Mackerras und Mozart: ein klingendes Vermächtnis

CD-Besprechung:

Sir Charles Mackerras
conducts Mozart

Scottish Chamber Orchestra

Linn CKD 786

von Peter Sommeregger

In diesem Jahr hätte der berühmte australische Dirigent Sir Charles Mackerras seinen 100. Geburtstag. Eine gute Gelegenheit, sich des charismatischen und vielseitigen Dirigenten zu erinnern, und auch sein bedeutendes akustische Erbe wieder, oder neu zugänglich zu machen. „CD-Besprechung: Sir Charles Mackerras conducts Mozart
klassik-begeistert.de, 21. Oktober 2025“
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Russisches Feuerwerk: Hecker & Helmchen lassen ihr Duo brennen

CD-Besprechung:

From Eastern Europe
Sonaten für Cello und Klavier

Marie-Elisabeth Hecker, Cello
Martin Helmchen, Klavier

Alpha Classics, ALPHA827

von Dirk Schauß

Es gibt Einspielungen, die einen nicht einfach überzeugen, sondern fesseln. Das neue Doppelalbum von Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen gehört in diese Kategorie. Zwei CDs, fünf Komponisten, eine gemeinsame Sprache – und die klingt so vertraut, als würde sie seit Jahren geübt, geformt, gelebt. Kein Wunder: Das Duo spielt seit anderthalb Jahrzehnten zusammen, und vieles aus ihrem Repertoire ist, wie sie selbst sagen, „mit ihnen gewachsen“. „CD-Besprechung: From Eastern Europe, Sonaten für Cello und Klavier
klassik-begeistert.de, 21. Oktober 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 21. OKTOBER 2025

Igor Levit © Robbie Lawrence

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DIE DIENSTAG-PRESSE –
21. OKTOBER 2025

Wien/Musikverein
Groissböck und Levit: Konzert mit K.o. in der letzten Runde
Der Opernbass gab trotz eines Infekts „alles“ und wurde im Musikverein gefeiert. So distinguiert es wirkt, wenn Herr oder Frau Direktor vor Spielbeginn um Verständnis für die Erkrankung einer Bühnenkraft bitten: Holt sich der sieche Sänger im Rampenlicht selbst dieses Pardon, hat das einen ganz eigenen Charme. So geschehen am Sonntag, als Günther Groissböck, gefeiertes Kraftpaket unter den Opernbässen, vor das Publikum im Musikverein trat: Trotz eines Infekts werde er sich so weit wie möglich durch das Programm singen und „alles geben“, tat er in gewohnt leutseligem Tonfall kund. Und wenn es nicht mehr geht? „Dann singe ich“, meldete sich unverhofft Igor Levit vom Klavier aus zu Wort – und ließ eine Welle der Erheiterung durch den Brahms-Saal rollen.
DerStandard.at

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DIE MONTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2025

G. Groissböck © Dominik Stixenberger

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DIE MONTAG-PRESSE –
20. OKTOBER 2025

Wien/Musikverein
Wien: Groissböck erteilt der Gesangswelt eine gesunde Lehrstunde
Gerade in der Erkältungssaison ist der Sängerberuf ein knallharter Knochenjob. Beim zweiten Konzert des Igor-Levit-Zyklus im Musikverein zog Günther Groissböck rechtzeitig seinen angekündigten Schlussstrich und ließ sich vom Wiener Publikum völlig verdient für seinen bravourösen Schostakowitsch und Mahler feiern! Normalerweise ist es keine gute Nachricht, wenn ein Sänger einen Liederabend mitten im Stück abbricht. Erst recht nicht, wenn er anderthalb Stunden lang Ravel, Schostakowitsch und schließlich Mahler so ausdrucksvoll singt wie Günther Groissböck im Wiener Brahms-Saal. Da muss schon irgendwas eklatant schief laufen, oder? Nein, ganz im Gegenteil. Irgendwo zwischen Paris und Zürich habe ihn wohl die Erkältungssaison erwischt, meinte Herr Groissböck vorab. „Zur Absage ist’s dann doch noch zu gut.“ Ein bisschen indisponiert also. Kann passieren, gehört zur Berufsbezeichnung Sänger quasi dazu.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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„Sei Er nur nicht, wie alle Männer sind!“: Strauss’ Rosenkavaliers strahlt mit Silberglanz in Lübeck

Photo Jochen Quast

„Octavian ist die treibende Kraft“, meint Regisseur Michael Wallner über die Titelfigur in Richard Strauss’ Oper „Der Rosenkavalier“, „er bringt die ganze Handlung erst in Fluss“.

Nur, was ist dieser Octavian Maria Ehrenreich Bonaventura Fernand Hyacinth Rofrano, gesungen von einer Mezzosopranistin, der sich auch mal als Kammerzofe verkleidet, eigentlich? Ein Jüngling, eine junge Frau im Knabengewand? Etwas dazwischen? „Der Rosenkavalier“ im Lübecker Jugendstiltheater, der am 18. Oktober 2025 umjubelte Premiere feierte, beantwortet diese Frage mit erfrischender Nicht-Festlegung.

Richard Strauss
Der Rosenkavalier

Komödie für Musik

Stefan Vladar, Dirigent

Evmorfia Metaxaki, Sopran
Johannes Maria Wimmer, Bass
Frederike Schulten, Mezzosopran

Karola Sophia Schmid, Sopran
Steffen Kubach, Bariton

Chor des Theater Lübeck
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Michael Wallner, Inszenierung

Theater Lübeck, Premiere am 18. Oktober 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Aktualität trotz traditionellen Gewandes

Man muss nicht krampfhaft jedes Stück in die Moderne zwängen, um wesentliche Inhalte zu übermitteln. Gerade beim „Rosenkavalier“ ermöglicht das Schwelgen in retrospektiver Schönheit und Opulenz, sich umso mehr den eigentlichen Aussagen zuzuwenden, und jenseits der Weisheit und Klarsicht, die sich im Libretto von Hugo von Hofmannsthal eröffnet, sind es auch klar gesellschaftskritische Aussagen, die hier im seidenen Rokoko-Rüschen-Gewand daherkommen, und bei Entkleidung die nackte Tatsache von sozialem Fehlverhalten offenlegen. „Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Theater Lübeck, Premiere am 18. Oktober 2025“
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Guta Rau inszeniert in St.Gallen eine gelungene La Bohème ohne Schnickschnack

La Bohème, Sylvia D’Eramo (links), Brian Michael Moore (rechts) © Ludwig Olah

Das Publikum feierte die Premiere herzlich und einhellig. Wer eine wirklich schöne Bohème sehen will: Auf nach St.Gallen!

Giacomo Puccini
La Bohème (1896)

Musikalische Leitung:  Modestas Pitrenas
Inszenierung:  Guta Rau
Kostüm:  Melina Poppe
Dramaturgie:  Daniel Url
Choreinstudierung:  Filip Paluchowski
Einstudierung Kinderchor:  Terhi Kaarina Lampi
Regieassistenz:  Pady Zlatanovski


von Julian Führer

La Bohème ist ohne Zweifel ein Kernstück des Repertoires und wird daher an vielen kleineren und größeren Häusern immer wieder neu gezeigt.

In den letzten Jahren gab es das Stück in der Deutschschweiz sowohl in Basel (Daniel Kramer) als auch in Zürich in einer Lesart von Ole Anders Tandberg und in Bern in der ambitionierten, überzeugenden Regie von Matthew Wild zu sehen, dazu in Freiburg in einer Deutung von Frank Hilbrich. Sowohl Wild als auch Hilbrich unterstrichen die sorglose, manchmal auch verantwortungslose Lebensweise einer Art Studenten-WG, deren mehr eingebildete als echte Probleme zu einer Einstellung führen, die dem echten Leiden der Mimì nicht gewachsen ist. Nun war es an Guta Rau, in St.Gallen ihre Version zu präsentieren. „Giacomo Puccini, La Bohème (1896)
Theater St.Gallen, 18. Oktober 2025 PREMIERE“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 19. OKTOBER 2025

Teatro La Fenice (Foto Lothar Schweitzer)

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DIE SONNTAG-PRESSE –
19. OKTOBER 2025

Venedig
Protest wegen Meloni-Vertrauter. Orchester spielte vor statt in La Fenice
Das Orchester des Teatro La Fenice in Venedig hat am Freitagabend gegen die Ernennung der jungen Dirigentin und Vertrauten der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni, Beatrice Venezi, zur Musikdirektorin des Opernhauses gestreikt. Aus Protest spielten die Musikerinnen und Musiker auf der Straße. Die geplante Premiere der Oper „Wozzeck“ von Alban Berg, mit der die Opernsaison hätte eröffnet werden sollen, wurde gestrichen – ein Rückschlag für den neuen Intendanten Nicola Colabianchi.
orf.at

Venedig
Oper Venedig: Premiere entfällt wegen Streiks gegen Dirigentin
Die Gewerkschaften der Belegschaft des Opernhauses La Fenice in Venedig haben für heute einen Streik ausgerufen und lassen damit die Premiere von „Wozzeck“, der Oper des österreichischen Komponisten Alban Berg, ausfallen. Der Streik richtet sich gegen die jüngste Ernennung der Dirigentin Beatrice Venezi zur neuen Musikdirektorin des renommierten Theaters, hieß es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaften.
orf.at

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„La Traviata“ Unter den Linden: Ein Staraufgebot erfüllt die hohen Erwartungen

Stefan Pop © stefanpoptenor.com

Giuseppe Verdi
La Traviata

Violetta   Lisette Oropesa
Alfredo   Stefan Pop
Giorgio Germont   Alexey Markov

Karel Mark Chichon, Dirigent
Staatsopernchor und Staatskapelle Berlin

Staatsoper Unter den Linden
, 17. Oktober 2025

von Peter Sommeregger

Die deutlich in die Jahre gekommene Inszenierung Dieter Dorns erlebte in den letzten Wochen mit sehr guten Besetzungen ein Revival. Dorn, der vom Schauspiel kommt, hat eine sehr reduzierte Version auf die Bühne gebracht, der Schwerpunkt liegt auf einer psychologisch durchdachten Personenführung, was zu der Glaubwürdigkeit der handelnden Personen wesentlich beiträgt. „Giuseppe Verdi, La Traviata
Staatsoper Unter den Linden, 17. Oktober 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 18. OKTOBER 2025

Liebes-„Probe“ und Verwirrung als Spiel im Spiel: Ruzan Mantashyan (Fiordiligi), Alma Neuhaus (Dorabella), Markus Werba (Guglielmo) © Staatsoper/Michael Pöhn

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DIE SAMSTAG-PRESSE –
18. OKTOBER 2025

Wien/Staatsoper
Staatsopern-„Così“: Mit diesen Damen wäre mehr möglich gewesen (Bezahlartikel)
Vier neue Stimmen in Barrie Koskys Inszenierung von Mozarts „Così fan tutte“, die nur Zynismus und Ungewissheit kennt – und ein trotz Ádám Fischer eher solides als inspiriertes Orchester: gemischte Eindrücke im Repertoire.
DiePresse.com

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Le Cœur et la Raison: Drei Sopranistinnen singen gegen die Vernunft an

CD-Besprechung:

Le Cœur et la Raison
La Néréide

Alpha Classics, Alpha 1169

von Dirk Schauß

Manchmal beginnt eine große Geschichte ganz leise – mit drei Stimmen, die sich bestens verstehen. Camille Allérat, Julie Roset und Ana Vieira Leite gründeten 2019 ihr Ensemble La Néréide und haben sich seither zu einem der spannendsten jungen Vokaltrios der Barockszene entwickelt. Drei Sopranistinnen, drei Charaktere, ein gemeinsamer Atem. Ihr neues Album trägt den poetischen Titel „Le Cœur et la Raison“ – Herz und Verstand – und genau darum geht’s: um das ewige Ringen zwischen Gefühl und Pflicht, zwischen dem, was man fühlt, und dem, was sich gehört. „CD-Besprechung: Le Cœur et la Raison, La Néréide
klassik-begeistert.de, 17. Oktober 2025“
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