Vittorio Grigolo © Michael Pöhn
Italienischer, authentischer geht’s gar nicht mehr. Wer gedacht hat, neben Piotr Beczała gäbe es keinen adäquaten Cavaradossi mehr, der hat sich gewaltig getäuscht. An der Wiener Staatsoper bringt Vittorio Grigolo den alten Glanz zurück. Neben einigen Trash-Produktionen, die sich da mittlerweile auch eingenistet haben, ist Margarethe Wallmanns Uralt-Inszenierung (1958) noch dazu eine wohltuende Abwechslung für das Auge. Klassisch, opulent, an den Ursprungsort von Puccinis „Tosca“ zurückversetzt. Kirche, Engelsburg, traditionelle Kostüme – alles in warmen Farbtönen, die von braun, blau und bordeauxrot dominiert sind. Oldschool-Oper vom Feinsten. Die Stimme von Grigolo setzt dem ganzen dann die Krone auf.
Giacomo Puccini
Tosca
Wiener Staatsoper, 8. Oktober 2023
von Jürgen Pathy
„Hello, is it me you’re looking for?“ Yes, genau nach Vittorio Grigolo habe ich lange schon Ausschau gehalten. Der Straßenmusiker auf dem Weg zur Wiener Staatsoper hatte schon den richtigen Song angestimmt, mit dem Lionel Richie zu Weltruhm gelangt ist. Grigolo, der italienische Sunnyboy, ist schon seit langem ein großer Name – nun bestätigt er auch wieder weshalb: Einen besseren Cavaradossi habe ich seit Piotr Beczała 2019 hier nicht mehr gehört.
„Giacomo Puccini, Tosca
Wiener Staatsoper, 8. Oktober 2023“ weiterlesen