Foto: »Der Nussknacker« von Vasily Medvedev | Yuri Burlaka, Staatsballett Berlin, (c) Bettina Stöß
Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.
Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.
von Daniel Janz
Tradition ist gemeinhin auch als generationenübergreifende Weitergabe von Praktiken definiert, die ihren Nutzen bewährt haben. Traditionen überdauern, festigen sich und prägen Kulturen und das gesellschaftliche Zusammenleben. Als solches treffen wir aber oft auch auf Traditionen, die zu ihrer Entstehung einmal sinnvoll waren, über die Zeit aber den Kontakt zur Entwicklung einer Gesellschaft verlieren. Dementsprechend waren Sinn und Unsinn von Tradition auch in dieser Serie bereits Gegenstand mehrerer Beiträge. Und was könnte mehr von Traditionen geprägt sein, als das Weihnachtsfest? In diesem Kontext ist ein musikalisches Werk inzwischen traditionell so etabliert, dass es dies gerade heute – am Heiligabend – zu hinterfragen gilt: Die Rede ist vom Pjotr Tschaikowskys Nussknacker. „Daniels Anti-Klassiker- 43: Pjotr Tschaikowsky – Der Nussknacker (1892),
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