Foto: Theater an der Wien © Peter M. Mayr
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 19. AUGUST 2020
Volle Konzertsäle trotz Corona möglich? Jeden Platz darf man besetzen, sagen Charité-Forscher
Forscher der Berliner Charité haben sich für voll besetzte Säle bei Klassikkonzerten und Opernvorstellungen bei gleichzeitiger Maskenpflicht ausgesprochen. Wenn ein Mund-Nasen-Schutz von allen Besuchern korrekt getragen wird, „ist eine Vollbesetzung der Sitzplätze möglich“, heißt es in einer am Montag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme. Der Charité-Vorstand distanzierte sich allerdings von diesem Vorschlag.
BR-Klassik
Charité-Vorstand distanziert sich von Vorschlag zu vollen Konzertsälen
Ein Papier zweier Charité-Institute hält voll besetzte Konzerthäuser für machbar. Doch der Charité-Vorstand distanziert sich von der Stellungnahme. Kulturstaatsministerin Grütters nennt es „einen von mehreren wichtigen Experten-Beiträgen“.
https://www.rbb24.de/kultur/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu
Volle Konzertsäle? Kontroverse um Empfehlungen von Berliner Wissenschaftern
Ein Schreiben, das Bedingungen für Vollbetrieb nennt, sei nur „Diskussionsgrundlage“, betont der Charité-Vorstand.
Kurier
Vorstoß eines Charité-Professors: Streit um volle Säle geht weiter
Soll das Publikum wieder massenweise in Theater und Konzerthäuser strömen dürfen? Die Verantwortlichen reagieren ganz unterschiedlich.
Tagesspiegel
Salzburger Festspiele – Studien zur NS-Vergangenheit: Umstrittenes Logo auf dem Prüfstand
1928 entwarf Leopoldine „Poldi“ Wojtek das berühmte Logo der Salzburger Festspiele. Später machte sie in der NS-Zeit Karriere und wohnte in der Villa eines Holocaust-Opfers. Die Salzburger Festspiele lassen in ihrem Jubiläumsjahr das Leben und das künstlerische Werk von Leopoldine Wojtek untersuchen.
BR-Klassik
Bregenz
Grüße an die heuer verwaiste Seebühne
Festtage-Konzert mit Anna Princeva bot im Sommer ohne Spiel auf dem See akustischen Genuss.
https://www.vn.at/kultur/2020/08/17/gruesse-an-die-heuer-verwaiste-seebuehne-2.vn
Zwei Sternstunden in Grafenegg machen die Krise vergessen
Irgendwie ist in diesem Corona-Jahr doch alles anders. Dieses Jahr 2020, das eigentlich das Beethoven-Jahr ist, geht der Jahresregent dabei fast unter (Gottseidank nur fast!). Kulturveranstalter sind vor fast unbewältigbare Herausforderungen gestellt, freischaffende Künstler sind am Rande ihrer Existenz und das Publikum ist einerseits kultur- und musikhungrig aber andererseits wieder total verunsichert.
Herbert Hiess berichtet aus Grafenegg
Klassik-begeistert
Daniel Barenboim dirigiert mit konzentrierter Gelassenheit in Salzburg
Als Daniel Barenboim diesmal vor sein von ihm gegründetes Orchester tritt, wirkt der beinahe 78 Jahre alte Maestro erstaunlich ausgeruht und entspannt. So sehr ihn mit Sicherheit auch große Sorge umtreibt, wie der Kulturbetrieb die Corona-Krise dauerhaft überstehen soll, hatte sich aber gleichzeitig in den letzten Monaten sein notorisch übervoller Terminkalender stark ausgedünnt. Und dieser reduzierte Druck von Terminen macht sich sogar optisch in seiner Erscheinung bemerkbar. Wirkt der Dirigent sonst oft chronisch schlecht gelaunt oder nervös angespannt, so verbreitet er bei diesem Konzert konzentrierte Gelassenheit. Seinem Orchester und dem Konzert kommt dies sehr deutlich zugute.
Peter Sommeregger berichtet aus Salzburg
Klassik-begeistert
Frau Lange hört zu (20): Zur Wahrheit gibt es keine Alternative
Realität – was ist das? Im Netz findet sich für alles ein „Beweis“. Fürs Gegenteil auch. Verschwörungsgläubige erzählen immer irrere Geschichten. Autoritäre Politiker lügen hemmungslos. Ihren Anhängern ist es egal. Ich halte mich an George Orwell: „Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ist. Ist das sichergestellt, folgt alles weitere.“ Ein wütendes Plädoyer für die Wahrheit. Natürlich mit Musik.
Gabriele Lange hört zu
Klassik-begeistert
Schweitzers Klassikwelt 11: „Musik im Studio“ – ORF Landesstudio Tirol
Wenn Sie vom Congress Innsbruck, in dessen warm holzgetäfeltem, akustisch idealem Großen Saal ich viele schöne Konzerte erlebte, den Rennweg hinauf gehen, rechter Hand am Hofgarten vorbei, kommen Sie zu einem auffallenden Gebäude, das sofort als ein ORF Landesstudio erkennbar ist. Der Architekt Gustav Peichl hatte für alle Landesstudios ein Grundmuster geschaffen. Wie bei den Domen der Gotik mit ihren gehäuften Wanddurchbrüchen für Glasfenster und der damit verbundenen Notwendigkeit von äußeren Stützpfeilern handelt es sich um technische Zweckbauten, die nichtsdestotrotz eine technisch bedingte Ästhetik ausstrahlen. Damals galt das Landesstudio als einer der modernsten Bauten der Alpenstadt. Innsbruck war noch nicht die Stadt Zaha Hadids mit der von ihr geschaffenen, auf die Häuser der Stadt herunter schauenden Berg-Isel-Schanze und der zur „Metro“ ausgebauten Hungerburgbahn mit ihren Gletscherspalten ähnlichen Stationen.
Lothar Schweitzer berichtet aus dem ORF Landesstudio Tirol
Klassik-begeistert
Unsere Lieblingsoper (44): „Pelléas et Mélisande“ von Claude Debussy
„Nun aber weißt du, wie sich das vergisst.“ Nicht dass es keine Leidenschaft bei Debussy gäbe, die sogar verhängnisvoll enden kann. Aber alles ist so ganz anders. Nach kurzem Aufbäumen der Musik die Stille, das nicht Ausgesprochene. Einzigartig. Noch nicht Erlebtes, um mit Rilkes Sprache dem Ausdruck zu verleihen.
Lothar und Sylvia Schweitzer berichten über ihre Lieblingsoper
https://klassik-begeistert.de/unsere-lieblingsoper-44-pelleas-et-melisande
Salzburg
Festspieldebüt schon in langen Hosen
Im Porträt / Daniel Barenboim
DrehpunktKultur
Dirigentin Joana Mallwitz: Salzburg-Debüt in Corona-Zeiten
Unter den Dirigenten ist sie der Shooting-Star dieses Sommers: Joana Mallwitz. Das Festspiel-Debüt der 34-Jährigen in Salzburg gelang trotz Corona grandios.
https://www.dw.com/de/dirigentin-joana-mallwitz-salzburg-deb%C3%BCt-in
Barrie Kosky: „Berlin hat uns Künstler umarmt“
Wir feiern 25 Jahre Inforadio – und zum Geburtstag schenken wir Ihnen Websessions mit Berliner Persönlichkeiten. Eine davon: Der Intendant der Komischen Oper Berlin, Barrie Kosky, der mit mit Elan und Umsicht in die neue Corona-Spielsaison blickt.
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/202008/18/
Bayreuth
Zwischen Therapie und Kostümball
Siegfried Wagners „Sonnenflammen“ in Bayreuth: Antike prallt auf Ramsch, Comedy auf Genie
Donaukurier
London
Das Herz des Westend hört auf zu schlagen
Nur langsam öffnen die Londoner Kulturstätten nach der coronabedingten Schließung im März wieder ihre Türen. Nur zögernd kehrt das Publikum zurück. Für viele Westend-Theater könnte, so wird befürchtet, der letzte Vorhang für immer gefallen sein.
Frankfurter Rundschau
Mainz/Schott-Verlag
Das Jahrhundertwerk muss überleben
Der Mainzer Schott-Verlag druckte Beethovens „Neunte“ und Wagners „Ring“. Corona ist die größte Krise in seiner Geschichte. Eine Erkundung zwischen leeren Sälen und den Schreibtischen berühmter Komponisten
Die Zeit.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Streams
Classic Metropolitan Opera Broadcasts Featuring Kathleen Battle, Renata Scotto, Luciano Pavarotti, More Head Online This Week
https://www.playbill.com/article/classic-metropolitan-opera-broadcasts-featuring-kathleen
Tanglewood
Tanglewood 2020 Online Festival Enters Final Week Pianist Garrick Ohlsson, soprano Christine Goerke, violinist Joshua Bell, soprano Nicole Cabell and more will be featured.
https://www.broadwayworld.com/boston/article/Tanglewood-2020-Online
Salzburg
A granitic Beethoven 9 from Muti in Salzburg
bachtrack
Innsbruck
Innsbruck Early Music Festival 2020 Review: Leonora
https://operawire.com/innsbruck-early-music-festival-2020-review-leonora/
London
A Little Night Music, Opera Holland Park review – wasn’t it bliss?
https://theartsdesk.com/theatre/little-night-music-opera-holland-park
A Little Night Music, Opera Holland Park, review: “Live theatre’s return moved the audience to tears’
https://inews.co.uk/culture/a-little-night-music-opera-holland-park-review-live
New York
Metropolitan Opera Stars Live in Concert Review: Roberto Alagna & Aleksandra Kurzak in Èze, France
https://operawire.com/metropolitan-opera-stars-live-in-concert-review
CD/DVD
Pianist Sergei Babayan’s Latest Is a Jewel Box of Rachmaninoff Miniatures
https://www.sfcv.org/reviews/none/pianist-sergei-babayans-latest-is-a-jewel-box
Tanz /Ballett
Viele haben Angst zu tanzen“
Voguing ist inspiriert von Modelposen und Kampfkunst. Workshop-Leiterin Karin Cheng über Ausgrenzung, Gratiskurse für Flüchtlinge und ihre Inspirationsquelle Tai Chi.
https://www.diepresse.com/5852507/viele-haben-angst-zu-tanzen
Sprechtheater
Wien
Nachlass von Elfriede Ott wird versteigert
Mehr als 300 Objekte kommen bei der Online-Auktion am Sonntag unter den Hammer.
Wiener Zeitung
Buch/ Literatur
Deutscher Buchpreis: Fünf Nominierte aus Österreich
Ein Viertel der Nominierungen für den Deutschen Buchpreis ist heuer nach Österreich gegangen. Neben Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher („Ich an meiner Seite“), Valerie Fritsch („Herzklappen von Johnson & Johnson“) und Robert Seethaler („Der letzte Satz“) haben es auch Helena Adler und Stephan Roiss mit ihren Romandebüts auf die 20 Titel umfassende Longlist geschafft.
Kleine Zeitung
TV
Dieter Nuhr: Wenn die Löwin am Lagerfeuer singt
Der provokante Kabarettist gastierte in Wien.
Wiener Zeitung
Britischer Schauspieler Ben Cross in Wien gestorben
Der Mime, bekannt u. a. aus dem Oscar-prämierten Film „Die Stunde des Siegers“ („Chariots of Fire“), wurde 72 Jahre alt.
Kurier
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Unter’m Strich
Österreich
Neue Reisewarnung für die Balearen: „Ballermann ist der beste Freund des Coronavirus“
Rückkehrer brauchen ab Montag negativen PCR-Test oder müssen in Quarantäne. Zudem helfen 1.300 Polizisten und Soldaten bei Kontrollen.
Kurier
Wilde Bilder: Pool-Party mit tausenden Besuchern in Wuhan
Eine Hitzewelle treibt die Bewohner der chinesischen Millionenmetropole in die Freibäder. Babyelefanten wurden nicht gesichtet.
Kurier
Salzburg: Stolpersteine erinnern an verfolgte Künstler
Auf erhobenen Messingplatten sind die Namen von Künstlern zu lesen, die die Salzburger Festspiele prägten und von den Nazis verfolgt wurden.
Die Presse
Österreich
Finanzminister empört: Blümel zu AUA-Boni „Für mich unverständlich“
Trotz Hunderter Millionen Euro Staatshilfe zahlt die AUA für das vergangene Geschäftsjahr ihren Managern hohe Boni aus. Für Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) ein Vorgang, der „jede Sensibilität vermissen lässt“.
https://www.krone.at/2213494
INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 19. AUGUST 2020)
Quelle: onlinemerker.com
INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 19. AUGUST 2020)
SONNTAG/ Grafenegg/ ORF III : Jonas Kaufmann ⭐ Liederabend Grafenegg live/Zugaben
Jubel für Jonas Kaufmann und seinem langjährigen Liedbegleiter Helmut Deutsch. Endlich wieder ein Live-Konzert, das erste seit langer Zeit.
…“Und der Himmel da droben, wie ist er so weit!“ das Schlusslied passte perfekt zur Abenddämmerung.
Für das dankbare beifallsfreudige und bravorufende Publikum gab es gleich drei Schubert-Zugaben: „Der Jüngling an der Quelle“, „Der Musensohn“ und „Wanderers Nachtlied“: Über allen Gipfeln ist Ruh…, das war berührender Seelenbalsam. Der Liederabend wurde im ORF III am Sonntag live übertragen.
ZUM YOUTUBE-VIDEO
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DEUTSCHE OPER BERLIN ZURÜCK AUS DER SOMMERPAUSE
Zurück aus der Sommerpause starten wir am 21. August mit drei weiteren Vorstellungen des RHEINGOLD in der von Jonathan Dove für 22 Musiker orchestrierten und gekürzten Fassung der Birmingham Opera Company. Die Vorstellungen unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles finden, wie bereits im Juni, unter freiem Himmel auf dem Parkdeck der Deutschen Oper Berlin statt.
Weiter geht es dann auf dem Parkdeck mit zwei Jazz-Produktionen der BigBand der Deutschen Oper für Erwachsene und für Kinder: Am 25. und 26. August, jeweils um 19.30 Uhr, laden die Musiker*innen zu einer großen Duke-Ellington-Hommage ein, die von Rezitationen durch Schauspieler Maximilian Held ergänzt wird. Duke Ellington konnte wie kein anderer im Jazz durch seine farbenreiche Kompositionstechnik außermusikalische Bilder einfangen und Stimmungen produzieren. Die Bigband wird diesem Künstler und seiner Art zu komponieren nachspüren mit Ellington-Arrangements und Eigenkompositionen von Manfred Honetschläger im Ellington’schen Stil. „Mood Indigo“ und „Caravan“ sind nur zwei von unzähligen Gemälden, die Ellington akustisch gemalt hat. Eine Collage von Texten über ihn, seine Zeit und seine Band, kombiniert mit seiner Musik, geben einen Einblick in das Schaffen dieses so bedeutenden Musikers.
Für Kinder ab 8 Jahren entsteht eine neue Fassung von Rudyard Kiplings Dschungelbuch, gelesen von Christian Brückner und mit neu komponiertem Jungle Jazz von Martin Auer, zu erleben am 29. und 30. August (um 16.30 bzw. 17.00 Uhr) auf dem Parkdeck.
Am 4. September um 19.30 Uhr laden wir Sie dann in die Deutsche Oper Berlin zur Premiere einer Inszenierung der französischen Regisseurin Marie-Ève Signeyrole, die Beethovens 7. Sinfonie zum Ausgangspunkt eines grenzüberschreitenden Konzert-Projekts gemacht hat: Deutsche Sinfonik und jiddische Klezmer-Musik begegnen sich, und aktuelle Berichte von nach Europa geflüchteten Frauen treffen auf Beethovens Anspruch eines weltumspannenden Humanismus. BABY DOLL. Eine Flucht mit Beethovens 7. Sinfonie ist ein Abend zwischen Sinfoniekonzert und Klezmer-Session, zwischen Tanz, Dokumentartheater und Video-Installation mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, dem Klezmer-Komponisten Yom und weiteren Gästen unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles. Weitere Vorstellungen zeigen wir am 6. September um 15.00 und 19.30 Uhr sowie am 7. September um 19.30 Uhr. Die Produktion entstand unter Federführung des Orchestre de Chambre de Paris und wurde für die Cité Musicale Metz premierenreif geprobt, bis der Lockdown Mitte März die Uraufführung vereitelte.
Weiter geht es im September mit konzertanten, gekürzten Aufführungen von Repertoirewerken sowie am 12. und 13. September (um 19.30 Uhr bzw. 15.00 Uhr) mit einer Verdi-Gala, in der Auszüge aus MACBETH und NABUCCO konzertant präsentiert werden. Mehr als die Hälfte seiner Opern schrieb Giuseppe Verdi in dem Jahrzehnt zwischen 1840 und 1850. Die Gegenüberstellung seiner beiden bekanntesten Werke aus dieser Zeit, die im Zentrum der Verdi-Gala stehen, zeigt auf faszinierende Weise die Entwicklung von Verdis musikdramatischer Charakterisierungskunst, gerade weil die Hauptpartien in NABUCCO und MACBETH für ganz ähnliche Stimmen geschrieben sind: Sind die beiden Titelrollen die ersten großen Beispiele für den Verdi-Bariton, stellen die Abigaille im NABUCCO und die Lady Macbeth mit ihrem unbedingten Machtwillen dämonische Gegenbilder zu den zarten, hilflosen Sopranfrauen der romantischen Oper dar. Im Gala-Konzert werden diese charismatischen Bühnenfiguren von zwei Ausnahmesängern gestaltet: Der junge mongolische Bariton Amartuvshin Enkhbat feierte bei seinem Debüt an der Deutschen Oper Berlin in der Titelpartie des NABUCCO einen triumphalen Erfolg, die spanische Sopranistin Saioa Hernández hat sich seit ihrem Debüt an der Mailänder Scala 2018 mit der Odabella in ATTILA weltweit als Interpretin der großen dramatischen Verdi-Partien profiliert. Ihnen zur Seite stehen Irene Roberts, Marko Mimica, Patrick Cook und das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Roberto Rizzi Brignoli.
Am 19. und 20. September (um 19.30 Uhr bzw. 15.00 Uhr) laden wir zu einem Best of AIDA unter musikalischer Leitung von Giampaolo Bisanti ein. Dass Verdis AIDA eine der meistgespielten Opern ist, hat nicht nur mit dem legendären Triumphmarsch zu tun, sondern auch mit Arien wie „O patria mia“, „Celeste Aida“ oder dem Schlussduett „O terra addio“. Als Aida ist die junge russische Sopranistin Elena Stikhina zu erleben, die als Preisträgerin des Operalia-Wettbewerbs für Aufsehen sorgte und in kürzester Zeit die großen Bühnen weltweit eroberte. Judit Kutasi begeisterte mit ihrer Amneris u.a. schon in der Arena di Verona und ist eine der gefragten Erdas (DAS RHEINGOLD) sowie Lauras (LA GIOCONDA), so auch an der Deutschen Oper Berlin. Und Jorge de León, häufiger Gast im Haus an der Bismarckstraße, leiht seinen tenoralen Glanz dem ägyptischen Feldherrn Radames.
Mit LA GIOCONDA schrieb Amilcare Ponchielli Musikgeschichte: Das Werk erzählt von einer Sängerin, genannt „La Gioconda“, „die Heitere“, die sich opfert, um dem von ihr unglücklich geliebten Enzo ein neues Leben mit einer bereits verheirateten Frau zu ermöglichen – Laura, der Frau des venezianischen Politikers Alvise Badoero. Es ist zentrales Meisterwerk der italienischen Oper zwischen Verdi und Puccini, zwischen Melodramma und Verismo, melodiensatt und zugleich dramatisch zupackend. Und es ist jene Oper, deren populärste Nummer mit dem „Tanz der Stunden“ ausgerechnet die Ballettmusik des dritten Aktes ist. Diese erklingt in der konzertanten Aufführung Best of LA GIOCONDA am 25. und 26. September, jeweils um 19.30 Uhr, neben weiteren Ausschnitten, darunter etwa Giocondas Arie „Suicidio!“ oder Enzos „Mare e ciel“. Als Enzo wird mit Joseph Calleja einer der gefragtesten Tenöre unserer Zeit zu erleben sein. An seiner Seite steht mit dem Bariton Roman Burdenko als sein intriganter Gegenspieler Barnaba ein ebenfalls regelmäßiger Gast im Haus an der Bismarckstraße – neben zwei jungen Sängerinnen, die zu den aufstrebenden Stars der Opernwelt zählen: Judit Kutasi als Laura sowie in der Titelpartie die jungen russische Sopranistin Irina Churilova. Es spielt das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter Ivan Repušić, als Erzähler führt Jörg Schörner durch den Abend.
Da wir nach wie vor mit einer sehr begrenzten Platzkapazität operieren müssen, bitten wir um Verständnis, dass wir unsere Pressekarten den berichtenden Kolleg*innen vorbehalten und leider nur eine Pressekarte (keine Begleitkarten) reservieren können.
Die Proben für Wagners WALKÜRE haben begonnen, zum Spielbetrieb ab Ende September – und damit auch zur hoffentlich möglichen Premiere nach Maßgabe der dann aktuell geltenden Schutzmaßnahmen – werden wir uns äußern, sobald wir Klarheit haben.
Wir freuen uns sehr, Sie wieder bei uns zu live-Veranstaltungen empfangen zu können,
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WEINVIERTLER FESTSPIELE: HEUTE FINALE MIT DEN ZWEITEN TRISTAN (Beginn 19 h in Mikulov/ Nikolsburg)
Karten an der Abenkasse!
Heute mit Alternativbesetzung: Radostina Nikolaev, Kethy Tavardi-Davis; Christian Voigt, Thomas Gazheli, Rene Pape
Martina Serafin (Isolde).Foto: Gesine Görlich-Fletzberger/ Weinviertler Festspiele
Martina Serafin, Peter Svensson, Eva Waldersdorff, Hermine May.
Günther Groissböck, Martina Serafin, Peter Svensson (auch Intendant), Eva Waldersdorff (Präsidentin der Festspiele), Hermine May, Thomas J. Mayer. Foto: Gesine Görlich-Fletzberger
Heute mit teilweise geänderter Besetzung. (siehe oben) )
87 km von Wien entfernt!
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KULTURSOMMER SEMMERING. 7. Festivalwoche I 19. – 23. August im Südbahnhotel Semmering
Vom Zerfall der Monarchie bis ins 21. Jahrhundert
Selten noch nahm die kulturelle Sommerfrische am Semmering ihr selbstgewähltes Motto der Vielfalt so wörtlich wie in der 7. Festivalwoche. Da führt eine rasante und abwechslungsreiche Zeitreise vom Zerfall der Monarchie über die bewegten 20er und 30er Jahre in Wien und Berlin bis in den heutigen Bahnhof Wien Mitte, flankiert von humorvollen Betrachtungen über die Ab- und Hintergründe der Klassik-Branche. Gemeinsam mit einigen der bekanntesten Publikumslieblinge kann im mondänen Südbahnhotel ein ganzes Jahrhundert in nur wenigen Tagen hautnah erlebt werden.___
Unsere kommenden Veranstaltungen in der 7. Festivalwoche:
Mittwoch, 19. August 2020 I 19.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Lotte & Greta – Two Ladies from Vienna
Mit Andrea Eckert, Tommy Hojsa & Otmar Klein
Lotte Lenya brach aus Wien auf, um die großen Bühnen der Welt zu erobern. Greta Keller war eine der gefragtesten Künstlerinnen ihrer Zeit, eine Wiener Diseuse von Weltrang.
Im nostalgischen Fin-de-Siècle-Charme des Südbahnhotels unternimmt Andrea Eckert eine spannende Reise durch die Leben, Lieben und Verluste zweier faszinierender Grandes Dames der 1930er Jahre. Mit den Liedern von Friedrich Holländer, Kurt Weill, Ralph Benatzky, Hermann Leopoldi, George Gershwin und Franz Schubert, begleitet vom Pianisten Tommy Hojsa, entfaltet sich eine berührende Hommage an zwei außergewöhnliche Künstlerinnen und ihre Zeit.
Donnerstag, 20. August 2020 I 19.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Freitag, 21. August 2020 I 15.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Tod eines Pudels – Mit Angelika Kirchschlager, Alfred Dorfer & Florian Krumpöck
Vergessen Sie alles, was Sie geglaubt haben, über Liederabende zu wissen! In dieser satirischen Geisterfahrt durch die komischen Abgründe und seltsamen Hintergründe der Klassik-Branche trifft sich im nostalgischen Südbahnhotel ein ungewöhnliches Trio… Nach dem großen Erfolg der vergangenen Festivalsaison kehren drei Publikumslieblinge mit ihrem abgrundtief komischen Programm irgendwo zwischen Kabarett und Liederabend zurück auf den Semmering! Star- Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager, der vielleicht humorvollste Österreicher Alfred Dorfer und Festivalintendant und Pianist Florian Krumpöck machen sich gemeinsam auf die Suche nach der Komik in der Klassik, besonders der unfreiwilligen. Mit Liedern quer durch die Musikgeschichte – nicht zuletzt natürlich mit Beethovens titelgebender „Elegie auf den Tod eines Pudels“ – und skurrilen Anekdoten aus den Künstlergarderoben der Welt nehmen Kirchschlager, Dorfer und Krumpöck der Klassik höchst unterhaltsam und mit feinsinnigem Humor ihre Prätentiosität.
Freitag, 21. August 2020 I 19.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Die Strudlhofstiege
Mit Maria Happel, Ernst Kovacic & Mathilde Hoursiangou
Copyright: Jeanne Degraa/Pilvax
+ Künstlergespräch: Maria Happel im Gespräch mit Intendant Florian Krumpöck um 18.00 Uhr
Dreh- und Angelpunkt dieser großen Wien-Hommage ist die im neunten Gemeindebezirk gelegene Strudlhofstiege, um welche sich ein raffiniertes Geflecht an vielfältigen Erzählsträngen ausbreitet. In liebevoll-ironischer Distanz zu den Charakteren und deren Handlungsepisoden portraitiert Heimito von Doderer ein gewaltiges Zeitgemälde der Wiener Gesellschaft, quer durch alle sozialen Schichten und Sprachgruppen, vor und nach dem Zerfall der Monarchie.
Ernst Kovacic und Mathilde Hoursiangou untermalen die köstlichen literarischen Ausschweifungen Maria Happels ganz authentisch mit jenen stimmungsvollen Stücken, die von Kurt Schwertsik eigens für die „Strudlhofstiege“ komponiert wurden und von denen einige an diesem Abend sogar ihre Uraufführung feiern.
Samstag, 22. August 2020 I 15.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Arthur Schnitzler – Die Traumnovelle
Mit Joseph Lorenz
Joseph Lorenz, eine wahre Legende der Schnitzler-Interpretation, erweckt die von Eros und Thanatos getriebenen Protagonisten der berühmten „Traumnovelle“ und alle Facetten ihrer Leidenschaften zu neuem Leben. Wie im Rausch wandelt der Schauspieler auf den Spuren einer sich schleichend entfremdenden Ehe, unter deren Oberfläche erotische Geheimnisse und ungestillte Begierden brodeln. Arthur Schnitzler schrieb Literaturgeschichte als unumstrittener Meister der psychoanalytischen Novelle, als Seelenpathologe einer ganzen Epoche. Dem diagnostischen Blick des Arztes verpflichtet, öffnet er im Anatomiesaal der Literatur mit dem Skalpell der Schreibfeder den Menschen und seziert ihn in seinem Streben nach Glück. Dabei zeigt sich der Dichterarzt in seinen Beobachtungen und Erkenntnissen zeitlos und gewährt immer wieder aufs Neue schonungslose Einblicke in das Faszinosum Mensch. Denn wir sind es, die Schnitzler meint. Wir sind es, von denen er schreibt. Noch immer.
Samstag, 22. August 2020 I 19.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Mit Ursula Strauss & Ernst Molden
Es wird Wienerisch im Südbahnhotel am Semmering!
„Wien-Mitte“ bezeichnet nicht nur den durch eine legendäre „Kottan“-Folge berühmt-berüchtigten Bahnhof im 3. Wiener Gemeindebezirk, sondern war bekanntlich auch der Titel von Ernst Moldens wöchentlicher Kolumne im „Kurier“. Wie es der Zufall will, ist der Autor und Liedermacher stets als poetischer Chronist zur Stelle, wenn Ereignisse des Wiener Lebens literarisch zu würdigen sind. Dazu gehört die neue „Wien-Mitte-Mall“ ebenso wie der Bärlauch in den Praterauen, die deutschen Studenten am Karmelitermarkt oder die Hellseherin im obersten Stockwerk.
Mit Ursula Strauss, die durchaus auch beherzt mitraunzen kann, steht Ernst Molden eine Ur-Wienerin als kongeniale Weggefährtin zur Seite. Als alte Bekannte des Festivals kehren die beiden erstmals gemeinsam auf den Semmering zurück und nehmen das Publikum mit auf eine literarisch-musikalische Reise mitten in das Herz der Donaumetropole. Insofern ist „Wien-Mitte“ vielleicht doch auch die Mitte von Wien.
Sonntag, 23. August 2020 I 15.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Auf den Spuren von Berhold Brecht und Kurt Weill
Mit Maria Happel, Angelika Kirchschlager & Markus Hadulla
„Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht…“
Eine der größten Sängerdarstellerinnen und eine der musikalischsten Schauspielerinnen unserer Zeit widmen sich im malerischen Südbahnhotel dem Changieren zwischen der Welt des Theaters und den verschwommenen Grenzen von Lied, Song und Chanson. Der vielseitige Komponist Kurt Weill schuf gleichsam Opern, Operetten als auch Musicals. Seinen größten Erfolg feierte er jedoch in der künstlerischen Zusammenarbeit mit dem kritisch-visionären Schriftsteller Bertolt Brecht, dessen eindringliche Sprache uns auch heute noch unmittelbar trifft. Angelika Kirchschlager und Maria Happel begeben sich im Südbahnhotel Semmering auf eine gemeinsame musikalische Zeitreise in die Welt der beiden Ausnahmekünstler.
Sonntag, 23. August 2020 I 19.30 Uhr I Südbahnhotel Semmering
Arthur Schnitzler – Spiel im Morgengrauen
Mit Joseph Lorenz
Die dramatische Geschichte um Leutnant Kasda, dem die Faszination des Kartenspiels zum Verhängnis wird, ist zugleich die Geschichte der späten Rache einer Frau, die er einst demütigte. Schnitzlers spannende Novelle gilt als psychologisches Meisterwerk und gewährt schonungslose und ungeschönte Einblicke in die menschliche Seele.
Charakterdarsteller Josef Lorenz nimmt Sie mit auf eine tiefgründige Reise in die Welt eines orientierungslosen Offiziers, getrieben zwischen Ehrenkodex, erotischen Abenteuern und der zerstörerischen Kraft des Geldes.
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WIEN/ Theater im Park: ELISABETH KULMAN am 21. September
Inhalt
1. LA FEMME C’EST MOI im Theater im Park
2. Artist in Residence in Dresden und bei der Deutschen Radio Philharmonie
3. Interviews im Profil und ORF
Foto: Wilfried Hösl
1. LA FEMME C’EST MOI im Theater im Park
Montag, 21. September 2020 – 19:30 Uhr
Es gibt tolle Neuigkeiten für alle Fans von LA FEMME C’EST MOI: Elisabeth Kulman und ihre „beste Band der Welt“ spielen für Sie im neuen Wiener Theater im Park in der magischen Freiluft-Location im Belvedere-Park. Verpassen Sie diese einzigartige Gelegenheit nicht!
Mehr über LA FEMME C’EST MOI finden Sie unter https://lafemmecestmoi.com.
Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets!
Alle Termine von LA FEMME C’EST MOI:
21. September 2020 – Wien, Theater im Park
10. Januar 2021 – Linz, Musiktheater
7. März 2021 – Dresden, Kulturpalast
2. Artist in Residence in Dresden und bei der Deutschen Radio Philharmonie
In der Saison 2020/21 wurde Elisabeth Kulman gleich von zwei renommierten deutschen Orchestern als „Artist in Residence“ auserwählt. Spannende Programme erwarten das Publikum da wie dort.
Deutsche Radio Philharmonie
23.10. Kindertotenlieder – Saarbrücken
24.10. Kindertotenlieder – Karlsruhe
31.12. Silvesterkonzert – Kaiserslautern
1.1. Neujahrskonzert – Mainz
5.2. Starke Frauen – Kaiserslautern
14.3. Elgar: Sea Pictures – Saarbrücken
Dresdner Philharmonie
31.1. Liederabend
7.3. La femme c’est moi
16.4. Kindertotenlieder
18.4. Pierrot Lunaire
3. Interviews im Profil und ORF
Ich vertraue meiner inneren Stimme
„Vielen wird es das Herz brechen. Für ihre treuesten Fans aber kommt es nicht völlig überraschend, dass Elisabeth Kulman das Ende ihrer Karriere als Sängerin plant“ schreibt Edith Meinhart im Profil. Ein Gespräch über Krisen, Corona und das, was im Leben wirklich zählt.
WEITERLESEN
Profil, Heft 17 / 2020 (19. April 2020)
ORF: Das ganze Leben in einem Koffer
Elisabeth Kulman im Gespräch mit Barbara Stöckl.
ANSEHEN
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DAVOS (Verschiedene Spielorte): DAVOS FESTIVAL
von 10. – 14.8.2020
Das Berghotel Schatzalp. Foto: Yannick Andrea/ Davos-Festival
Auch in der Schweiz hat das böse Virus unter den Musikfestivals Massaker angerichtet. Die berühmtesten von ihnen – Gstaad, Verbier, Luzern – haben ziemlich frühzeitig alle abgesagt.
Also blieb es den kleineren, wendigeren und mutigeren vorbehalten, in diesem Seuchensommer die Ehre der „live“ gespielten klassischen Musik aufrecht zu erhalten und dafür auch – völlig verdient – mehr mediale Aufmerksamkeit als sonst einzuheimsen.
Eines davon ist das DAVOS FESTIVAL. Ja, Davos hat nicht nur den Weltwirtschaftsgipfel, das Vorbild für Thomas Manns „Zauberberg“-Hotel und das Kirchner-Museum vorzuweisen, sondern eben auch diese zweiwöchigen Musikfestspiele.
Eine der Hauptattraktionen dieses seit 1986 bestehenden Events sind ihre sehr speziellen, teils wunderschönen Veranstaltungsorte. Nun gut, der Konzertsaal im Hotel Schweizerhof ist eher normal und nichts Besonderes. Aber ein Besuch in dem auf einer Anhöhe über Davos gelegene und mit einer eigenen Seilbahn erreichbare Jugendstilhotel Schatzalp (eben jenes, das Thomas Mann als Vorbild für sein Zauberberg-Sanatorium diente) wäre allein schon eine Reise hierher wert.
Alpendorf Monstein. Foto: Yannick Andrea/Davos-Festival
Beeindruckend auch die Kirche im bezaubernden Monstein, einem „naturbelassenen“, alle Schweizer Tourismusklischees perfekt bedienenden Alpendorf mit Holzchalets, Gamsgeweihen und Kuhglocken in allen Grössen…
Im Kirchner-Museum. Foto: Yannick Andrea/ Davos-Festival
Weiters wird gespielt in der St.Johann – Kirche, dem Kirchner-Museum (der deutsche expressionistische Maler hat in Davos 40 Jahre seines Lebens verbracht und liegt hier auch auf dem Waldfriedhof begraben), dem (Weltwirtschaftsforum – erprobten) Kongresszentrum und in der Schalterhalle des Bahnhofs.
Ausserdem gibt es Brunchkonzerte am Schwarzsee, musikalische Wanderungen nach Bärentritt, Valdanna und Wiesen, „Offenes Singen“ im Café KaffeeKlatsch und sogar eine gläserne „Box“ im Stadtpark, in der ein einzelner Pianist einem einzigen Zuhörer dessen musikalische Wünsche erfüllt. Kunstluxus pur.
Die gläserne Box. Foto: Yannick Andrea/ Davos-Festival
Seit einer Jahr ist der 31jährige Organist und Dirigent Marco Amherd künstlerischer Leiter des Davos Festivals. Und das Programm, das er heuer – trotz Virus – unter dem Motto VON SINNEN gestaltet hat, ist schlicht und einfach atemberaubend. Es ist das möglicherweise intelligenteste, dramaturgisch stringenteste, vielfältigste, ungewöhnlichste Programm, das in der europäischen Festivalszene (und nicht nur in Covid-Zeiten) zu finden ist.
Der Unterzeichnete, der ja nicht gerade wenig Musik gehört hat in seinem Leben, gesteht zu seiner Schande, dass er ca. 80 % der hier aufgeführten Kompositionen vorher nicht gekannt und auch einen Grossteil der hier präsentierten Komponisten nicht.
Oder sind Ihnen Namen wie Thierry Escaich, Daniel Schnyder, Valentin Villard, Xaver Guggenbühler, Julien François Zbinden, Hans Huber, Iris Szeghy, Hansruedi Willisegger, Helena Winkelmann, Hans-Jürg Sommer, Giorgi Makhoshvili, Teppo Hauta-Aho, Miloslav Gajdoš, Emil Tabakob, Giovanni Antonio Pandolfi Mealli, Franz Danzi, Frank Martin, Bernd Franke, Lisa Streich, Antoine Forqueray, Franz Strauss, Jean Absil, Jean-Yves Daniel-Lesur, Jacques Castérède, Wolfgang Schlüter, Nebojsa Jovan Zivkovic, William Kraft, Francisco Loreto, Lera Auerbach, Hugo Distler, Friedrich T. Fröhlich, Franz Tischhauser oder Clara Iannotta total geläufig ?
Bzw. kennen Sie selbst von so berühmten Komponisten wie Leos Janácek, Paul Hindemith und Erich Korngold deren Stücke „Im Nebel“, „Trauermusik für Violoncello und Streichorchester“ und „Liebesbriefchen“ in-und auswendig? Oder – um in ein „leichteres“ Genre zu wechseln – Georg Kreislers wunderbares „Was willst du noch mehr?“…?
Marco Amherds Davos Festival ist eine einzige spannende Entdeckungsreise zu unbekannten Kompositionen, Komponisten und Orten.
Ein Abschlusscoup des genialen Jünglings war die Projektion von Buster Keatons schwarz-weiss Stummfilms „The Navigator“ in der reformierten Stadtkirche St.Johann – untermalt von Improvisationen auf der dortigen Orgel. Was auf den ersten Blick total absurd, grotesk und nahezu blasphemisch erschien, erwies sich an Ort und Stelle als totaler Hit. Diese strange Kombination passte ungeheuer gut zusammen und bildete einer äusserst vergnüglichen Ausklang des Festivals.
Also auf nach Davos, auch im Jahre 2021…!
Robert Quitta, Davos
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Einladung zur Buchpräsentation Paul Pizzera Der Hippokratische Neid Die Kunst der Stunde
Der Kabarettist und Musiker Paul Pizzera hat sich auf die Couch gelegt. Für alle Wehwehchen gehen wir im Leben zum Arzt. Doch bei psychischen Schmerzen um Hilfe zu bitten, stellt für einen Großteil der Österreicherinnen und Österreicher eine Schwierigkeit da.
Dem setzt Paul Pizzera in seinem Debüt als Autor nun ein Ende.
Aus dem Vorwort:
Mein Name ist Paul Pizzera, ich bin knapp über 30 und ich habe Probleme. So wie Sie auch. Jeder Mensch hat Probleme. Manchmal ist es ein Bandscheibenvorfall, manchmal ein schmerzender Backenzahn und manchmal tut einem die Seele weh. Für alle drei Fälle gibt es hierzulande hervorragend ausgebildetes Fachpersonal. Bei psychischem Schmerz um Hilfe zu bitten, stellt aber für einen Großteil der Österreicherinnen und Österreicher eine Schwierigkeit dar. Warum? – Weil wir Angst haben, dass wir „deppert“ sein könnten. Wer zum Therapeuten geht, ist „deppert“! Ich sag Ihnen was: Wer nicht hingeht, ist noch viel „depperter“!
Stellen Sie sich vor, Sie treffen beim Wandern auf einen Freund, der mit offenem Oberschenkelbruch versucht, den Aufstieg fortzusetzen, weil er sich partout weigert, Hilfe anzunehmen. Sie würden sein Handeln zu Recht als irrational sowie fahrlässig einstufen und wahrscheinlich sogar wütend darüber werden, dass er es vehement ablehnt, sich helfen zu lassen. Falscher Stolz ist kein guter, aber leider ein steter Begleiter im Leben und niemand ist davor gefeit, ihm zu erliegen. Speziell wenn es um unser Seelenleben geht, lechzen wir geradezu danach, dass alles den Anschein hat, gut zu sein.
Oder wie oft hören Sie von einer Ihnen nahestehenden Person auf die Frage „Wie geht‘s?“ ein mit dem Brustton der Überzeugung gesprochenes „Nicht gut!“? Es ist ein
Teufelskreis aus Scham, sich einzugestehen, dass es einem nicht gut geht und Angst, gesellschaftlich ausgegrenzt zu werden, weil es einem nicht gut geht, der uns daran hindert zuzugeben, dass es innendrin nicht so schön aussieht, wie wir es nach außen hin gern suggerieren. Die Seele kann man nicht fotoshoppen und für die Psyche gibt es keine Filter. Aber es gibt Gespräche! Zwei Gründe haben zur Entstehung des folgenden Textes geführt:
Zum einen soll er die Wichtigkeit psychischer Gesundheit unterstreichen und ferner die Angst vor therapeutischen Gesprächen nehmen. Zum anderen dient der nun folgende fiktive Dialog zwischen dem reaktionären Prolo Pfingstl und seinem intellektuell-zynischen Gegenüber Ihrer Unterhaltung, weil Lachen und Humor zwei ausgezeichnete Beilagen sind, um das Hauptgericht Leben noch mehr genießen zu können. Die Taten und Aussagen der beiden Hauptfiguren sind frei erfunden und erheben weder sozialen noch fachlichen Anspruch auf Richtigkeit.
Paul Pizzera – Der hippokratische Neid
Klappenbroschur, 180 S., 14,3 x 21,5 cm, 978-3-8000-7760-1, 15,00 € (A) / 15,00 (D), ET: September 2020
Buchpräsentationen und Signierstunde
Für Interviews im Vorfeld der Präsentationen, bitten wir um Anmeldung. Gerne sende ich ein Rezensionsexemplar.
GRAZ
Mo., 07.09.2020
Beginn: 19.00 Uhr
Buchhandlung Moser
Am Eisernen Tor 1
8010 Graz
WIEN
Di., 08.09.2020
Beginn: 19:00 Uhr
Thalia Wien – Mitte / W3
Landstraßer Hauptstraße 2a/2b
1030 Wien