George Gershwin © Joe Ciardiello
Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees eines Genres erkannt sein. Doch die Klassische Musik beweist durch Vielseitigkeit und einen fast fundamentalistischen Hang zur Tradition, dass auch die Welt ihrer Klischees vielseitig ist. So zeigte unser Autor in der Vergangenheit bereits 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur. Doch damit ist es noch nicht getan. Denn die Aufführungspraxis schafft stets neue.
Zehn neue Folgen widmen sich weiteren so genannten „Klassikern“, von denen man so übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten.
von Daniel Janz
Wer kennt sie nicht, die „Rhapsody in Blue“? Glaubt man Radiostationen und Konzerthäusern, dann gehört dieses Werk zu den meistgespielten Stücken der Konzertmusik. Regelmäßig thront es in Hitlisten der „Klassischen Musik“ ganz oben, oftmals sogar in den Top 10 der Zuhörerlieblinge. Es scheint, als wäre dies ein Publikumsmagnet und Lieblingsstück der breiten Mehrheit schlechthin. Dabei könnte es kaum ein Stück geben, das weniger mit „Klassischer Musik“ zu tun hat… „Daniels Anti-Klassiker 55: Gershwins „Rhapsody in Blue“
klassik-begeistert.de, 12. Januar 2025“ weiterlesen