Die DIENSTAG-PRESSE – 7. JULI 2020

Die DIENSTAG-PRESSE – 7. JULI 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 7. JULI 2020

Ennio_Morricone_Cannes_2012 (c) wikipedia.de

Ennio Morricone ist verstorben
Ennio Morricone (* 10. November 1928 in Trastevere, Rom; † 6. Juli 2020 in Rom) war ein italienischer Komponist und Dirigent. Er arbeitete auch unter den Pseudonymen Dan Savio und Leo Nichols und komponierte die Filmmusik von mehr als 500 Filmen. Sein Name wird vornehmlich mit dem Filmgenre des Italowesterns in Verbindung gebracht, da er die Musik für 30 solcher Filme geschrieben hat, doch er komponierte auch Filmmusik für andere Genres.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ennio_Morricone

Frankreichs Grüne machen die Kultur klein
Frankreichs Kultur droht der Populismus von links: Die Grünen haben in acht großen Städten die Kommunalwahl gewonnen. Jetzt räumen sie auf und verteilen um. Der geschmähten „Hochkultur“ geht es an den Kragen.
Frankfurter Allgemeine

Ö1-Schwerpunkt „100 Jahre Salzburger Festspiele“ mit „Ö1 Festspieltag“
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200706_OTS0026/oe1-schwerpunkt

Klagenfurt
Klassik im Burghof: Faszinierende Eröffnung mit Michael Schade
https://www.kleinezeitung.at/kultur/5835889/Klassik-im-Burghof

Wien/ Staatsoper
Die kundigen Musikfreunde sind Dominique Meyer dankbar
Dem scheidenden Wiener Opernchef gegenüber hat sich das sogenannte Kulturland wieder einmal „von seiner besten Seite“ gezeigt.
https://www.diepresse.com/5835658/die-kundigen-musikfreunde-sind

Wien/ Konzerthaus
Beethoven als Visitenkarte
Rudolf Buchbinder und die Wiener Symphoniker überzeugen mit Beethoven.
Wiener Zeitung

Berlin/ Deutsche Oper
Dietmar Schwarz: Wir machen ein Best of draus
Die Deutsche Oper spielt große Opern ohne Chöre, kündigt Intendant Dietmar Schwarz für den Saisonstart an. Ein Moderator erklärt die Handlung.
Berliner Morgenpost

Ritterbands Klassikwelt 15: „Miss Marple und Mozart“
Was ist der Zusammenhang zwischen Miss Marple und Mozart? Agatha Christie ist nach wie vor Englands beliebteste Krimi-Autorin, und ihre Hauptfigur, Miss Marple aus dem Dörfchen St. Mary Mead, die der lokalen Polizei zwar chronisch auf die Nerven , aber den Profis stets eine Nasenlänge voraus ist, ist seit 92 Jahren „Kult“. Mindestens acht verschiedene Generationen von Schauspielerinnen haben die pfiffigste „Spinster“ („alte Jungfer) der Krimi-Geschichte verkörpert. Meine persönliche Favoritin: die schrulligste von allen, Margaret Rutherford, Miss Marple von 1961 bis 1964 – aber von der Autorin Agatha Christie wurde sie nicht sehr geschätzt, und in einer Publikumsumfrage wurde Joan Hickson zur beliebtesten Miss Marple gekürt. Samstagabend amüsierte ich mich mit einer BBC-Verfilmung des 31. Kriminalromans von Agatha Christie unter dem Titel „The Body in the Library“ (Die Leiche in der Bibliothek) Februar 1942 – 31.
Pace, pace mio Tesoro
Was aber hat Miss Marple mit Mozart zu tun? Der Fall ist, wie immer vertrackt: Wie kommt die Leiche der jungen Frau in die Bibliothek im Landhaus des pensionierten Offiziers Mr. Bantry? Und handelt es sich bei der Toten bei der tatsächlich um die vermisste Ruby Keene? Miss Marple kommt den Tatsachen auf die Spur, als sie mit ihrer Freundin Dolly, der Gattin jenes Offiziers auf der Esplanade von Bournemouth entlang promeniert. Die (etwas dümmliche und allzu geschwätzige) Dolly pfeift unwillkürlich die Melodie vor sich hin, welches das Salonorchester des Grand Hotels am Abend zuvor intoniert hatte: Es ist das wunderschöne Terzett (Figaro, Susanna, Graf Almaviva) aus dem letzten Akt von Mozarts „Hochzeit des Figaro“ – „Pace, pace mio dolce tesoro“.
Von Dr. Charles E. Ritterband, Isle of Wight
Klassik-begeistert

Ladas Klassikwelt 39: Wie Wäscheklammern beim Musizieren helfen können
Aus Sicherheitsgründen finden Chorproben zurzeit virtuell oder seit Kurzem bei Sommerwetter auch im Freien statt. Überall ist das nicht möglich. Die Verwaltung einiger Regionen erlaubt zum Beispiel das Training von Tai-Chi-Gruppen, aber kein gemeinsames Singen, das immer noch als Möglichkeit der Ausbreitung des Coronavirus angesehen wird.
Jolanta Lada-Zielke berichtet aus ihrer Klassikwelt
Klassik-begeistert

Altenburg/ Gera
Abschied von Laurent Wagner und Plan B für das Theater Altenburg Gera 2020/21
Neue Musikzeitung/nmz.de

Britischer Dirigent gewinnt hochdotierte Mahler Competition
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/mahler-competition-2020-100.html

„Beet-o-Magic“ … Geisterspiel und Teamgeist: Beethoven am Staatstheater Mainz
https://www.nmz.de/online/beet-o-magic-geisterspiel-und-teamgeist-beethoven

Südafrika
Oper in der 3D-Welt eines Computerspiels: Das National Arts Festival Südafrika
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/oper-in-der-3d-welt-eines-computerspiels-das

Links zu englischsprachigen Artikeln

Streams
Anna Netrebko, Lawrence Brownlee, Russell Thomas, Jakub Jósef Orlinski
Headline Top 10 Operas to Stream This Week
https://operawire.com/anna-netrebko-lawrence-brownlee-russell-thomas-jakub-josef

Don’t Miss These 10 Operas Streaming The Week of July 6
https://www.broadwayworld.com/bwwopera/article/Dont-Miss-These-10-Operas

Preview: York Early Music Festival 2020 (online)
https://www.musicomh.com/classical/features-classical/preview-york-early

Rolando Villazón to Perform “Serenata Latina’ for Deutsche Grammophon Stage
https://operawire.com/rolando-villazon-to-perform-serenata-latina-for

London
UK Launches $2 Billion Relief Fund for Arts, Royal Opera House Responds
https://operawire.com/uk-launches-2-billion-relief-fund-for-arts-royal-opera

From no deal to New Deal: how Boris Johnson could follow FDR and save the arts
The Guardian

‚At last a glimpse of hope‘: UK arts leaders on the rescue package
Responses to the government’s promise of £1.57bn for the arts and heritage sectors
The Guardian

Hong Kong
“A source of healing and unity”: Hong Kong Philharmonic’s 2020-21 season
bachtrack

Book Review
Music in Vienna 1700, 1800, 1900 (David Wyn Jones) A rich, entertaining “slice history” of musical Vienna.
https://www.limelightmagazine.com.au/

Obituary
Ennio Morricone (1928-2020)
The legendary Italian film composer has died, aged 91
https://www.classical-music.com/features/composers/ennio-morricone-1928-2020/

Ennio Morricone: 10 of his greatest compositions
The Guardian

The highest paid maestro of them all
https://slippedisc.com/2020/07/the-highest-paid-maestro-of-them-all/

Sprechtheater

Wien/ Burgtheater/Jugendschiene
Burgtheaterstudio: Kreatives Desinfektionstheater
Besuch auf dem Campus Donaufeld, wo Schüler und Schülerinnen die neuen Rahmenbedingungen originell in Theaterszenen verwandeln
Der Standard

Film

Der Meister: Italienischer Filmkomponist Ennio Morricone ist tot
Seine Musik könne das erzählen, was Worte und Bilder nicht vermögen. Das sagte der Regisseur Sergio Leone, dessen Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ auch durch die Mundharmonikaklänge Morricones berühmt wurde. Ennio Morricone starb am Montagmorgen im Alter von 91 Jahren in Rom.
Berliner Zeitung

Filmkomponist Ennio Morricone ist tot
https://www.diepresse.com/5530297/filmkomponist-ennio-morricone-ist-tot—–

Meister der kauzigen Rollen: Schauspieler Tilo Prückner ist tot
Prückner wurde einem breiten Publikum durch viele Nebenrollen in Fernsehsendungen bekannt, etwa in den Krimiserie „Kommissarin Lucas“. Auch in „Kottan ermittelt“ hatte er einen unvergesslichen Auftritt.
http://kurier.at/kultur/schauspieler-tilo-prueckner-mit-79-jahren-gestorben/400963130

Unter’m Strich

Suspected case of bubonic plague in China’s Inner Mongolia
In the Chinese region of Inner Mongolia, a city is on high alert. On Sunday, they identified the suspected case of a disease that has persisted centuries after it caused the most deadly pandemic in human history — the bubonic plague.
https://www.cnn.com/2020/07/06/asia/china-mongolia-bubonic-plague-intl-hnk-scli-scn/index.html

Wiener Kulturstadträtin: „Den Schutzschirm hat man versemmelt“
Veronica Kaup-Hasler bedauert, dass die Hilfsmaßnahmen des Bundes in der Corona-Krise nur Stückwerk sind. Ihr Vorbild ist die Schweiz.
Kurier

Österreich
Das Bundesheer auf dem Weg zur Operettenarmee
Bei der Luftraumüberwachung setzen wir auf das Prinzip „Weiterwursteln“: Es gibt keine neuen Flieger und keine Aufrüstung der Eurofighter.
Die Presse

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 7. JULI 2020)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 7. JULI 2020)

Quelle: onlinemerker.com

BETREFF WIENER STAATSOPER/ STEHPLATZ: Wir haben nun eine Antwort der Wiener Staatsoper erhalten:

Im Auftrag von Direktor Bogdan Roščić übermittle ich Ihnen folgende Klarstellung:

Die Mutmaßungen in diversen Beiträgen des Online Merker, wonach die derzeitigen Corona-Auflagen als Vorwand benützt werden könnten, um den Stehplatz abzuschaffen, entbehren jeder Grundlage. Es hat kein Autor des Online Merker dazu bei der Staatsoper auch nur ansatzweise irgendetwas zu recherchieren versucht, was die journalistische Mindestanforderung dafür gewesen wäre, solche Behauptungen in den Raum stellen zu dürfen.

 

Bogdan Roščić hat sich schon vor Monaten und immer wieder öffentlich zum Stehplatz als einer kultur- und gesellschaftspolitisch wichtigen Einrichtung bekannt, Belehrungen über deren Wert sind daher unangebracht. Auch stehen dem Online Merker keine Spekulationen darüber zu, ob und in welcher Intensität die Direktion der Staatsoper um die Aufhebung des derzeit geltenden Stehplatz-Verbots „kämpft“, da Sie von den diesbezüglich stattfindenden Gesprächen keine Kenntnis haben.

 

Faktum ist: Ab September 2020 sind laut der aktuellen Novelle der COVID-19-Lockerungsverordnung der Bundesregierung Veranstaltungen mit bis zu 5000 Personen in geschlossenen Räumen ausschließlich mit zugewiesenen und gekennzeichneten Sitzplätzen unter Einhaltung des Sicherheitsabstands möglich. Stehplätze sind nicht erlaubt.

 

Wir halten die Gleichsetzung von nicht bestuhlten Massenveranstaltungen mit dem Stehplatz der Wiener Staatsoper für vollkommen falsch und haben den politisch dafür Zuständigen gegenüber argumentiert, inwiefern der Stehplatz des Hauses sehr wohl mit den notwendigen Präventionsmaßnahmen wie z.B. einem zuverlässig eingehaltenen Mindestabstand vereinbar ist.

 

Wir tun das in der Hoffnung, ab der ersten Vorstellung im Herbst wieder Stehplätze anbieten zu können. Nehmen Sie daher bitte zur Kenntnis, dass die Einrichtung des Stehplatzes im Denken und Handeln der Direktion der Staatsoper einen hohen Stellenwert einnimmt. Welchen Stellenwert sie beim Wiener Publikum hat, wird man — so unsere Bemühungen von Erfolg gekrönt sein sollten — im Herbst durch das weitgehende Ausbleiben der Touristen auch klar beobachten können. Damit ist aber jedenfalls nicht das Schwelgen in Jugenderinnerungen jener, die seit Jahrzehnten gute und günstige Sitzplätze zu kaufen wünschen, gemeint, sondern das Verhalten des real existierenden Opernpublikums des Jahres 2020.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Florian Schulz

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Dr. Renate Wagner hat eine Antwort verfasst:

Sehr geehrter Herr Schulz,

wir sind hoch erfreut über alles, was Sie uns über Herrn Direktor Roscic mitteilen, über seine emotionale Bindung an den Stehplatz und das Wissen um seine Bedeutung, von seinem Kampf um dessen Erhalt und die feste Absicht, nein, die Zusicherung, ihn bei erster Gelegenheit wieder zu aktivieren (wenn wir Sie richtig verstehen).

Wäre es nicht sinnvoll, genau das dem Publikum unmißverständlich mitzuteilen, das auf Umwegen von der Abschaffung des Stehplatzes erfahren hat, nämlich an der Kasse,  als man Stehplätze kaufen wollte und hören musste: „Gibt es nicht.“

In dem Moment, wo Sie mit offenen Karten auf Ihr Publikum zukommen und über ihre Aktionen und Absichten keinerlei Zweifel aufkommen lassen, werden Sie auch jede Spekulation im Keim ersticken.

Wir werden jedes „Stehplatz“-Statement von Herr Dr. Roscic gerne veröffentlichen, und vielleicht kann er die Hitzköpfe in unserem „Forum“ davon abhalten, vor der Oper zu demonstrieren.

Hochachtungsvoll

 

Meine Antwort auf die Maßregelung des Herrn Dr. Schulz:

Recherchen hätten wir ja gerne betrieben, aber seit Januar liegt eine Anfrage bezüglich Gesprächstermin bei Ihrem Herrn Wollmann auf , die bisher zu keinem Gespräch geführt hat.  Es wurde uns also verunmöglicht, zu recherchieren, obwohl wir es versucht haben..  Was in so einem Fall bleibt, ist Spekulation. Diese ist nichts Verwerfliches, sondern das tägliche Brot jedes Berichterstatters. Meine Meinung  lasse zumindest ich mir nicht verbieten. Eine Falschmeldung können Sie uns nicht vorwerfen, als solche erkennnbare Spekulation ist nicht mit Falschmeldung gleichzusetzen. Also bremsen Sie sich bitte etwas in Ihrem Ton ein! Wir stehen in Dauerkontakt mit vielen Stehplatzbesuchern, gerade im Tageskommentar von heute (6.7.) habe ich von übereilten Aktionen abgeraten und um Zurückhaltung bis in den Herbst gebeten. Darüber, dass Belehrungen unangebracht sind, sind wir uns anscheinend einig. Das betrifft aber beide Seiten.

Freundliche Grüße

Cupak

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HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM SEPTEMBER 2020

Sonntag, 13. September 2020, um 17.00 und 20.30 Uhr im Opernhaus
GESANG DER GEISTER ÜBER DEN WASSERN
für acht Männerstimmen und tiefe Streicher von Franz Schubert *
VIER GESÄNGE für Frauenchor, zwei Hörner und Harfe von Johannes Brahms *
TRAUERMUSIK für Streichorchester von Witold Lutosławski
* In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Chor: Tilman Michael
Mitwirkende: Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Premiere im Großen Haus

Spielplan - Oper Frankfurt
„The Medium“. Foto: Barbara Aumüller

THE MEDIUM
Tragödie in zwei Akten von Gian Carlo Menotti
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Regie: Hans Walter Richter
Mitwirkende: Dshamilja Kaiser / Bernadett Fodor (Madame Flora), Gloria Rehm / Angela Vallone (Monica), Barbara Zechmeister (Mrs. Gobineau), Simon Neal / Dietrich Volle (Mr. Gobineau), Kelsey Lauritano (Mrs. Nolan), Marek Löcker (Toby)
Weitere Vorstellungen: 17. (19.30 Uhr), 19. (17.00 und 20.30 Uhr), 25. (17.00 und 20.30 Uhr) September,
1. (19.30 Uhr), 4. (15.30 und 19.00 Uhr), 8. (19.30 Uhr), 10. (17.00 und 20.30 Uhr),
17. (17.00 und 20.30 Uhr) Oktober 2020
Preise: € 15 bis 182 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Als The Medium von Gian Carlo Menotti (1911-2007) in Kombination mit Bruno Madernas Satyricon am Ende der Saison 2018/19 im Bockenheimer Depot zur Frankfurter Erstaufführung gelangte, war noch nicht daran zu denken, dass es so bald ein Wiedersehen mit dieser erfolgreichen Produktion von Hans Walter Richter geben würde. Aber nachdem die Einschränkung des Probenund Spielbetriebs durch die Corona-Krise die ursprünglich geplante Eröffnung der Spielzeit 2020/21 mit György Ligetis groß besetzter Oper Le Grand Macabre unmöglich erscheinen ließ, wurde ein adäquater Ersatz im Repertoire gesucht, der sich leichter in die verordneten Auflagen einfügen
würde. Dieser Ersatz wurde mit Menottis Medium gefunden, das nun – ohne Satyricon – erstmals im Opernhaus gezeigt wird, neu kombiniert mit Kompositionen für Chor und Orchester von Franz Schubert (1797-1828) – außer am 4. Oktober 2020 –, Johannes Brahms (1833-1897) und Witold Lutosławski (1913-1994). Dies gibt den beteiligten Kollektiven die Chance, sich endlich wieder etwas prominenter vor Publikum zeigen zu können, und die Oper Frankfurt präsentiert damit eine veritable Premiere. Zudem soll es mit diesem Wechsel gelingen, die erfolgreiche Inszenierung jenem Teil des Publikums zugänglich zu machen, der sie seinerzeit im Depot versäumt hat. Unterstützt wird diese Planung durch das Angebot von zwei Vorstellungen an bestimmten Tagen.
Das Publikum kann sich auf eine Produktion von hoher Qualität freuen, was sich seinerzeit auch in den Pressestimmen widerspiegelte.

Die musikalische Leitung der Produktion liegt bei Frankfurts Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der damit den ersten Auftritt in der neuen Saison an seinem Stammhaus vorlegt. Die deutsche Mezzosopranistin Dshamilja Kaiser, seit 2017/18 Ensemblemitglied an der Oper
Bonn, kehrt nach ihrem erfolgreichen Hausdebüt 2018/19 als Adalgisa in Bellinis Norma zurück nach Frankfurt. In der Partie der Madame Flora wechselt sie sich mit ihrer ungarischenFachkollegin Bernadett Fodor ab, die im Haus am Willy-Brandt-Platz zuletzt 2015/16 u.a. als
Erda in Wagners Der Ring des Nibelungen zu erleben war. 2017 erhielt Gloria Rehm (Monica) den renommierten FAUST-Preis für Ihre Darstellung der Marie in Zimmermanns Die Soldaten bei den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden. Das Frankfurter Publikum kennt die deutsche Koloratursopranistin als Blonde (Die Entführung aus dem Serail 2017) und Königin der Nacht (Die Zauberflöte 2018). Auch der britische Bariton Simon Neal ist neben seinen Stationen an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und der Oper Leipzig regelmäßiger Gast in Frankfurt, wo er u.a. zuletzt 2015/16 als Förster in Janáčeks Das schlaue Füchslein auftrat. In allen weiteren Partien sind fast ausschließlich Mitglieder des Ensembles der Oper Frankfurt – auch als Doppelbesetzungen – zu erleben.

Donnerstag, 3. September 2020, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme


Brenda Rea. Foto: Barbara Aumüller

I PURITANI
Opera seria in drei Teilen von Vincenzo Bellini
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Oksana Lyniv; nach der Regie von Vincent Boussard
Mitwirkende: Brenda Rae (Elvira), Francesco Demuro (Lord Arturo Talbo), Andrzej Filonczyk (Sir Riccardo Forth), Thomas Faulkner (Lord Gualtiero Valton), Kihwan Sim (Sir Giorgio), Brian Michael Moore (Sir Bruno Roberton), Karolina Makuła (Enrichetta di Francia), Evie Poaros (Eine Frau)
Weitere Vorstellungen: 6. (15.30 Uhr), 9., 12., 20. (18.00 Uhr) September 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Koproduktion mit der Opéra Royal de Wallonie, Liège
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)„Weltklasse ist Brenda Rae als Elvira. Ihre Stimme bietet alles, was diese Rolle braucht:
schmelzendes Legato, perlend virtuose Koloraturen, leichtes Staccato, kluge Atemführung. Zwei Wahnsinnsszenen billigt der Komponist dieser Partie zu, in beiden folgt das Publikum der im Frankfurter Ensemble großgewordenen Sängerin atemlos.“ So wie der Kritiker der Frankfurter Neuen Presse überschlugen sich alle Rezensent*innen nach dieser Premiere der Puritani von Vincenzo Bellini (1801-1835) am 2. Dezember 2018 im Opernhaus. Ein Blickfang der von Vincent Boussard inszenierten Produktion waren sicherlich auch die Kostüme von Couturier Christian Lacroix, und das werden sie auch wieder bei der ersten, den Corona-Auflagen angepassten Wiederaufnahme sein. Also bitte nicht verpassen: Koloraturwunder Brenda Rae trägt Lacroix!

Die Handlung der Oper spielt im englischen Bürgerkrieg in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts: Elvira, Tochter des puritanischen Gouverneurs Lord Gualtiero Valton, erwartet ihre Hochzeit mit Lord Arturo Talbo, einem Parteigänger der fast geschlagenen Stuarts. Allerdings kann der Gouverneur Elvira nicht selbst in die Kirche führen, da er eine Staatsgefangene zum Parlament bringen muss: Enrichetta, die Witwe des hingerichteten Stuart-Königs Karl I. Aus politischer Überzeugung ermöglicht Arturo seiner Königin die Flucht von der Festung. Elvira glaubt daraufhin, dass ihr der Geliebte untreu geworden ist und wird wahnsinnig…

Die musikalische Leitung der Produktion aus der Spielzeit 2018/19 liegt nun bei der jungen ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv, die damit ihr Hausdebüt gibt. Von 2017 bis 2020 war sie Generalmusikdirektorin an der Oper Graz. Zwei neubesetzte Gäste stehen an der Seite Brenda
Raes: Der italienische Tenor Francesco Demuro (Lord Arturo Talbo) gastiert an den Opernhäusern von Berlin, Paris und New York. In Frankfurt war er bisher als Rodolfo (La Bohème), Alfredo (La Traviata) und einspringend als Herzog von Mantua (Rigoletto) zu erleben.
Andrzej Filonczyk (Sir Riccardo Forth) stammt aus Polen und gibt in dieser Produktion sein Hausdebüt. Auf seiner Agenda stehen Engagements in München, London und Paris; Auftritte an der New Yorker Met sind geplant. Aus dem Ensemble sind wie in der Premiere Thomas Faulkner (Lord Gualtiero Valton) und Kihwan Sim (Sir Giorgio) besetzt, während „Ensemble-Neuzugang“ Brian Michael Moore (Sir Bruno Roberton) und Opernstudio-Mitglied Karolina Makuła (Enrichetta di Francia) erstmals mit von der Partie sind.

Freitag, 18. September 2020, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Siebte Wiederaufnahme
LE NOZZE DI FIGARO
Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart

Mozarts »Le nozze di Figaro« wieder ab 18. September 20 an der ...
„Le nozze di Figaro“. Foto: Barbara Aumüller

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Rory Macdonald; nach der Regie von Guillaume Bernardi
Mitwirkende: Liviu Holender (Graf Almaviva), Adriana González (Gräfin Almaviva), Gordon Bintner (Figaro), Bianca Tognocchi (Susanna), Bianca Andrew (Cherubino), Cecelia Hall (Marzelline), Anthony Robin Schneider (Bartolo), Franz Mayer (Antonio), Ekin Su Paker (Barbarina), Matthew Swensen (Basilio, Don Curzio) u.a.

Weitere Vorstellungen: 24., 26. September, 2., 9. Oktober 2020 sowie mit weiteren Ensemblemitgliedern im Februar und März 2021
Alle Vorstellungen im September und Oktober 2020 beginnen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Mit Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) präsentierte der kanadische Regisseur Guillaume Bernardi in der Spielzeit 2006/07 nach Arbeiten im Bockenheimer Depot erstmals eine Inszenierung im Opernhaus. Publikum und Presse waren von der klassisch
gehaltenen Produktion gleichermaßen begeistert, und so war etwa in der Frankfurter Rundschau zu lesen: „Es ist Bernardi gelungen, eine alte Geschichte so zu erzählen, dass sogar der ausgepichteste Kenner wieder einiges Neue in dem (wie alle guten Stücke) unerschöpflichen Werk entdeckt. Dabei geht es ohne Verkrampftheiten ab, ohne ratternde Gags.“ Nun wird die Erfolgsinszenierung, die am 4. März 2007 Premiere feierte, zum siebten Mal wiederaufgenommen, wobei auch hier Corona-bedingte Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Zum Inhalt: Als das Diener-Paar Figaro und Susanna heiraten möchte, pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva, auf das „Recht der ersten Nacht“ mit der Braut. Damit bringt er nicht nur die Verlobten, sondern auch die eigene Gattin Rosina und nahezu alle Schlossbewohner gegen sich auf. Was folgt ist ein Tag voller Intrigen, Verkleidungen, Verwirrungen und Irrungen. Am Ende aber siegt die Liebe…

Die musikalische Leitung der Produktion liegt anlässlich dieser Wiederaufnahme erstmals bei dem schottischen Gastdirigenten Rory Macdonald, der 2017/18 mit Mozarts Così fan tutte an der Oper Frankfurt debütierte. Figaro führte ihn 2019 bereits an das Opernhaus von Göteborg. Nur zwei Sängergäste sind in dieser Wiederaufnahme besetzt: Die aus Guatemala stammende Sopranistin
Adriana González (Gräfin Almaviva) gewann nach Stationen in den Opernstudios des Opernhauses Zürich und der Opéra national de Paris 2019 den 1. Preis in Placido Domingos Operalia-Wettbewerb. Die Partie der Gräfin führte sie bereits an die Opéra national de Lorraine in
Nancy. Die Sopranistin Ekin Su Paker (Barbarina) stammt aus der Türkei und erhielt ihre Ausbildung u.a. an der Kunstuniversität Graz. 2019 erreichte sie die Finalrunde beim BertelsmannWettbewerb „Neue Stimmen“ in Gütersloh und wird ab der Spielzeit 2020/21 das FrankfurterOpernstudio verstärken. Die Partie der Barbarina wird sie im November 2020 auch am Theater an
der Wien verkörpern. Fast alle weiteren Partien sind erstmals mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt: Liviu Holender (Graf Almaviva), Bianca Tognocchi (Susanna), Bianca Andrew (Cherubino) und Matthew Swensen (Basilio, Don Curzio). Gordon Bintner (Figaro) ist mit der Inszenierung bereits als Graf vertraut, genauso wie Cecelia Hall (Marzelline) als Cherubino. Ein Wiedersehen in ihren Rollen gibt es hingegen mit Anthony Robin Schneider (Bartolo) und Franz Mayer (Antonio). Bei den Vorstellungen im Februar und März 2021 kommen
weitere Ensemblemitglieder zum Zuge.

Sonntag, 27. September 2020, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Fünfte Wiederaufnahme
WERTHER
Lyrisches Drama in vier Akten (fünf Bildern) von Jules Massenet
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi; nach der Regie von Willy Decker
Mitwirkende: Gerard Schneider (Werther), Gaëlle Arquez (Charlotte), Heather Engebretson (Sophie), Domen Križaj (Albert), Iain MacNeil (Johann), Franz Mayer (Le Bailli), Brian Michael Moore (Schmidt) u.a.

Weitere Vorstellungen: 3. (18.00 Uhr), 11. (18.00 Uhr), 15., 24. Oktober 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

„Auch Goethe hätte sicherlich applaudiert, diese Premiere in der Frankfurter Oper dürfte ihm gefallen haben. (…) Unglaublich stimmig und intensiv wurde hier Massenets Werk in Szene gesetzt. (…) So aufgeführt wie in Frankfurt, beweist sich Massenets Werther als wahrer
Publikumsmagnet und zeigt wieder einmal, dass große Gefühle auch heute noch sehr en vogue sind.“ So urteilte das Internetportal Klassik.com nach der Premiere der nach Goethes Briefroman entstandenen Oper von Jules Massenet (1842-1912). Das Werk in der Inszenierung von Willy Decker feierte als Originalproduktion der Nederlandse Opera Amsterdam am 11. Dezember 2005 seine Frankfurter Premiere.

Zum Inhalt: Werther liebt Charlotte, doch diese ist mit Albert verlobt und weist den schwärmerischen jungen Mann zurück. Am Sterbebett ihrer Mutter hat sie versprochen, Albert zum Mann zu nehmen. Nach der Hochzeit treffen sich Charlotte und Werther erneut, und sie muss
feststellen, dass er ihr nicht gleichgültig ist. Auch Werthers Zuneigung ist nicht geringer geworden. Von der Ausweglosigkeit der Situation überzeugt, bittet Werther Albert um dessen Pistolen, er will sich auf eine längere Reise begeben. Der inzwischen misstrauisch gewordene Ehemann zwingt seine entsetzte Frau, die Waffen herauszugeben. Voll dunkler Vorahnungen eilt Charlotte dem Unglücklichen nach, doch sie kommt zu spät – tödlich verwundet stirbt er in ihren Armen.

Die musikalische Leitung dieser fünften, den Corona-Bedingungen angepassten Wiederaufnahme einer Produktion aus der Spielzeit 2004/05 hat Studienleiter Takeshi Moriuchi. Der japanische Pianist und Dirigent unternahm kürzlich zusammen mit seiner Kollegin In Sun Suh eine Reise auf zwei Klavieren durch drei Jahrhunderte in Form eines Kammermusik-Programms. Für den österreichisch-australischen Tenor Gerard Schneider (Rollendebüt als Werther), seit 2018/19 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, standen 2019/20 u.a. mit dem Herzog von Mantua in Verdis Rigoletto und Narraboth in Strauss’ Salome wichtige Aufgaben an. Gaëlle Arquez (Charlotte) gehört zu den regelmäßigen Gästen der Oper Frankfurt. Eines der jüngsten Engagements der französischen Mezzosopranistin im Haus am Willy-Brandt-Platz war Adalgisa in Bellinis Norma, kürzlich gefolgt von einem umjubelten Liederabend im Opernhaus. Die Partie der Charlotte führt
sie bald auch an die Wiener Staatsoper, zuvor jedoch gastiert sie als Bizets Carmen an der Opéra Comique Paris. Die amerikanische Sopranistin Heather Engebretson (Sophie) gibt als Sophie ihr Frankfurter Hausdebüt, dem später Aufführungen von Mozarts Le nozze di Figaro mit ihr in der Partie der Susanna folgen werden. 2021 gastiert sie als Verdis Violetta (La traviata) an der Deutschen Oper Berlin. Ab 2020/21 wird der slowenische Bariton Domen Križaj (Albert) das Ensemble der Oper Frankfurt verstärken. Ende 2019/20 gab er einen vielversprechenden Liederabend im Opernhaus. In der Spielzeit darauf wird er in der Wiederaufnahme von Puccinis Manon Lescaut den Bruder der Titelheldin verkörpern. „Ensemble-Neuzugang“ Brian Michael Moore (Schmidt) und Iain MacNeil (Johann) singen erstmals in der Produktion, während Franz Mayer (Le Bailli) bereits mit ihr vertraut ist.

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

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Beethoven Frühling erreichte eine halbe Million Menschen

Unter dem Motto „BeethovenFrühling20>covid19“ ging das neu gegründete Festival mit wöchentlichen Konzert-Streams vom 15. Mai bis 3. Juli aus dem Konzertsaal des Casino Baden online und erreichte bis jetzt weltweit eine halbe Million Menschen. Die Konzerte sind weiterhin als Video-on-Demand unter www.beethovenfruehling.at verfügbar.

(Wien, am 6. Juli 2020) Mit einer erzielten Reichweite von einer halben Million Menschen über die eigenen Online-Kanäle und bislang mehr als 50.000 aktiven ZuseherInnen in den acht Streaming-Konzerten verzeichnet der Beethoven Frühling eine höchst erfreuliche Bilanz der ersten Saison. „Kunst und Kultur sind gerade in Krisenzeiten unerlässlich“, zeigt sich die Pianistin und Intendantin Dorothy Khadem-Missagh überzeugt.

Vergangenen Freitag, den 3. Juli gestaltete sie mit einem Kammerorchester aus Mitgliedern der Wiener Philharmoniker den Abschluss der acht wöchentlich stattfindenden Konzerte, die seit 15. Mai aus dem Konzertsaal des Casino Baden gestreamt wurden. Aufgrund des Corona-Lockdowns wurde der Beethoven Frühling kurzfristig unter dem Motto „BeethovenFrühling20>covid19“ völlig neu konzipiert. Die in dieser Dimension unerwartet hohe Publikumsresonanz sieht Dorothy Khadem-Missagh als gelungenes Ergebnis von Innovation und Resilienz. „Natürlich war ich zuerst enttäuscht, dass die Konzerte nicht wie geplant an den wunderbaren Beethoven-Orten in Niederösterreich und Wien stattfinden konnten. Es war mir aber von Anfang an ein Anliegen, Streaming-Konzerte nicht als zweitbeste Option zu sehen, sondern mit Kreativität neue Möglichkeiten zu erkunden und dem Publikum ein besonderes Erlebnis mit vielseitigen Programmen zu bieten“, so die künstlerische Leiterin Dorothy Khadem-Missagh. „Für dieses innovative kulturelle Lebenszeichen bin ich sehr dankbar“, so die Landeshauptfrau von Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner in einer Videobotschaft über den Beethoven Frühling, der von der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich gefördert wird.

Nach Corona-Lockdown: Schaffung eines neuen Online-Formats statt Absage

Kurz vor dem Eröffnungskonzert der ersten Festivalsaison hatte der Lockdown die gesamte Vorbereitung zunichte gemacht. Statt abzusagen oder zu verschieben und die bereits hergestellten Drucksorten zu entsorgen, hat Khadem-Missagh gemeinsam mit ihrem jungen Team das Format und die Infrastruktur für das Online-Festival geschaffen, ein neues Programm zusammengestellt und sogar einen kreativen Upcycling-Nutzen für die Festival-Flyer gefunden.

Als Gegenmodell zu zahlreichen Wohnzimmerkonzerten in der Anfangsphase der Corona-Krise, streamte der Beethoven Frühling die Konzerte in bester technischer Qualität aus dem prachtvollen Konzertsaal des Casino Baden und hat den KünstlerInnen Honorare für ihre Auftritte bezahlt. Ein roter Teppich wurde mitten im Parkett ausgerollt. Er bildete die neue Bühne der Streaming-Konzerte. Umrahmt von einem Meer an umfunktionierten Beethoven Frühling Flyern, mit einer Grafik des international renommierten Projektionskollektivs Lumine, war Beethoven im heurigen Jubiläumsjahr omnipräsent. Gleichzeitig dienten diese als symbolisches Publikum. „Als Pianistin empfinde ich großes Verantwortungsbewusstsein für die kulturellen Schätze, die große Meister wie Beethoven hinterlassen haben. Aber zu seiner Zeit war Beethoven ein unglaublicher Revolutionär, der Neues geschaffen hat und zeitgenössische Musik geschrieben hat. Wir dürfen uns auch heute nicht vor Weiterentwicklung verschließen und ich möchte mit Mut voranschreiten“, so Dorothy Khadem-Missagh.

„Das Festival hat vorgezeigt, wie mit Innovation selbst in Krisenzeiten Außergewöhnliches geschaffen werden kann“, zieht Festival-Manager Jakob Bayer Bilanz. Die Umstellung des Beethoven Frühling – vom klassischen Festival, das im April und Mai mit acht Konzerten an besonderen Beethoven Orten in Niederösterreich und Wien stattfinden sollte, auf eine Streaming-Konzertreihe – zeigt eindrucksvoll die Innovativität und Resilienz des jungen Teams. „Es ist uns gelungen mit einem kreativen Zugang Neues zu schaffen und ein stark von Tradition geprägtes Genre durch einen selbstständigen Zugang aus einer neuen Richtung zu erschließen“, so Khadem-Missagh. „Wir wollen den Innovationsgeist und die Start-Up-Kultur, wie es sie heute in vielen anderen Bereichen gibt, auch in der Klassikwelt umsetzen“, fügt Jakob Bayer hinzu.

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Bekanntgabe der Preisträger der ̈ sechsten Mahler Competition


Finnegan Downie Dear. Copyright: Marian Lenhardt

Wir freuen uns, Ihnen offiziell die Gewinner der Mahler Competition 2020 bekannt zu geben. Beim Wettbewerb für junge Dirigenten sind in diesem Jahr 12 Kandidaten aus aller Welt gegeneinander angetreten. Gestern Abend war das Finale und die Jury ist nach eingehender Beratung zu einem Urteil gekommen.

Der diesjährige erste Preis geht an Finnegan Downie Dear.

Die außergewöhnlichen Umstände, unter denen der Wettbewerb stattfand, haben gezeigt, dass es möglich ist, auch unter widrigen Bedingungen einen qualitativ hochwertigen Wettbewerb zu liefern, Musik zu machen und Kultur stattfinden zu lassen.

Dieser Wettbewerb wird allen Teilnehmern im Gedächtnis bleiben und wir freuen uns, Ihnen die vollständige Liste der Gewinner, sowie das offizielle Statement der Jury zu diesem Zeitpunkt übermitteln zu können.

Am Samstag, 04. Juli 2020, hat die Jury der Mahler Competition 2020 direkt nach Abschluss
des Finales die Preisträger des Wettbewerbs bekannt gegeben.
1. Preis (€ 30.000,-) Finnegan Downie Dear, Great Britain (geboren 01.04.1990)
2. Preis (€ 20.000,-) Thomas Jung, Deutschland (geboren 01.11.1984)
3. Preis (€ 10.000,-) Wilson Ng, Hong Kong (geboren 07.08.1989)
Harry Ogg, Great Britain (geboren 21.10.1990)
Katharina Wincor, Österreich (geboren 30.03.1995)

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„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“: „Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!“

Die Wortakrobatik des Karl Valentin

Der Herr Valentin ist nicht der Herr Walentin, sondern der Herr Falentin, denn es heißt ja auch nicht, man hat einen Wogel, sondern einen Vogel. Nicht nur darauf hat der Wortzerklauber Karl Valentin bestanden. Er beharrte auf seinen sprachspielerischen Blödeleien, egal, in welche Absurditäten sie auch ausufern mochten. Seine Monologe, Dialoge und Szenen scheinen von allen Fesseln der Konventionen befreit. Sie leben von sorgsam entworfener Handlung einerseits und einer beinahe referenzlosen Sprache andererseits. Doch Valentins Wahnsinn hat Methode! Er verwendet seine Komik als eine Art ‚Dekonstruktion‘, um der Sprache auf den Zahn zu fühlen, und legt die elementaren Situationen der Kommunikation, der Wahrnehmung und Erkenntnis frei. Seine Wortspielkunst ist heute so aktuell wie damals. Und nicht vergessen: Der Herr Valentin ist nicht der Herr Walentin, sondern der Herr Falentin!

https://parapluie.de/archiv/worte/valentin/

Gefunden von TTT

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HEUTE ORF : In memoriam Ennio Morricone ändert der ORF sein Programm: „Für eine Handvoll Dollar“ am 7. Juli in ORF 1

Außerdem: Nachrufe im „kulturMontag“ in ORF 2 und in „Kultur Heute“ in ORF III =

Wien (OTS) – Der legendäre Komponist des Italowestern-Soundtrack und mehrfache Oscar-Preisträger, der unter anderem die Musik zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ komponierte, verstarb 91-jährig in Rom. In memoriam Ennio Morricone ändert der ORF sein Programm und zeigt am Dienstag, dem 7. Juli 2020, um 23.50 Uhr in ORF 1 den ersten Teil von Sergio Leones Italowestern-Trilogie „Für eine Handvoll Dollar“. Bereits heute, am Montag, dem 6. Juli, blickt ORF 2 im „kulturMontag“ (22.30 Uhr) sowie ORF III in „Kultur Heute“ (19.45 Uhr) auf das Leben und die Karriere des Ausnahme-Komponisten. Weitere Programmpunkte in memoriam Ennio Morricone in ORF III sind in Planung. Auch Ö1 ändert sein Programm und sendet, ebenfalls heute, in der Sendereihe „Spielräume“ um 17.30 Uhr „Spiel mir das Lied von Morricone“.

„Für eine Handvoll Dollar“ am 7. Juli, um 23.50 Uhr in ORF 1

Das mexikanische San Miguel wird von zwei rivalisierenden Banden terrorisiert. Die Roccos haben Armeetrupps niedergemetzelt und deren Goldvorräte gestohlen. Daran wollen auch die Baxters kommen. Plötzlich kommt ein Fremder in die Stadt. Der Desperado Joe (Clint Eastwood) beginnt ein gefährliches Spiel: Es gelingt ihm, die beiden Banden gegeneinander auszuspielen und die attraktive Marisol (Marianne Koch), die von Ramon Rocca (Gian Maria Volonté) gefangen gehalten wird, zu befreien – und mit dem Gold zu entkommen.
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