Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.
Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.
Von Daniel Janz
Es dürfte eigentlich nicht wundern, dass diese Kolumne noch einmal mit einem ganz Großen endet: Ludwig van Beethoven, auch noch Jahrhunderte nach seinem Tod gehörtes und einflussreiches Genie, dessen Musik damals wie heute nicht aus unserer Kultur wegzudenken ist. Er gilt als einer derjenigen, die nachhaltig ihre Zeit geprägt haben und ist neben Bach und Mozart selbst dem noch so klassik-verdrossensten Menschen weltweit ein Begriff. Seine Werke gelten als so gut, dass einigen von ihnen nachgesagt wird, ganze Kompositionsgattungen revolutioniert zu haben. Eines dieser Werke ist auch seine fünfte Sinfonie, die so genannte „Schicksals-Sinfonie“.
Als Beethoven diese Sinfonie in der Zeit zwischen 1800 und 1808 komponierte, befand er sich in einer schweren Lebensphase. Geldsorgen plagten das Komponistengenie und trieben ihn schließlich sogar dazu, seine ursprünglich Graf Franz von Oppersdorff versprochene Sinfonie dem Fürsten Franz Joseph Lobkowitz zu widmen. Auch deshalb ist diese Sinfonie heute unter ihrem Beinamen bekannt, der jedoch nicht auf Beethoven selbst zurückgehen soll. 1808 arbeitete er dann auf eine Großveranstaltung hin. Zusammen mit der heutigen sechsten Sinfonie sollte dieses Werk Höhepunkt der vierstündigen Aufführung im Theater an der Wien werden. Doch der große Auftritt misslang – das Werk floppte wegen unzureichender Proben und einem unbeheizten Theater. „Daniels Anti-Klassiker – 50: Ludwig van Beethoven – Sinfonie Nr. 5 (1808), klassik-begeistert.de“ weiterlesen