DIE FREITAG-PRESSE – 9. MAI 2025

DIE FREITAG-PRESSE – 9. MAI 2025

Kirill Petrenko © Stephan Rabold

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 9. MAI 2025

Berlin
Was die Berliner Philharmoniker planen: Der Chef geht mit gutem Beispiel voran (Bezahlartikel)
In der nächsten Saison dirigiert Philharmoniker-Chefdirigent Kirill Petrenko viele spannende Projekte, das Orchester hat aber auch einige jüngere Maestri eingeladen.
Tagesspiegel.de

Ulm (das Timing ist wirklich unschlagbar)
„Franziskus aus Assisi“: Opern-Uraufführung von Charles Tournemire in Ulm
Sendung „Fazit“. Audio von Jörn Florian Fuchs (6,53 Minuten)
deutschlandfunkkultur.de

Salzburg
Anne Applebaum hält die Festrede bei den Salzburger Festspielen
Die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin zählt zu den Kritikerinnen autoritärer Herrschaftssysteme
DerStandard.at

Seifenblasen und greifbare Träumereien
„Wirklich magische Kunsterlebnisse“ verspricht Intendantin Angela Glechner für die Sommerszene zwischen 10. und 22. Juni – eben gemäß dem Motto Real Magic, das man sich diesmal gegeben hat. Eine Mischung aus vielen Sparten und Ausdrucksformen.
DrehpunktKultur.at

Wien
Schubert-Labsal mit Andrè Schuen im Konzerthaus (Bezahlartikel)
Bariton Andrè Schuen und Daniel Heide am Klavier gestalteten einen reinen Schubert-Abend rund um den „Schwanengesang“: ungleiche Partner mit dem gleichen Ziel.
DiePresse.com

Hannover
Was wird hier gespielt? Opernintendant Busse präsentiert seine erste Saison (Bezahlartikel)
Die Oper startet mit viel Schwung und großen Werken von Wagner, Mozart, Puccini und Verdi in die erste Saison von Intendant Bodo Busse
haz.de

Sommereggers Klassikwelt 283: Rudolf Kempe, der Stardirigent aus Sachsen
Der am 14. Juni 1910 in Dresden geborene Rudolf Kempe absolvierte ein Musikstudium in seiner Heimatstadt. Ausgebildet als Oboist erhielt er seine erste Anstellung 1928 in Dortmund. Bereits 1929 wechselte er an das renommierte Gewandhausorchester in Leipzig, wo er bis 1936 als erster Oboist wirkte. Während der Leipziger Jahre hatte er seine Ausbildung zum Dirigenten vorangetrieben, 1937, mit nur 27 Jahren übernahm er bereits eine Verpflichtung als Dirigent am Leipziger Opernhaus. Unmittelbar nach dem Krieg wirkte er von 1945 bis 1948 als Generalmusikdirektor in Chemnitz. 1949 wechselte er in gleicher Position in seine Heimatstadt Dresden, wo er 1951 auch die Leitung der Sächsischen Staatsoper übernahm. Von 1952 bis 1954 wurde er als Nachfolger Georg Soltis Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München. In den folgenden Jahren stieg er zu einem der international gefragtesten und führenden Dirigenten auf. Von 1961 bis 1974 war er Chefdirigent des Royal Philharmonic Orchestra in London, beinahe zeitgleich damit auch von 1965 bis 1973 Chef des Tonhalle-Orchesters in Zürich, ab 1967 auch der Münchner Philharmoniker.                                                  Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

CD-Besprechung
Nicolas Clérambault komponiert in der Nachfolge von Charpentier
Zusammen mit der Flötistin Anna Besson gründete der Tenor Reinoud Van Mechelen 2016 das historisch informierte Ensemble a nocte temporis, das sich auf die Entdeckung und Wiederaufführung zum Teil vergessener Werke der Barockzeit spezialisiert hat. Diese neue CD ist dem Komponisten Nicolas Clérambault (1676-1749) gewidmet, den man als Nachfolger des erfolgreichen Komponisten Marc-Antoine Charpentier betrachten kann, der 1704 verstorben war. Dieser hatte zuvor die kompositorische Form des barocken Te Deum zur Blüte gebracht.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Oldenburg/St. Lamberti-Kirche
Um die Zuhörer vollends zu begeistern, benötigt Voces8 keine instrumentale Unterstützung
Ganz ohne instrumentale Begleitung einfach vor sich hin zu singen – etwa bei der Hausarbeit, unter der Dusche oder gemeinsam mit Kindern, ist manchem ein alltägliches Bedürfnis, nichts, was besonders wäre. Aber allein mit der puren Vox humana, der jüngst zum Instrument des Jahres 2025 gekürten menschlichen Stimme, ein abendfüllendes Konzert zu bestreiten, das ist schlechthin chorische Königsdisziplin. Eine Disziplin, die die drei Sängerinnen und fünf Sänger der seit mittlerweile zwanzig Jahren bestehenden englischen Formation mit dem eher unspektakulären Namen „Voces8“ geradezu perfekt beherrschen.
Von Dr. Gerd Klingeberg
Klassik-begeistert.de

Baden-Baden
Starke Wirkung aus sich selbst heraus: konzertanter Freischütz in Baden-Baden
Viele winken beim Freischütz ab: altmodischer Aberglaube, passt nicht mehr in die Zeit. Regisseure haben es schwer, etwas Glaubwürdiges auf die Bühne zu stellen. Wenn dann die Oper zur spektakulären Konkurrenz des Gruselfilms wird, bleibt die Musik auf der Strecke. Wieviel mehr aber in Webers Komposition steckt, das bewies die rein konzertante Fassung, die unter der Leitung von Antonello Manacorda mit der Kammerakademie Potsdam, dem RIAS Kammerchor und einer auserlesenen Solistenschar nun auf ihrer kleinen Europatournee in Baden-Baden Station machte.
bachtrack.com/de

Dresden
„Nicht länger schweigen!“ – Udo Zimmermanns „Die weiße Rose“ an der Musikhochschule Dresden
Der Artikel macht den Unterschied: Die Kammeroper „Weiße Rose“ (ohne Artikel) gilt als meistgespieltes Stück Musiktheater des 20. Jahrhunderts, verfasst vom Dresdner Komponisten Udo Zimmermann (1943–2021). Dessen Stück „Die weiße Rose“ hingegen (eben mit Artikel!) ist gut zwei Jahrzehnte älter und war 1967 seine erfolgreiche Diplomarbeit nach seinem Kompositions- und Dirigierstudium an Dresdens Musikhochschule.
NeueMusikzeitung/nmz.de

München
Münchner Philharmoniker: Gemeinsames Konzert mit israelischen Musikern
Zum ersten Mal in der Geschichte der Münchner Philharmoniker spielt das Orchester gemeinsam mit 50 Musikerinnen und Musikern des Israel Philharmonic Orchestra. Am 8. Mai findet ihr Gedenkkonzert zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus statt.
BR-Klassik.de

Leipzig
Gewandhaus Radio startet am 12. Mai in Leipzig über DAB+
Am 12. Mai 2025 geht das neue Gewandhaus Radio auf Sendung.
radioszene.de

Gewandhaus Radio ist ein weltweit einzigartiger Klassiksender, der einem Konzerthaus, nämlich dem Gewandhaus zu Leipzig und dem dort beheimateten Gewandhausorchester gewidmet ist.
Sie hören uns ab 12. Mai 2025 über dab+ in Sachsen und weltweit hier im Webradio.
gewandhausradio.de

Wiesbaden
Das braust es, das Mühlrad
Schuberts „Schöne Müllerin“, lebhaft und komplett bei den Maifestspielen.
fr.de

London
Kinder von Blut und Asche – Premiere der „Walküre“ am Royal Ballet and Opera
Wer hat Angst vor Erda? Das Publikum des Royal Ballet and Opera (ehemals Royal Opera House) hoffentlich nicht. Die Mutter der Erde steht dem Londoner Publikum selbstverständlich unbekleidet gegenüber, bevor aus dem Graben überhaupt ein Ton kommt. Barrie Kosky, Schmiedemeister des hiesigen Rings des Nibelungen, beweist: Kontinuität kann er, leider zum Preis einer konzeptionellen Weiterentwicklung. Die Inszenierung frustriert und erfreut gleichermaßen, ist die Besetzung zwar nicht fehlerlos und dennoch dem Konzept vollends gewachsen, und Antonio Pappano heimst für das Orchester des Hauses viel Jubel ein. (Besuchte Vorstellung: 1. Mai 2025)
opernmagazin.de

Kommentar
Spitzentöne: Menetekel zur Matura – Glückwunsch an die 32, die Griechisch gewählt haben. Sie sind die Zukunft
Mein jährlicher Appell zur Maturazeit ist leider wieder fällig: 32 Bewundernswerte haben dem Diktat der Bildungsfernen getrotzt und in Griechisch maturiert. Die Hoffnung, dem von der Zentralmatura verursachten Rückbau des Geistes zu begegnen, schwindet. Aber nicht ganz.
news.at

Links zu englischsprachigen Artikeln

Wien
White Nights and historic firsts: Gražinytė-Tyla shines with the Vienna Philharmonic
bachtrack.com/de

Triest
Yusif Eyvazov, Anna Pirozzi, Ambrogio Maestri, Annalisa Stroppa & Simone Alberghini Lead Teatro Verdi Trieste’s 2025-26 Season
operawire.com

Turin
Roberto Alagna, Lidia Fridman, Vasilisa Berzhanskaya, Chiara Isotton & John Osborn Lead Teatro Regio di Torino’s 2025-26 Season
operawire.com

London
Music review: Janáček: The Excursions of Mr Brouček, Barbican Hall
artshub.com.uk

Janáček’s astonishing Mr Brouček gets a wonderful performance from Rattle, soloists, Tenebrae and LSO
seenandheard-international.com

Joyce DiDonato shines in a Jephtha rich in musical pleasure (Subscription required)
The mezzo was among a fine cast in a concert performance of Handel’s oratorio at London’s Barbican
ft.com

Glasgow
Inspired: Scottish Opera’s Merry Widow reviewed (Subscription required)
Plus: hair-raising precision and panache from Opera North in their concert staging of Simon Boccanegra
spectator.co.uk

New York
The Classical Music Our Critics Can’t Stop Thinking About (Subscription required)
Watch and listen to five recent highlights, including Metropolitan Opera performances, the posthorn solo in Mahler’s Third and music by Tomeka Reid.
TheNewYorkTimes.com

Stars come out with Mutter and friends at Carnegie Hall
newyorkclassicalreview.com

Strawberry blonde forever
The Met Orchestra Chamber Ensemble’s Das Lied von der Erde skirts the sublime at Carnegie Hall
parterre.com

Frederica von Stade joins CMS in the Alice Tully Hall to celebrate Charles Wadsworth
seenandheard-international.com

Washington
Outstanding new opera, “Loving v. Virginia”, makes a moving debut
washingtonclassicalreview.com

Ballett / Tanz

Wien/BrutTheater/Tanz-Premiere
Ist eine fleischfressende Pflanze gewalttätig?“, fragt Oleg Soulimenko
Der Choreograf und Performer reflektiert in der Uraufführung „Roll Over and Over and Over“ im Wiener Brut-Theater auch sinnlich über Gewalt
DerStandard.at

A Diaghilev celebration from BRB2
bachtrack.com/de

The Maiden of Venice: Carlos Acosta reimagines La Bayadère for Birmingham Royal Ballet
gramilano.com

Eurovision Song-Contest

Kritik an Verbot von Regenbogenflagge bei Eurovision Song Contest
Beim am Dienstag startenden ESC sind den auftretenden Acts politische Botschaften verboten, darunter fällt neuerdings auch die Regenbogenflagge. Daran gibt es Kritik
Der Standard.at

Sprechtheater/Film

München
Theaterfest „radikal jung“: Zuversicht ist richtig harte Arbeit
Bitte durchhalten: Die 19. Ausgabe des Theaterfestivals „radikal jung“ am Münchner Volkstheater stellt sich mit zahlreichen Uraufführungen unserer fragilen Gegenwart.
FrankfurterAllgemeine.net

Spiegel der Realität
Das Schauspiel Frankfurt stellt sein Programm für die Spielzeit 2025/26 vor, darin wird es zunehmend politisch
FrankfurterRundschau.de

Erinnerungen  an Johanna Matz: Vom allseits geliebten Hannerl zur Thomas-Bernhard-Darstellerin
Johanna Matz starb am selben Tag wie Waltraud Haas. Eine Rolle verhalf beiden zu Kino-Triumphen: die Wirtin im „Weißen Rössl“. Die Matz vergaß über dem „Hannerl“-Image nie ihren Status als Burg-Schauspielerin.
DiePresse.com

Ausstellungen/Kunst

Wien
Warum Agnes Husslein das Horten-Museum verlässt
Drei Jahre nach Eröffnung der Heidi Horten Collection und seiner erfolgreichen Etablierung kündigt Agnes Husslein ihren Rückzug als Direktorin an. Dahinter könnte der Beirat des Museums stecken. Die Horten Collection konnte sich in Wien mittlerweile etablieren, bis zu 600 Besucher am Tag werden derzeit in der neuen Ausstellung zum Expressionismus und zum Stummfilm gezählt. Für eine derart kleine Institution ein äußerst ansehnlicher Erfolg.
DiePresse.com

Film

Filmtipp „Primadonna or Nothing“: Der harte Weg zum Gesangsolymp
Renata Scotto war eine große Opernsängerin des 20. Jahrhunderts. Angel Blue gehört zu den Sopran-Stars von heute. Und Valerie Eickhoff ist auf dem besten Weg in den Gesangsolymp. Drei Frauen, drei Karrieren – vereint in der Doku „Primadonna or Nothing“ von Juliane Sauter. Der Film feiert jetzt beim DOK.fest München Weltpremiere.
BR-Klassik.de

Politik

US-Vizepräsident Vance: Russland verlangt im Ukraine-Krieg zu viel
J.D. Vance will direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, um die „große Kluft“ zu überbrücken. Die russischen Bedingungen für ein Kriegsende hält er aber überzogen.
Die Presse.com

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Unter’m Strich

Rom/Vatikan
Ein Amerikaner wird Papst
Was für ein Abend! Die Christenheit hat mit Leo XIV. einen neuen Hirten. Der US-Amerikaner mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost „Father Bob“ läutet den Beginn einer Ära voller Hoffnung ein und tritt die Nachfolge von Papst Franziskus an. 100.000 Menschen erlebten live seine emotionale Wahl, weltweit geht Leo XIV. 1,4 Milliarden Katholiken voran. Lesen Sie die Ereignisse hier noch einmal nach.
krone.at

Der Name ist Programm: Warum der neue Papst Leo heißt
Robert F. Prevost ließ sich wohl von Papst Leo XIII. inspirieren: Dieser modernisierte die Kirche, propagierte soziale Gerechtigkeit – und war ein geschickter Diplomat.
DiePresse.com

Österreich
Sebastian Kurz und René Benko: Das geheime Immobiliengeschäft des Ex-Kanzlers
Der frühere Politiker ist längst Unternehmer – und als solcher äußerst aktiv. Zwischen Wien, Tel Aviv und Dubai baut Sebastian Kurz weiter an einem weitverzweigten Netzwerk aus Firmen und Beteiligungen. Einiges davon geschieht öffentlich, anderes im Verborgenen. Eine News-Recherche fördert nun Brisantes zutage.
news.at

Gregor V.: Als ein Steirer auf dem Papstthron in Rom saß
Den meisten dürfte diese Episode aus der Kirchengeschichte unbekannt sein: Vor mehr als tausend Jahren saß Gregor V., der wohl im obersteirischen Stainach geboren wurde, auf dem Stuhl Petri. Sein Pontifikat dauerte aber nicht lange – er starb nach nur vier Jahren als Papst in Rom. Tatsächlich besagt die Legende, dass der einzige Stellvertreter Christi aus Erden rot-weiß-roter Herkunft in Stainach geboren wurde, das anno dazumal zum Herzogtum Baiern gehörte: Bruno von Kärnten, der spätere Gregor V. Historische Quellen dafür gibt es nicht, aber wir Steirer wollen gerne daran glauben. Er kam 972 als zweiter Sohn aus der Ehe von Otto von Wormsgau und Judith von Kärnten im Ennstal zur Welt, wo sein Vater eine Herrschaft hatte. Als Adelsspross war Bruno eine Laufbahn als Kirchenfürst in die Wiege gelegt, und so begann er eine Ausbildung in der deutschen Bischofsstadt Worms. Als sein Lehrer fungierte etwa der Grieche Johannes Philagathos, der später zu seinem Gegenpapst und damit erbittertstem Widersacher wurde. Auf einer Reise nach Rom, auf der Bruno seinen verwandten König Otto III., begleitete, ereilte ihn die Todesnachricht von Papst Johannes XV. Woraufhin Otto III. den Kleriker zum Nachfolger auf Petri Stuhl wählen ließ – mit nur 24 Jahren. Wenige Tage nach seiner Weihe krönte Gregor V. im Gegenzug den nur 16-jährigen Otto zum Kaiser.
krone.at

Karina Sarkissova postet seelischen Tiefpunkt – Fans reagieren besorgt
Karina Sarkissova landet derzeit immer wieder in den Schlagzeilen. Hauptgrund sind ihre Beiträge auf ihrem Instagram Profil.
5min.at

INFOS DES TAGES (FREITAG, 9. MAI 2025)

INFOS DES TAGES (FREITAG, 9. MAI 2025)

Quelle: onlinemerker.com

WIEN/Volksoper: LE NOZZE DI FIGARO. Premiere am 24. Mai 2025

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Eine Komödie über Sex und Macht: Am 24. Mai 2025 feiert Lotte de Beers Inszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro Premiere an der Volksoper. Die für das Festival d’Aix-en-Provence 2021 kreierte Produktion beleuchtet die Themen Sex und Macht aus der Sicht unterschiedlicher Figuren, und präsentiert die vier Akte der Oper jeweils aus einem anderen Blickwinkel: Graf, Susanna, Gräfin und Barbarina und Marcellina. Unter der Musikalischen Leitung von Omer Meir Wellber, der die Vorstellung vom Hammerflügel aus dirigiert, stehen Michael Arivony als Figaro, Lauren Urquhart als Susanna und Annelie Sophie Müller als Cherubino auf der Bühne. Matilda Sterby und Daniel Schmutzhard  schlüpfen in die Rolle der Gräfin und des Grafen, Barbarina und Marcellina werden gesungen von Jaye Simmons und Ulrike Steinsky.

LE NOZZE DI FIGARO IM MAI 1786 – 1945 – 2025
Beaumarchais’ Stück Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro wurde wegen seiner scharfen politischen Anspielungen in Wien verboten: Kaiser Joseph II. hatte erklärt, das Stück enthalte zu viel Anstößiges. Nichtsdestotrotz bat Mozart Lorenzo Da Ponte, das Stück in ein Libretto zu verwandeln. Da Ponte übernahm zentrale gesellschaftskritische Elemente, milderte jedoch zahlreiche Passagen ab, die für die Zensur problematisch waren. So gelang es, die offizielle Genehmigung des Kaisers für die Opernfassung zu erhalten. Die Uraufführung von Le nozze di Figaro fand am 1. Mai 1786 im Burgtheater in Wien statt, es war die erste von drei Kooperationen zwischen Mozart und Da Ponte, gefolgt von Don Giovanni und Così fan tutte.
An der Volksoper wurde Le nozze di Figaro seit 1905 meist unter dem deutschen Titel Die Hochzeit des Figaro 365 Mal in sechs verschiedenen Inszenierungen aufgeführt.
Zeitgeschichtlich besonders interessant: Am 1. Mai 1945 fand in der Wiener Volksoper auf Befehl des Russischen Stadtkommandanten eine Aufführung von Mozarts Oper Die Hochzeit des Figaro statt. Diese erste Vorstellung nach dem Zusammenbruch des NS-Terrorregimes in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges war ein symbolischer Akt des Neubeginns in einer Zeit der Zerstörung und ist ein Beleg für die identitätsstiftende Bedeutung der Kunstform Oper in der jüngeren österreichischen Geschichte. Rund 80 Jahre später feiert nun die siebte Inszenierung dieses Meisterwerks Premiere – in der Regie von Direktorin Lotte de Beer.
EINE KOMÖDIE ÜBER SEX UND MACHT
Figaro, der Diener des Grafen, hat sich mit Susanna, der Kammerzofe der Gräfin, verlobt. Susanna wird jedoch vom Grafen gestalkt. Die Gräfin leidet unter der Untreue ihres Mannes. Figaro heckt einen Plan aus, den Grafen in seine Schranken zu weisen. Nach einem „tollen Tag“ (so der Titel des Beaumarchais-Stücks) voller Verkleidungen, Missverständnisse und anderer komischer Verwicklungen, bekommt Figaro seine Susanna, und dem Grafen bleibt nichts anderes übrig, als sich bei der Gräfin zu entschuldigen.
Lotte de Beer und ihr Team kreierten die Produktion von Le nozze di Figaro für das Festival d’Aix-en-Provence 2021 unter der künstlerischen Leitung von Pierre Audi. Der französisch-libanesischer Theaterregisseur, der das Festival seit 2018 leitete, verstarb Anfang Mai völlig überraschend. Diese Inszenierung von Le nozze di Figaro wird nun für die Bühne, das Ensemble und das Publikum der Volksoper neu interpretiert.

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OPER FRANKFURT: PARSIFAL. Premiere am 18. Mai 2025

Premiere vom 18. Mai 2025

Bühnenweihfestspiel in drei Akten von Richard Wagner
Text vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: Brigitte Fassbaender
Bühnenbild und Kostüme: Johannes Leiacker
Licht: Jan Hartmann
Choreografie der Zaubermädchen: Katharina Wiedenhofer
Chor: Gerhard Polifka
Dramaturgie: Konrad Kuhn


Ian Koziara (Parsifal) umringt von Klingsors Zaubermädchen © Monika Rittershaus

Amfortas: Nicholas Brownlee
Titurel: Alfred Reiter
Gurnemanz: Andreas Bauer Kanabas
Parsifal: Ian Koziara
Klingsor: Iain MacNeil
Kundry: Jennifer Holloway
Erster Gralsritter: Kudaibergen Abildin
Zweiter Gralsritter: Sakhiwe Mkosana
Erster Knappe: Idil Kutay
Zweiter Knappe: Nina Tarandek
Dritter Knappe: Andrew Bidlack
Vierter Knappe: Andrew Kim
Klingsors Zaubermädchen: Clara Kim, Idil Kutay, Nina Tarandek;
Nombulelo Yende, Julia Stuart, Judita Nagyová
Stimme aus der Höhe: Katharina Magiera

Chor und Kinderstatisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Andreas Bauer Kanabas (Gurnemanz), Jennifer Holloway (Kundry) und Ian Koziara (Parsifal) © Monika Rittershaus
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jpoi

DI 20. MAI 2025 | 19:30 Uhr

EIN SOMMERNACHTSTRAUM

William Shakespeares beste Szenen mit Musik   Shakespeares berühmtes Lustspiel entführt das Publikum schon seit vielen Jahrhunderten in eine magische Welt voller Intrigen, Liebesspiele und Feenwesen. Marie-Luise Stockinger, Michael Maertens und Daniel Keberle gestalten einen fulminanten Shakespeare-Abend und lassen die heitersten Szenen mit zauberhaften Verwirrungen und tiefsinnigen Monologen aus der Komödie zwischen antikem Athen und angrenzendem Zauberwald zu einem schillernden Mosaik verschmelzen. Kombiniert mit der wunderbaren, feenleichten Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, gespielt vom Klavierduo Silver-Garburg.

Übersetzung von AUGUST WILHELM SCHLEGEL, ergänzt und erläutert von LUDWIG TIECK, bearbeitet und gekürzt von DANIEL KEBERLE, mit der Schauspiel-Musik op. 61 von FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY, Fassung für Klavier zu vier Händen

Michael Maertens   Oberon
Marie-Louise Stockinger   Titania und Elfe
Daniel Keberle   Puck
Sivan Silver und Gil

MEHR I
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Deutsche Oper am Rhein: Premiere für Tschaikowskys „Eugen Onegin“ im Theater Duisburg

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Foto: Andreas Etter

Am Samstag, 24. Mai 2025, 19.30 Uhr, feiert die Deutsche Oper am Rhein die nächste Opernpremiere im Theater Duisburg: In der Regie von Michael Thalheimer kommt Peter Iljitsch Tschaikowskys „Eugen Onegin“ auf die Bühne. Nach bereits sehr erfolgreichen Aufführungen im Opernhaus Düsseldorf übernimmt Chef­dirigent Vitali Alekseenok auch hier die musikalische Leitung und erarbeitet die Partitur nun mit den Duisburger Philharmonikern und dem neu besetzten Ensemble.

Als Eugen Onegin (Richard Šveda) in Tatjanas geordnetes Leben tritt, erscheint er ihr wie eine Gestalt aus ihren Romanen. Hals über Kopf verliebt sich die junge, unerfahrene Frau (Luiza Fatyol) in den weltgewandten Lebemann. Doch dieser wehrt ihre Zuneigung ab – sein rastloser Lebenswandel eigne sich nicht für eine langfristige Bindung. Jahre später begegnet er der gereiften und mittlerweile verheirateten Tatjana wieder und erkennt, dass sie doch die Richtige für ihn gewesen wäre. Doch jetzt ist es sie, die seine leidenschaftlichen Bekenntnisse zurückweist.

Mit feinem psychologischem Gespür konturiert Peter I. Tschaikowsky in seinen „Lyrischen Szenen“ die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssigen Gesellschaft. „Wie eine Malerei mit sehr feinem Pinsel­strich“, beschreibt Chefdirigent Vitali Alekseenok die fast kammermusikalische Intimität der Musik: „Alles ist sehr sensibel und detailreich gezeichnet.“ Dieser Spur folgt auch Regisseur Michael Thalheimer: ,,In jeder dieser modernen Figuren kann man etwas finden, womit man sich identifizieren kann, sei es die fröhliche Lebenslust Olgas, Onegins Sinnsuche, Tatjanas Liebes­sehnsucht, Lenskis Selbstzweifel, Larinas Resigna­tion oder das Altersglück des Fürsten Gremin. Das macht die Oper so universell: Sie behandelt Themen, die alle Menschen bewegen und die wir zu jeder Zeit, überall auf der Welt nachempfinden können.“

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