Artem Prokopchuk (Jaschu), Anna Laudere (Aschenbachs und Tadzios Mutter), Marc Jubete und Félix Paquet (Aschenbachs Begleiter), Atte Kilpinen (Tadzio), Christopher Evans (Aschenbach), Jacopo Bellussi (Tänzer Friedrich der Große), Silvia Azzoni und Alexandre Riabko (Aschenbachs Konzepte), Hélène Bouchet (Barbarina) (Foto: R. Wegner)
„Ein hingerissenes Publikum applaudierte nach längerem Stillschweigen jubelnd und ausdauernd den offensichtlich glücklichen Tänzerinnen und Tänzern, allen voran Marc Jubete, Félix Paquet und vor allem Atte Kilpinen und Christopher Evans.“
Hamburg Ballett, 9. Juni 2021
Tod in Venedig, Ballett von John Neumeier
von Ralf Wegner
Thomas Mann nannte seine Novelle aus dem Jahre 1911 die Tragödie einer Entwürdigung. Der verwitwete Schriftsteller Aschenbach, Mitte 50, verfällt am Lido von Venedig dem engelgleichen 14-jährigen Tadzio. Die Beziehung bleibt platonisch, und einseitig, und sie wird von Thomas Mann mit dem Tode bestraft. Die Cholera rafft Aschenbach dahin. Keine edle Schwindsucht, wie man beim Lesen des Novellentextes vermuten könnte, sondern von einer ganz üblen Krankheit. Der französische Autor Jean Giono hat diese andere Geißel der Menschheit in dem Roman „Der Husar auf dem Dach“ eindrucksvoll beschrieben. „Tod in Venedig, Ballett von John Neumeier,
Hamburg Ballett, 9. Juni 2021“ weiterlesen