Piotr Beczała: So sehen Sieger aus – Feuerprobe glänzend bestanden!

CD-Rezension: Piotr Beczała, Vincerò!,  Orquestra de la Comunitat Valenciana, klassik-begeistert.de

CD-Rezension

Piotr Beczała, Vincerò !

Orquestra de la Comunitat Valenciana
Marco Boemi
Leitung

 Pentatone PTC 5186 993

von Peter Sommeregger

 Der polnische Tenor Piotr Beczała hat sich schon lange in die Herzen des internationalen Opernpublikums gesungen. In anfangs hauptsächlich lyrischen Partien trat er erfolgreich an allen großen Opernhäusern auf.

Piotr Beczała, der über eine hervorragende Technik verfügt, wendet sich nun wohl endgültig dem Spinto-Fach, also dramatischeren Partien zu. Auf der siegesgewiss „Vincerò“ betitelten neuen CD versucht er sich an neuen Rollen. Größtenteils sind die insgesamt 18 Arien dem Stil des Verismo zuzurechnen, 9 stammen aus der Feder Giacomo Puccinis.Piotr Beczała belässt die einzelnen Nummern in ihrem musikalischen Kontext, bezieht Rezitative und kurze Einwürfe des Chores mit ein, was der CD den Wunschkonzert-Charakter nimmt. Neben den großen populären Arien des Cavaradossi (Tosca) und Calaf (Turandot) nimmt er aber auch seltener gehörte Stücke in das Programm auf, was beim Hörer zu interessanten Entdeckungen führt.

So singt Beczała aus „Edgar“, „Gianni Schicchi“, auch aus „Manon Lescaut“, „Madama Butterfly“ und aus der „Fanciulla del West“ sind Arien zu hören. Beczała beweist, dass er neben der „Träne im Knopfloch“ auch die unverzichtbare „Italianità“ in seiner Stimme abrufen kann.

Das reichhaltige Programm umfasst auch Arien aus „Cavalleria Rusticana“, „Adriana Lecouvreur“, „Pagliacci“ und vom nördlich der Alpen viel zu selten gespielten Umberto Giordano die beiden Arien des „Andrea Chénier“ und aus „Fedora“. Besonders beim Andrea Chénier glänzt Beczała mit großem dramatischen Atem und sicheren Spitzentönen. Die Stimme fließt frei und schlackenlos, jegliches Pressen, wie wir es leider von Fachkollegen Beczałas kennen, wird vermieden.

Begleitet wird Piotr Beczała vom Orquestra de la Comunitat Valenciana und dessen Chor unter Marco Boemi.

Man freut sich darauf, den sympathischen Sänger bald in diesen nun angesteuerten Rollen zu hören, seine Feuerprobe hat er mit dieser CD bereits glänzend bestanden.

Peter Sommeregger, 18. Januar 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Stanislaw Moniuszko, Halka, Tomasz Konieczny und Piotr Beczala, Theater an der Wien, 20. Dezember 2019

Jules Massenet, Werther, Piotr Beczala, Gaëlle Arquez Wiener Staatsoper, 10. Dezember 2020

Piotr Beczala, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Sascha Goetzel, Grafenegg, 20. August 2020

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert