DIE MONTAG-PRESSE – 18. DEZEMBER 2023

DIE MONTAG-PRESSE – 18. DEZEMBER 2023

Ricarda Merbeth © Mirko Jörg Kellner

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 18. DEZEMBER 2023

Hamburg
Ricarda Merbeth rettet mit ihrer Senta den Holländer und den Abend in der Staatsoper Hamburg
Die Erkältungswelle macht auch vor Opernaufführungen nicht halt. So musste die vorgesehene Interpretin der Senta, Gabriele Scherer, die dritte und letzte Vorstellung der diesjährigen Serie des “Fliegenden Holländers” an der Staatsoper Hamburg krankheitsbedingt leider absagen. Ricarda Merbeth sprang kurzfristig ein. Als Bayreuth-erfahrene Wagnersängerin tat sie dies hervorragend.
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

München/Herkulessaal
Aus Mozarts Füllhorn: Simon Rattle dirigiert „Idomeneo“
Es ist eine seiner Lieblingsopern, und dirigiert hat Simon Rattle Mozarts „Idomeneo“ schon an vielen Karrierestationen. Die konzertante Aufführung mit dem BR-Symphonieorchester löst Standing Ovations aus. Zu Recht.
MuenchnerMerkur.de

Hamburg/Elbphilharmonie
Klein beleuchtet kurz 8: NDR mit Aivis Greters und Francesco Piemontesi
Freitagabend in der Elbphilharmonie Hamburg:. Nach dem fulminanten „Mahler-und-was-daraus-folgt-Konzert“ von Teodor Currentzis mit seinem SWR Symphonieorchester vor ein paar Tagen waren die Musikrezeptoren doch etwas verstrubbelt. Am gestrigen Abend durften sie sich wieder gänzlich erholen und glatt legen.
Von Patrik Klein
Klassik-begeistert.de

Die besten Klassik-Alben 2023 Diese Musik gehört unter den Weihnachtsbaum!
Die besten Klassik-Aufnahmen des Jahres 2023, gekürt von BR-KLASSIK: Symphonik und Kammermusik, Newcomer, Repertoireentdeckungen und Zeitgenössisches – Alben, die Sie Ihren Lieben unter den Weihnachtsbaum legen können.
BR-Klassik.de

Wien
16.12. „Wo die wilden Kerle wohnen“, Theater an der Wien im Museumsquartier
Ja, wo wohnen denn die wilden Kerle? Momentan wohnen sie in der Halle E im Museumsquartier. Fürchten muss man sich nicht vor ihnen, obwohl sie orange glühende Augen haben. Sie bleiben auch nicht lange auf der Bühne: Die Aufführung dauert nur rund 45 Minuten.
http://www.operinwien.at/werkverz/knussen/akerle.htm

Herzige Puppen suchen ihre „Wilden Kerle“
https://www.krone.at/3196963

Wirkliche wilde „Wilde Kerle“ im MusikTheater an der Wien
impuls24.at.news

Wien/Staatsoper
Grusliges „Geisterschiff“ in der Staatsoper
„Das verfluchte Geisterschiff“, eine kindgerechte Version des „Fliegenden Holländer“ in der Wiener Staatsoper, bringt eine sehr kreative Bearbeitung, ist aber unterhaltsam und auch ästhetisch ansprechend.
DiePresse.com

Wien/Musikverein
Triumph der unbändigen Jugend
Andrè Schuen, eine At „Jung-Siegfried des Liedes“, erntete bei seinem Liederabend einen Triumph
https://www.diepresse.com/17924861/triumph-der-unbaendigen-jugend

 

Ulm
Premiere am Theater Ulm: Der Fall der Giuditta
Die Ulmer Inszenierung von Franz Lehárs letztem Bühnenstück wirft einen feministischen Blick auf „Giuditta“. Vor allem die Männer stehen in der szenischen Einrichtung von Benjamin Künzel im Zwielicht.
AugsburgerAllgemeine

Regensburg
Kritik – „Der Prinz von Schiras“ in Regensburg: Prachtvolle Wiederentdeckung
Jahrelanger Recherche hatte es bedurft Joseph Beers Operette „Der Prinz von Schirach“ wieder auf die Bühne zu bringen. Doch diese Arbeit hat sich am Theater Regensburg absolut gelohnt: Die erste Premiere nach 90 Jahren überzeugt vor allem musikalisch.
BR-Klassik.de

Ein musikalisches Juwel: Joseph Beers „Der Prinz von Schiras“ in Regensburg wiederaufgeführt
NeueMusikzeitung/Nmz.de

Auf Operettenkreuzfahrt
Joseph Beer: Der Prinz von Schiras
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/musiktheater-operette-regensburg-beer-schiras/

Wien
Noch einmal Richard Wagner – 16.1.2024 Bank Austria Salon
In knapp einem Monat, am 16.1.2024 um 19:30 Uhr, gibt Bariton Thomas Weinhappel seinen (2024 einzigen Wiener) Wagner-Abend mit neuen Szenen aus Richard Wagners Opern (Der fliegende Holländer und Walküre).
meinbezirk.at

Wiener Volksoper 1938:  Auf dem Irrweg
Auf einmal tauchen drei der Protagonisten in SA-Uniformen zur Probe auf: Die Wiener Volksoper zeigt zum 125-Jahr-Jubiläum unter dem Titel „Lass uns die Welt vergessen“ ein dunkles Kapitel der eigenen Geschichte.
FrankfurterAllgemeine.net

So viel verdienten Österreichs Kulturmanager in den letzten beiden Jahren
Spitzenreiterin Johanna Rachinger (ÖNB) verdiente 2021 mit 312.000 Euro mehr als der Bundeskanzler
DerStandard.at.royal

Graz
Broadway trifft Wüste: „Crazy For You“ sollte ein Publikumshit werden (Bezahlartikel)
Verrückt nach Show und Liebe: An der Grazer Oper feierte eine Neuproduktion von Gerswhins „Crazy For You“ Premiere.
KleineZeitung.at

Berlin
Chor streicht „Israel in Egypt“: Ein fatales Signal
Ausgerechnet der Rias-Kammerchor in Berlin streicht das Händel-Oratorium „Israel in Egypt“ aus dem Programm. Eine völlig unverständliche Entscheidung. Warum wir die Auseinandersetzung mit widersprüchlichen Artefakten gerade jetzt nicht scheuen dürfen.
DieWelt.de.Kultur

Finster-Realistische Machtdemonstration: Deutsche Oper Berlin zeigt David Aldens Inszenierung von Donizettis „Anna Bolena
NeueMusikzeitung.nmz.de

München
Kritik: „Idomeneo“:Verzweiflungsnuancen und Hoffnungsschimmer (Bezahlartikel)
Sir Simon Rattle und die BR-Symphoniker samt Chor und Solisten begeistern mit einer konzertanten Aufführung von Mozarts „Idomeneo“ im Münchner Herkulessaal.
SueddeutscheZeitung.de

Leipzig
In die dunklen Abgründe – Thea Musgrave: Mary, Queen of Scots
Die Oper Leipzig bringt die Oper „Mary, Queen of Scots“ von Thea Musgraves zurück auf die Bühne. Die ressourcenschonende Ausstattung schafft einen wunderbaren Spielraum für großartiges Theater.
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/musiktheater-oper-leipzig-musgrave-mary/

Bücher
Wenn sie gerade nicht komponierte oder Tennis spielte, übte Ethel Smyth den Steinwurf auf Schaufenster
Eine Neuausgabe ihrer Memoiren lässt diese schillernde Persönlichkeit lebendig werden.
NeueZürcherZeitung.ch.

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
Berlin’s Komische Oper revives Barrie Kosky’s production of Eugene Onegin
seenandheard.international.com

Lille
Opéra de Lille Appoints New Director
Opéra de Lille has appointed Barbara Eckle as its new director. Eckle was Director of Drama for Opera and Concerts at the RUHRTRIENNALE International Festival of Arts from 2020 to 2023 and from 2018 to 2020
https://operawire.com/opera-de-lille-appoints-new-director/

Moskau
Opera star declares for Putin
A partial list was issued yesterday of the 700 supporters Vladimir Putin needs to launch his election campaign. Prominent among them were the usual music suspects Valery Gergiev, Yuri Bashmet and Hibla Herzmava. An unexpected addition at the head of the list, alphabetically at least, is the international operatic bass Ildar Abdrazakov. He’s due to sing with Muti in Ravenna this Thursday and at the Paris Bastille in February. He may just have burned his boats.
https://slippedisc.com/2023/12/opera-star-declares-for-putin/

London
Hansel and Gretel, Royal Opera House, review: the kids might need a few breadcrumbs (Subscription required)
https://www.telegraph.co.uk/opera/what-to-see/hansel-and-gretel-royal-opera-house-review/

Bevan/BBCSO/Wigglesworth review – intensely personal and panoramic Magnificat from husband and wife team
TheGuardian.com

Recordings
ECM releases Arvo Pärt’s new album Tractus
https://estonianworld.com/culture/ecm-releases-arvo-parts-new-album-tractus/

Ballett/Tanz

Hamburg-Ballett: Der Nussknacker
Wenn mehr als einen halbe Million Karten verkauft worden sind, kann auch eine um 50 Jahre alte Inszenierung nicht so schlecht sein
Diesmal tanzte Ana Torrequebrada die Marie, etwas störrisch-pubertärer, widerborstiger, trotziger als sonst üblich. Schließlich war es ja ihr Geburtstag und nicht der ihrer älteren Schwester Louise, die ja vor allem die männlichen Geburtstagsgäste bezauberte und für sich einnahm. Da konnte man Marie verstehen, wenn sie knatschig wurde.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

ENB’s Nutcracker has changed with the times but is no less magical
seenandheard.international.com

Sprechtheater

Wien/ Theater in der Josefstadt
„Warten auf Godot“ in der Josefstadt: Wann kommt der Installateur?
Josefstadt: „Warten auf Godot“ in der Regie von Claus Peymann. Seit Jahrzehnten arbeiten sich Theaterexperten an der Frage ab: Wer ist dieser Godot, dessen wesentlichste Eigenschaft darin besteht, dass er nicht kommt? Ist es Gott, der Tod, der Installateur, der die Geschirrspüle repariert? Wir müssen sagen, wir wissen es nicht.
Kurier.at

Wien/Burgtheaterpremiere
Die Revolution frisst in „Dantons Tod“ auch ihre Clowns
Famose Johan-Simons-Inszenierung von Büchners Revolutionsstück mit Nicholas Ofczarek als Danton und Michael Maertens als Robespierre
DerStandard.at.story

Beckett-Premiere in Wien
Sturm im Sklavenhirn
Spätes Debüt: Claus Peymann, mittlerweile 86 Jahre alt, inszeniert zum ersten Mal in seinem langen Bühnenleben ein Stück von Samuel Beckett: „Warten auf Godot“ im Wiener Theater in der Josefstadt.
FrankfurterAllgemeine.net

Nachruf
„Schüler-Gerber“-Regisseur Wolfgang Glück gestorben
DerStandard.at.story

Medien

91.400 Euro jährlich: So viel verdient man im Schnitt beim ORF
Diese Zahl geht aus dem RH-Bericht für 2022 hervor. Auch staatsnahe Kultureinrichtungen und das Kanzleramt wurden untersucht.
Kurier.at

Ausstellungen/Kunst

Wien
Teresa Feodorowna Ries: „Soll alles dem jüdischen Volk gehören“
Die Stadt Wien negierte den Letzten Willen der epochalen Bildhauerin, die den Holocaust überlebte: Sie restituierte deren Skulpturen – an sich selbst. Es ist eine ungeheuerliche, geradezu skandalöse Geschichte. Im Mittelpunkt stehen eine faszinierende Frau – und einige ihrer Kunstwerke, die NS-Zeit, Krieg und Vandalismus überdauerten. Sie befanden sich jahrzehntelang in den Depots des Wien Museums. Und kein Kurator machte sich Gedanken darüber, ob sie rechtmäßig eingelagert waren.
Kurier.at

Film/TV

Depardieu stellt Mitgliedschaft in Ehrenlegion „zur Verfügung“
Der Schauspieler reagierte auf Vorwürfe von Vergewaltigung und sexueller Gewalt – und kritisierte die französische Kulturministerin. Der wegen Vergewaltigung und sexueller Gewalt angeklagte Schauspieler Gérard Depardieu hat seine Mitgliedschaft in der französischen Ehrenlegion „zur Verfügung gestellt“. Das teilten Depardieus Anwälte am Samstag mit. Zugleich kritisierten sie Äußerungen von Kulturministerin Rima Abdul Malak, der sie „einen weiteren Schlag gegen die ohnehin schon sterbende Unschuldsvermutung“ vorwarfen.
Kurier.at

Politik

Von Israels Armee erschossene Geiseln trugen weiße Fahne
Tag 69 nach dem Hamas-Angriff auf Israel: Alle Nachrichten und Infos zum Israel-Gaza-Krieg finden Sie hier. Israels Feldzug gegen die Hamas zieht immer mehr Kritik auf sich. Nun wurde bekannt, dass die am Freitag versehentlich vom israelischen Militär im Gazastreifen erschossenen drei Geiseln eine weiße Flagge hochgehalten hatten. Das gehe aus ersten Ermittlungsergebnissen hervor, teilte das israelische Militär am Samstag mit.
KronenZeitung.at

Papst entsetzt
Israel-Scharfschütze tötete zwei Frauen vor Kirche
Der Feldzug der israelischen Armee gegen die Hamas rutscht zunehmend in die negativen Schlagzeilen. Nur wenige Tage, nachdem Soldaten versehentlich drei israelische Geiseln erschossen hatten, wurden nun zwei Frauen vor einer katholischen Kirche in Gaza City von einem Scharfschützen getötet. Papst Franziskus reagierte entsetzt auf die Nachricht.
https://www.krone.at/3196968

»Katargate«-Skandal – »Was zur Hölle passiert hier?«
Vor einem Jahr brach der »Katargate«-Skandal los – nun kommen neue Details ans Licht. Die Grünen-Europaabgeordnete Hannah Neumann spricht über Egotrips der Beschuldigten Eva Kaili, glamouröse Reisen und wirkungslose Verhaltensregeln.
Spiegel.de

Staatsoberhaupt
Kronprinz Scheich Meshal wird neuer Emir in Kuwait
Nach der kuwaitischen Verfassung wird der Kronprinz automatisch zum Emir. Er übernimmt die Macht aber erst, nachdem er im Parlament einen Eid abgelegt hat.
Die Presse.com

Österreich
Kurz-Prozess: Belastet Löger Kurz vor Gericht?
Am Montag muss Ex-Finanzminister Löger im Prozess von Sebastian Kurz aussagen. Thomas Schmid hatte ihm am Freitag widersprochen. Ändert Löger jetzt seine Aussage?
oe24.at

Wissen/Wissenschaften

Die Wahrheit über Weihnachten: Warum Rudolph eine Rudolphine ist
12 Mythen im Faktencheck: Warum das Christkind gar nicht katholisch ist und was Erwin Pröll von Jesus unterscheidet
Kurier.at

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Unter’m Strich

Österreich
Babler: „Fordere von Regierung Luftfilter in Schulen und Kindergärten“
SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler kritisiert via oe24 die Regierung und fordert jetzt Maßnahmen gegen die Corona-Welle. Auch um „Milliarden an Kosten“ zu sparen. Experten haben es immer wieder gefordert. Jetzt schließt sich SPÖ-Chef Andreas Babler via ÖSTERREICH an: „Seit Jahren ist die Bundesregierung säumig, wenn es um Lufthygiene geht. Schlechte Luftqualität führt nachweislich zu schlechteren Leistungen in der Schule und zu einer höheren Ansteckungsgefahr mit vielen Infektionskrankheiten, die besonders in den Wintermonaten um sich greifen.“
oe24.at

Trotz Versicherung
E-Cards von über 100.000 Personen werden jetzt gesperrt
Im Jänner werden die e-cards von 106.814 Versicherten gesperrt. Grund: Sie haben bisher keine Fotos übermittelt.                                                            Heute.at

Gerald Grosz: Sparwahnsinn an den Spitälern
Eine 84-jährige Frau ­wartet unter schrecklichen Schmerzen Tage auf die notwendige Operation nach einem Oberschenkelbruch. In Wiens Spitälern stehen die Krankenbetten am Gang. Die Ambulanzen sind überfüllt. Notwendige Operationen können mangels Anästhesisten, Intensivpflegern und Chirurgen über Monate nicht durch­geführt werden. Spitalsmitarbeiter kündigen wegen Überlastung und schlechter Bezahlung. Dies sind keine Einzelfälle, das ist der drastische Alltag in Österreichs Gesundheitswesen.
oe24.at

Ein historisches Urteil: Kadinal Becciu muss für mehr als 5 Jahre ins Gefängnis
Erstmals in der Kirchengeschichte wurde ein Kardinal von einem vatikanischen Strafgericht verurteilt. Im Prozess um ein verlustreiches Immobiliengeschäft in London wurde Angelo Becciu des Betrugs und der Unterschlagung schuldig gesprochen. Er bekam eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten auferlegt. Zusätzlich soll Becciu eine Geldstrafe von 8000 Euro zahlen.
Die Presse.com

INFOS DES TAGES (MONTAG, 18. DEZEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 18. DEZEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Das WEIHNACHTSPAKET DER WIENER STAATSOPER: BESONDERE ERLEBNISSE SCHENKEN

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Schenken Sie zu Weihnachten drei wunderbare Abende in der Wiener Staatsoper zum Vorteilspreis.

→ Ermäßigung von 10% zum Normalpreis auf das gesamte Paket
→ max. 4 Plätze
→ an 3 Abenden
→ erhältlich in den Preisgruppen 1-7 (pro Termin unterschiedliche Preisgruppen buchbar)
→ bis 31. Dezember 2023 buchbar

Folgende zentrale Werke des Repertoires stehen zur Auswahl:

Di 9. Jänner BALLETT DORNRÖSCHEN
Mi 17. Jänner DON GIOVANNI
Mo 29. Jänner CARMEN
Di 13. Februar IL BARBIERE DI SIVIGLIA
Do 15. Februar BALLETT DON QUIXOTE
Fr 23. Februar DON PASQUALE
Sa 9. März EUGEN ONEGIN
So 31. März RUSALKA
Mi 3. April PARSIFAL
Sa 6. April SIMON BOCCANEGRA
Mo 6. Mai L’ELISIR D’AMORE
Mo 20. Mai OTELLO
Mi 29. Mai FAUST
Sa 15. Juni NABUCCO
Mo 17. Juni SALOME
Hier können Sie Ihr Weihnachtspaket online erwerben

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Wiener Barockkirchen: Festliche Musikweihnacht

Die gute alte Wiener Tradition mit ihren sonntäglichen Kirchenmusik-Messen, mit Haydn-, Mozart-, Schubert-Erbauungen, ist beinahe schon verloren gegangen.

Geldmangel der Kirchen, Kultur- wie Religionsverlust der Bevölkerung. Heuer, zur Vorweihnachtszeit, da wird in den Wiener Gotteshäusern jedoch ganz ordentlich jubiliert. Überhaupt: Kirchen sind wunderbare Plätze zum Musizieren. Oder auch: Sie geben den sie erhaltenden Ordensgemeinschaften durch Vermietung an Konzertveranstalter die Möglichkeit ihre Finanzen zu verbessern. Paradebeispiel: Barockjuwel St. Anna nahe der Staatsoper, den Salesianer-Oblaten gehörig.

Somit, kirchliches X-mas in Vienna: Das alljährliche „Hilfstöne“-Benefizkonzert von Bariton Clemens Unterreiner in der Lutheranischen Stadtkirche gehört zu den Hits. In der Jesuitenkirche, sehr gefragt, sehr aktiv, haben sich unter anderen gute Studierende der Musikuniversität Klassik-bewährt. In der Ruprechtskirche, der Peterskirche wird aufgespielt. Im Stephansdom finden sich professionell die Wiener Symphoniker und der Singverein ein; das große „Künstler helfen Künstler“-Benefiz musste jedoch wegen unerwarteter Todesfälle abgesagt werden. Und immer noch durch das ganze Jahr der reichen Historie verpflichtet… St. Augustin hat mit Antonio Caldara, Bachs C-Dur Messe oder mit ‚Festlicher Trompetenmusik‘ am Heiligen Abend die Nase voran.

Mit dabei sind aber auch etwa in der Jesuitenkirche das Rumänische Kulturinstitut, welches unter „Die Hymnen des neugeborenen König“ mit rumänischer, ukrainischer weihnachtlicher Musik osteuropäisches Kulturgut vermittelte. Und in der Dominikanerkirche hat der exzellente ‚Chorus Angelicus‘ aus Varaždin zum Ausklang des CRO-ArT 2023-Festivals des ‚Wiener Internationalen Solisten Ensembles‘ in einem stimmigen Weihnachtskonzert darauf hingewiesen, dass Chormusik aus Kroatien mit ihrer Harmonik zu den speziellen Kostbarkeiten der europäischer Musikkultur zu zählen ist. Dirigent Anđelko Igrec hat dies mit von ihm arrangierten kroatischen Weihnachtsliedern wie seiner an Stimmungen reichen Missa ‚Hortus Croatiae‘ vorgeführt. Dazu das junge CIPRA-Quartett unter Führung von Andrea Nikolić mit Werken von Dora Pejačević, Josip Štolcer-Slavenski wie österreichischer neuer Musik – ein Festival, ganz auf Kulturaustausch ausgerichtet, kann auch im barocken Kirchenraum seinen guten Platz haben.

Meinhard Rüdenauer

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PARIS: LES CONTES D’HOFFMANN. Alex Eisinger: Meine persönlichen Gedanken und Präferenzen

„Les contes d’Hoffmann gehört wie „Carmen“ zu den Werken, die bei der Uraufführung durchfielen.

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Foto: Wikipedia

Das Libretto basiert auf einem von Jules Barbier und Michel Carré kreierten Stück, das auf drei Erzählungen von E.T.A. Hoffmann zurückgreift (der Sandmann, Rat Krespel und die Abenteuer der Sylvester-Nacht). Aus diesem 1851 uraufgeführten Schauspiel hat der Mitautor Barbier auf Wunsch von Offenbach das Libretto verfasst. Ein Briefwechsel zwischen den Beiden lässt keinen Zweifel daran, dass um die endgültige Fassung gerungen wurde. Opéra comique mit gesprochenen Dialogen oder Opéra lyrique mit Rezitativen? Ebenfalls verbrieft ist, dass Offenbach seiner Tochter in seinem Todesjahr 1880 mitteilt, woran er bis zur Uraufführung an der Opéra Comique noch zu arbeiten habe. Offenbach starb jedoch vor der Fertigstellung seiner (komisch)-phantastischen Oper.

Der Komponist recycelte wie Rossini Musik aus früheren Werken.

Es gibt drei Hauptversionen:

1) Guiraud, ein Freund der Familie Offenbach, soll das Werk vervollständigen. Daraus entsteht die GUIRAUD-VERSION, die im Verlag von Choudens erschien.

Unter Zeitdruck – das Uraufführungsdatum vom 10.2.1881 stand fest – wurde das unvollständige Werk zusammengezimmert und der Giulietta-Akt gestrichen. In späteren „Unter-Fassungen“ wurde der Giulietta-Akt wieder eingefügt und im Verlauf der Jahre noch dreimal verändert.

Vorwürfe/Nachteil: Nicht alle Musikstücke sind von Offenbach und Weniges von ihm selbst wurde eliminiert.
Vorteile: keine Lizenzgebühren, somit für kleinere Häuser mit beschränktem Budget von Vorteil.
Diese Fassung gilt heute als veraltet, obwohl Prolog, Olympia- und Antonia-Akt den Intentionen des Komponisten weitgehendst entsprechen.

2) die OESER-VERSION von 1988:

Diese basiert auf dem erst in den Siebziger-Jahren des letzten Jahrhunderts gefundenen „Zensur Libretto“, das den strengen französischen Behörden vor der Uraufführung eingereicht werden musste.

Im Vergleich zur ersten Version ist der Giulietta-Akt komplettiert worden und der Epilog wurde stark ausgebaut.

Vorwürfe/Nachteil: Nach Erscheinen seiner Fassung wurde behauptet, Oeser habe eigene Musik hinzugefügt. Dies hat sich als falsch erwiesen, er hat nur fehlende Teile der Orchestrierung nach einer von Offenbach geschaffenen Klavierfassung für ein Hauskonzert vollendet.

Vorteil: Man darf davon ausgehen, dass dieses Libretto den Intentionen Offenbachs/Barbiers entspricht. Die Lizenzgebühren sind im Vergleich mit der untenstehenden, dritten Version bescheiden.

Referenz-Aufnahme in französischer Sprache 1988 auf 3 CD

Dirigent: S. Cambreling
Choeur & Orchestre Symphonique de l’Opéra National du Théâtre Royal de la Monnaie
mit N. Shicoff (Hoffmann), L. Serra (Olympia), R. Plowright (Antonia), J. Norman (Giulietta)

3) die KAYE/KECK-VERSION 

Nach Erscheinen der Oeser-Version wurden von den Nachkommen Offenbachs weiteres musikalisches Originalmaterial auf den Markt geworfen, sprich zu Geld gemacht. Sie erschien im Auftrag des Schott-Musikverlags.

Vorwürfe: sehr hohe Lizenzgebühren, 17% der Einnahmen an der Abendkasse eines Theaters müssen an den Verlag abgeführt werden.

Einfügung der sogenannten Spiegel- oder Diamant-Arie, die Offenbach nie für sein Opus summum vorgesehen hat.

Vorteil: Es handelt sich um die kompletteste Version der Hoffmanns Erzählungen.

Referenz-Aufnahme in französischer Sprache 1996 auf 3 CD

Dirigent: K. Nagano
Choeur et Orchestre de l’Opéra National de Lyon
mit R. Alagna (Hoffmann), N. Dessay (Olympia), L. Vaduva (Antonia), S. Jo (Giulietta)

Die Spieldauer beträgt je nach Fassung/Bearbeitung zwischen 2 ½ und 3 ½ Stunden.

Die Spieldauer der Opéra Bastille beträgt 170 Min, also 2h 50′, plus 2 Pause à je 20′, macht total 3h 30′

Meine persönlichen Gedanken zu den unzähligen Varianten dieses Werks:

Ich habe alle drei Fassungen in Theatern erlebt und plädiere für die heute unpopuläre erste Fassung. Meine Gründe:

1) Kurz und kompakt/Wenn der Regisseur das Werk märchenhaft und/oder fantastisch in Szene setzt, ist es bedeutend kindgerechter als „Hänsel und Gretel“. Es gibt den „Guten“-Hoffmann, es gibt den vierfachen „Bösen“ und drei faszinierende Frauengestalten.

2) Intendanten bei Arbeitsantritt postulieren stets, dass sie ein neues, junges Publikum rekrutieren müssen. Also spielt das Werk wieder in der Kurzfassung. Und zwar in der Reihenfolge, wie das Werk mehr als hundert Jahre lang höchst erfolgreich gegeben wurde, zurück zu Olympia, Giulietta, Antonia. Man wird mich in Stücke reissen, trotzdem meine Argumentation: Musikalisch gesehen ist der Olympia-Akt ein spritziger Apéritif, der Giulietta-Akt die Vorspeise, der Antonia-Akt mit seiner kulminierenden Sogwirkung hin zum Terzett  der Hauptgang eines guten Essens.

3) Der Epilog der neuesten Fassung hat arge Längen, das Werk verliert an Spannung, plätschert noch ein wenig dahin und versandet.

Also, letzte Strophe Kleinzack, Hoffmann im Delirium, der Bösewicht führt Stella triumphierend ab, Vorhang. Der Bogen zum Anfang ist auch so geschlossen.

4) Natürlich war auch ich neugierig und gespannt, was die neueren Fassungen bieten würden. Und ich verstehe, dass Musikwissenschafter sich begeistert über die Funde machten. Wenn ich die Booklets der obigen Referenzaufnahmen lese, folgt ein Superlativ auf den Nächsten. Nicht nur, jedoch vor allem aus PR-Gründen.

Ich habe „der neuen Musik“ auf Tonträgern x-mal gelauscht. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, denn „Großartiges“ ist kaum dabei. Und so wurde „dem Geschmack der Zeit nach integralen Werken“ zugedient, aber leider die Kompaktheit des Werks geopfert.

Alex Eisinger

PARIS / OPÉRA DE LA BASTILLE: LES CONTES D’HOFFMANN von J. OFFENBACH

Vorstellung am Sonntag, 3. Dezember 2023

Direction musicale: Eun Sun Kim
Orchestre et Choeurs de l’Opéra national de Paris
Chef des choeurs: Alessandro di Stefano
Mise en scène: Robert Carson
Décors et costumes: Michael Levine
Lumières: Jean Kalman
Chorégraphie: Philippe Giraudeau

Hoffmann: Benjamin Bernheim
Olympia: Pretty Yende
Giulietta: Antoinette Dennefeld
Antonia: Rachel Willis-Sørensen
Lindorf/Coppélius/Dapertutto/Miracle: Christian Van Horn
La muse/Nicklausse: Angela Brower
Andrès/Cochenille/Pitichinaccio/Frantz: Leonardo Cortellazzi
Spalanzani: Christophe Mortagne
Nathanaël: Cyrille Lovighi
Hermann: Christian Rodrigue Moungoungou
Maître Luther/Crespel: Vincent Le Texier
La voix de la mère d’Antonia: Sylvie Brunet-Grupposo
Schlemil: Alejandro Balinas Vieites

Alex Eisinger im Dezember 2023

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Herzliche Einladung zum Neujahrskonzert Dresdner Kapellsalon am 07.01.24, 16 Uhr im Kulturhaus Freital

Liebe Freunde und Bekannte,
hiermit möchte ich alle Interessierte ganz herzlich zu unserem Neujahrskonzert am 07.01.24, 16 Uhr im Kulturhaus Freital einladen. Unter dem Motto „10 Jahre – nur das Beste! Weiter. Immer. Weiter“ soll es dieses Mal eine Reise durch das letzte Jahrzehnt unseres Salonorchesters geben. Dabei wird ein Kaleidoskop der schönsten Melodien aus Oper, Operette, Konzert, Musical und Film erklingen. Vielleicht braucht jemand auch noch ein Geschenk für seine Lieben und möchte sie mit schöner Musik erfreuen. Hier geht es zum link des Konzertes:
https://kulturhausfreital.reservix.de/p/reservix/event/2106974
Allen eine schöne Weihnachtszeit und dann ein hoffentlich friedvolleres 2024!

Johannes Wulff-Woesten

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 ORF „kulturMontag“: 250 Jahre Caspar David Friedrich, Christian Thielemann im Interview, Wim Wenders’ „Perfect Days“

Danach: „Vertrieben 1938 – Erinnerungen an das Volksopernensemble“ – am 18. Dezember ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 18. Dezember 2023 widmet sich dem Werk des frühromantischen deutschen Malers Caspar David Friedrich, das anlässlich dessen 250. Geburtstags u.a. mit einer Schau der Hamburger Kunsthalle groß gewürdigt wird. Passend zum bevorstehenden Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker (ORF 2 überträgt am 1. Jänner live ab 11.15 Uhr) spricht Peter Schneeberger mit dem zum Teil umstrittenen deutschen Stardirigenten und zukünftigen Musikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Christian Thielemann. Thema der Sendung ist u.a. auch der neue Film „Perfect Days“ von Wim Wenders – eine umjubelte Hommage an Japan und seine (Alltags-)Kultur, die demnächst ins Kino kommt. Anschließend steht die neue Dokumentation „Vertrieben 1938 – Erinnerungen an das Volksopernensemble“ (23.30 Uhr) auf dem Programm.

Ein Sonderling der Romantik – 250. Geburtstag Caspar David Friedrich

Der Maler, Zeichner und Grafiker Caspar David Friedrich (1774–1840) war ein sonderbarer Kauz und genialer Künstler, ein Melancholiker und der Inbegriff der deutschen Romantik. Von den „Kreidefelsen auf Rügen“ bis zum „Watzmann“ bei Berchtesgaden hat der stille Mann aus Vorpommern unterschiedlichste Winkel Deutschlands in Szene gesetzt. Er liebte das geheimnisvolle Zwielicht, malte immer wieder Wolken, Nacht oder Dämmerung, und komponierte Bilder, wie man sie nie zuvor gesehen hatte – mit mystischen Naturdarstellungen, die zu Ikonen einer ganzen Epoche wurden. Caspar David Friedrich hatte viele Fans: von Heinrich von Kleist über Friedrich Wilhelm von Preußen bis zu Adolf Hitler, Walt Disney und Friedrich Wilhelm Murnau. Friedrichs Zeitgenosse Johann Wolfgang von Goethe allerdings konnte nichts mit seinem Werk anfangen, zu düster, zu depressiv, zu religiös-patriotisch waren ihm diese Bilder und er war erstaunlicherweise damit nicht allein. Schon gegen Ende seines Lebens war Caspar David Friedrich so gut wie vergessen, seine Gemälde verschwanden in den Depots der Museen, in Rumpelkammern, Privatwohnungen oder Schlössern. Zu Lebzeiten musste er jeden Kreuzer umdrehen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde seine Kunst jedoch wiederentdeckt und Friedrich als herausragender Maler von Licht und Atmosphäre sowie als Vorreiter der Moderne gefeiert. Schon jetzt geht der große Rummel anlässlich des 250. Geburtstag des Sehnsuchtsmalers 2024 in ganz Deutschland los. Den Start macht die Hamburger Kunsthalle mit der Jubiläumsausstellung „Kunst für eine neue Zeit“ – die bisher umfangreichste Schau von Friedrichs Werken seit vielen Jahren.

Ein Mann mit Ecken und Kanten – Dirigent Christian Thielemann im Gespräch

Er gilt als strenger Handwerker und minutiös arbeitender Spezialist für das große Repertoire, als Präzisionsfanatiker und Schwergewicht in der Klassikbranche, das sich nicht so einfach von der leichten Muse küssen lässt. Der Deutsche Christian Thielemann ist der einzige lebende Dirigent, der alle im Kanon von Bayreuth aufgeführten Werke Richard Wagners dirigiert hat und wird nach längerer Pause 2025 auch wieder mit „Lohengrin“ auf den Grünen Hügel zurückkehren. Unbestritten sind seine herausragenden künstlerischen Qualitäten. Und doch ist der heute 64-jährige Berliner nicht unbedingt ein Meister der Harmonie, verkrachte er sich als damaliger Bayreuther Musikdirektor etwa mit Festspiel-Intendantin Katharina Wagner über die Frage, ob in den heiligen Hallen, in denen einst Adolf Hitler ein und aus ging, das Wort „Führer“ in „Lohengrin“ erklingen darf. Immer wieder werden Vorwürfe laut, Thielemann habe eine antisemitische Haltung. Zuletzt als er als Nachfolger von Daniel Barenboim für die Funktion des Musikdirektors der Staatsoper Unter den Linden ab der Saison 2024/2025 berufen wurde. Das Etikett „deutschtümelnd“ will sich der konservative Künstler dennoch nicht anheften lassen. Ein Dirigent mit starkem Ego und eigenem Kopf: Die Osterfestspiele Salzburg zogen einen Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit ihm und der Dresdner Staatskapelle, deren Chefdirigent er ist, die Berliner Philharmoniker entschieden sich gegen Thielemann und für Kirill Petrenko als neuen Chef, auch sein Engagement bei den Münchner Philharmonikern endete abrupt. Seiner alten Liebe zu den Wiener Philharmonikern bleibt er allerdings treu. Christian Thielemann wird 2024 zum zweiten Mal das renommierte Neujahrskonzert leiten. Über Lampenfieber vor einem Millionenpublikum, die Walzerglückseligkeit von Johann Strauß in Zeiten von Krieg und Krisen, die Sorge vor Klimaklebern beim Konzert, die Zukunft der Klassikmusikindustrie und seine ganz persönliche neue Harmonie spricht der Maestro mit Peter Schneeberger.

Kloputzen als Alltagskultur – Umjubelte „Perfect Days“ von Wim Wenders im Kino

Pulsierend, laut und schrill oder kontemplativ, meditativ und spirituell: Tokio, 37-Millionen-Metropole und damit größte Stadt der Welt, ist ein Ort der Kontraste und vielen Gesichter. Hier trifft Hightech und moderner Lifestyle auf Jahrtausende alte Tradition. In diesen bewegten, aber wenig chaotischen Schauplatz zwischen Kirschblüten und Kaiserpalast, Geisha-Tradition und Manga-Hype, Shintō-Schreinen und Hochhausschluchten hat sich der deutsche Regisseur Wim Wenders schon Mitte der 1980er Jahre verliebt. Die Begeisterung für die Filme des japanischen Kult-Regisseurs Yasujirō Ozu hat den deutschen Filmemacher schon früh in das Land der aufgehenden Sonne geführt. Aus dieser Reise auf den Spuren von Ozus Arbeiten entstand die Dokumentation „Tokyo-Ga“, die Wenders selbst als eine Art filmisches Tagebuch bezeichnet – oder, in Anlehnung an den berühmtesten Film Ozus, als seine „Reise nach Tokio“. Diesem fernöstlichen Meister setzt der 78-jährige Deutsche jetzt auch in seinem neuen Spielfilm ein Denkmal. „Perfect Days“ ist ein bereits bei seiner Cannes-Premiere umjubeltes poetisches Porträt eines Mannes, das aus dem Kleinsten das Größte erzählt und am 22. Dezember in den heimischen Kinos startet. Für das kleine Filmjuwel über einen Toilettenreiniger in Tokio wurde Hauptdarsteller Kōji Yakusho in Cannes gar als bester Darsteller ausgezeichnet und „Perfect Days“ geht im kommenden Jahr für Japan ins Rennen um den Oscar für den besten internationalen Film.

Neue Dokumentation „Vertrieben 1938 – Erinnerungen an das Volksopernensemble“ (23.30 Uhr)

Am 14. Dezember 2023 feiert die Volksoper Wien ihren 125. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums wird mit der Uraufführung von „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ all jenen Mitgliedern des Hauses gedacht, die vom NS-Regime verjagt, verfolgt oder ermordet wurden. Denn bereits in den ersten Monaten des Jahres 1938 drang das politische Geschehen in die Volksoper ein, und zwar während der Proben zur Operette „Gruß und Kuss aus der Wachau“ von Jara Beneš. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 brachte für die Volksoper und deren Mitglieder gravierende Veränderungen mit sich: Entlassungen auf allen Ebenen des Hauses folgten. Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln verfolgt wurden, mussten ihre Karrieren in Wien beenden und das Land verlassen. Aber nicht allen gelang die Flucht. Die neue Volksopern-Produktion „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ des niederländischen Film- und Theaterregisseurs Theu Boermans ermöglicht einen Blick in den Spiegel der Vergangenheit und eine Konfrontation mit einem schmerzhaften Zeitabschnitt in der Geschichte des Hauses. Der fröhlich-leichten Operetten-Musik von Jara Beneš wird die teils neukomponierte Musik von Komponistin und Dirigentin Keren Kagarlitsky gegenübergestellt. Anlässlich der Uraufführung von „Lass uns die Welt vergessen“ widmet sich die produktionsbegleitende Dokumentation von Adriana Thunhart der dunklen zeitgeschichtlichen Periode der Volksoper und lässt – eingebettet in zahlreiche Probenausschnitte – u.a. die Buchautorin Marie Therese Arnbom, die Direktorin der Volksoper Lotte de Beer und wichtige Protagonisten auf und hinter der Bühne zu Wort kommen.

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