DIE  FREITAG-PRESSE – 5. APRIL 2024

Markus Hinterhäuser ©Julia Stix

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DIE  FREITAG-PRESSE– 5. APRIL 2024

Markus Hinterhäuser bleibt Intendant der Salzburger Festspiele
Der Vertrag wurde um fünf Jahre – bis 2031 – verlängert, und es gibt eine beiderseitige Auflösungsmöglichkeit. Salzburg – Markus Hinterhäuser bleibt fünf weitere Jahre Intendant der Salzburger Festspiele. Der 66-Jährige hat sich am Donnerstag in einem Hearing vor dem Festspiel-Kuratorium klar durchgesetzt. Sein Vertrag läuft zwar erst Ende September 2026 aus, wegen der Vorlaufzeiten für das Festspielprogramm 2027 war es aber frühzeitig zu einer Neuausschreibung gekommen. Hinterhäuser wurde bis 2031 verlängert, es gibt aber eine beiderseitige Auflösungsmöglichkeit mit 30. September 2029.
DerStandard.at/story

Salzburger Festspiele: Intendant Markus Hinterhäuser wiederbestellt
Die Salzburger Festspiele sind große Oper (und manchmal ein ziemliches Theater), in der Intendantenfrage aber setzte man nun keinen dramatischen Schlusspunkt: Markus Hinterhäuser bleibt bis 2031 im Amt. Jedenfalls, wenn es beide Seiten wollen: Teil der am Donnerstagabend vom Kuratorium bekannt gegebenen Vertragsverlängerung ist die Option, dass man sich schon am 30. 9. 2029 im Einvernehmen voneinander verabschieden kann, wenn es beide Seiten wollen. Hinterhäuser hatte im Vorfeld nach KURIER-Informationen eine dreijährige Verlängerung angestrebt, um auf den Weg gebrachte Projekte über 2026 hinaus selbst abschließen zu können.
Kurier.at

Wien
Sommernachtskonzert in Schönbrunn: Andris Nelsons dirigiert
Am 7. Juni findet heuer wieder das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark Schönbrunn statt. Lise Davidsen singt, auf dem Programm stehen Wagner, Verdi und Smetana.
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Der RING guckt uns an, um unsere Verantwortung für das menschliche Tun in dieser Welt noch plakativer zu machen

Der Wiesbadener „Ring“ endet, wie er begonnen hat: Ein großes Auge ist zu sehen. Es guckt uns an, und um unsere Verantwortung für das menschliche Tun in dieser Welt noch plakativer zu machen, wird es am Ende hell im Zuschauerraum und Gutrune schaut uns durch ein Fernrohr an.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden (Foto: c), 1. April 2024

Richard Wagner, Götterdämmerung

von Dr. Bianca Maria Gerlich

Das Drama um erkrankte Musiker ging beim „Ring“ in Wiesbaden am verlängerten Osterwochenende weiter. Stand am Ostersonntag zunächst wieder Michael Güttler auf dem Besetzungszettel der Theater-Homepage, der allerdings am Abend zuvor krankheitsbedingt nicht dirigieren konnte, war es dann am Ostermontag doch wieder Holger Reinhardt, der das Orchester geleitet hatte, da Güttler mittlerweile im Krankenhaus lag. „Richard Wagner, Götterdämmerung
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Der Wechsel-Abend in Wiesbaden: „Siegfried“ bleibt immer ein guter Siegfried

Hessisches Staatstheater Wiesbaden ©  31. März 2024

Richard Wagner, Siegfried

von Dr. Bianca Maria Gerlich

Drama um „Siegfried“! Am späten Freitagabend hatte Klaus Florian Vogt die Hauptrolle indisponiert absagen müssen und es war gar nicht so leicht gewesen zu Ostern Ersatz für diese Wahnsinnsrolle zu finden. Zum Glück sprang Stefan Vinke ein. Dabei blieb es aber nicht. Nur zwei Stunden vor der Aufführung sagte der Dirigent Michael Güttler, plötzlich von Schüttelfrost und Fieber geplagt, ab. Es übernahm zum Glück Holger Reinhardt, der in Wiesbaden zwar als Dirigent arbeitet und u.a. „Lohengrin“ in dieser Saison schon geleitet hat, aber eben noch nie den „Siegfried“. Premiere für ihn! „Richard Wagner, Siegfried
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Hamburg: Herzergreifender Weltklasse-Gesang trifft auf eine klatschige Cavalleria-rusticana-Regie und ein lustlos spielendes Mascagni-Orchester

Staatsoper Hamburg, 1. April 2024

Ekaterina Gubanova © Gulbenkian Música

Cavalleria rusticana                                                                                                                    Musik von Pietro Mascagni

Libretto von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci nach Giovanni Verga

Pagliacci
Musik und Libretto von Ruggiero Leoncavallo

Typisch Hamburgische Staatsoper: Ein herausragendes Gesangs-Ensemble um Ekaterina Gubanovas Santuzza singt das Orchester in Grund und Boden. Diesmal kann auch Giancarlo Del Monacos Regie des Cavalleria Rusticana/Pagliacci Doppelabends nicht überzeugen. Doch im Ohr bleiben vor allem die durchwegs mindestens souverän strahlenden Stimmen.

von Johannes Karl Fischer

Fast die gesamte Cavalleria rusticana – also die erste Hälfte des Opernabends – saß ich inmitten sehr vielen freien Plätzen zu Tränen gerührt in der Hamburgischen Staatsoper. Grund dafür war vor allem Ekaterina Gubanovas sensationelle, herzergreifend mitreißende Santuzza. Das war einer der besten Gesangsleistungen der letzten Jahre an diesem Haus, so emotional mitgenommen hat kaum eine Sängerin der letzten Zeit. Aus ihrem tiefen, intensiven Mezzo strahlen zwei Noten, sofort fühlt man die volle Wucht der emotional-eifersüchtigen Liebe dieser Figur. „Cavalleria rusticana / Pagliacci
Staatsoper Hamburg, 1. April 2024“
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Keine Waffe taugt bei diesem Münchner Parsifal

Inmitten von Richard Wagners letzter, wohl schönster Oper „Parsifal“, klafft eine Wunde, die sich nicht schließen will, Qualen, die nicht aufhören möchten, ein Sehnen, das nicht erstillt, kurzum: „Alles schreit“. Am Ende wartet die Erlösung, doch an diesem Abend in München verlässt man die Oper weder verwundet, noch gereinigt, geschweige denn erlöst.

Richard Wagner, Parsifal
Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen
Musik und Dichtung vom Komponisten

Constantin Trinks, Dirigent
Orchester der Bayerischen Staatsoper
Pierre Audi, Regie
Georg Baselitz, Bühnenbild

Bayerische Staatsoper – Nationaltheater © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper, 31. März 2024

von Leander Bull

„Schattig und ernst, doch nicht düster“ ist der Wald in Richard Wagners letzter Oper Parsifal laut Bühnenanweisungen des Meisters – durchaus auch eine Beschreibung der Musik selbst. Es sind mystische, sphärische Klänge, die der Komponist beschwört, kühl und klar, doch ebenso zärtlich und weihevoll. Selbst der sich zum Antichristen stilisierende Friedrich Nietzsche konnte sich nicht der Aura dieses Werks entziehen, als er das Vorspiel zum ersten Mal hörte und fragte: „Hat Wagner je etwas besser gemacht?“ „Richard Wagner, Parsifal
Bayerische Staatsoper, 31. März 2024“
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DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 4. APRIL 2024

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Janine Jansen | Orchestre de Paris © | Klaus Mäkelä

News
Klaus Mäkelä wird Chefdirigent des Chicago Symphony
Das Chicago Symphony Orchestra hat jetzt verkündet, dass der Finne Klaus Mäkelä neuer Chefdirigent des renommierten Orchesters ab 2027 werden soll. Der 28-jährige Mäkelä folgt auf den Italiener Riccardo Muti.
NDR.de

Chicago Symphony Orchestra: Klaus Mäkelä wird neuer Chefdirigent
Der Finne Klaus Mäkelä wird ab 2027 neuer Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra. Das gab das Orchester nun bekannt. Damit tritt der 28-jährige Mäkelä die Nachfolge von Riccardo Muti an.
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Wiener Parsifal-Experiment schief gelaufen: Elīna Garanča rettet fast im Alleingang

Elīna Garanča und Daniel Frank © Michael Pöhn / Wiener Staatsoper

Wiener Parsifal-Experiment schief gelaufen: Elīna Garanča rettet fast im Alleingang

Richard Wagner, Parsifal
Wiener Staatsoper, 1. April 2024

Jetzt sprechen wir Mal Tacheles: Alexander Soddys „Parsifal“-Dirigat an der Wiener Staatsoper stimmt mich todunglücklich. Kein Wunder, dass Elīna Garanča während des tosenden Auftrittsapplauses in der zweiten Pause keine Miene verzieht. Dabei ist der Lettin diese Kundry wie auf den Leib geschnitten. In Kirill Serebrennikovs umstrittener Gefängnis-Inszenierung ist sie eine eiskalte Reporterin. Eine der wenigen, die auch genauso zuschlägt.

von Jürgen Pathy

Wenn man bereits bei der Anreise zur Wiener Staatsoper mit der Gänsehaut kämpft, steht Richard Wagner am Spielplan. Das Vorspiel erfüllt noch alle Erwartungen. In Wien hat man es nicht eilig. Alexander Soddy hat die Ruhe, um die Aura des Grals voll zu entfalten. Danach sinkt der Stimmungspegel aber unaufhaltsam nach unten. „Richard Wagner, Parsifal
Wiener Staatsoper, 1. April 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 3. APRIL 2024

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Salzburger Festspiele
Die Entscheidung der Festspielintendanz in Salzburg steht bevor
Der amtierende Intendant Markus Hinterhäuser soll unter den acht Bewerbern für die künstlerische Leitung sein – diese Woche findet das Hearing statt
DerStandard.at/story

Salzburger Festspiele: Bald Entscheidung über Intendanz
Sieben Männer und eine Frau haben sich beworben
DiePresse.com

Salzburg
„Vor mir der Süden…“ – eine Bilanz der Osterfestspiele Salzburg 2024
Podcast von Kirsten Liese
Deutschlandfunk.de

Kommentar
Crescendo: Konti­nuität, Chaos und strah­lende Zukunft
Heute mit guten Zahlen aus Berlin, dem Intendanten-Chaos in Italien, der wachsenden Gewissheit, dass Mäkelä nach Chicago geht und der Beruhigung, dass Gene kein Genie versprechen.
crescendo.de „DIE  MITTWOCH-PRESSE – 3. APRIL 2024
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Das Fest der großen Stimmen in Salzburg – und Anna Netrebko überstrahlt sie alle

Aber dann, unmittelbar nach der Pause geht es bei der Ausnahmekünstlerin Anna Netrebko mit der Arie „Suicidio“ in die Vollen. Prachtvolle Lyrismen, samtweiche Klanglinien, konturiert und warmgolden schimmernd in der Mittellage, bilden das Fundament ihres farbenreichen Soprans, der sich elastisch in ebenso angenehm gurrende Tiefen spreizen kann. In wogenden Wellen steuert die Stimme immer wieder auf feinsilbrige Spitzentöne zu, die sich duftig leicht im Auditorium verlieren.

Amilcare Ponchielli: La Gioconda

La Gioconda: Anna Netrebko
La Cieca (Die Blinde), ihre Mutter: Agnieszka Rehlis
Enzo Grimaldo: Jonas Kaufmann
Alvise Badoero: Tareq Nazmi
Laura: Eve-Maud  Hubeaux
Barnaba: Luca Salsi
Zuane: Nicolò Donini
Isepo: Didier Pieri

Musikalische Leitung: Antonio Pappano
Inszenierung: Oliver Mears
Bühne: Philipp Fürhofer
Kostüme: Annemarie Woods
Choreografie: Lucy Burge
Licht: Fabiana Piccioli

Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
(Einstudierung: Andrea Secchi)

Bachchor Salzburg (Einstudierung: Michael Schneider)

Salzburg, Großes Festspielhaus, 1. April 2024

von Nicole Hacke

Die Zeit schreibt Geschichten, und manchmal werden alte Geschichten einfach neu geschrieben. Bei den Osterfestspielen in Salzburg hat sich Oliver Mears Ponchiellis Oper La Gioconda angenommen, das Libretto einmal auf links gedreht und daraus ein schockierendes Psychogramm der gleichnamigen Protagonistin gestrickt.

Ob meisterhaft oder nicht: Zumindest gibt sich am Abend des 1. Aprils die Top-Elite der Opernsänger im Salzburger Festspielhaus die Ehre. Und das ist meistens schon die halbe Miete eines Erfolg versprechenden Opernabends. „Amilcare Ponchielli, La Gioconda, Anna Netrebko, Jonas Kaufmann
Salzburg, Großes Festspielhaus, 1. April 2024“
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Die eine oder andere Träne ist auch in dieser heiligen Halle geflossen: Im Hamburger "Michel" blüht auch am Karfreitag göttliche Musik

St. Michaelis, Hamburg, 29. März 2024 (Karfreitag)

Chor St. Michaelis
Orchester St. Michaelis
Katharina Konradi, Sopran
Marie Seidler, Mezzosopran
Jörg Endebrock, Leitung

Werke von Lili Boulanger, Olivier Messiaen und Francis Poulenc

Auch am heiligen Karfreitag machte die Hamburger Musikszene nicht halt: In der grandiosen Kirche St. Michaelis, unweit des Hamburger Hafens, gab es ein spannendes, durchweg seliges Programm mit Poulenc, Messiaen, und Boulanger zu hören. Chor, Orchester und die beiden Solistinnen Maria Seidler und Katharina Konradi überzeugten auf ganzer Linie, vor allem Lili Boulangers Psalm 130 geriet zu einer meisterlich kraftvollen Aufführung dieser Romantik-Rarität. 

Fotos: Chor und Orchester St. Michaelis,  © Schmidt / Fischer

von Johannes Karl Fischer

Karfreitag und Musik ist so eine Sache. Zu mindestens in Deutschland, da ist das ja zum Teil gesetzlich reglementiert. In Hamburg sind zum Beispiel nur Werke, bei denen „der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt wird,“  gestattet. Abstriche bei der künstlerischen Qualität – oder mindestens beim Repertoire – wird man wohl hinnehmen müssen?

Nein, ganz im Gegenteil:

Mit Lili Boulangers Psalm 130 kam im Hamburger Michel ausgerechnet an diesem heiligen Tag eine wunderbare Rarität der Romantik auf das Konzertprogramm. Ein heiliges Konzert mit entsprechendem Charakter – wie bei der Matthäuspassion am Palmsonntag wurde das Publikum gebeten, nicht zu applaudieren – wird zum Schauplatz der lebendigen Hamburger Musikszene! „Werke von Lili Boulanger, Olivier Messiaen und Francis Poulenc, Chor St. Michaelis Orchester St. Michaelis, Jörg Endebrock, Katharina Konradi, Marie Seidler
St. Michaelis, Hamburg, 29. März 2024 (Karfreitag)“
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