Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (5): Bühne Baden – Opern und Musicals

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (5): Bühne Baden – Opern, Musicals

Foto: © Bühne Baden

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Serie. Der Untertitel „Bühne Baden – Opern, Musicals“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Unsre ersten zwei Opernabende im Badener Stadttheater beinhalteten ein ehrgeiziges Programm. Es waren zwischen Winter- und Sommerspielzeit Gastspiele des Konservatoriums der Stadt Wien, heute MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) genannt. Im April 1998 standen Puccinis „Schwester Angelica“ und Orffs „Die Kluge“ auf dem Programm. Von allen mitwirkenden SängerInnen begegneten wir Boaz Daniel (König) an der Wiener Staatsoper und Thomas Zisterer (Mann mit dem Maulesel) in Baden wieder.

Im April 2000 besuchten wir „Così fan tutte“, eine Lieblingsoper von uns. Auch da sind es zwei Namen, die auf den Programmzetteln der Wiener Staatsoper später wieder aufschienen. Judith Halász, die Fiordiligi, wurde kurz darauf für zwei Jahre an die Wiener Staatsoper u.a. als Rheintochter und als Blumenmädchen verpflichtet. In-Sung Sim, der den Don Alfonso sang, gehörte ebenfalls einige Jahre zum Ensemble und arbeitete sich bis zum Klingsor hinauf. Guglielmo Thomas Weinhappel wurde „uns Badnern“ sowieso ein Begriff. Siehe auch unser Beitrag „Show Boat“ vom 20. März 2019.

Jerome Kern, Show Boat, Bühne Baden, 17. März 2019

Mut zeigte die Bühne Baden mit „Hoffmanns Erzählungen“. Bei der Besetzung musste kostengünstig gezaubert werden. Nur die folgenden zwei Sängerinnen waren uns bekannt. Siphiwe (Swahili, „Wir wurden beschenkt“) McKenzie-Edelmann, damals mit Paul Armin Edelmann verheiratet, gab Stella, Olympia, Antonia und Giulietta! Christa Ratzenböck war Muse / Niklas. Kip Wilborn, der spätere Siegmund des Hawaii Opera Theater, sang den Hoffmann. Craig Smith verkörperte die „Bösewichter“. Er ist heute Mitglied der English Touring Opera, ehemals Opera for All, mit der Philosophie, Opern in die Säle kleiner Städte und Ortschaften zu bringen, um neue Opernliebhaber zu gewinnen.

„Die Hochzeit des Figaro“ wurde als Singspiel ohne Rezitative mit gesprochenen Texten aufgeführt, daher sei die deutsche Sprache toleriert. Glücklich waren wir, dass sich das Ensemblemitglied Jasmina Sakr als bezaubernde Susanna in einer Oper beweisen konnte. Eine Überraschung bot das Engagement der rumänischen Sopranistin Cristina Pasaroiu als Cherubino. Ein Typ für sich. Vorurteile bezüglich ihrer eindeutigen Stimmlage Sopran sind nicht angebracht. Sie hat ihren Weg in kürzester Zeit gemacht, avancierte zur Contessa, gastierte dreimal als Micaëla an der Wiener Staatsoper und war beim Savonlinna Opera Festival als Gilda zu hören. Wir bedauerten, dass Daniel Ohlenschläger nicht als Bartolo eingesetzt war, sondern sich mit dem Antonio zufriedengeben musste. Wir sind Matjaž Stopinšek als Operettenhelden gewöhnt. Hier zeigte er sich als Verwandlungskünstler. Als Basilio war er kaum zu erkennen.

Die Hochzeit des Figaro Reinhard Alessandri (Graf Almaviva), Jasmina Sakr (Susanna) © Christian Husar

Der neue Leiter der Bühne Baden Michael Lakner zeigte sich in seiner ersten Saison couragiert. Er brachte im Herbst 2017 den „Freischütz“ von Carl Maria von Weber heraus. Dem Orchester der Bühne Baden unter der Leitung von Franz Josef Breznik kann man den orchestralen Teil zutrauen. Ein Stadttheater darf sich die Freiheit nehmen, Ort und Zeit in das heutige Salzkammergut zu versetzen, ohne sich verpflichtet zu fühlen, dem Publikum die Stimmung einer Nachkriegszeit zu unterbreiten.

Ist die Handlung noch zeitgemäß? Wir brauchen nur in den Öffis beobachten. Die jungen Leute tragen Sweater mit Totenköpfen. Auf dem Nachhauseweg von Baden sahen wir sogar ein Kleidungsstück, auf dem das Wort „Satan“ eingenäht war. Das Outfit von Samiel erinnerte uns an Typen, denen wir nach Einbruch der Dunkelheit auf leer gewordenen Straßen nicht begegnen wollen.

Die hübsch kostümierte Landbevölkerung (Leihgabe der Firma Gössl) zeigt sich realistisch von ihrer auch harten und rohen Seite. Leistungsdruck, Mobbing, Rivalität wird es immer geben. Eine naturalistische Ausstattung (Manfred Waba, Videoanimation Andreas Ivancsics) kann auch Fantasie zeigen. Uns gefiel, wie das etappenweise Näherkommen und Heruntersteigen des Jägerburschen Max in die Wolfsschlucht gemacht wurde. Dem Kugelgießen fehlte es trotz oder wegen des Einsatzes vom Ballett an Spannung.

Carl Maria von Weber, Der Freischütz, Bühne Baden

Ob Regina Riel verglichen mit Adrianne Pieczonkas „Agathe“ in der Wiener Volksoper in den Achtzigerjahren eine ähnliche Karriere schaffen wird, können wir uns nicht vorstellen. Trotz mit Auszeichnung absolviertem Bachelorstudium in Sologesang und ebenfalls mit Auszeichnung abgeschlossenem Masterstudium im Konzertfach Gesang. Sie ließ uns nicht aufhorchen. Beim Ännchen der Theresa Grabner vermissten wir Geschmeidigkeit und Leichtigkeit in der Stimme. Da ging uns Jasmina Sakr ab, die ans Münchner Gärtnerplatztheater „emigriert“ ist.

Durch die Medien geistert die Diskussion über die verfassungsrechtliche Anerkennung eines dritten Geschlechts. Was stünde bei Reinhard Alessandri im Fall einer fiktiven verpflichtenden Eintragung der Stimmlage im Reisepass? Das zusammengesetzte Hauptwort Bassbariton hat sich durchgesetzt. Seltener wird die Charakterisierung Tenorbariton verwendet, gern von Dietrich Fischer-Dieskau in seinen Büchern. Bei dem sympathischen Tiroler höre ich in einer Arie abwechselnd beide Stimmfärbungen.

Der Freischütz: Gut gewählte gegensätzliche Typen, links stehend Kaspar (Sébastien Soulès) und rechts sitzend Max (Reinhard Alessandri) © Christian Husar

Sébastien Soulès ist der Kaspar, die schlechte Gesellschaft des Verlobten Max, und nicht, wie so gern heute gedeutet, das zweite, gespaltene Ich von Max. Das „Schweig, damit dich niemand warnt“ ist uns nicht aus den bisher erlebten Freischütz-Aufführungen unauslöschlich im Gedächtnis geblieben, sondern durch die elfteilige Fernsehserie „Die Buddenbrooks“. Da hat der musisch begabte Buddenbrook-Sohn Hanno mit seiner Mutter sein erstes Opernerlebnis. Man bringt die finstere Arie des Kaspar. Das „warnt“ mit einem vollen, schwarzen und aufwühlenden großen A. Soulès bietet nur einen grauen, knarrenden Ton. Da ein tiefes F auf einer Achtelnote nur markiert werden kann, trifft den Sänger bei dieser Koloratur keine Schuld. Im Vergleich zu so manchen arrivierten Sängern sind Tenor und Bass hier in Baden gut gewählte gegensätzliche Typen.

Franz Födinger, im Programmheft als Charaktertenor vorgestellt, hält sich in der Basspartie des Erbförsters wacker, was jedoch die Besetzung nicht rechtfertigt. Das Badener Stadttheater hätte sich von der Volksoper ihr früheres Ensemblemitglied Daniel Ohlenschläger leihen sollen. Für den Bariton Thomas Zisterer ist es eine schöne Herausforderung, sowohl den Kilian als auch den Fürsten Ottokar zu gestalten.

Gespannt warteten wir auf den Auftritt des Eremiten am Schluss der Oper. Der junge Sänger (Gregor Loebel) war dann eine Enttäuschung. Die gefürchteten Intervallsprünge herunter auf die unterste Notenlinie wurden alles andere als bravourös gemeistert. Unvorstellbar ist uns sein Erfolg im Theater Erfurt als Großinquisitor mit einem tiefen Es.

Schweitzers Klassikwelt 5: SängerInnen, die unbekannten Wesen

In Baden erlebten wir auch eine repräsentative Auswahl an Musicals. High Society, Les Misérables (mit Johanna Arrouas), Der König und ich (mit unsrem Liebling Dieter Schreer als König von Siam), Can-Can (siehe Schweitzers Klassikwelt 5: SängerInnen, die unbekannten Wesen), Jekyll & Hyde, Menschen im Hotel und Show Boat (Klassik begeistert, März 2019).

Auf einige Abende möchten wir kurz eingehen. „My fair Lady“ mit Superbesetzung: Patricia Nessy (Eliza Doolittle), Miguel Herz-Kestranek (Prof. Higgins), Dieter Schreer (Oberst Pickering), in mehreren Rollen Verena Scheitz und Gerhard Ernst. „Heute Morgen mach‘ ich Hochzeit“ wurde durch seine Interpretation mit kräftiger Baritonstimme zum Schlager des Abends.

Das Musical „Der Mann von La Mancha“ hat drei Väter. Dale Wassermann, Mitch Leigh und Joe Darion. Im wieder eröffneten, aber erst halb renovierten Teatro Massimo in Palermo freuten wir uns Jules Massenets selten auf einem Spielplan stehenden „Don Quichotte“ kennen zu lernen. Wir waren enttäuscht, denn im Vergleich zu dem Musical ist das Stück sehr oberflächlich. Wie heißt es bei „Der Mann von La Mancha“? „So träumt den unmöglichen Traum, bekämpft den unschlagbaren Feind, erträgt den untragbaren Kummer:“ Die Parallele zu Jesus Christus drängt sich auf, obwohl es hier nur Zeugen seines Sterbens gibt. „Das ist mein Ruf – ich folge dem Stern, wie glücklos auch immer, wie unfassbar fern – und wage den Weg, ja frag nicht so viel, immer willig zur Hölle zu geh’n für ein himmlisches Ziel.“

Das ist keine Nummernarie. Hier steht das Wort an erster Stelle, aus dem sich Melodie entwickelt. Nicht als Konzertzugabe geeignet, wie es einmal Bryn Terfel wählte. Kein Höhepunkt ohne vorher dramatisch diesen Gipfel zu erklimmen. Jochen Schmeckenbecher fehlt das gewisse Timbre. Ist die Interpretation durch den Schauspieler Josef Meinrad so einmalig gewesen, dass für dieses großartige Werk nur mehr die konservierende Aufnahme für alle Ewigkeit, unerreichbar, bleibt? Nein, wir wollen das Stück wieder auf der Bühne sehen.

Der Charaktertenor Glenn Desmedt passt als Sancho Pansa, singt gut und ist drollig. Trotzdem bleibt der Schauspieler Fritz Muliar in der Rolle unvergessen. Für Daniel Ohlenschläger wäre ein Wechsel vom Anselmo zum Gastwirt empfehlenswert, weil beim Gastwirt Tiefe gefordert ist, während sich unser Hausbassist beim Lied vom kleinen Fink in für ihn unbequemer Höhe zu bewegen hat.

Hervorhebend haben wir uns zum Schluss Adrineh Simonian als Aldonza aufgehoben. Ihre Gesichtszüge offenbarten, dass sie sich von diesem so anders als ihre bisherigen Verehrer auf sie wirkenden verlacht fühlt. Und doch gab ihr sein Verhalten zu denken, eine Sehnsucht brach in ihr auf. Eine Rolle für eine sehr gute Sängerin gedacht, der Nimbus eines großen Stars stünde dieser Rolle im Weg. Bei ihrem klangvollen Mezzo ärgerte uns besonders die Technik der Verstärkung.

Robert Herzl. Foto: Volksoper Wien

Wenn ein Stück auf der Bühne besser gefällt als ein um die Welt gehender Musical-Film, so gereicht dies dem ganzen Team zur Ehre. Ein Kompliment dem Regisseur Robert Herzl, seinem Ausstatter Pantelis Dessyllas, der Choreografie von Michael Kropf. Sonderlob dem Orchester der Bühne Baden und seinem Leiter Franz Josef Breznik. Christa Ertl achtete darauf, dass die Wiederaufnahme keine aufgewärmte Sache wurde. Es handelt sich um „Jesus Christ Superstar“ fernab vom Kitsch der Leinwandproduktion.

Die Hauptfigur ist, wie schon im Film aufgefallen, der zweifelnde Judas. Der „Siegmund“ des Staatstheaters Darmstadt Chris Murray (Beiname „der Amerikaner in Berlin“) erntete auch den stärksten Beifall. Von der Bariton-Tessitur bis in tenorale Spitzenregionen war er gesanglich und darstellerisch eine Wucht. Wider unser Erwarten konnte auch Darius Merstein-McLeod als bescheiden wirkender Jesus beeindrucken. Wir haben ihn noch nie so gut gehört. Liegen ihm Musicals mehr als Operetten? Karin Seyfried musste eine Mischung aus Sünderin und wirklicher Maria aus Magdala spielen. Eine auf Irrtum beruhende Tradition verwechselt die Sünderin mit Maria Magdalena. Begeistert hat uns ebenfalls Artur Ortens in der Basspartie des Kaiphas.

Zum Nachdenken: Superstar, ein moderner Würdenamen Jesu. Spontan, ohne Angelesenheit, was „der Gesalbte“ (Christos) meint, oder eine theologische Spekulation. So spontan wie vor 2000 Jahren der Kyrios-Titel entstanden ist.

Bei der Rockoper „Evita“ desselben Komponisten Andrew Lloyd Webber fehlte uns in dieser Produktion das berührende Vorspiel im Film, wenn es auch vielleicht nicht ganz den historischen Tatsachen entspricht. Die uneheliche kleine Tochter will zum Sterbebett ihres Vaters, doch die vornehme Gesellschaft hindert sie daran. Evitas Re-Aktionen könnten hier ihren unbewussten Ursprung haben. Maya Hakvoort war als Eva aufgeboten. Beeindruckend stellte der Chor des Stadttheaters Baden die wachsende Kritik der gehobenen Gesellschaft dar, indem er quer über die Bühne und auf Laufstegen darüber hinaus im Gleichschritt sich auch rückwärts (!) bewegte.

Sigrid Hauser. Foto: (c) Jan Frankl

Eines unsrer Lieblingsmusicals ist  „Hello, Dolly!“. Sigrid Hauser als verwitwete Heiratsvermittlerin Dolly Levi blieb uns als eigener Typ genauso in lebendiger Erinnerung wie im berühmten Film Barbra Streisand in dieser Rolle. Das will was heißen!

Last but not least Leonard Bernsteins West Side Story. Die Kampfszenen fühlten sich mehr stilisiert als bedrohlich an. Aber die Bühne Baden konnte auch bei diesem Kultstück neben größeren Bühnen mit mehr technischen Möglichkeiten ehrenvoll bestehen.

Ballett der Bühne Baden © Christian Husar

Überleitend wollen wir Orchester, Chor (Leitung Michael Zehetner) und Ballett Leitung Michael Kropf) unser Lob aussprechen. Das Ballettensemble ist klein, aber fein und wir freuen uns jedes Mal aufs Neue, es zu genießen. Als wir einmal in unsrer Apotheke bei einer Dame auf dem Rezept als Dienstgeber das Stadttheater Baden lasen und es sich herausstellte, dass sie zum Ballett gehört, kamen wir in ein längeres Gespräch. Sie war ganz erstaunt und hätte sich früher nicht gedacht, wie genau sie und ihre KollegInnen beobachtet werden.

Ballett der Bühne Baden © Christian Husar

Es ist uns ein Anliegen Dr. Robert Herzls zu gedenken. Amtlich ausgedrückt war er seit Jänner 2005 bis knapp vor seinem Tod im November 2014 Künstlerischer Direktor der Bühne Baden, in Wirklichkeit das Herz und die Seele des Betriebs. Wir kennen ihn nur ganz in (Künstler-)Schwarz gekleidet und immer mit einem freundlichen Lächeln. Ein großer Teil der von uns gesehenen Inszenierungen waren sein Werk.

Eine Zeit ging uns durch den Kopf, im Ruhestand nach Baden zu ziehen. Die schönste Stadt Niederösterreichs bietet, wie wir zeigen konnten, viel kulturelle Abwechslungen. Auch Symphoniekonzerte im Casino. Werfen wir einen Blick auf die Litfaßsäulen der Stadt, finden wir jede Woche eine interessante Veranstaltung. Mit der Badner Bahn wären wir in einer Stunde direkt bei der Wiener Staatsoper ausgestiegen.

Wir sind Andreas sehr dankbar, dass er uns ermutigt hat doch noch diesen vierten Teil zu verfassen. Uns ist bewusst geworden, welchen großen Reichtum diese Erinnerungen bedeuten.

Lothar und Sylvia Schweitzer, 14. August 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (4): Bühne Baden – Operetten, Singspiele

Lothar Schweitzer ist Apotheker im Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia schreibt er seit 2019 für klassik-begeistert.de: „Wir wohnen im 18. Wiener Gemeindebezirk  im ehemaligen Vorort Weinhaus. Sylvia ist am 12. September 1946 und ich am 9. April 1943 geboren. Sylvia hörte schon als Kind mit Freude ihrem sehr musikalischen Vater beim Klavierspiel zu und besuchte mit ihren Eltern die nahe gelegene Volksoper. Im Zuge ihrer Schauspielausbildung statierte sie in der Wiener Staatsoper und erhielt auch Gesangsunterricht (Mezzosopran). Aus familiären Rücksichten konnte sie leider einen ihr angebotenen Fixvertrag am Volkstheater nicht annehmen und übernahm später das Musikinstrumentengeschäft ihres Vaters. Ich war von Beruf Apotheker und wurde durch Crossover zum Opernnarren. Als nur für Schlager Interessierter bekam ich zu Weihnachten 1957 endlich einen Plattenspieler und auch eine Single meines Lieblingsliedes „Granada“ mit einem mir nichts sagenden Interpreten. Die Stimme fesselte mich. Am ersten Werktag nach den Feiertagen besuchte ich schon am Vormittag ein Schallplattengeschäft, um von dem Sänger Mario Lanza mehr zu hören, und kehrte mit einer LP mit Opernarien nach Hause zurück.“

Lothar und Sylvia Schweitzer

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