Foto: Andrew Harris, Thomas Blondelle, Tobias Kehrer, Padraic Rowan. Foto: Bernd Uhlig (c)
Deutsche Oper Berlin: OPEN OPERA
DAS RHEINGOLD AUF DEM PARKDECK; Premiere, 12. Juni 2020
Goldstimmen eines großartigen Ensembles
von Dr. Ingobert Waltenberger (onlinemerker.com)
„Wir wagen es, unser Rheingold zurückzuerobern, wenn auch zunächst in einer kleineren und damit der aktuell möglichen Form! Am 12. Juni um 19.30 Uhr laden wir Sie zu einer halbszenischen 110-minütigen Fassung des Werks auf das Parkdeck der Deutschen Oper Berlin ein, die auf der Basis einer Kammerfassung des britischen Komponisten Jonathan Dove mit 22 Musiker*innen und 12 Sänger*innen erarbeitet wird. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Donald Runnicles, die szenische Einrichtung übernimmt Neil Barry Moss. Mit Derek Welton (Wotan), Padraic Rowan (Donner), Thomas Blondelle (Loge), Philipp Jekal (Alberich), Andrew Harris (Fasolt), Tobias Kehrer (Fafner), Annika Schlicht (Fricka), Flurina Stucki (Freia), Judit Kutasi (Erda), Elena Tsallagova (Woglinde), Irene Roberts (Wellgunde) und Karis Tucker (Floßhilde).“ Soweit die Ankündigung vor der ersten (halb)szenischen Opernaufführung in Berlin (Deutschland?) nach dem Corona-Lockdown.
Eigentlich war ja an diesem Abend die Premiere von Richard Wagners „Rheingold“ als Auftakt einer neuen Tetralogie im Haus an der Bismarckstraße unter der Regie von Stefan Herheim geplant. Die musste Corona-bedingt verschoben werden. Also wurde nach Machbarem (gelegentlich wird ja die Politik als die Kunst des Möglichen bezeichnet, der Urheber des Zitats soll ja niemand Geringerer als Bismarck gewesen sein) gesucht. Fündig geworden ist man beim britischen Komponisten Jonathan Dove, der unter dem Titel „The Ring Saga“ 1990 eine in jeder Hinsicht reduzierte 10 Stunden-Fassung des Rings mit dem Ziel erstellt hat, Wagners Tetralogie auch für kleinere Spielorte und Festivals aufführbar zu machen. Für das „Rheingold bedeutet das kompakte 110 statt 150 Minuten Spielzeit, ein auf ein Viertel eingekochtes Kammerorchester, 12 statt 14 Solisten. Die Rollen des Mime und des Froh fehlen ganz. „DAS RHEINGOLD AUF DEM PARKDECK, Premiere, 12. Juni 2020,
Deutsche Oper Berlin“ weiterlesen