Philipp Richardsen im Kleinen Saal der Elbphilharmonie: ein Höhepunkt im Klavierjahr 2017

Philipp Richardsen Klavier
Franz Schubert, Sonate A-Dur D 959
Frédéric Chopin,
Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23
Franz Liszt,
Liebestraum As-Dur S 541/3 »O lieb, solang du lieben kannst«
Johann Sebastian Bach / Ferruccio Busoni,
Chaconne / Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 für Klavier solo
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 7. Oktober 2017

von Sebastian Koik

Es gibt viele Menschen, die sich an Klaviermusik nicht so wirklich herantrauen. Ein Orchester kann durch schiere Opulenz, Klangreichtum und Masse überwältigen. Gesang ist sowieso die direkteste und unmittelbarste Form der Musik mit ihrem ganz eigenen Zauber. Klaviermusik wirkt im Vergleich dazu für viele weniger zugänglich und weniger spektakulär. „Philipp Richardsen, Schubert, Chopin, Liszt, Bach,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Der Große Saal der Elbphilharmonie wird zur Kathedrale, zum Tempel geistlicher Musik

Foto © Claudia Höhne
Witold Lutosławski
, Musique funèbre
Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll KV 626
NDR Elbphilharmonie Orchester
Balthasar-Neumann-Chor und –Solisten
Anna Lucia Richter Sopran
Wiebke Lehmkuhl Alt
Lothar Odinius Tenor
Tareq Nazmi Bass
Thomas Hengelbrock Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg, 6. Oktober 2017

von Leon Battran

Diese Musik ist schlichtweg überwältigend. Orchester, Chor und Solisten brillieren und sorgen für eine Sternstunde am Elbufer. Der Große Saal der Elbphilharmonie wird zur Kathedrale, zum Tempel geistlicher Musik. Zu hören ist Mozarts letztes Werk: eine Totenmesse wie gleißendes Licht. „Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem, Witold Lutosławski, Musique funèbre, NDR Elbphilharmonie Orchester, Balthasar-Neumann-Chor und -Solisten, Anna Lucia Richter, Wiebke Lehmkuhl, Lothar Odinius, Tareq Nazmi, Thomas Hengelbrock,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Finnland first!

Foto: Claudia Höhne (c)
Philharmonia Orchestra London
Pekka Kuusisto Violine
Esa-Pekka Salonen Dirigent
Elbphilharmonie, Großer Saal, 25. September 2018
Kaija Saariaho, Lumière et pesanteur / für Orchester
Jean Sibelius, Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104
Sergej Prokofjew, Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19
Jean Sibelius, Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

Das Lob für den Jahrhundertbau kam aus dreifachem Munde: „It’s a great joy to play in your living room“, sagte der Geiger Pekka Kuusisto nach einem Weltklasse-Prokofiew den 2100 Zuschauern in Hamburgs neuer landmark: der Elbphilharmonie in der Hafencity. „In diesem Saal kann man wirklich, wirklich leise spielen – das klingt so wunderschön!“, ergänzte der Chef-Dirigent des Phiharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen, auf Deutsch nach zwei Weltklasse-Sibelius mit seinem Philharmonia Orchestra aus London. Und mein sympathischer Sitznachbar, ein 31 Jahre alter Mitarbeiter von MAN aus München im schwarzen Hard-Rock-Café-T-Shirt, der eine Stunde an der Abendkasse angestanden und 120 Euro für sein Ticket gelöhnt hatte, sagte: „Es war ein wunderbarer Abend – das Konzert in diesem gigantischen Saal war jeden Cent Eintritt wert.“ „Philharmonia Orchestra London, Pekka Kuusisto, Esa-Pekka Salonen, Kaija Saariaho, Jean Sibelius, Sergej Prokofjew,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Evgeny Kissins Manifestation spielerischer Vollkommenheit und Einfühlsamkeit

Foto: C. Höhne (c)
Elbphilharmonie,
Großer Saal, 21. September 2017
Thomas Hengelbrock, Dirigent
Evgeny Kissin, Klavier
NDR Elbphilharmonie Orchester
BÉLA BARTÓK (1881 – 1945) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 G-Dur
Entstehung: 1930 – 31 | Uraufführung: Frankfurt, 23. Januar 1933 | Dauer: ca. 30 Min.
GUSTAV MAHLER (1860 – 1911) Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Titan“
(Hamburger Fassung ohne 2. Satz „Blumine“)
Entstehung: 1888 – 93 | Uraufführung: Hamburg, 27. Oktober 1893 | Dauer: ca. 50 Min.

Darauf mussten Musikfreunde lange warten: Evgeny Igorewitsch Kissin, in Moskau geborener Pianist mit britischer sowie israelischer Staatsangehörigkeit und mit knapp 46 Jahren schon eine Klavier-Legende, kehrte am Donnerstagabend zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurück und gab seinen Einstand im Großen Saal der Elbphilharmonie. Im Gepäck hatte er eines der schwierigsten Werke der Klavierliteratur überhaupt: Béla Bartóks 2. Klavierkonzert. Nach der Pause dirigiert Thomas Hengelbrock Gustav Mahlers frühes Meisterwerk, die beliebte Erste Sinfonie. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock, Evgeny Kissin, BÉLA BARTÓK, GUSTAV MAHLER,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Messerscharf bis butterweich: Der Pianist Piotr Anderszewski glänzt in der Elbphilharmonie

Foto: C. Höhne (c)
Piotr Anderszewski
, Klavier
Elbphilharmonie, Großer Saal, 17. September 2017
Johann Sebastian Bach – Englische Suite Nr. 3, g-Moll (BWV 808)
Frédéric Chopin – Drei Mazurken, op. 56
Frédéric Chopin – Polonaise-Fantaisie, As-Dur, op. 61
Leoš Janáček – Po zarostlém chodníčku (Auf verwachsenem Pfade)/Reihe II
Johann Sebastian Bach – Englische Suite Nr. 6, d-Moll (BWV 811)

von Ricarda Ott

Unaufgeregt und zielstrebig betrat Piotr Anderszewski die Bühne. Eine kurze Verbeugung, noch halb im Gehen, dann setzte er sich an den weit geöffneten Konzertflügel und begann ohne gekünsteltes Innehalten mit dem Konzert. „Piotr Anderszewski, Bach, Chopin, Janáček,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Das Baltic Sea Philharmonic spielt eine kostenlose Zugabe vor der Elbphilharmonie

Baltic Sea Philharmonic
Mikhail Simonyan Violine
Kristjan Järvi Dirigent
Elbphilharmonie, 29. August 2017
»Waterworks«
Gene Pritsker Water Possessed Afresh
Georg Friedrich Händel Suite Nr. 2 D-Dur HWV 349 (9. und 14. Satz) / Water Music / Wassermusik
Carl Nielsen Kleine Suite op. 1 (Prelude)
Georg Friedrich Händel Suite Nr. 2 D-Dur HWV 349 (13. Satz) / Water Music / Wassermusik
Charles Coleman Drenched
Philip Glass Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 »The American Four Seasons«
Philip Glass Aguas da Amazonia (Arrangement: Charles Coleman)

von Julian Bäder

„Einige Überraschungen“ hatte Kristjan Järvi dem Publikum vor seinem Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie versprochen. Dass der Dirigent höchstpersönlich durch die unteren Ränge des Großen Saals rennen würde, um das Publikum zum Mitklatschen zu animieren, damit hatte niemand gerechnet. Und überraschende Elemente bot auch der Fahrplan des Orchesters allemal. „»Waterworks«, Baltic Sea Philharmonic, Mikhail Simonyan, Kristjan Järvi,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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„Ich hätte die Musik echt gerne gehört!“ – 70 Zuschauer verlassen vorzeitig die Elbphilharmonie

Foto: © Anne van Aerschot
„Mitten wir im Leben sind“
Johann Sebastian Bach, 6 Cellosuiten, BWV 1007 – 1012
Compagnie Rosas
Anne Teresa De Keersmaeker, Choreografie
Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Boštjan Antončič, Marie Goudot, Anne Teresa De Keersmæker, Julien Monty, Michaël Pomero, Kreation und Tanz
An D’Huys, Kostüm
Luc Schaltin, Lichtdesign

9500 Zuschauer lassen keinen Mucks von sich. Sie sitzen ganz ruhig und bewegen sich nicht. Sie schwelgen und träumen und sind restlos begeistert: von Bachs sechs Cellosuiten, dargeboten vom besten Cellisten der Welt.

5. September 2015, Royal Albert Hall, London, BBC Proms: Millionen Menschen lauschen weltweit auf BBC, wie der US-Amerikaner Yo-Yo Ma eine der größten Kompositionen der Musikgeschichte spielt. Ein Solitär, ein göttliches Geschenk an die Menschheit. Sie werden Zeuge, wie ein einziges Instrument, das Cello, ein ganzes Universum instrumentaler Möglichkeiten abbildet – ein ganzes Universum emotionaler Eindrücke.

3. September 2017, Elbphilharmonie, Großer Saal, Hamburger Hafen. 2100 Zuschauer verfolgen im neuem Klassik-Tempel Bachs Jahrtausendkomposition. Am Cello: der Kanadier Jean-Guihen Queyras. Dazu tanzen bis zu drei Tänzer und zwei Tänzerinnen der Compagnie Rosas. „Johann Sebastian Bach, 6 Cellosuiten, Johann Sebastian Bach, 6 Cellosuiten, „Mitten wir im Leben sind“, Compagnie Rosas, Anne Teresa De Keersmaeker, Jean-Guihen Queyras,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Elbphilharmonie Opening Night 2017: Hamburg, meine Kultur-Perle, Du mauserst Dich!

Foto: © Peter Hundert
NDR Elbphilharmonie Orchester
Klaus Maria Brandauer Sprecher
Dirigent Thomas Hengelbrock
Katharina Konradi Sopran
Víkingur Ólafsson Klavier
Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Ludwig van Beethoven, Musik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« op. 84
Nachtstudio mit Lesungen, Liedern und Klavierwerken von Ludwig van Beethoven

Der große Nachrichtenmann Ulrich Wickert hat den Deutschen viele Jahre mit feiner Ironie und beruhigender Stimme die Welt erklärt. An diesem Freitagabend genießt der 74 Jahre alte ehemalige Anchorman der „Tagesthemen“ die Opening Night 2017 in der Elbphilharmonie im Hamburger Hafen und bekennt in Ebene 13 klassik-begeistert.de: „Ich bin ein großer Beethoven-Fan. Und ich bin ein Mann, der Thomas Hengelbrook sehr schätzt – er ist einer der ganz großen Dirigenten unserer Zeit.“ „NDR Elbphilharmonie Orchester, Klaus Maria Brandauer, Thomas Hengelbrock, Katharina Konradi, Víkingur Ólafsson, Ludwig van Beethoven,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Zehn Minuten Schlussapplaus für moderne Musik, die Gänsehaut macht

Foto: Höhne (c)
Ingo Metzmacher
Dirigent
Gustav Mahler Jugendorchester
Jean-Yves Thibaudet Klavier
Valérie Hartmann-Claverie Ondes Martenot
Olivier Messiaen Turangalîla-Sinfonie für Klavier, Ondes Martenot und Orchester

von Julian Bäder

Zehn Sätze,
achtzig Minuten Spieldauer,
ein riesiges Orchester
und zwei Solisten.

»Monolithen« hat die Elbphilharmonie eine Konzertreihe in ihrer neuen Spielzeit genannt, und bei den Ausmaßen von Olivier Messiaens riesiger Turangalîla-Sinfonie ist dieser Titel wohl definitiv passend. Zwei Tage vor der offiziellen „Opening Night 2017“ war das Gustav Mahler Jugendorchester zu Gast im neuen 866-Millionen-Euro Bau am Hafen um gemeinsam mit Ingo Metzmacher diese monumentale Komposition aufzuführen. „Olivier Messiaen, Turangalîla, Ingo Metzmacher, Gustav Mahler Jugendorchester, Jean-Yves Thibaudet, Valérie Hartmann-Claverie“ weiterlesen

"Lange Nacht des Singens": 34 Hamburger Chöre bringen die Elbphilharmonie zum Klingen

Jessy Martens und die Medical Voices aus Hamburg-Boberg machen Stimmung auf der Bühne vor der Elbphilharmonie.
Foto: © Andreas Dinkelmeyer

Chorcovado, Chorus Virus Wahnsinn, O’Capella, die Melodiven, Medical Voices: Schon die Namen mancher der kaum zählbaren Chöre, in denen sich Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig zum gemeinschaftlichen Singen treffen, zeugen von ausgeprägter Fantasie. Gleich 34 dieser von größter Freude am Mitmachen getragenen Laienchöre aus Hamburg waren am Sonnabend vor und in der Elbphilharmonie zu erleben. Bei der ersten »Langen Nacht des Singens« erhoben sie an sechs verschiedenen Orten im neuen Konzerthaus an der Elbe ihre Stimmen. 
„Lange Nacht des Singens: 34 Chöre bringen die Elbphilharmonie zum Klingen,
Elbphilharmonie“
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