Avi Avital: „Eine Mandoline oder Ukulele sollte zu Hause stets griffbereit sein“

Avi Avital © Harald Hoffmann

Das klassik-begeistert-Mandolinen-Special mit Avi Avital (Teil 1)

Der Siegeszug der Mandoline geht weiter. Am 12. Juli 2025 kommt in Rendsburg, beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), ein Konzert für Mandoline und Orchester zur Uraufführung, das Fazıl Say eigens für den israelischen Musiker Avi Avital komponiert hat. Doch Avi Avital und seine Mandoline können viel mehr. Wir haben über Freaks, ein Chamäleon, Zwischenwelten, einen hypothetischen Ukulele-Zwischenfall und den Unterschied zwischen Band-Leader und Dirigent gesprochen.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Avi Avital

klassik-begeistert: Sind Sie nicht Avi Avital, der Mann mit der Ukulele…? Wenn Sie so jemand auf dem Flughafen anspricht, muss dann die Security einschreiten? Weil Ihnen die Hutschnur platzt…

Avi Avital: [lacht] Ganz und gar nicht. Es ist nichts Schlimmes dabei, eine Ukulele zu spielen. Beide Instrumente verbindet etwas ganz Wichtiges. Gerade heute, wo viel diskutiert wird, wie man junge Menschen für Musik begeistert… Es sind äußerst unkomplizierte Instrumente, die Kinder unwiderstehlich dazu einladen, das erste Mal ein Instrument in die Hand zu nehmen. Eine Mandoline oder Ukulele sollte daher zu Hause stets  griffbereit sein. „Interview: kb im Gespräch mit Avi Avital, Teil I
klassik-begeistert.de, 8. Juli 2025“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 9. JULI 2025

A Child of Our Time © BR / Markus Konvalin

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 9. JULI 2025

München/Herz-Jesu-Kirche
Tippetts „A Child of Our Time“ entfacht in mir die Kraft des Friedenswillens
Michael Tippetts selten außerhalb aufgeführtes Oratorium A Child of Our Time brennt thematisch unter den Nägeln und durchdringt mich musikalisch insbesondere durch aufwühlende Chorpassagen, deren Höhepunkte die integrierten Spirituals sind, die mir den Atem rauben, mir Schweiß auf die Stirn setzen und mich an den Rand der Tränen bringen.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Nürnberg/Kulturkirche GoHo/ION-Musikfest
„Winterreise reloaded“: Charly Hübner öffnet Abgründe
Charly Hübner trifft Schubert, Nick Cave und Mahler. Beim ION Musikfest sprengt er damit alle Grenzen zwischen Klassik, Rock und existentiellem Wahnsinn. Was als „Winterreise“ beginnt, endet im Abgrund menschlicher Sehnsucht.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

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Schubert glänzt am Rande des Rheins

Mao and friends-Düsseldorf © Kawai Europe

In der Schumannstadt Düsseldorf begeistert der Pianist Mao Fujita gemeinsam mit Renaud Capuçon und Kian Soltani für zwei fein klingende Klaviertrios. Insbesondere des äußerst lebendig musizierte Schubert-B-Dur Trio wurde zu einer musikalischen Sensation! 

Kunstpalast Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal, 6. Juli 2025

Mao Fujita, Klavier
Renaud Capuçon, Violine
Kian Soltani, Violoncello

Werke von Franz Schubert und Johannes Brahms

von Johannes Karl Fischer

Auch Düsseldorf hat seine Berechtigung als Musikstadt, das Schumann-Haus ist nicht weit vom Konzertsaal und der Weg dorthin führt entlang des Flusses, durch den einst Wotan und Alberich nach Nibelheim hinabstiegen. In der Pause plaudert ein Gast über Aufführungen in der Carnegie Hall, naja, das hiesige Publikum scheint auch ein bisschen rumzukommen. Im Winde dieses Musikgeistes wehen im Robert-Schumann-Saal unter den Ausstellungsräumen des Kunstpalasts frische, begeisternde Schubert-Lüfte, das Publikum ist sanft doch spürbar mitgerissen und bricht am Ende in stehende Ovationen aus!    „Mao Fujita, Renaud Capuçon, Kian Soltani
Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal, 6. Juli 2025“
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Christophe Rousset setzt seine Entdeckungsreise von Antonio Salieri fort

CD-Besprechung:

Unter der Leitung von Christophe Rousset hat das Label Aparté eine absolute Opernrarität eingespielt: “Cublai, Gran Kan de’ Tartari”, ein Dramma eroicomico, ein heroisch-komisches Drama in zwei Akten von Antonio Salieri. Die Aufnahme entstand in der Folge der Aufführungen im April 2024 am Theater a.d. Wien mit fast identischer Sängerbesetzung.

Antonio Salieri (1750-1825)
CUBLAI, GRAN KAN DE’ TARTARI
Dramma eroicomico in due Atti (1788)

Dirigent:  Christophe Rousset
Les Talens Lyriques

Aparté AP379

von Jean-Nico Schambourg

Die Tatsache, dass das Werk nie zu Lebzeiten von Salieri aufgeführt wurde und erst 1998 in einer deutschen Fassung am Theater Würzburg uraufgeführt wurde, war vor allem auf das Libretto von Giovanni Battista Casti zurückzuführen.

„CD-Besprechung: Antonio Salieri, Cublai
klassik-begeistert.de, 8. Juli 2025“
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Das West Cork Chamber Music Festival geht in die vierte Dekade

Fotos: BC privat

Schwungvolles Abschlusskonzert an einem sonnigen Sonntagabend

Sofia Gubaidulina (1931-2025) – Sieben Sätze aus Musical Toys

Louise Farrenc (1804-1875) –
Sextett für Klavier und Blasinstrumente op. 40

Andrea Tarrodi (*1981)
Streichquartett Nr. 3

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) –
Sonate Nr. 2 für Violoncello und Klavier D-Dur op. 58

Piotr Tschaikowski (1840-1893) – Souvenir de Florence op. 70

Doric Quartet; Pacific Quintet; Ryan McCullough, Klavier; Ella van Poucke, Violoncello; Nathalia Milstein, Klavier; Henning Kraggerud, Violine; Alma Serafin Kraggerud, Violine; Emma Wernig, Viola; Séamus Hickey, Viola; Christopher Marwood, Violoncello

Bantry House, County Cork, Irland, 6. Juli 2025

von Brian Cooper

1995 gegründet, feiert das West Cork Chamber Musik Festival in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Zentraler Ort ist Bantry in West Cork, wo das wunderschöne Landhaus, in dem die meisten Konzerte stattfinden und das ein wenig in die Jahre gekommen ist, idyllisch über der Bucht von Bantry liegt. Es gibt weitere Spielstätten, etwa die umliegenden Kirchen, und es kann durchaus auch sein, dass Sie am Flughafen Cork ankommen und in ein kostenloses Kammerkonzert geraten. Irische Größen wie der Pianist Barry Douglas beehren regelmäßig das Festival, doch auch internationale Stars kommen gern nach Südirland. „West Cork Chamber Musik Festival
Bantry House, County Cork, Irland, 6. Juli 2025“
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Georg Nigl und Alexander Gergelyfi musizieren bei Mozart zu Hause

CD-Besprechung:

Diese CD ist wahrhaftig eine Wundertüte, in vielerlei Hinsicht

Mozarts Clavichord

Arias, Lieder and Keyboard Pieces

Georg Nigl
Alexander Gergelyfi

Alpha Classics Alpha 1142

von Peter Sommeregger

Schon die Tatsache, dass hier auf Mozarts wiederentdecktem Clavichord in den ehemaligen Wohnräumen der Familie Mozart in Salzburg gespielt wird, verbürgt große Authentizität. Dass die Auswahl der Stücke vor allem jene beinhaltet, die nachweislich an diesem Instrument komponiert wurden, erhöht den Reiz dieser Edition. Letztendlich sind es aber die hoch sensiblen Interpretationen Nigls und Gergelyfis, die sie zum Ereignis machen.

„CD-Besprechung: Mozart’s Clavichord
klassik-begeistert.de, 8. Juli 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. JULI 2025

Foto © Teatro alla Scala / Paola Primavera

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 8. JULI 2025

Mailänder Dresscode
Eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt – die Scala in Mailand – verschärft die Kleiderordnung: Mit kurzen Hosen, Flip-Flops oder Tank-Tops ist künftig kein Einlass mehr.
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Mailand
Keine Flipflops, keine kurzen Hosen: Mailänder Scala führt Dress Code wieder konsequent ein

Wer sich nicht den Anforderungen entsprechend kleidet, darf nicht in die Mailänder Scala und erhält auch keine Rückerstattung für sein Ticket. An der Mailänder Scala gilt wieder offiziell der Dresscode – eine Vorschrift, die zwar nie aufgehoben wurde, aber in den vergangenen Jahren schlicht nicht durchgesetzt worden war. Es handelt sich dabei nicht um strenge Regeln wie Krawattenpflicht oder Abendgarderobe, sondern um grundlegende Hinweise, die nun auch auf neuen Schildern am Eingang und an der Kasse zu finden sind: Keine ärmellose Hemden, keine kurzen Hosen und keine Flipflops.
DiePresse.com

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Schweitzers Klassikwelt 141: Wenn kleine Bühnen sich an Opern wagen

Stadttheater Baden bei Wien – Urheber: Karl Gruber

Wenn im Programmheft der Wiener Staatsoper die Interpreten der jeweiligen Aufführung vorgestellt werden, kann zum Beispiel stolz vermerkt werden: „Sie gehört zu den gefragtesten Sopranistinnen.“ In den Monografien sind dann immer repräsentative Namen von Opernhäusern ihres Wirkens zu lesen. Es überstürzen sich Metropolitan Opera, Königliche Oper Covent Garden, La Scala di Milano, Deutsche Oper Berlin und andere große Häuser mehr. Viel bescheidener steht es in den Programmheften kleiner Theater.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Selbst das renommierte Tiroler Landestheater hatte für eine gesamte Parsifal-Inszenierung als Budget nur die Honorarhöhe eines Bayreuther Hauptrollensängers zur Verfügung gehabt. Da muss bei der Rollenbesetzung gezaubert werden. „Schweitzers Klassikwelt 141: Wenn kleine Bühnen sich an Opern wagen“ weiterlesen

„Wie schön es ist, Mensch zu sein!“: Das SHMF startet in Lübeck

Christoph Eschenbach © Andreas Ströbl

„Und jetzt lächeln Sie doch bitte einfach mal den Menschen neben sich an und verharren bis Anfang September in dieser Haltung“, so die freundliche Anweisung von SHMF-Intendant Dr. Christian Kuhnt in seiner Eröffnungsansprache zum 40. Schleswig-Holstein Musik Festival in der Lübecker Musik- und Kongresshalle am 6. Juli 2025. Freundlichkeit, Menschlichkeit, ja Verletzlichkeit und vor allem das Gute im anderen zu sehen, eben „wie schön es ist, Mensch zu sein“ – das lag Kuhnt primär am Herzen. Unsichere, harte Zeiten brauchen einen spürbaren Gegenpol.

Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals

Lübecker Musik- und Kongresshalle, 6. Juli 2025

Felix Mendelssohn, Violinkonzert e-Moll op. 64
Anton Bruckner, Symphonie Nr. 7 E-Dur WAB 107

Christoph Eschenbach, Dirigent
Ray Chen, Violine
NDR Elbphilharmonie Orchester

von Dr. Andreas Ströbl

„Inseln wie diese magische Musik“

Die Welt ist mittlerweile in einem Zustand, der Kulturschaffende zu Bekenntnissen drängt. Einfach nur Musik machen, weil es Spaß macht, scheint nicht mehr möglich, weil ständig irgend etwas dräut, durch autokratische, psychopathische Machthaber der führenden Nationen, durch Ausgrenzungspolitik und nationalistische Egomanie. „In einer Welt, die immer komplexer wird, schneller, lauter, verletzender – da brauchen wir Inseln wie diese magische Musik“, weiß Christian Kuhnt. „Eröffnungskonzert Schleswig-Holstein Musik Festival
MUK Lübeck, 6. Juli 2025“
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John Neumeiers geniale kleine Meerjungfrau wird in Hamburg euphorisch gefeiert

Auf dem Meeresgrund: Lennard Giesenberg (Der Dichter) und Xue Lin (Die kleine Meerjungfrau) (Foto: Kiran West)

Xue Lin tanzt diese kleine Meerjungfrau mit großer Überzeugungskraft. Wie sie sich dreht und windet, ihre Unterschenkel sitzend nach hinten hochstreckt oder mit dem Kopf nach unten gewendet die Arme hebt, wie sie überhaupt mit ihren Armen den Bewegungen der genialen Komposition von Lera Auerbach folgt, ist faszinierend anzuschauen.

Die kleine Meerjungfrau, Ballett von John Neumeier
frei nach Hans Christian Andersen

Musik: Lera Auerbach, Hamburger Fassung

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Leitung: Simon Hewett

50. Hamburger Ballett-Tage

Hamburgische Staatsoper, Neufassung, 6.Juli 2025

von Dr. Ralf Wegner

John Neumeiers kleine Meerjungfrau nach Hans Christian Andersen ist ein geniales Kunstwerk. Der Choreograph schuf nicht nur die tänzerische Fassung dieses Balletts, sondern ist auch für die Inszenierung, das Bühnenbild, die Kostüme und das Lichtkonzept verantwortlich.

Lera Auerbach lieferte ihm zudem eine kongeniale, melodiöse Komposition, die vom Philharmonischen Staatsorchester unter der Leitung von Simon Hewett gut durchhörbar, dynamisch ausdruckstark abgestuft und, um ein Farbymbol zu nutzen, stahlblau flimmernd gespielt wurde. Konradin Seitzner spielte die Violine und Lydia Kavina das Theremin (ein elektronisches Musikinstrument). „Die kleine Meerjungfrau, Ballett von John Neumeier
Hamburgische Staatsoper, Neufassung, 6.Juli 2025“
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