Frau Lange hört zu (18): Kassandra und die selbstsicheren Dummköpfe

Juhu. Corona ist besiegt. Jedenfalls bei uns. Also wieder rein ins Vergnügen. USA, Brasilien, Türkei … Tönnies? Was da passiert, hat doch nichts mit uns zu tun! Einfach die Nachrichten und diese nervenden Kassandras ignorieren. Und so ziehen die Trojaner fröhlich die Masken aus – ähm – das Holzpferd in die Stadt. Eine Polemik über die Selbstgefälligkeit der Inkompetenz. Natürlich mit Musik.

von Gabriele Lange

Als Galileo darauf bestand, dass sich die Erde um die Sonne dreht, setzten Priester und Dummköpfe alles daran, diese Erkenntnis zu unterdrücken, sperrten das Genie ein und demütigten ihn.

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Langes Klassikwelt 11: Brasilianische Schrammeln

„Volksmusik“ wurde mir gründlich verleidet. Ich sage nur: Blauer Bock, Musikantenstadl, die Hellwigs … Wenn Florian Silbereisen mit festgetackertem Grinsen schmalzig-klebrigsüßes Geschmachte und stumpfes Gestampfe präsentiert, kichere ich fassungslos – und schalte rasch weg. Nach und nach allerdings entdecke ich immer mehr echte Volksmusik. Die kann richtig glücklich machen. Ohne Gefahr für Blutzuckerspiegel und Hirnzellen. Sogar jetzt.

von Gabriele Lange

Ich ließe Kirschen für dich wachsen ohne Kern

Weinerlich und weinselig – das war mein erster Eindruck vom Wienerlied. Denn ARD, ZDF, Drittes Programm und ORF zeigten in den Sechzigern und Siebzigern jede Menge Filme aus den Vierzigern und Fünfzigern. Auf dem Schwarzweiß-Fernseher meiner Eltern jammerte dann etwa Hans Moser, er säße ganz verlassen in der Kellergassn und hätte sein Geld versoffen. Oder er nuschelte Vivi Bach an: „Wenn der Herrgott ned wü, nutzt des gar nix!“ Mit demselben Lied belehrte auch Paul Hörbiger eine junge Maid – und legte auf die Lethargiker-Hymne noch einen ordentlichen Extra-Schlag Kitsch drauf. „Langes Klassikwelt 11: Brasilianische Schrammeln“ weiterlesen