Eric Laporte: „Die aktuelle wirtschaftspolitische Diskussion ist eine Gefahr für die Kultur“, Teil 3

Eric Laporte © Louise Leblanc

Der Quebecer Tenor Eric Laporte begann seine Karriere im Opernstudio Opéra de Montréal und ist seitdem an wichtigen Häusern vor allem in Europa und Nordamerika aktiv. Dank seiner wandlungsfähigen Stimme besitzt der preisgekrönte Tenor ein von Wagner bis Weill reichendes, äußerst breit gefächertes Repertoire. Im dritten Teil unseres Interviews sprechen wir über Kulturfinanzen, Klassik in Kanada und natürlich die aktuelle Bundestagswahl.

Johannes Karl Fischer im Gespräch mit Eric Laporte, Tenor, Teil 3

klassik-begeistert:  Herr Laporte, brauchen die Spielpläne der Opernhäuser mehr und neuere Werke? Viele Häuser spielen gefühlt nur die Schlager-Opern wie Zauberflöte, Tristan und Traviata…

Eric Laporte: Den Alfredo in La Traviata habe ich auch schon gesungen, das macht auch super viel Spaß! Aber es gibt so viel gute, interessante Opern. Das Problem sind halt die Finanzen, wir müssen irgendwie am Leben bleiben. In Deutschland hat man eine einzigartige Situation, weil die Theater nicht nur vom Staat unterstützt werden, aber das Volk sozusagen Eigentümer von Kunst und Kultur ist. Das muss man unbedingt so erhalten, aber gleichzeitig sollen die Leute natürlich auch kommen! „Interview: kb im Gespräch mit Eric Laporte, Tenor, Teil 3
klassik-begeistert.de, 2. April“
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Eric Laporte: „Brecht und Weill sind zusammen wie Wagner!“, Teil 2

Eric Laporte © Louise Leblanc

Der Quebecer Tenor Eric Laporte begann seine Karriere im Opernstudio Opéra de Montréal und ist seitdem an wichtigen Häusern vor allem in Europa und Nordamerika aktiv. Dank seiner wandlungsfähigen Stimme besitzt der preisgekrönte Tenor ein von Wagner bis Weill reichendes, äußerst breit gefächertes Repertoire. Im zweiten Teil unseres Interviews sprechen wir über Heldentenöre, Wagner-Deutsch und Weill/Brecht in Berlin.

Johannes Karl Fischer im Gespräch mit Eric Laporte, Tenor, Teil 2

klassik-begeistert: Herr Laporte, Sie wirkten eben ziemlich begeistert für Wagner…

Eric Laporte: Schon, ja…

klassik-begeistert: Würden Sie gerne noch weitere Wagner-Rollen singen? Bislang haben Sie ja nur den Lohengrin und den Erik gemacht…

Eric Laporte: Bei keinem anderen Komponisten beschäftige ich mich so intensiv mit den Rollen, bevor ich überhaupt einen Vertrag habe. Im Moment bereite ich den Tannhäuser und auch Parsifal vor, und gerade der Tannhäuser steht ganz oben auf meiner Wunschliste. Ohne ein Wortspiel mit der Rom-Erzählung zu machen, ist diese Rolle einfach eine fantastische Erzählung. Ich habe schon meine Bilder im Kopf, was ich damit gerne erzählen würde, ich hoffe, dass das zustande kommt. „Interview: kb im Gespräch mit Eric Laporte, Tenor, Teil 2
klassik-begeistert.de, 1. April 2025“
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Interview: Eric Laporte – "Wagner war ein universeller Künstler“, Teil 1

Eric Laporte © Louise Leblanc

Der Quebecer Tenor Eric Laporte begann seine Karriere im Opernstudio der Opéra de Montréal und ist seitdem an wichtigen Häusern vor allem in Europa und Nordamerika aktiv. Dank seiner wandlungsfähigen Stimme besitzt der preisgekrönte Tenor ein von Wagner bis Weill reichendes, äußerst breit gefächertes Repertoire. Im ersten Teil unseres Interviews sprechen wir über Regietheater, Wagner-Texte und natürlich die aktuelle Neuproduktion von La damnation de Faust am Staatstheater Kassel, in der er die Titelrolle singt.

Johannes Fischer im Gespräch mit Eric Laporte, Tenor, Teil I 


klassik-begeistert:
Herr Laporte, Sie haben hier am Staatstheater Kassel gestern die Premiere von Hector Berlioz’ „La damnation de Faust“ gesungen. Wie lief die Vorstellung für Sie?

Eric Laporte: Das Publikum war auf jeden Fall sehr angetan und ich habe bei der Premierenfeier viel Lob über meinen Gesang und Schauspiel gekriegt. Wir hatten mit Sebastian Baumgarten einen schon längst sehr bekannten und kompetenten Regisseur, der mit uns fast zwei Monate lang – teilweise auch schon vor Weihnachten – intensiv gearbeitet hat. „Interview: kb im Gespräch mit Eric Laporte, Tenor – Teil 1
klassik-begeistert.de, 30. März 2025“
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Silvia Azzoni: „Ich fühle mich wirklich zu Hause in Hamburg“ – Teil III

Silvia Azzoni und Alexandre Riabko beim Interview am 18. Februar 2025 (Foto: RW)

Wir haben mit den von John Neumeier initiierten Reisen weltweit sehr vielen Leuten zeigen können, was wir hier in Hamburg auf die Bühne stellen. Ich fand es wichtig, nur mit unseren Körpern, mit dem Tanz, Gefühle anderen Menschen zu vermitteln, die sie sonst nicht verstanden hätten.

klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, den Weltstars auf der Ballettbühne,  Teil III

von Dr. Ralf Wegner

Warum ist die Stange beim Ballett so wichtig?

klassik-begeistert: Wie haben Sie es geschafft, ihr physisch-technisches Leistungsvermögen noch deutlich über das 40. Lebensjahr hinaus zu erhalten, zum Beispiel als Des Grieux in der Kameliendame im letzten Jahr oder vor kurzem als Drosselmeier im Nussknacker oder als Aschenbachs Konzepte? „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, Teil III
klassik-begeistert.de, 28. Februar 2025“
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Alexandre Riabko: „John wollte mit filmischen Mitteln den Ballettrahmen sprengen“ – Teil II

Silvia Azzoni und Alexandre Riabko bei einem Pas de deux (I) im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses am 10. Juni 2023 (Foto: RW)

Man darf auf der Bühne nicht mehr mit den technischen Schwierigkeiten beschäftigt sein, sonst kann man nicht richtig loslassen. Nur mit vielen Proben erreichen wir unser harmonisches, geschmeidiges Zusammenspiel und bringen die Pas de deux zum Blühen.

klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, den Weltstars auf der Ballettbühne, Teil II
 

von Dr. Ralf Wegner

Alexandre Riabko wurde 1978 in Kiew geboren. Er ging dort zur Ballettschule und wechselte 1995 zur Hamburger Ballettschule. 1996 wurde er hier in das Ensemble aufgenommen, 1999 zum  Solisten und zwei Jahre später zum Ersten Solisten befördert. Seit 2022 ist er im Ensemble des Hamburger Balletts als Sonderdarsteller verzeichnet. Gastauftritte führten ihn in die Weite Welt. 2001 erhielt er den Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis, 2016 wurde er mit dem Benois de la Dance in den Opernhimmel der Balletttänzer erhoben. Alexandre Riabko ist mit Silvia Azzoni verheiratet, sie haben eine Tochter.

„Interview: kb im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, Teil II
klassik-begeistert.de, 26. Februar 2025“
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Silvia Azzoni: "Ich glaube, man muss immer neugierig bleiben" – Teil I

Silvia Azzoni und Alexandre Riabko beim Interview am 18. Februar 2025 (Foto: RW)

Klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, den Weltstars auf der Ballettbühne, Teil I 

Die kleine Meerjungfrau ist wie ich, klein und zart, aber im Inneren, wie ich auch, mit ganz viel Kraft. Es war eine große Aufgabe, den Bogen von einem kleinen Meerwesen zu einer menschlichen Gestalt zu zeigen, und physisch zudem sehr herausfordernd. Auch mental musste man wirklich alles geben. Und am Ende war ich jedes Mal wirklich fertig.

von Dr. Ralf Wegner

Silvia Azzoni wurde 1973 in Turin geboren und besuchte dort eine Ballettschule. 1991 kam sie nach Hamburg und beendete Ihre Ausbildung an der hiesigen Ballettschule. 1993 wurde sie in das Ensemble aufgenommen und 1996 zur Solistin befördert. Seit 2002 tanzte sie als Erste Solistin, seit 2021 ist sie als Sonderdarstellerin immer noch auf der Hamburger Ballettbühne aktiv. Silvia Azzoni wurde vielfach ausgezeichnet, so u.a. 1996 mit dem Wilhelm Oberdörffer-Preis, 2004 als beste italienische Tänzerin im Ausland, 2008 mit dem als Ballett-Oskar bezeichneten Benois de la Danse. Silvia Azzoni ist seit 2005 mit Alexandre Riabko verheiratet, sie haben eine Tochter, sie wohnen in Hamburg nahe am Zentrum.

„Interview: kb im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, Teil I
klassik-begeistert.de, 24. Februar 2025“
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Nach unserem Interview ging Jan Vogler erst mal Bach spielen…

Jan Vogler © Timor Raz

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Es wäre aber äußerst ungehörig, den Träger des Verdienstordens 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland auf sein Cello zu reduzieren. Nicht zuletzt ist Jan Vogler Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Und hat auch eine klare Meinung zu gesellschaftspolitischen Fragen.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 3

klassik-begeistert: Sie sind Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Ein wichtiges Projekt ist Richard Wagners Ring des Nibelungen, historisch informiert aufgeführt mit Ihrem Dresdner Festspielorchester und dem Concerto Köln. Sind Sie Wagnerianer?

Jan Vogler: Ring-Wagnerianer bin ich, möchte ich antworten. Und Tristan-Wagnerianer. Auch noch Parsifal-Wagnerianer. Um Wagner gar nicht zu mögen, muss man ohnehin eine sehr spezielle ästhetische Prägung haben…Beim Ring trifft eine faszinierende Geschichte auf absolut geniale Musik. Das wiederum kann man nicht von jeder Wagner-Oper sagen. Wenn man so will, habe ich einen sehr eklektischen Geschmack. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 3
klassik-begeistert.de, 18. Februar 2025“
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Jan Voglers Bach-Reset 2013 und die Folgen

Jan Vogler 2023 © Marco Grob

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Nachdem wir in
Teil 1 über Hollywood gesprochen haben, behandelt Teil 2 die entscheidende Frage: Wird Jan Vogler in Hamburg mit einer neuen Sicht auf Bach überraschen? Beschert das Konzert vielleicht sogar eine Sternstunde? 

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 2

 klassik-begeistert: 2013 haben sie die Cello-Suiten für Sony Classical eingespielt. Sie hatten sich seinerzeit drei Regeln auferlegt, um die Cello-Suiten zu meistern: (1) Es gilt das Manuskript von Bachs Frau Anna Magdalena (2) Durchgängigen Tempo für alle Tanzsätze (3) Kein Vibrato, auch nicht als Verzierung. Werden Sie diese Regeln in der Elbphilharmonie brechen?

Jan Vogler: Die Regeln haben mir als Reset gedient, auf dessen Grundlage ich meine lebenslange Bach-Reise fortgesetzt habe. Insofern sind diese drei Regeln immer noch gültige Bezugspunkte. Aber gerade bei Phrasierung und Agogik hat sich meine Interpretation entwickelt. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 2
klassik-begeistert.de, 17. Februar 2025“
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Jan Vogler über Bach-Pairing, Rampensäue und „Der Herr der Ringe“

Jan Vogler 2023 © Marco Grob

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Seine Interpretationen dieses komplexen Zyklus sind legendär. Zunächst aber sprechen wir über Hollywood. Geht es da wirklich oberflächlich zu? Taugt sein Cello gar zum Hollywood-Star? 

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 1

klassik-begeistert: Hollywood is the most superficial thing you could possibly be a part of and if I weren’t attractive I wouldn’t be working at all, hat sich die US-amerikanische Schauspielerin Megan Denise Fox mal zitieren lassen.  Stimmt das?

Jan Vogler: Schauspieler sind uns Musikern im Herzen sehr ähnlich. Wir sind für das Publikum da, und wir können nicht ohne unser Publikum. Außerdem streben wir danach, ein Werk so perfekt wie möglich zu vermitteln. Bill Murray bringt das gerne mit einem deutschen Wort auf dem Punkt. Wir sind Rampensäue, pflegt er zu sagen. Und Rampensäue sind alles andere als oberflächlich. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 1
klassik-begeistert.de, 16. Februar 2025“
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James Ross: „Man sollte die alte Queens Hall einfach wieder aufbauen“

Foto: Kent Sinfonia with James Ross – Les Musicales de Redon concert France 2022 (c) Francis Poyal

Der Dirigent James Ross studierte Geschichte und Musik in Oxford und arbeitete seitdem mit Orchestern in aller Welt zusammen. Sein äußerst umfangreiches Repertoire von über 1.500 Werken reicht von Barock bis Boulez und umfasst Chor- wie Orchesterwerke und Opern. Im zweiten Teil unseres Interviews sprachen wir über künstlerische Kreativität, Shakespeare und natürlich über die viel diskutierten Pläne für das neue Londoner Konzerthaus.

Johannes Fischer im Gespräch mit James Ross – Teil 2

klassik-begeistert:  Herr Ross, wäre Vaughan Williams’ Musik besser in einer Kirchenakustik als im Konzertsaal aufgehoben? „Interview: Dirigent James Ross – Teil 2
klassik-begeistert.de, 15. Februar 2025“
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