DIE MONTAG-PRESSE – 10. OKTOBER 2022

DIE MONTAG-PRESSE – 10. OKTOBER 2022

Staatsoper Unter den Linden, Berlin. Foto: Kirsten Liese

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 10. OKTOBER 2022

Staatsoper Berlin: Die Götterdämmerung von Thielemann-Tcherniakov
Christian Thielemann triumphiert auch in Wagners Götterdämmerung. Heftige Buhs gibt es am gestrigen Abend Unter den Linden für das Regie-Team um Dmitri Tcherniakov. Sänger, Staatskapelle und Dirigent ernten zum Teil heftigen Beifall.
konzertkritikOpernkritkberlin/a.schlatz

Wien/Konzerthaus
Teodor Currentzis manövriert sich immer mehr an die Spitze eines Stardirigenten
An diesem Abend im Wiener Konzerthaus hat der Maestro ganz klar ein musikalisches Ereignis abgeliefert, von dem noch lange geredet wird. Wo man heute gewisse Maestri vor Meisterorchester stellt und diese Taktschläger auch noch zu Großmeistern hochstilisiert, hat Currentzis quasi in „Knochenarbeit“ aus diesen 112 Musikern ein Ensemble geformt, das in Punkto Können, Stilsicherheit, Musikalität allein eine Rechtfertigung für einen Spitzenplatz in der Orchesterszene bringt.
Von Herbert Hiess
https://klassik-begeistert.de/utopia-teodor-currentzis-dirigent/

München/Gärtnerplatz
The Rake’s Progress : Wohlgeformt und unterhaltsam präsentiert das Gärtnerplatztheater Strawinskys Musenstück
An diesem Abend hat im Gärtnerplatztheater Igor Strawinskys Oper „The Rake’s Progress“ Premiere. Es ist des Komponisten einzige abendfüllende Oper. In München am Gärtnerplatz bringt dieser Abend Lust für Ohr und Auge. Bunt ist die Ausstattung. Im ersten Akt scheint Hauptperson Tom Rakewell den 1970ern entsprungen, er erinnert mich in seinem Outfit an einen Mix zwischen den späten Beatles und David Bowie.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Meine Lieblingsmusik 74: Top 9 – Gustav Holst „Die Planeten“ (1916) op. 32
Die acht plus ein Planeten – Himmelskörper, die unser Sonnensystem bilden und teilweise mit bloßem Auge von der Erde aus erkennbar sind. Seit der Antike waren die ersten 5 als Wanderer der Himmelsphären bekannt. Damals – als man noch an die Sphärenharmonie glaubte und der Himmel in der Vorstellung der Menschen schichtenartig aufgebaut war, galten diese Himmelskörper als Götter oder Wegweiser für die Seelen der Verstorbenen, die ihren Aufstieg in die Sphären angetreten waren.
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

München
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Die prachtvolle Totale
Marie Jacquot debütiert beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Herkulessaal.
MuenchnerAbendzeitung.de

Wien
Stefan Herheim: „Ohne kulturelle Aneignung kann es kein Theater geben“
https://www.news.at/a/stefan-herheim

Wien
Der Opernstreit sollte nicht das Ende, sondern der Auftakt sein
Jordan hat recht: Das Gegeneinander überlagert das Miteinander.
Kurier.at

Die ewige Direktionskrise an der Oper (Bezahlartikel)
Das Amt des musikalischen Leiters der Staatsoper gilt als Traumjob. Die Realität beschert den Dirigenten jedoch meist ein böses Erwachen.
Die Presse.com

Volksopern-Musikdirektor Wellber: „Theater ist unsere neue Kirche“
Mit „Jolanthe und der Nussknacker“ von Tschaikowsky leitete Omer Meir Wellber am Sonntag seine erste Premiere als Musikdirektor des Hauses.
Kurier.at

Prag
Premiere vor 140 Jahren: Antonín Dvořáks historische Oper „Dimitrij“
„Dimitrij“ war die sechste Oper, die Antonín Dvořák geschrieben hat. Das ambitiöse Opus im Stil der französischen Grad Opéra wurde vor 140 Jahren in Prag uraufgeführt.
deutsch-radio.cz

Musical „Glöckner von Notre Dame“: Mensch oder Scheusal, wer ist jeweils wer? (Bezahlartikel)
Disney-Märchen-Glitzer-Pop? Nicht beim „Glöckner von Notre Dame“. Die aktuelle Musicalfassung geht noch einmal andere Wege, gibt den Charakteren Tiefe. Mit grandiosem Orchester und Chor entfaltet sich ein vielschichtiges Werk.
DiePresse.com

Links zu englischsprachigen Artikeln

London
Last Days review – Leith’s opera is bleak and beautiful
TheGuardian.com.music

Last Days, review: surreal Kurt Cobain opera will entice Nirvana fans but doesn’t truly reveal its star (Subscription required)
TheTelegraph.co.uk

A Kurt Cobain Opera Examines the Myth, Not the Man
The creators of “Last Days,” an eagerly anticipated opera about a grunge star’s final days, insist it’s really about how society treats its icons.
thenewyorktimes.com

Boris Giltburg, Wigmore Hall review – power and grace in elegies and monuments
Perfect lucidity in great music, with Medtner equal to Bach, Ravel and Chopin
theartsdesk.com

New York
Heartbeat Opera Announces 2022-23 Season
Featuring Adaptations of Beethoven, Puccini and Verdi
operawire.com.heartbeat

Philadelphia
Rossinis Otello at Philadelphia
https://operatoday.com/2022/10/otello-at-philadelphia/

Dallas
Franck Symphony proves the highlight in uneven DSO program
texasclassical.review.com

Recordings
Debussy: Jeux; Dukas: La Péri; Roussel: Bacchus et Ariane, etc review – Hindoyan impresses and charms
TheGuardian.com.music

Tristan (Igor Levit)
Levit’s fascinating take on love, death and the whole damn thing.
https://limelightmagazine.com.au/reviews/tristan-igor-levit/

Ballett / Tanz

Mayerling, Royal Ballet review – a masterpiece of storytelling, darkly gripping
Kenneth MacMillan’s royal-family-in-death-spiral dance drama reconfirms its potency
theartsdesk.com.dance

“Mayerling”: passion, drugs and suicide at the Royal Ballet
thearticle.com

Linz
Das Tanzstück „Neuzeit“ als Start einer neuen Ära
„Ich wurde in Linz mit offenen Armen empfangen“, freut sich der Berliner Choreograf Johannes Wieland. Samstag kam sein Tanzstück „Neuzeit“ zur Uraufführung im Musiktheater.
https://www.krone.at/2826693

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Unter’m Strich

Deutschland/Zugausfälle im Norden
Deutsche Bahn spricht von „Sabotage“
Die großflächigen Ausfälle im Zugsverkehr in Norddeutschland am Samstag gehen nach Angaben der Deutschen Bahn auf Sabotage zurück. „Aufgrund von Sabotage an Kabeln, die für den Zugsverkehr unverzichtbar sind, musste die Deutsche Bahn den Zugsverkehr im Norden heute Vormittag für knapp drei Stunden einstellen“, sagte eine Sprecherin. „Die zuständigen Sicherheitsbehörden haben die Ermittlungen aufgenommen“, hieß es.
https://orf.at/stories/3288710/

Österreich
Comeback der Maskenpflicht? Was Expertinnen und Experten sagen
Die Herbstwelle ist angekommen, die Wiedereinführung der Maskenpflicht steht bevor. Ein Überblick über die Expertenstimmen.
Kurier.at

Kraftarm ins Ziel

56%: Van der Bellen verteidigt das Präsidentenamt
https//www.krone.at/2826737

Bundespräsidentenwahl: So hat Österreich gewählt
https://www.krone.at/2828034

Maurer nach der Wahl: Maskenpflicht kommt „wie immer angekündigt“
Die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer kündigt in der PULS 24 Diskussionsrunde nach der Bundespräsidentenwahl an, dass die Maskenpflicht zurückkommen wird.
„So, wie es immer angekündigt war“, werde nun die Maskenpflicht wieder kommen, sagte die Grüne-Klubchefin Sigrid Maurer in der PULS 24 Diskussionsrunde nur knapp eine Stunde nach der ersten Hochrechnung zur Bundespräsidentenwahl.
puls 24.at.news

INFOS DES TAGES (MONTAG, 10. OKTOBER 2022)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 10. OKTOBER 2022)

Quelle: onlinemerker.com

Das Merker-Heft Oktober 22 geht in den Versand

Jahresgeneralversammlung am 15.11. (gilt für die Heft-Abonnenten, nicht für den Online-Merker)

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Herzliche Einladung zur Oktober-Soirée der Wiener Volksopernfreunde am Freitag, dem  14. Oktober ab 16:30 Uhr im Gasthaus Lechner.

Wilhelm-Exner-Straße 28, 1090 Wien.

 Wir freuen uns auf einen interessanten und informativen Nachmittag und Abend! Und vielleicht schaut ja auch wieder der eine oder andere Überraschungsgast vorbei…

Mit musikalischen Grüßen,

Der Vorstand der Wiener Volksopernfreunde

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Das Buch mit sieben Siegeln // Fabio Luisi & The Danish National Symphony Orchestra (Live)“ on YouTube

Christoph Karner: Das „Buch mit sieben Siegeln habe ich in Wien leider verpasst.  Dafür fand ich dann aber eine großartige Aufführung dieses gewaltigen Werkes mit einem beeindruckenden Herbert Lippert in der riesigen Partie des Johannes aus 2017 auf Youtube, die ich Interessierten weiterleite.

ZUM YOUTUBE-VIDEO
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BONN/Ausstellung in der Bundeskunsthalle: Vorhang auf für die Oper: „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“

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Bundeskunsthalle Bonn: Ausstellungsthema. Foto: Andrea Matzker

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

Für jeden Opernliebhaber ein absolutes und unbedingtes Muss ist die opulente Opern-Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn, die noch bis zum 5. Februar 2023 läuft! Aber auch für Interessierte, die sich vielleicht bisher nicht so häufig für die Oper interessiert haben oder sie gar nicht lieben, ist die Ausstellung äußerst sehenswert und stellt eine große Bereicherung dar. Selbst Kenner der Materie werden noch Vieles erfahren, das sie bisher noch nicht wussten. Die Präsentation bietet tiefe Ein- und Ausblicke in diese sicherlich emotionalste aller Kunstformen, die in ihrer Gesamtheit Musik, Gesang, Poesie, Schauspiel, Tanz und alle Handwerke wie Kostüm, Maske, Bühne und Licht miteinander verbindet und alle Sinne anspricht.

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Ausstellungsräumlichkeiten. Foto: Andrea Matzker

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Ausstellungsräumlichkeiten. Foto: Andrea Matzker

Bereits der Eingang zur Ausstellung bereitet dem Besucher ein wahrhaftiges Vergnügen, denn er wähnt sich direkt in den Gängen, Korridoren, Foyers und Räumlichkeiten vor und hinter der Bühne eines tatsächlichen Opernhauses und kann sich dort völlig frei bewegen. „Bei freier Bewegung freie Begegnung“ könnte das Motto lauten. Der Rundgang ist kein klassischer, allgemein üblicher und sogenannt langweiliger, der sich an puren historischen Ereignissen entlang orientiert, sondern er erlaubt ein freies Wandeln durch Zeiten und Orte hindurch, die von der Ausstellungsarchitektur der Bundeskunsthalle realitätsnah in Szene gesetzt wurden.

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Bundeskunsthalle Bonn: Palais Garnier III – 2004. Candida-Hoefer. Foto: Andrea Matzker

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Teatro alla Scala di Milano um 1800. Foto: Andrea Matzker

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Modell und Nachbau einer Palasthalle mit Prunktreppe von Lorenzo Sacchetti. Foto: Andrea Matzker

Verschiedenste, auch geschichtliche, geschäftliche, technische Aspekte des Opernbetriebes werden anhand von Beispielen weltberühmter Bühnen umfassend beleuchtet und erläutert. Die Ausstellung zeigt aus den gut 400 Jahren Operngeschichte den Wandel der Bedeutung dieser Kunstform in der Gesellschaft, beginnend mit den barocken Aufführungen an den europäischen Höfen und den Anfängen der Gattung in Florenz am Ende des 16. Jahrhunderts über die Vielfalt der kommerziellen Spielstätten im Venedig des 17. Jahrhunderts mit seinen zehn öffentlichen Opernhäusern, die Opernkonkurrenz des 18. Jahrhunderts in London bis zum Wachstum und Wandel der Institution im 19. und 20. Jahrhundert, dargestellt an Beispielen wie der Mailänder Scala mit ihrem Vermarktungssystem, der traditionellen Wiener Hofoper oder dem Starsystem der New Yorker Met. Paris vertritt die großbürgerliche Feier, und Bayreuth hat den mythischen Anspruch.

Eindrucksvoller und breiter gefächert als in dieser Exposition kann man all die historischen Fakten und Entwicklungen jedoch nicht untermalen. Die Ausstellungsarchitektur wurde hervorragend genutzt, um eine umwerfende, großzügige, farbenfrohe, liebevoll arrangierte und geradezu atemberaubend schöne und dem Thema gerecht werdende Huldigung des Sujets zu bieten. Man scheute sich nicht, ausgesprochen zerbrechliche und äußerst kostbare Leihgaben als Zeitzeugen für die Ausstellung zu erhalten. Aus allen Bereichen des Bühnenlebens, wie vor und hinter der Bühne, oder vor und nach der Aufführung, gibt es Beispiele, die dazu einladen, sich stundenlang in dieser hinreißenden Präsentation aufzuhalten, was im Übrigen durch angenehme Ruhe- und Sitzmöglichkeiten noch erleichtert wird.

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Prunkfächer mit der Abbildung der Opéra Garnier, Ende 19. Jh. Foto: Andrea Matzker

Symbolhaft für die breite und umfangreiche Fächerung der Exponate möge der Prunkfächer mit den Darstellungen aus der Opéra Garnier in Paris gelten, der an der Wand ihrer Zeichnung prangt. Alle Wände in der Ausstellung sind miteinbezogen in die Thematik und erläutern die jeweiligen Räumlichkeiten mit Zeichnungen und Texten. Ein liebevoll gestaltetes Mobile aus Fächern und Operngläsern zeugt ebenso von der Vielfältigkeit. Dazu erklingt immer die passende Musik. Der Audioguide mit mehr als 30 Stationen ist daher unbedingt zu empfehlen. Vor einer riesigen Bühne, die abwechselnd Ein- und Ausblicke sowie verschiedene Vorhangs-Versionen in lebensechter Größe zeigt, befindet sich neben einem Konzertflügel eine Sammlung historischer Kostüme, die Weltruhm erlangten.

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Historisches Gewand der Tosca 1958 Wien. Foto: Andrea Matzker

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Kopfschmuck der Turandot getragen von Maria Callas. Foto: Andrea Matzker

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Maria Callas als Turandot 1957. Foto: Andrea Matzker

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Enrico Caruso als Canio 1907. Foto: Andrea Matzker

Für das originale Kostüm der Tosca von Renata Tebaldi aus dem Jahre 1958 in Wien wurde extra eine klimaneutrale Vitrine geschaffen. Das originale Kostüm der Turandot von Birgit Nilsson aus dem Jahr 1961 in Wien befindet sich mit seiner 5 m langen, kunstvoll bestickten Schleppe ebenso in der extrem großen Sonderanfertigung eines Schaukastens. Neben dem Gewand ist der originale Kopfschmuck von Maria Callas als Turandot 1957 an der Scala zu bewundern, den sie auch auf dem dazugehörenden Plattencover trägt. Sogar ein Originalkostüm des legendären Enrico Caruso als Canio aus dem Jahr 1907 ist vorgesehen, war aber zur Eröffnung der Ausstellung leider noch nicht aus Italien angekommen. Dafür aber ist sein originaler Spazierstock ausgestellt. Zur besonderen Freude aller Opern- und Kunstliebhaber sind, neben vielen Fotos des Jahrhunderttenors, der auch ein begnadeter Zeichner war, einige seiner Karikaturen zu sehen.

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Karikatur Arturo Toscanini (von Enrico Caruso). Foto: Andrea Matzker

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Nebenbei im Theater von Paul Barthel 1892. Foto: Andrea Matzker

In zwei Vitrinen befinden sich eine Reihe köstlicher Devotionalien, darunter auch die Düfte „Tosca“ und „Opera“ mit ihren Flacons. Großen Erfolg in Italien hatte auch der bekannte Duft „Teatro alla Scala“ von Krizia aus dem Jahr 1985 mit dem der Form des gleichnamigen Opernhauses nachempfundenen Flacon. Das Parfum hat Kopfnoten aus Koriander und Bergamotte, Herznoten aus Nelke, Rose, Jasmin, Iris und Geranie, und Basisnoten aus Weihrauch, Vetiver und Patchouli. Vielleicht könnte man als Tüpfelchen auf dem i die Firma dazu bringen, die Ausstellung zumindest am Eingang mit dem stimmungsvollen Parfum zu bestäuben, sodass auch noch der letzte, bisher in der Ausstellung noch nicht angesprochene, olfaktorische Sinn des Besuchers angeregt wird und ihn im Gleichklang zu der harmonischen Ausstellung und zusätzlich betörend verzaubert?

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Tito Gobbi als Scarpia. Foto: Andrea Matzker

Der weltberühmte Cocktail „Bellini“ aus Harry’s Bar in Venedig ist ebenso ausgestellt. 1948 von Giuseppe Cipriani erfunden, wäre der Ausschank des nach weißen Weinbergpfirsichen duftenden, köstlichen Getränks neben dem Aspekt der farblichen Augenweide eine weitere Bereicherung in der Bar des Museums. So wäre auch noch in passender Weise der Geschmackssinn involviert. Arrigo Cipriani, der Sohn des Erfinders und Herr der berühmtesten Bar der Welt, würde sich sicherlich darüber freuen und auch noch, neben dem Getränk selbst, ein eigenes Buch zur Ausstellung beisteuern. Dies nur als kleine, weitere Anregung der begeisterten Autoren dieser Besprechung.

Sehr sehenswert ist auch der Film über die deutsche Opernlandschaft mit dem Titel „Un viaggio in Germania“, der exemplarisch für die über 80 Opernhäuser in Deutschland fünf davon untersucht und aus verschiedenen Perspektiven darüber berichtet. Er ist begleitend zur Ausstellung entstanden, ebenso wie die umfangreiche Publikation mit dem Titel der Ausstellung „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“ Das prunkvolle Hardcover-Buch mit Goldprägung ist äußerst lesenswert und ein ideales Geschenk für jeden. Einfach nur als sensationell kann man das umfassende Begleitprogramm bezeichnen mit verschiedensten Vorträgen, einer Akademietagung, einer Kinoreihe im Forum und diversen Workshops.

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Ausstellungsvitrinen. Foto: Andrea Matzker

Zuallerletzt sei noch darauf hingewiesen, dass es in dem wunderbaren Museumsshop bis zum Ende der Ausstellung entzückende Accessoires zum Thema derselben zu erstehen gibt. Das ganze Paket ist einfach nur ein einziger Knaller und sollte unzweifelhaft wahrgenommen werden!

Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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„kulturMontag“: Teodor Currentzis’ neues Orchester, Lukas Resetarits’ 75. Geburtstag, Ruben Östlunds „Triangle of Sadness“

Danach: „Filmikonen – Magnum Photos und das Kino“ – am 10. Oktober ab 23.15 Uhr in ORF 2

Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 10. Oktober 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich u. a. Teodor Currentzis, der seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Kritik der Klassikwelt steht. Nun stellt er sein neues Utopia Orchester im Wiener Konzerthaus vor. Weiters befasst sich die Sendung mit Lukas Resetarits, der seinen 75. Geburtstag mit dem autobiografischen Buch „Krowod“ und dem neuen Programm „Über Leben“ feiert. Außerdem Thema: der neue Film des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund. Die Komödie „Triangle of Sadness“ ist eine bitterböse Analyse der Welt der Superreichen und Schönen. Anschließend: die Dokumentation „Filmikonen – Magnum Photos und das Kino“ (23.15 Uhr) über die Fotografie-Kunst von Robert Capa, Begründer der weltberühmten Fotoagentur Magnum, die u.a. legendäre Hollywood-Filmproduktionen und -Stars außergewöhnlich ins Bild setzte.

Details zum „kulturMontag“-Magazin:

Der Klang-Magier Teodor Currentzis mit neuem Orchester in Wien

Teodor Currentzis sucht in der Musik unbeirrbar, hartnäckig und vor allem lustvoll nach Schönheit und Resonanz von Harmonien, nach Proportionen von musikalischer Anmut. Seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine steht der Grieche mit russischem Pass samt seinem Orchester musicAeterna im Kreuzfeuer der Kritik, wird es doch von der Kreml-nahen VTB-Bank finanziert, die auf der Sanktionsliste steht. Auch seine Tour durch Russland befeuerte die Diskussion. Die Klassikwelt zeigt sich tief gespalten. Nun dirigiert der umjubelte wie umstrittene Künstler sein neu gegründetes Utopia Orchester mit 116 Instrumentalisten aus rund 30 Ländern zum ersten Mal in Wien. An drei Abenden stellt er sein multinationales Orchester im Wiener Konzerthaus dem Publikum vor. Auf dem Programm steht u. a. Strawinskys „Feuervogel“ und Ravels „Bolero“. Der „kulturMontag“ verschafft sich Einblick bei den Musikern, beleuchtet die Orchester-Konstruktion, bittet Konzerthaus-Chef Matthias Naske um seine Einschätzungen und erhält vom Meister selbst eine neuerliche Interview-Absage.

Ein Lachmuskelkater-Garant – Lukas Resetarits wird 75

Krisen sind gute Zeiten, zumindest für Satiriker; die Untiefen des Lebens eine wahre Fundgrube für Lukas Resetarits – seit mehr als 40 Jahren wortgewaltiger Humorist und lautstark-scharfzüngiger Kritiker politischer Verhältnisse, der sich nicht scheut den Mächtigen dieses Landes einen verbalen Rüffel zu erteilen. Rund 30 Kabarettprogramme und einiges mehr hat der auch schauspielernde Burgenlandkroate bisher geschrieben, die Herzen des TV-Publikums eroberte er als grantiger Major Kottan – seine wohl bekannteste Rolle. Seinem Faible für Fußball ließ er in den ORF-Serien „FC Rückpass“ oder im legendären „Kaisermühlen Blues“ als Ex-Fußball-Profi Burschi Leitner freien Lauf. Jetzt feiert Resetarits seinen 75. Geburtstag: Mit dem autobiografischen Buch „Krowod“ über seine Anfänge und – wie kann es anders sein – mit einem neuen Programm. Dessen schlichter Titel sagt alles: „Über Leben“.

„Triangle of Sadness“ – Ruben Östlunds jüngster Filmstreich im Kino

Er hat sich in der Filmszene längst als Spezialist der Gesellschaftssatire etabliert. Ruben Östlund gilt als Soziologe unter den Filmemachern, ist der schwedische Regisseur doch fasziniert von der Frage, was menschliches Verhalten ausmacht. Seine Geschichten sind in der Realität verankert, halten uns den Spiegel vor, handeln von Sexismus, Rassismus, Klassendenken und erzählen vom Druck, sozialen Normen zu entsprechen, sowie der Angst, sich zu blamieren. Östlund konfrontiert sein Publikum hemmungslos und verstörend. Doch das macht unverschämt viel Spaß und ist von Erfolg gekrönt, u. a. mit Nominierungen für den Golden Globe und den Oscar 2014 für seine Groteske „Höhere Gewalt“ oder der Goldenen Palme von Cannes für die Farce „The Square“. Seine jüngste ausgezeichnete Komödie „Triangle of Sadness“, eine gelungene bitterböse Analyse der Welt der Superreichen und Schönen, startet am 14. Oktober im Kino.

Dokumentation „Filmikonen – Magnum Photos und das Kino“ (23.15 Uhr)

Der Film von Sophie Bassaler erzählt von einer Liebesgeschichte – jener zwischen dem Medium Film und dem Medium Fotografie. Folgerichtig beginnt die Doku auch mit einer Love Story – der von Ingrid Bergmann und dem Begründer der weltberühmten Agentur Magnum, Robert Capa. Vor rund 70 Jahren, auf dem Filmset von Alfred Hitchcocks „Notorious“ schießt Capa außergewöhnliche Fotos seiner Geliebten. Höhepunkt und gleichzeitig Endpunkt der Beziehung zwischen Magnum und Hollywood sind die (chaotischen) Dreharbeiten zu „Misfits“, dem letzten Film von Marilyn Monroe und Clark Gable. Gleich neun Magnum-Fotografen sind damals am Set. Als Hollywood zusehends uninteressant für Magnum wird, finden die Fotografen neue spannende Terrains – das New British Cinema, Cinecittà, die Nouvelle Vague etc.

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