des Propheten an sein Volk, danach die Beschreibung des Chaos, ausgelöst durch die heidnische Verderbtheit thematisiert. „Berliner Philharmoniker, Gustavo Dudamel, Tamara Mumford,
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Philharmonie Berlin: Nikolaj Znaider glänzt mit Sibelius

Foto: wikipedia.de
Philharmonie Berlin,
4. November 2018
Stéphane Denève 
Dirigent
Nikolaj Szeps-Znaider Violine
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Guillaume Connesson ›Flammenschrift‹ für Orchester (Deutsche Erstaufführung)
Jean Sibelius Violinkonzert d-Moll
Richard Strauss ›Eine Alpensymphonie‹

von Peter Sommeregger

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, im Ranking der Berliner Orchester „nur“ auf dem dritten Platz rangierend, überzeugt immer wieder durch ambitioniertes Repertoire, interessante Solisten und ein erfreulich hohes Niveau seiner Orchestermitglieder.

An diesem November-Wochenende präsentierte das Orchester ein interessant zusammengestelltes Programm. Als Einleitung erklang ein nur zehn Minuten dauerndes Stück des 1970 geborenen französischen Komponisten Guillaume Connesson. Wer anstrengende, sperrige Moderne erwartet hatte, sah sich angenehm enttäuscht. “Flammenschrift“ ist ein temperamentvolles, streicherdominiertes Stück, in dem ganz programmatisch zahlreiche musikalische Zitate etwa von Beethoven, Brahms und Strauss auftauchen. Eine gelungene Einstimmung auf zwei gewichtige Werke. „Nikolaj Szeps-Znaider, Stéphane Denève, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin,
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