Vor dem Berliner Konzerthaus. Foto: Markus Werner
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE – 20. JUNI 2021
Berlin
Gigantischer Aufwand – „Der Freischütz“ im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin
Neue Musikzeitung/nmz.de
Romantischer Volltreffer – 200 Jahre „Freischütz“
Am 18. Juni 1821 wurde Carl Maria von Webers schaurige Oper in Berlin uraufgeführt.
Wiener Zeitung
Wien/ Schönbrunn
Eine laue Sommernacht
Wiener Philharmoniker spielten vor „Helden“ der Coronakrise.
Wiener Zeitung
Sommernachtskonzert: Picknick oder wir hören genauer zu!
Aus dem beliebten Sommernachtskonzert im Schönbrunner Schlosspark wurde auch heuer nur ein Fernsehevent. Lediglich geladene Gäste konnten Igor Levit und den Philharmonikern unter Daniel Harding in natura lauschen.
Die Presse.com
Wiener Philharmoniker luden 3.000 Gäste zum Sommernachtskonzert
Der Standard.at
Bregenz
Bregenzer Festspiele rechnen mit vollen Opern-Tribünen
Am Montag beginnen die Proben für die Verdi-Oper «Rigoletto», das Spiel auf dem See, das am 22. Juli seine Wiederaufnahme bei den Bregenzer Festspielen feiert. Bereits sind 80 Prozent der Tickets verkauft.
https://www.suedostschweiz.ch/kultur-musik/2021-06-18/bregenzer-festspiele-rechnen
Dresden
„Ausdrucksstark und charaktervoll, dennoch in jedem Moment ökonomisch“
Es dürfte nicht gemangelt haben an musikalischen, kreativen und künstlerischen Grüßen, als gestern der Dresdner Sänger Jürgen Hartfiel seinen 80. Geburtstag feierte.
https://www.musik-in-dresden.de/2021/06/18/juergen-hartfiel/
Tim Theo Tinn’s „Plädoyer zur Kraft werkimmanenter surrealer Inszenierungen“ Teil 10
„Back to the roots?“ Untergegangene Werkzertrümmerer – etablierte Stereotype! Modern? Obsoleszenz, Energoinformatives!
https://onlinemerker.com/tim-theo-tinns-plaedoyer-zur-kraft-werkimmanenter-surrealer-inszenierungen-teil-10/
Frankfurt
HR-Sinfoniker: Liebe! Liebe! Liebe! Liebe!
Andrés Orozco-Estrada verabschiedet sich von Frankfurt mit einem großen Konzert in der Alten Oper.
Frankfurter Rundschau
Interview
„Heute wissen viele Menschen nicht mehr, wer Schönberg war“
Der italienische Komponist Ludovico Einaudi über frühe Werke, Tonalität, Verbundenheit mit der Natur und seine Oper „Winter Journey“
https://www.concerti.de/interviews/ludovico-einaudi/
CD der Woche: 200 Jahre Konzerthaus Berlin
https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/CD-der-Woche-200-Jahre-Konzerthaus-Berlin
Links zu englischsprachigen Artikeln
Bilbao
Michael Fabiano, Jessica Pratt, Hui He, Ekaterina Semenchuk, Ainhoa Arteta
Headline ABAO Bilbao Opera’s 2021-22 Season
https://operawire.com/michael-fabiano-jessica-pratt-hui-he-ekaterina-semenchuk-ainhoa
London
The week in classical: Falstaff; Hallé; Leipzig BachFest; Dunster festival – review
The Guardian
Solstice, English National Ballet, RFH review – a midsummer treat — A grand summer picnic at the Southbank Centre
https://theartsdesk.com/dance/solstice-english-national-ballet-rfh-review-midsummer-treat
Chicago
Riccardo Muti is Highest Paid Music Director in the U.S.
https://theviolinchannel.com/riccardo-muti-is-highest-paid-music-director-us-mcmanus
Boston
Welcome Mat To Reappear at Symphony Hall
https://www.classical-scene.com/2021/06/18/welcome-mat-symphony-hall/
Baltimore
Reflections On Connections: Marin Alsop Bids Farewell To Baltimore
https://www.npr.org/2021/06/19/1007533692/reflections-on-connections-marin-alsop-bids
San Francisco
The San Francisco Symphony Returns
The orchestra makes a dazzling comeback, thanks to loosened Covid-19 restrictions and an ambitious new music director, Esa-Pekka Salonen.
https://www.wsj.com/articles/the-san-francisco-symphony-returns-11624053580
Recordings
Classical home listening: Pekka Kuusisto, Il Giardino Armonico and more
The Guardian
Classical CDs: Bassoons, brass and symphonic compression
20th century symphonies, romantic chamber music and some ingenious brass transcriptions
https://theartsdesk.com/classical-music/classical-cds-bassoons-brass-and
Schlager/ Rock/ Pop
Stefanie Werger: „Ich hab nichts versäumt im Leben“
Austropop-Legende Stefanie Werger wird 70. Und bringt mit „Langsam wea i miad“ ein neues Album heraus. Der Name kommt nicht von ungefähr. Es wird ihr letztes sein.
https://kurier.at/freizeit/stefanie-werger-ich-hab-nichts-versaeumt-im-leben/401416998
Ausstellungen
Wien
Neue Ausstellung im Belvedere: Die pralle Lebenslust kehrt zurück
In seiner großen Sommerausstellung stellt das Belvedere einen ekstatisch lustvollen Maler vor.
Salzburger Nachrichten
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Unter’m Strich
Dänemarks rechte Migrationspolitik: Härte statt Hygge
Dänemark verschärft den Druck in der Migrationspolitik. Die Betroffenen leben in Angst, doch in der Bevölkerung gibt es Zustimmung. Eindrücke aus einer Gesellschaft, die sich längst an Härte gewöhnt hat.
Der Spiegel
GB
Queen Elizabeth gebietet Prinz Harry Einhalt
Das Verhältnis von Harry und Meghan zum Rest der Royal Family soll nach wie vor angespannt sein.
https://kurier.at/stars/queen-elizabeth-gebietet-prinz-harry-einhalt/401418618
Fußball-EURO
England – Schottland 0:0: Ideenlose Three Lions patzen gegen starken Außenseiter
https://www.spox.com/de/sport/fussball/em2020/gruppe-d/england-schottland
Deutschland entzaubert Europameister Portugal
Das Resultat ging am Ende aufgrund der Spielanteile in Ordnung. Portugal lieferte weitergehend eine enttäuschende Leistung ab und hatte der DFB-Auswahl nur selten „Ernstzunehmendes entgegenzusetzen“. In der Tabelle halten beide Nationen nun bei drei Punkten. Die Entscheidung über den Aufstieg ins Achtelfinale fällt somit erst am letzten Spieltag der Gruppenphase am Mittwoch.
Sport.biz
Weitere Ergebnisse von gestern: Ungarn-Frankreich 1:1., Spanien-Polen 1:1.
INFOS DES TAGES (SONNTAG, 20. JUNI 2021)
INFOS DES TAGES (SONNTAG, 20. JUNI 2021)
Quelle: onlinemerker.com
Berlin / vor dem Konzerthaus: der 200. Geburtstag des „FREISCHÜTZ“ von Carl Maria von Weber, 18.06.2021
Vor dem Konzerthaus. Foto: Markus Werner
Datum und Ort stimmen perfekt. Genau vor 200 Jahren wurde der Freischütz im Konzerthaus Berlin – so der jetzige Name des nach dem 2. Weltkrieg wieder errichteten Schinkelbaus – uraufgeführt. Das Datum wurde damals mit Bedacht gewählt. Es war der Jahrestag der Schlacht von Waterloo 1815, also ein fast triumphales Gedenken an die Befreiung Europas von Napoleon und Frankreichs Vorherrschaft…
Erfreulichste Erscheinung des Abends: Jeanine de Bique als Agathe (hier mit Anna Prohaska als Ännchen). Foto: Markus Werner
Zum Bericht von Ursula Wiegand)
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ÖSTERREICHISCHER MUSIKTHEATERPREIS 2021: Nominierungen 2021
Copyright: Leisure
Beste weibliche Hauptrolle
Landestheater Linz: Katherine Lerner als „Azucena“ in Il Trovatore
Bregenzer Festspiele: Zeynep Buyraç als „Dotcom“ in Impresario Dotcom
Salzburger Festspiele: Elsa Dreisig als „Fiordiligi“ in Così
Volksoper Wien: Bettina Mönch als „Sally Bowles“ in Cabaret
Beste männliche Hauptrolle
Stadttheater Klagenfurt: Marco Jentzsch als „Tannhäuser“ in Tannhäuser
Oper Graz: Timo Riihonen als „Philipp II.“ in Don Carlo
Theater an der Wien: Piotr Beczała als „Jontek“ in Moniuszko: Halka
Volksoper Wien: Ben Connor als „Tommy Albright“ in Brigadoon
Beste weibliche Nebenrolle
Bühne Baden: Ann Mandrella als „Lady Thiang „in Der König und Ich
Tiroler Landestheater: Anna Maria Dur als „Fürstin“ in Suor Angelica (II Trittico)
Volksoper Wien: Ruth Brauer-Kvam als „Conférencier“ in Cabaret
Beste männliche Nebenrolle
Oper Graz: Markus Butter als „Der Spielmann“ in Königskinder
Tiroler Landestheater: Johannes Maria Wimmer als „Sparafucile“ in Rigoletto
Volksoper Wien: Robert Meyer als „Herr Schultz“ in Cabaret
Gesamtproduktion Oper
Oper Graz: Königskinder
Theater an der Wien: Salome
Salzburger Festspiele: Così
Gesamtproduktion Operette
Bühne Baden: Die Rose von Stambul
Oper Graz: Die Fledermaus
Volksoper Wien: König Karotte
Gesamtproduktion Musical
Bühne Baden: Der König und Ich
Landestheater Linz – Black Box: Mary & Max
Volksoper Wien: Cabaret
Gesamtproduktion Ballett
Landestheater Linz: Mei Hong Lin: Cinderella
Staatsoper: George Balanchine: Jewels
Tiroler Landestheater: Enrique Gasa Valga: The Tempest
Beste Musikalische Leitung
Salzburger Festspiele: Franz Welser-Möst: Elektra
Salzburger Festspiele Joana Mallwitz: Così
Salzburger Landestheater: Leslie Suganandarajah: Lohengrin
Beste Regie
Festwochen der Alten Musik IBK: Silvia Paoli/ L’Empio punito
Salzburger Festspiele: Christof Loy/ Così
Theater an der Wien: Nikolaus Habjan/ Salome
Volksoper Wien: Matthias Davids/ König Karotte
Beste Ausstattung
Bregenzer Festspiele: Nicole Pleuler/ Impresario Dotcom
Salzburger Landestheater: Piero Vinciguerra/ Lohengrin
Volksoper Wien: Matthias Fischer-Dieskau / Susanne Hubrich / König Karotte
Bester weibliche Nachwuchs
Oper Graz: Mareike Jankowski als „Tebaldo“ / „Die Stallmagd“ in Don Carlo / Königskinder
Salzburger Landestheater Sophie Mefan als „Eliza Doolittle“ in My Fair Lady
Stadttheater Klagenfurt: Tamuna Gochashvili als „Tatjana“ in Eugen Onegin
Tiroler Landestheater: Laura Schneiderhan als „Lola Blau“in Heute Abend: Lola Blau
Bester männliche Nachwuchs
Bühne Baden: Jonas Zeiler als „Louis Leonowens“ in Der König und ich
Opernstudio LT Linz: Rafael Helbig-Kosta als „Erzähler“ in Britten: The Rape of Lucretia
Stadttheater Klagenfurt: Robert Watson als „Gabriele Adorno“ in Simon Boccanegra
Volksoper Wien: Jakob Semotan
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BAYREUTHER IMPRESSIONEN AUS DEM CHORSAAL
So genau weiß ich nicht, was Manuel Brug mit seinem Instagram-Eintrag meint – aber was sich in Bayreuth derzeit abspielt, soll „auf keine Kuhhaut gehen“! Man kann die Vorgaben auch übertreiben.
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BÜHNE BADEN: EINE NACHT IN VENEDIG – Premiere am 8. Juli
Copyright: Lalo Jodlbauer
Wir freuen uns, mit EINE NACHT IN VENEDIG, Operette von Johann Strauß, unsere heurige Sommersaison in der Sommerarena eröffnen zu können.
Die Premiere findet am 8. Juli 2021, 19:00 Uhr in der Sommerarena statt.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an diesem Evergreen der Operettenliteratur, den Regisseur Thomas Smolej in einer gekürzten und gestrafften 90-Minuten-Fassung (ohne Pause) in Szene setzt.
Es singen und spielen:
Iurie Ciobanu, Ivana Zdravkova, Clemens Kerschbaumer, Ricardo Frenzel Baudisch, Verena Barth-Jurka, Roman Frankl, Susanne Hirschler, Thomas Malik, u.a.
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Vienna State Ballet: presenting the new Season 2021/22 (June 17th, 2021)
How does the old (and always captivating) song go? „Another Season, another reason for making Whoopee“. Yes, and here we go again…
Last June 17th, the Vienna State Ballet has presented the actual plans for the new Season. I must underline that I am still being quite careful while talking about a new Season and I just mention „plans“ – as we all know, nobody can be quite sure that there will be no other Lockdown after this Summer. It all depends on how careful and disciplined people are… But I don’t want to let my perhaps too careful attitude bother you.
https://www.attitude-devant.com/blog/2021/6/19/6i9pee5ydhzsif7z8qpql9v3so3xwu
Ricardo Leitner/ attitude
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Paris: „NAPOLEONS KRÖNUNGSMESSE“ (Giovanni Paisiello) – Théâtre des Champs-Elysées – 18 VI 2021
Wiederentdeckung im „Napoleon-Jahr“ einer unerwartet wenig brillanten Messe für einen selbstgekrönten Kaiser, der viele Komponisten inspirierte
Jacques-Louis David, die Kaiserkrönung Napoleons (auf dem Bild eigentlich Joséphines) in der Notre-Dame am 2. Dezember 1804. Wo man auf dem berühmten Gemälde die Tribünen sieht, befanden sich in Wirklichkeit 300 Musiker. Denn die Tribünen waren ein „Bildbefehl“ Napoleons: weil sich seine Mutter geweigert hatte, an dieser „Farce“ teilzunehmen, ließ er sie als „Strafe“ überdeutlich in die Bildmitte setzen. © Musée du Louvre, Paris
Napoleone Bonaparte, 1769 in Ajaccio auf Korsika geboren, kurz nachdem Genua die arme und rebellische Insel an König Ludwig den XVe verkauft hatte, scheint einige Widersacher im Himmel zu haben. Denn immer wenn Frankreich groß ansetzen will, um seinen Volksheld zu feiern, geht etwas schief. Die Feierlichkeiten zu seinem 200. Geburtstag wurden gestört durch die Nachwehen der Mai-1968-„Revolution“. 2004 annullierte Jacques Chirac die geplante Rekonstruktion von Napoleons Kaiserkrönung, womit die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Schlacht von Austerlitz 2005 auch ins Wasser fielen. Für den 200. Todestag hatte Emmanuel Macron das Jahr 2021 im Vorfeld zur „Année Napoléon“ ausgerufen – dies auch in eigener Sache, da er sich selbst gerne mit Napoleon vergleichen lässt: „ein Arbeitstier, das nur 3 Stunden pro Nacht schläft, während seine ältere Gattin elegant über das Protokoll wacht“, so wie es seine Pressesprecher schreiben, die auffällig viele Fotos des Präsidenten mit einer Napoleon-Büste veröffentlicht haben. Doch der Vergleich ging nach hinten los, denn am 5. Mai 2021, dem 200. Todestag des „Helden der Nation“, als Macron eine große Napoleon-Rede im Fernsehen hielt, veröffentlichten mehrere französische Zeitungen genau diese Fotos auf ihrer Vorderseite mit darunter Hinweise auf die gleiche Körpergröße der beiden, ihren Hang zur Megalomanie und ihre Vorliebe für das Wort „Krieg“. Am gleichen Tag musste das einzige Jubiläumskonzert, in der Chapelle Impériale, der imposanten Grabkapelle der Bonapartes im Palais Fesch in Ajaccio, quasi abgesagt werden: wegen Corona konnte es nur als Stream ohne Publikum stattfinden mit nur noch 10 maskierten Musikern.
Jacques-Louis David, „Bonaparte, Premier consul, franchissant le Grand-Saint-Bernard le 20 mai 1800“. Dieses Bild hatten Beethoven, Heine und Schumann von ihm: heldenhafter als Hannibal und Karl der Große (deren Namen unter den Pferdehufen stehen). In Wirklichkeit ritt Napoleon auf einem Maultier über die Alpen, in viele Decken gehüllt, denn er war ein absoluter „Kältefritze“. © RMN-Grand Palais, Ausstellung „Napoléon“ in der Grande Halle de la Villette in Paris
Einfluss auf deutsche/österreichische Komponisten
Dies ist besonders schade, denn dieses Jubiläumsjahr wäre eine gute Gelegenheit gewesen, sich mehr in das hochinteressante Thema „Napoleon und die Musik“ zu vertiefen und in seinen Einfluss auf die Musik. Dazu scheint erstaunlich wenig geschrieben zu sein (auf Französisch nicht einmal 5 nennenswerte Bücher, Doktorarbeiten und Artikel). Dabei ist Napoleons Einfluss auf die Kunst und sein Nachleben in der Kunst unbestreitbar (diesen Sommer Thema einer Ausstellung im Palais Fesch in Ajaccio, in der Musik auch eine große Rolle spielt). Um nur einige deutsche/österreichische Vorbilder zu nennen: Beethoven war ein ausgesprochener Napoleon-Verehrer und widmete ihm seine dritte Sinfonie „Eroica“, die ursprünglich „Bonaparte“ heißen sollte – bis er angeblich bei der Nachricht von Napoleons Kaiserkrönung diese Widmung durchstrich. (Ein wichtigerer Grund könnte gewesen sein, dass Fürst Lobkowitz ihm zeitgleich den ansehnlichen Betrag von 400 Gulden bot für das alleinige Aufführungsrecht und so auch die Widmung bekam). Heinrich Heine war ein begeisterter Verehrer Napoleons – man lese nur in seinen „Reisebildern“ sein erstaunlich selten zitiertes „Ideen. Das Buch Le Grand“. Als Heine 1821 von Napoleons Tod auf St. Helena erfuhr, schrieb er „Die Grenadiere“, die Schumann 1840 vertonte als „Die beiden Grenadiere“ – genau an dem Tag als er in der Zeitung las, dass Napoleons Leichnam feierlich im Invalidendom in Paris beigesetzt werden sollte. Robert Schumann hatte seit Kindesalter eine wirkliche Napoleon-Verehrung und schrieb mit 15 an seine Mutter, dass über seinem Bett im Pensionat ein Bild des Vaters und von Napoleon hing. Lustigerweise hat Richard Wagner 1840 zeitgleich mit Schumann Heines Grenadiere vertont, aber auf Französisch als „Les deux grenadiers“. Das scheint weniger mit einer Napoleon Verehrung zu tun gehabt zu haben, als mit Wagners Opportunismus: Er befand sich zu dem Zeitpunkt in Paris und wollte Heines Beziehungen benutzen. So schrieb er amüsiert an Schumann: „Ich höre, daß Sie die Heineschen Grenadiere componiert haben, und daß zum Schluß die ‚Marseillaise‘ darin vorkommt. Vorigen Winter habe ich sie auch componiert, und zum Schluß auch die ‚Marseillaise‘ angebracht. Das hat etwas zu bedeuten! Meine Grenadiere habe ich sogleich auf eine französische Übersetzung componiert, die ich mir hier machen ließ und mit der Heine zufrieden war. Sie wurde hie und da gesungen, und haben mir den Orden der Ehrenlegion und 20 000 Francs jährliche Pension eingebracht, die ich direkt aus Louis Philippes Privatkasse beziehe.“ So bekam Richard Wagner, wie Goethe, als einer der wenigen Deutschen den von Napoleon gestifteten Orden der „Légion d’honneur“.
François Gérard, „Napoléon 1er, Empereur des français“ (1808), das offizielle „Kaiserporträt“, das vielen seiner früheren Verehrer missfiel. Napoleon hat selbst wohl die römische Krone aber nie den Hermelinmantel getragen, weil der 2.5m lange Mantel dem 1.68m großen Mann „klein machte“. © RMN-Grand Palais, Ausstellung „Napoléon“ in der Grande Halle de la Villette in Paris
Auf der Homepage der Fondation Napoléon findet man beinahe 100 events und Ausstellungen für das „Napoleon-Jahr“. Die größte ist in Paris in der Grande Halle de la Villette (bis 19 September, www.expo-napoleon.fr). Musik spielt leider kaum eine Rolle – wenn man Militärmusik für Blaskapellen nicht mitzählt und die in Frankreich sehr bekannten Chansons von Pierre-Jean de Béranger (1780-1857). Die anscheinend einzige Ausnahme ist die oben erwähnte Ausstellung „Napoléon, légendes“ in Ajaccio (mit im Katalog mehrere Essais von Maria Teresa Caracciolo zum Thema Napoleon und Musik). So kann man dem Palazzetto Bru Zane nicht dankbar genug sein, dass es in der Coronapause weitergearbeitet hat und eine ansehnliche Anzahl neu gefundene Partituren und Dokumente auf seiner Homepage bruzanemediabase.com veröffentlicht hat. Dazu gehört die Spielversion der „Messe pour le sacre de Napoléon“ von Giovanni Paisiello für die Kaiserkrönung Napoleons (und Joséphines) in der Notre-Dame in Paris am 2. Dezember 1804. Sie weicht erheblich ab von der handgeschriebenen Partitur, die sich in den Archiven des Konservatoriums in Neapel befindet (wo Riccardo Muti in den letzten Jahren so viel Interessantes gefunden hat). Für den megalomanen Napoleon konnte es nie groß genug sein und auf seine persönliche Weisung – er griff gerne in Partituren ein, weswegen sein „Lieblingskomponist“ Giovanni Paisiello bald seinen hochbezahlten Posten in Paris wieder aufgab – wurde die Krönungsmesse mächtig aufgebauscht: Aus 3 Solisten wurden 10, aus einem Orchester zwei und auch die Chormassen wurden verdoppelt, bis sich schlussendlich 300 Musiker in den beiden Seitenschiffen befanden (unter der Leitung von Cherubini und Kreutzer) und auch noch eine militärische Blaskapelle für das Finale – mehr ging wirklich nicht rein. Ein Konzert mit 300 Musikern wäre zurzeit in Frankreich undenkbar, die Notre-Dame wird ab 2024 wieder zugänglich, so entschied man sich für eine weniger groß angelegte Aufführung mit 5 Solisten, einem Chor und einem Orchester im Théâtre des Champs-Elysées, das Dankensweise auch solche Raritäten ins Konzertprogramm nimmt.
Julien Chauvin, ein habitué des Palazzetto Bru Zane, dirigierte mit Verve und Feinheit sein Orchester auf historischen Instrumenten Le Concert de la Loge. Dem war auf der Vorderbühne eine historische Harfe von Joséphine beigefügt worden, da die Kaiserin eine Harfenistin war (mehr aus aristokratischer Manier, in Folge von Königin Marie-Antoinette, die die Harfe in die französischen Hofkreise eingeführt hat). Die Krönungsmesse entpuppte sich als erstaunlich wenig feierlich und legt die Vermutung nahe, dass Paisiello eine Messe, die er schon in einem Schublade liegen hatte, nach Paris geschickt hat. Und eine größere Besetzung ändert da dann auch nichts an dem Inhalt. Die Musik ist noch aus dem 18e Jahrhundert, im Stil von Haydn – da wäre Beethoven doch viel angebrachter gewesen! Und über den Text der Messe musste man lächeln: von Anfang bis Ende „Kyrie eleison“ (Herr erbarme Dich), „Miserere“ (Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen) und immer wieder „peccata mundi“ (die Sünden der Welt). – Für Kaiser Napoleon, der mit Religion nichts am Hut hatte (außer wenn es um Macht ging). Der Papst, den man gezwungen hatte nach Paris zu kommen um diese Krönung zu vollziehen, wird wahrscheinlich etwas gelächelt haben. Das taten wir nun auch. Da konnten sich die fünf Solisten, die auf einer Empore hinter dem Orchester standen, noch so ins Zeug legen: Florie Valiquette und Chantal Santon Jeffery (Soprane), Eléonore Pancrazi (Mezzo), Sahy Ratia (Tenor), Thomas Dolié (Bariton), verdoppelt durch fünf Sänger/innen des Choeur de chambre de Namur, der übrigens hervorragend nuanciert sang (ohne Gesichtsmaske, durch Plexiglaswände voneinander getrennt, denn für belgische Chöre gelten andere Regeln als für französische). Am meisten gefiel uns das Harfensolo im Credo – die alte Harfe klang erstaunlich „männlich“. Das war wahrscheinlich die einzige Musik, die Paisiello direkt für die Zeremonie komponiert hat, als hommage an Joséphine, die – im Gegensatz ihren Mann – bei den damaligen Musikern sehr beliebt war.
Mozarts „Requiem“ in der ersten Pariser Fassung
Als Zugabe gab es Mozarts „Requiem“, so wie es kurz nach der Kaiserkrönung am 21. Dezember 1804 zum ersten Mal in Paris gespielt wurde. Interessanterweise nicht in der ursprünglichen, heute überall gespielten Fassung aus 1793, sondern mit einigen „aménagements“ für Paris 1804. So wurde dem „Introït“ noch ein anderes vorangestellt aus dem Requiem von Niccolò Jommelli (1756), das die Pariser Musikliebhaber damals schon kannten & liebten. Schöne Musik (man würde dieses „Requiem“ gerne öfters hören!) und funktionierte erstaunlich gut. Bei den ersten Sätzen von Mozart „Requiem Aeternam“ war erst einmal Umhören angesagt. Das klang alles so viel weniger brillant als wir es heute im Ohr haben, beinahe als ob die Bläser zu tief spielen würden. Das lag aber nicht an ihrer Intonation, sondern ausschließlich an der Klangfarbe. Denn 1804 – Alexandre Dratwicki, der wissenschaftliche Direktor des Palazzetto, ist in solchen Sachen peinlich genau – war die Bläserbesetzung anders, weil man dann z.B. in Paris (noch) keine Bassethörner finden konnte. Doch das ist eine ganz eigene Geschichte, die mit Napoleon nichts zu tun hat. Oder nur entfernt, denn für die feierliche Beisetzung seines Leichnams im Invalidendom 1840, wurde genau dieses Requiem gespielt (inzwischen in der Wiener Fassung). Zur Verzweiflung von Hector Berlioz, der in Erwartung dies Anlasses eine große Kantate geschrieben hatte: „Le Cinq Mai, chant sur la mort de l’Empereur Napoléon“ [Der 5. Mai, Gesang zum Tode des Kaisers Napoleon]. Weil Berlioz sich mal wieder in Paris verkracht hatte, wurde seine Kantate hauptsächlich in Deutschland gespielt (Dresden, Hamburg, Darmstadt, Hannover etc.) und auch dort verlegt, und assoziierte man in Paris Napoleon mit Mozart, obwohl „Wolferl“ den Namen Napoleon wahrscheinlich gar nicht gekannt hat. Ein interessantes Thema! Waldemar Kamer
Weitere Infos: www.bruzanemediabase.com
Waldemar Kamer
SCHLOSSFESTSPIELE LUDWIGSBURG: Alle Vorstellungen ab 21. Juni im Vorverkauf
Konzerte mit Anna Prohaska, Barbara Hannigan, Tabea Zimmermann und vielen anderen sowie »Dialoge« mit Sasha Waltz & Guests
Am Montag, 21. Juni startet die letzte Stufe des Vorverkaufs: Ab dann sind Karten für »Hannigan’s Moveable Feast« der Sopranistin Barbara Hannigan mit jungen Profisänger*innen sowie die musikalische Wanderung »Hohen Karpfen XXI«, das Konzert »Zimmermann Perianes Cantilena« mit Tabea Zimmermann, aktuelle Trägerin des Ernst-von-Siemens-Musikpreises, das dritte Konzert von »Kaan Trans Temporal« sowie für das feierliche »Fest Spiel Finale« erhältlich.
Aktuell können alle Konzerte mit Präsenzpublikum stattfinden. Das Oberon Trio ist gleich mit zwei Programmen zu erleben: Am Samstag, 19. Juni um 18 und 21 Uhr findet »Oberon Trio Duality« statt, am Sonntag um 11 Uhr »Oberon Trio Einsamkeit« mit einer Uraufführung der Komponistin Julia Purgina. Für »Isabelle Faust Quintett« am Sonntagabend sind die Karten leider schon ausverkauft, jedoch werden die Konzerte kostenlos per Audioübertragung in den Klangkreis des Fest Spiel Zentrums übertragen sowie um 21 Uhr auf der Digitalen Bühne im Livestream zu erleben sein.
Im Blühenden Barock probt bereits die Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests seit einigen Tagen – Tickets für »Sasha Waltz Dialoge« am 25., 26. und 27. Juni sind ebenfalls schon im Vorverkauf. Der Einlass für die getanzten »Dialoge« ist am Eingang an der Schorndorfer Straße.
Auch für »Anna Prohaska Klaviertrio« am 23. Juni und für »Pálfalvi Ruhland Schmitt« in der Evangelischen Stadtkirche am 27. Juni sind noch Karten erhältlich; für »Barbara Hannigan Chiaroscuro« am 4. Juli um 19 beziehungsweise 22 Uhr gibt es noch Restkarten.
Brad Hwang, Residenzkünstler der Schlossfestspiele, wird ab Samstag, 19. Juni, 11 Uhr mit seinem mobilen Webstuhl vom Kunstzentrum Karlskaserne zur Bärenwiese ziehen, um mit Menschen gemeinsam zu weben und durch die Umarmungsmaschine in einen Dialog zu kommen.
Der Vorverkauf für »Dying Swans Experience« von Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart findet über das Theaterhaus Stuttgart statt und beginnt dort am 28. Juni.
Kartenbüro
Palais Grävenitz, Marstallstraße 5, 71634 Ludwigsburg
Kartentelefon: (07141) 939 636
Mo bis Fr 10:00 bis 15:00 Uhr
Kartenkiosk im Festivalzentrum: Do bis So 16:00 bis 21:00 Uhr
Informationen über die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten, über Ihre Rechte nach der Datenschutz-Grundverordnung sowie Ansprechpartner in Datenschutzfragen finden Sie hier auf unserer Website. Wenn Sie künftig keine weiteren Informationen von uns erhalten wollen, können Sie der Verarbeitung widersprechen. Bitte senden Sie hierzu eine E-Mail an .
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WIEN/ KABINETTHEATER: HEUTE UND MORGEN VORSTELLUNGEN
Sehr geehrtes Publikum, liebe Freundinnen und Freude des Kabinetttheaters!
Wir möchten Sie auf die beiden Vorstellungen kommenden Sonntag und Montag hinweisen:
CHANSONS
Ein Abend für Konrad Bayer
Sonntag, 20.6. um 18:00 und Montag, 21.6. um 20:00
Wenn Johanna Orsini-Rosenberg und Paul Skrepek sich mit Konrad Bayer beschäftigen, ergibt das ein außergewöhnliches und höchst vergnügliches Resultat.
Nach der erfolgreichen Theaterproduktion „Auf der Suche nach dem sechsten Sinn“ (Regie Elisabeth Gabriel), die im Herbst 2018 im TAG Premiere hatte, ist jetzt ein weiterer, diesmal musikalischer Abend entstanden, In dem Werk Bayers finden sich Texte, die als „ Chansons“ bezeichnet sind, sie wurden von Paul Skrepek vertont und durch seine und Orsini-Rosenbergs Interpretation wird die einmalige Sprachkunst von Bayer eingefangen und auch der eine oder andere Prosatext mit Sound und Sprache zum Vibrieren gebracht.
Begleitet von den beiden Streicherinnen Emily Stewart und Marie Orsini-Rosenberg wird die Melancholie, das Fantastische, aber auch das Humorvolle und Rauschhafte von Konrad Bayers Texten zelebriert – möge sich die Schwerkraft aufheben!
Mit: Johanna Orsini-Rosenberg STIMME
Paul Skrepek KONTRAGITARRE, STIMME, KOMPOSITION
Emily Stewart VIOLINE
Marie Orsini-Rosenberg CELLO
Liebes Publikum!
Wenn Sie zu mehreren kommen, muss sich jeder Zuschauer selbst anmelden, denn wir brauchen wegen der behördl. Vorschriften die Email-Adresse von allen, auch z.B. von zweien, die „normalerweise“ unter einem Namen reservieren.
Und ich bitte auch, uns mitzuteilen, wer nebeneinandersitzen kann.
Danke im Voraus!
Karten: 27.-
Ermäßigt: 17.- / Heranwachsende ab 7 bis 14 Jahre: 14.-
Liebes Publikum, wir bitten Sie neben der FFP2-Maske einen dieser Nachweise mitzubringen:
Nachweis
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Julia Reichert und das Team des Kabinetttheaters
Mehr zur Geschichte und den Aktivitäten des Kabinetttheaters erfahren Sie unter
DAS WIENER KABINETTTHEATER
Kabinetttheater, Wien IX, Porzellangasse 49 im Hof,
+43 1 585 74 05
www.kabinetttheater.at
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„IM ZENTRUM“: Einbürgerung erleichtern? Der Streit um die Staatsbürgerschaft
Am 20. Juni um 22.10 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Die SPÖ fordert einen erleichterten Zugang zur österreichischen Staatsbürgerschaft. Es geht laut SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner um eine „Anpassung an westeuropäische Standards“. Ein heftiger Schlagabtausch um Folgen und Zahlen zwischen den Sozialdemokraten und der ÖVP war die Folge. Die Kanzlerpartei spricht von einer „Entwertung“ des Dokuments. Die SPÖ spricht wiederum von „Hysterie“ und „Lügen“. Grünen-Chef Werner Kogler kann dem Vorschlag der Sozialdemokraten hingegen einiges abgewinnen. Die FPÖ lehnt jedwede Änderung kategorisch ab und die NEOS fordern eine differenzierte Debatte. Braucht es eine Änderung oder soll alles so bleiben wie es ist? Werden zu viele Menschen von elementaren Rechten wie Wahlen ausgegrenzt? Sind sechs Jahre ein ausreichend langer Zeitraum, um einen Rechtsanspruch auf die Staatsbürgerschaft zu erwerben? Wie geht man mit Kindern um, die hier geboren wurden oder die als Kleinkinder nach Österreich gekommen sind? Darüber diskutieren am Sonntag, dem 20. Juni 2021, um 22.10 Uhr in ORF 2 bei Claudia Reiterer „IM ZENTRUM“:
Karoline Edtstadler Bundesministerin für EU und Verfassung, ÖVP
Jörg Leichtfried stv. Klubobmann, Verfassungssprecher, SPÖ
Herbert Kickl Bundesparteiobmann, FPÖ
Olga Voglauer stv. Klubobfrau, Die Grünen
Christoph Wiederkehr Vizebürgermeister Wien, NEOS
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 19. JUNI 2021
Für Sie in den Zeitungen gefunden: DIE SAMSTAG-PRESSE – 19. JUNI 2021
Österreich
Musiktheaterpreis 2021: Die Volksoper an der Spitze der Nominierungen
Auszeichnungen werden am 2. August in Steyr vergeben
Der Standard.de
Österreichischer Musiktheaterpreis: Volksoper neunmal nominiert
Die Volksoper punktet mit „Cabaret“ und „König Karotte“. Neu ist ein Sonderpreis für Courage und Ermutigung in der Pandemie.
Kurier.at
Berlin/ Staatsoper
Durst ist schlimmer als Heimweh
An der Berliner Staatsoper wird Giacomo Puccinis »La Fanciulla del West« in der Inszenierung von Lydia Steier gekonnt rehabilitiert
https://www.jungewelt.de/artikel/404725.oper-durst-ist-schlimmer-als-heimweh.html
Wien/ Kameroper
Tristans Treibhaus-Triebe
Günther Groissböck, der Wagnerbass mit Stimmgranit, wagt seine erste Wagner-Regie – und gewinnt mit einer Version der kammermusikalischen Reduktion und Intimität.
https://www.concerti.de/oper/opern-kritiken/wiener-kammeroper-tristan-experiment-17-6-2021/
Berlin
Zwei Franzosen in Berlin
Der Countertenor Philippe Jaroussky und der Dirigent Jean-Christophe Spinosi debütieren bei den Berliner Philharmonikern.
Tagesspiegel.de
200 Jahre Freischütz
Fünf Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über den Freischütz wussten
https://www.mdr.de/mdr-klassik-radio/klassikthemen/freischuetz-fuenf-fakten-100.html
Wien/ Konzerthaus
Dekonstruktion des Heroischen
Grigory Sokolov präsentiert Musik von Chopin und Rachmaninow.
Wiener Zeitung
Sokolov im Konzerthaus: Alles, was das Klavier hergibt
Der eigenwillige Pianist überzeugte mit genialer Ausgestaltung
Der Standard.at
Berlin/Gendarmenmarkt
Schinkels Schauspielhaus: Auferstanden aus Ruinen
Vor 200 Jahren wurde am Berliner Gendarmenmarkt Karl Friedrich Schinkels Schauspielhaus eröffnet und Carl Maria von Webers Schaueroper „Der Freischütz“ uraufgeführt. Beide spiegeln Glanz und Elend der deutschen Kultur.
Die Welt.de
München
Der Jungerfahrene
Dirigent Aziz Shokhakimov debutiert beim Symphonierochester des BR
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/aziz-shokhakimov-portraet-debut-brso-100.html
Wiesbaden
Staatstheater Wiesbaden darf wieder spielen
Frankfurter Rundschauu
Nürnberg
Staatstheater Nürnberg geht mit Spielplan „in die Vollen“
BR-Klassik.de
Dresden
Spielzeitvorschau 2021/22 an der Sächsischen Staatsoper Dresden
Semperoper präsentiert sich harmonisch
BR-Klassik.de
Prag
„Die Rückkehr war wirklich bewegend“ – Prager Opernchef Hansen über die Öffnung nach der Pandemie
https://deutsch.radio.cz/die-rueckkehr-war-wirklich-bewegend-prager-opernchef-hansen
Bern
Konzert Theater Bern gibt sich neuen Namen
Ab der kommenden Spielzeit heisst die Institution „Bühnen Bern“.
https://wil24.ch/articles/72856-konzert-theater-bern-gibt-sich-neuen-namen
Glasgow
„Yellowfacing“-Vorwurf: Wo die Verfremdung endet
Zu viele geschwungene Lidstriche: Die Scottish Opera hat mit der Oper „Nixon in China“ eine Achterbahn der Rezeption hinter sich.
Frankfurter Allgemeine
Links zu englischsprachigen Artikeln
Streams
San Francisco Opera Announces July 2021 Schedule Of Free Opera Streams
Beginning San Francisco Opera’s July streams is the 2016 staging of Leoš Janáček’s Jenůfa.
broadwayworld.com
Paris
Opéra National de Paris 2020-21 Review: Tosca
https://operawire.com/opera-national-de-paris-2020-21-review-tosca/
Wormsley
Der Rosenkavalier, Garsington Opera review – musical marvels, drama less often fulfilled
theartsdesk.com
Cardiff
Cardiff Singer of the World song prize winner announced
https://www.rhinegold.co.uk/opera_now/cardiff-singer-of-the-world-song-prize-winner
Masabane Cecilia Rangwanasha wins the Song Prize at BBC Cardiff Singer of the World 2021
https://operatoday.com/2021/06/masabane-cecilia-rangwanasha-wins-the-song
Philadelphia
Hit Hard by Pandemic, Philadelphia Orchestra and Kimmel Center to Merge By joining forces, the two institutions
hope to bounce back from the severe losses brought by the coronavirus
The New York Times
Los Angeles
VIDEO: Go Inside The Creation Of LA Opera’s OEDIPUS REX
Go behind the scenes of the creation of the new production
broadwayworld.com
Recordings
120 CDs Later, a Conductor’s Legacy Is Still Uncertain –Eugene Ormandy led the Philadelphia Orchestra to heights of pure sound, not intriguing interpretations, a new box set shows.
The News York Times
Sonya Yoncheva, Jennifer Rowley & Chelsea Guo Lead New CD/DVD Releases
https://operawire.com/sonya-yoncheva-jennifer-rowley-chelsea-guo-lead-new-cd-dvd-releases/
Martha Argerich review – our greatest living pianist? It’s hard to disagree
The Guardian
Ballett/Tanz
Staatsballett Berlin: Der Intendant als Galerist
Mit Christian Spucks Berufung droht dem Staatsballett Berlin ein Desaster. Was ist, wenn das Repertoire vergangener Jahrhunderte gar nicht mehr vorkommt?
Frankfurter Allgemeine
Sprechtheater
Salzburg/ Festspiele
Altenberger spielt Buhlschaft mit Stoppelglatze
Ab 17. Juli spielt die 33-jährige österreichische Schauspielerin im Salzburger „Jedermann“ die Buhlschaft – und, wie man nun erfuhr, mit ganz kurzen Haaren. Sie habe bis vor wenigen Tagen in einem Liebesdrama die Rolle einer Krebskranken gespielt und sich dafür eine Glatze rasieren lassen, sagte die Schauspielerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Mit „Jedermann“-Regisseur Michael Sturminger sei sie sich einig, die Buhlschaft mit Stoppelhaar zu spielen.
https://www.diepresse.com/5995674/altenberger-spielt-buhlschaft-mit-stoppelglatze
St. Pölten/ NÖ
Frank Castorf inszeniert eine Uraufführung in St. Pölten
Shakespeare, Nestroy, Ibsen, das Landestheater Niederösterreich plant Spannendes für die kommende Saison.
Die Presse.com
Literatur
Bachmannpreis 2021: Wenn das Wünschen nur helfen würde
Anna Prizkau bevorzugt Tolstoi, Leander Steinkopf ironisiert das gute Leben, Fritz Krenn ist betont unzeitgemäß: Der zweite Tag des Bachmann-Lesens
Tagesspiegel.de
Ausstellungen/ Kunst
Gemälde von Leonardo da Vinci
Mona-Lisa-Kopie für fast drei Millionen Euro versteigert
Frankfurter Allgemeine
Wien
Wien Museum: Vom Original bleibt nur die Stahlbetonkonstruktion
Das ehemalige Historische Museum der Stadt Wien ist denkmalgeschützt. Davon merkt man am Karlsplatz nichts.
Kurier.at
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Unter’m Strich
Impfpionierin Lady Montagu: Mit einer Nussschale gegen die Pocken
Bereits vor 300 Jahren brachte Mary Wortley Montagu frühe Impfverfahren nach England. Erst schützte die Schriftstellerin und frühe Feministin ihre Kinder gegen Pocken, dann schrieb sie Medizingeschichte.
Der Spiegel.de
Fußball/Euro
Defibrillator: Gesetz steht Eriksen-Rückkehr zu Inter Mailand im Weg
Da in Italien kein Spitzensport mit Defibrillator erlaubt ist, könnte der Däne bei Inter ausgemustert werden müssen
Der Standard.at
England – Schottland 0:0: Ideenlose Three Lions patzen gegen starken Außenseiter
https://www.spox.com/de/sport/fussball/em2020/gruppe-d/england-schottland
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 18. JUNI 2021)
INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 18. JUNI 2021)
Quelle: onlinemerker.com
WIENER STAATSBALLETT: SAISONPROGRAMM
Ein deutsches Requiem (Martin Schläpfer): Vizcayo, Nakanome, Hanan, Kato, Lavignac. Foto: Ashley Taylor /Wiener Staatsballett
Ein deutsches Requiem (Martin Schläpfer). Foto: Ashley Taylor /Wiener Staatsballett
„Die Jahreszeiten“. Foto: Peter M. Mayr/Wiener Staatsballett
„Kontrapunkte“. Foto: Peter M. Mayr/Wiener Staatsballett
PDF (deutsch)
https://cdn.mlwrx.com/sys/r.aspx?sub=1bhLyo_1ApUGX&tid=2-uwQ6s-h7puI&link=s14x
„Begegnungen“. Foto: Peter M. Mayr/Wiener Staatsballett
PDF (english)
https://cdn.mlwrx.com/sys/r.aspx?sub=1bhLyo_1ApUGX&tid=2-uwQ6s-h7puI&link=s14y
„Plattform Choreographie“ (Volksoper). Foto: Peter M. Mayr/Wiener Staatsballett
Nurejew-Gala. Foto: Peter M. Mayr/Wiener Staatsballett
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Aus «Konzert Theater Bern» wird «Bühnen Bern»
«Bin ich nun frei? Wirklich frei?»
Mit der kommenden Saison übernimmt Florian Scholz, seit der Spielzeit 2019/2020 designierter Intendant am Konzert Theater Bern, die künstlerische Gesamtverantwortung übernehmen.
Mit der Spielzeit 2021/2022 beginnt eine neue Ära: Aus «Konzert Theater Bern» wird «Bühnen Bern». «Aus den Begriffen Konzert und Theater nur noch ein Wort: Bühnen. Unter der neuen Dachmarke «Bühnen Bern» wollen wir uns allen Berner*innen öffnen und zugänglich sein – ja, ein Theater für alle werden. Es ist uns wichtig, eine Dachmarke zu schaffen, die das Haus als Einheit darstellt, aber dennoch genug Freiraum für die individuellen, künstlerischen Anliegen der einzelnen Sparten lässt», sagt Intendant Florian Scholz. Neu sind in der Saison 2021/22 auch das Erscheinungsbild, die Website (https://buehnenbern.ch/) und die Spielzeitmagazine.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Konzerttheater_Bern_.jpg
Auch im Opernbereich, jetzt «Oper Bern», hat sich fast alles geändert. Das «alte» Ensemble wurde praktisch komplett ausgewechselt, der neue Chefdirigent Nicholas Carter amtiert mit Rainer Karlitschek als Co-Operndirektor und Rebekka Meyer kommt als Dramaturgin aus Luzern nach Bern. «Dazu kommen junge und erfahrene Sänger*innen, die aus der ganzen Welt ihren Weg nach Bern finden – aus Russland, Italien, Südafrika, Polen, Tonga, Brasilien, England und natürlich auch aus der Schweiz. Eines haben sie alle gemeinsam: herausragende Stimmen.» Das Motto von Oper Bern für kommende Saison ist Wagners Rheingold entlehnt, in welchem der Zwerg Alberich dem Gott Wotan entgegenhält: «Bin ich nun frei? Wirklich frei?» «In allen Produktionen der kommenden Saison sind die Protagonist*innen eingeengt in Zwänge, sei es wegen Familienkonstellationen, wegen der Religion oder der Politik. Die Werke unter diesen Aspekten auf ihre Aktualität zu überprüfen, soll im Zentrum unseres Schaffens stehen.»
Der reichhaltige Opernspielplan sieht wie folgt aus:
Evita (Andrew Lloyd Webber)
Übernahme vom Stadttheater Klagenfurt
Gesangstexte von Tim Rice, Originalproduktion von Harold Prince
Musikalische Leitung: Hans Christoph Bünger, Regie: Aron Stiehl
Ab 12. Sep 2021, Stadttheater
Don Carlos (Giuseppe Verdi)
In französischer Sprache
Musikalische Leitung: Nicholas Carter Regie: Marco Štorman
Ab 16. Okt 2021, Stadttheater
Das Rheingold (Richard Wagner)
Musikalische Leitung: Nicholas Carter Regie: Ewelina Marciniak
Ab 12. Dez 2021, Stadttheater
Idomeneo (Wolfgang Amadeus Mozart)
Musikalische Leitung: Nicholas Carter, Regie: Miloš Lolić
Ab 06. Feb 2022, Stadttheater
Pelléas et Mélisande (Claude Debussy)
Musikalische Leitung: Sebastian Schwab, Regie: Elmar Goerden
Ab 20. März 2022, Stadttheater
Liebesgesang (UA) (Georg Friedrich Haas und Händl Klaus)
Musikalische Leitung: Claudia Chan, Regie: Tobias Kratzer
Ab 07. Mai 2022, Stadttheater
I Capuleti e i Montecchi (Vincenzo Bellini)
Musikalische Leitung: Sebastian Schwab, Regie: David Hermann
Ab 21. Mai 2022, Stadttheater
Mit diesem Spielplan ist der Schweizer Operngeher in der Lage, die französische Version des «Don Carlos» in zwei Inszenierungen (Bern und Basel), den Vorabend des Rings in zwei Inszenierungen (Bern und Zürich) und Bellinis «I Capuleti e i Montecchi» sogar in drei Inszenierungen (Bern, Biel/Solothurn und Zürich) zu vergleichen.
Download: Saisonprogramm der Sparten Oper, Schauspiel und Ballett:
https://buehnenbern.ch/site/assets/files/0/55/977/3_sparten_magazin_gesamt_klein.pdf
Download: Saisonprogramm des Berner Symphonieorchester:
https://buehnenbern.ch/site/assets/files/0/55/977/bso_magazin_2021_22_ansicht_klein.pdf
18.06.2021, Jan Krobot/Zürich
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a t t i t u d e: This week’s recommendations: June 17th, 2021
Moira Shearer: A dancer’s view of Mr B. (and of ballet critics)
Foto: Ricardo Leitner
To the Lady in the fourth row (with her daughter): Political Correctness, Quo Vadis?
Unforgettably funny: The Dance of the Hours! Watch the Video here!
An extremely precise description of Nijinsky!
Ricardo Leitner/ attitude
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See you am See! – Wiedereröffnung von Kongresshaus und Tonhalle Zürich
«Das Umbauprojekt der Architektengemeinschaft Boesch/Diener will dem Bau die Offenheit zurückgeben, die ihm die Architekten Haefeli/Moser/Steiger 1939 verschafft haben. Und es will das Haus gleichzeitig modernisieren, damit es heutigen Ansprüchen an Kongresse, Ausstellungen und Versammlungen aller Art genügt.» So beschrieb der Tages-Anzeiger vor der Abstimmung vom 5. Juni 2016 (am 25. Mai 2016) die Pläne, für die das Stimmvolk 165 Millionen Franken genehmigen sollte und dies dann mit 74,8% Ja-Stimmen auch tat. So wurde der Konzertsaal der Wiener Architekten Hellner und Felmer ein zweites Mal vor dem Abriss gerettet.
Die „Neue Tonhalle“ in Zürich am General-Guisan-Quai (damals Alpenquai), 1900. Das Gebäude wurde nach Plänen der Architekten Fellner & Helmer aus Wien erstellt. 1937 teilweise abgerissen und durch das Kongresshaus Zürich ersetzt. © Public domain, via Wikimedia Commons
Die erste Rettung geschah in den 1930er-Jahren, als die Architekten Max Ernst Haefeli, Werner Max Moser und Rudolf Steiger den Konzertsaal von Fellner & Helmer in ihr Projekt für den Bau des Kongresshauses integrierten. Das mit seinen barocken Türmchen an den Palais du Trocadéro in Paris erinnernde Gebäude, in Zürich auch «Trocadero» genannt wurde abgerissen, die beiden Säle aber in das neue Kongresshaus, dessen Baugeschichte und Architektur eng mit der Schweizerischen Landesausstellung 1939 (Landi) verbunden sind, miteinbezogen. Die Landi stand ganz im Zeichen der Geistigen Landesverteidigung als politisch-kulturellem Programm der offiziellen Schweiz in einer Zeit, die durch die faschistische Bedrohung geprägt war. Der kaiserlich-katholische Historismus Wiener Prägung war in der Stadt Zwinglis nicht mehr aktuell und so sollte der Tonhalle-Bau ganz abgerissen werden.
Der Erhalt Tonhalle mit den beiden Sälen war nie unumstritten und es gab immer wieder Neubaupläne. 2008 lehnten 56,8 Prozent der Stimmberechtigten den Landkauf für ein Kongresshotel ab. Ohne dieses Grundstück war das Projekt Rafael Moneos am Standort am See nicht realisierbar gewesen. Nach dieser Abstimmung begann die Suche nach einem alternativen Standort und zugleich wuchs die Unsicherheit, was mit dem «alten» Kongresshaus geschehen sollte. «Die Abfuhr an der Urne beschert dem Stadtrat noch ein zweites Problem. Das bestehende Kongresshaus ist renovationsbedürftig, ebenso wie der Backstage-Bereich der Tonhalle. Ohne Griff in die Stadtkasse wird es nicht gehen. Zuerst allerdings muss geklärt werden, wie dieses Architekturdenkmal in Zukunft genutzt werden soll.» kommentierte die Neue Zürcher Zeitung (vom 01.06.2008) die Abstimmung. Diese Gedanken hatte man sich gemacht, so dass die Abstimmung am 5. Juni 2016 gewonnen wurde.
Am 16. Juni 2021 ist nun das Resultat zu bewundern. Es ist gelungen die privatrechtliche Kongresshaus-Stiftung in eine schuldenfreie, öffentlich-rechtliche Stiftung zu überführen. Betrieb und Unterhalt von Kongresshaus und Tonhalle sind für die Zukunft gesichert. Kongresshaus und Tonhalle sind renoviert, die Spuren einer «glanzmindernden» Epoche abgetragen. Die beiden Säle der Tonhalle sind soweit möglich dem Zustand von 1895 angenähert: was da ist, wurde sichtbar gemacht, was nicht mehr da ist, wurde nicht mehr wiederhergestellt.
Foto © Geoerg Aerni
Der grosse Saal strahlt in neuem Glanz: die graue Farbe, mit der 1939 grosszügig überstrichen wurde, ist entfernt und lässt den Saal wesentlich heller erscheinen. Echtvergoldungen und rosa Stuckmarmor wurden restauriert, an der Decke und den Wänden wurden zahlreiche farbige Ornamente, Tiergemälde, Pflanzendekorationen freigelegt. Der Saal hat neben einer neuen, etwas tieferen und etwas grösseren Bühne (ohne Geländer und Blumenkante), auch einen neue Fussboden bekommen (alles aus osteuropäischer Schwarzkiefer), der schwimmend verlegt bis unter die Bühne reicht und so die Musik auch physisch erfahrbar macht. Die neue Orgel der Tonhalle stammt, wie die erste, heute in der Kirche Neumünster befindliche Orgel, von der Firma Kuhn aus Männedorf. Ihre Vorgängerin tut nun in der Kathedrale von Koper ihren Dienst. Die berühmte akustische Wärme und Brillanz des ursprünglichen Saales, die im Laufe der Zeit deutlich schwächer wurde, wurden mit der Renovation wiederhergestellt.
Foto © Urs Sigenthaler
Durch die Entfernung des Panorama-Saals des Kongresshaus hat das Foyer der Tonhalle nun wieder Seesicht und wirkt heller und freundlicher. Die Sgrafitto-Verzierungen wurden sorgfältig restauriert und haben einen ganzen Jahrgang Restaurateure beschäftigt.
Am 4. und 5. September 2021 werden Kongresshaus und Tonhalle wiedereröffnet: https://www.seeyouamsee.ch/.
(Details zum Kongresshaus wurden weggelassen, da dieses für das Konzertleben der Stadt nicht so bedeutend ist).
16.06.2021, Jan Krobot/Zürich
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ORF III am Wochenende: Vierteiliger Hörbiger-Schwerpunkt mit Premiere „ORF Legenden – Paula Wessely“
Außerdem: „Erlebnis Bühne: Luciano Pavarotti – Das Jahrhundertkonzert aus dem Central Park“, Porträt zum 100. von H.C. Artmann, Live-Gottesdienst
Wien (OTS) – ORF III Kultur und Information präsentiert am Samstag, dem 19. Juni 2021, einen vierteiligen „zeit.geschichte“-Abend über den Hörbiger-Clan, beginnend mit der ORF-III-Neuproduktion „ORF Legenden – Paula Wessely“. Am Sonntag, dem 20. Juni, bietet „Erlebnis Bühne“ Open-Air-Klassikgenuss mit „Luciano Pavarotti: Das Jahrhundertkonzert aus dem Central Park“ 1993 und „Anna Netrebko & Dmitri Hvorostovsky am Roten Platz“ 2013. Am Sonntagmorgen zeigt ORF III das Porträt „H.C. Artmann: Freibeuter der Sprache“, dessen Geburtstag sich am 12. Juni zum 100. Mal jährte. Außerdem überträgt „ORF III LIVE“ den katholischen Gottesdienst aus St. Ursula in Wien.
Samstag, 19. Juni
Die Hörbigers sind die Verkörperung einer Schauspieldynastie par excellence, deren namhafte Nachkommen – darunter Cornelius Obonya, Christian Tramitz oder Mavie Hörbiger – bis heute die Film- und Theaterlandschaft im deutschsprachigen Raum prägen. Den Grundstein für diese Erfolgsgeschichte legten Paul und Attila Hörbiger sowie Attilas Ehefrau Paula Wessely, der die ORF-III-Neuproduktion „ORF Legenden – Paula Wessely“ (20.15 Uhr) gewidmet ist. Paula Wessely war die österreichische Antwort auf Filmdiven wie Marlene Dietrich und Zarah Leander. Mit der weiblichen Hauptrolle in „Maskerade“ (1934) wurde die damalige Theaterschauspielerin zum Leinwandstar. Negative Bekanntheit erlangte sie durch ihr Engagement in dem unsäglichen Nazi-Propagandafilm „Heimkehr“, was nach 1945 kurzzeitig ein Auftrittsverbot in Wien nach sich zog, ehe sie sich am Burgtheater durchsetzen konnte und zum unangefochtenen Publikumsliebling avancierte. Darüber hinaus war und blieb sie eine der großen Diven des deutschsprachigen Films. Große Rollenangebote aus Frankreich und Hollywood lehnte sie aber stets ab. Das neue Porträt von Gabriele Flossmann zeigt Paula Wessely in all ihren Licht- und Schattenseiten und geht unter anderem den Fragen nach: Warum hat sie sich der internationalen Filmkarriere verweigert? Was macht ihren Schauspielstil bis heute so modern? Und wer und wie war die „private“ Paula Wessely wirklich? Um 21.05 Uhr geht es mit „ORF Legenden – Paul Hörbiger“ weiter, ehe ab 21.55 Uhr der Zweiteiler „Die Hörbigers – Eine Schauspieldynastie“ folgt.
Sonntag, 20. Juni
Der Programmtag am Sonntag beginnt mit dem Porträt „H.C. Artmann: Freibeuter der Sprache“ (9.10 Uhr). Der Film von Gustav W. Trampitsch zum 100. Geburtstag des österreichischen Lyrikers und Schriftstellers vergegenwärtigt den Menschen, Partner und Kollegen Artmann sowie sein Werk und dessen Wirkung. Anschließend um 10.00 Uhr überträgt „ORF III LIVE“ den katholischen Gottesdienst aus St. Ursula in Wien.
Open-Air-Konzertgenuss präsentiert „Erlebnis Bühne“ ab 20.15 Uhr, beginnend mit „Luciano Pavarotti: Das Jahrhundertkonzert aus dem Central Park“. Als sich am 26. Juni 1993 mehr als 500.000 Menschen im Central Park versammelten, feierten sie einen Weltstar. Begleitet vom New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Leone Magiera und vom Flötisten Andrea Griminelli verzauberte Pavarotti das Publikum vor Ort und auf den Fernsehbildschirmen mit Opern-Evergreens von Verdi, Massenet und natürlich Puccini. Auf dem Programm standen aber auch italienische Schlager des frühen 20. Jahrhunderts und der Welthit aus Neapel „O sole mio“. Abschließend um 21.45 Uhr zeigt „Erlebnis Bühne“ ein besonderes Konzert mit „Anna Netrebko & Dmitri Hvorostovsky am Roten Platz“ in Moskau von 2013 – mit Arien aus Verdis „I vespri siciliani“ und „Il trovatore“ oder dem spektakulären Duett aus „Eugen Onegin“. Dirigiert wurde das Konzert von Constantine Orbelian.