Frauenklang 11: Die Sängerin aus fernem Land sang bravourös

Juroren und Preisträger des 4. Internationalen Antonia-Campi-Gesangswettbewerbs in Lublin, April 2024 © Ewa Zielonka

Das Leben von Antonia Miklaszewicz-Campi – Teil 2

von Jolanta Łada-Zielke

In den letzten Jahren gab es Initiativen, der polnischen Koloratursopranistin Antonia Campi (1773-1822) zu gedenken.

Das Zentrum für die Begegnung der Kulturen in Lublin (Centrum Spotkania Kultur – CSK) veranstaltet alle zwei Jahre den Internationalen Antonina-Campi-Gesangswettbewerb für junge Sängerinnen und Sänger, dessen Initiatorin und künstlerische Leiterin Ewa Vesin ist. Die Jury setzt sich aus Direktoren der Opernhäuser und internationalen Kunstagenturen zusammen, die ausgewählte Teilnehmer in ihre Projekte einbeziehen.

Die Gewinnerinn des Grand Prix des letzten Wettbewerbs, der im April 2024 stattfand, ist die Polin Aleksandra Łaska, die auch den Antonina-Campi-Sonderpreis für die beste Darbietung einer Arie von Giacomo Puccini erhielt. Der zweite Preis ging an Liam James Karai (UK/Irland) und der dritte an Viktoriia Shamanska aus der Ukraine. „Frauenklang 11: Das Leben von Antonia Miklaszewicz-Campi – Teil 2
klassik-begeistert.de, 1. Mai 2024“
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Frauenklang 10: Die polnische Sängerin Antonia Campi (1773-1822) erobert Wien

Antonia Campi – Reproduktion des von Johann Niedermann gemalten Ölporträts © Beethoven Haus Bonn

Frauenklang 10

von Jolanta Łada-Zielke

Antonia Campi (1773-1822) – die erste polnische Sängerin, die Wien erobert hat – Teil 1.

Die Eröffnung vom Theater an der Wien in der Hauptstadt der damaligen Habsburgermonarchie fand am 13. Juni 1801 um sieben Uhr abends statt. Das Gebäude im Empire-Stil stellte man unter der Leitung von Emanuel Schikaneder fertig. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand die Aufführung der zweiaktigen Heldenoper „Alexander“ von Franz Teyber, die nach einem Libretto von Schikaneder komponiert und dem österreichischen Erzherzog Karl von Teschen gewidmet war, der als kaiserlicher Feldmarschall und Präsident des Hofkriegsrates fungierte. „Frauenklang 10, Antonia Campi (1773-1822) – die erste polnische Sängerin, die Wien erobert hat – Teil 1
klassik-begeistert.de, 17. April 2024“
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Frauenklang 9: Läuft die Zeit für Sängerinnen auch heute so schnell ab?

Buchbesprechung: Peter Sommeregger: „Wir Künstler sind andere Naturen. Das Leben der Sächsischen Hofopersängerin Margarethe Siems (1879-1952)“.

Ich habe aus mehreren Gründen zum Buch unseres Kollegen Peter Sommeregger gegriffen. Zuerst hat der Titel mein Interesse geweckt: „Wir Künstler sind andere Naturen.“ Zweitens, die Protagonistin – die Koloratursopranistin Margarethe Siems (1879-1952), zu derer Zeit man den Beruf einer Sängerin nicht mehr mit der Unterwelt assoziierte. Ich wollte herausfinden, wie die Sängerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr Debüt erlebten und welche familiären und gesellschaftlichen Bedingungen dafür förderlich waren. Schließlich – wie schrieb man damals Kritiken von Opernaufführungen, und welche Formulierungen verwendete man. Und die wichtigste Frage im Titel dieses Beitrags: Bestimmt das Alter der Frau nach wie vor die Nachfrage nach ihrer Bühnentätigkeit?

von Jolanta Łada-Zielke

Bereits im Vorwort äußert sich der Autor kritisch zu dem aktuellen Stand der Gesangspädagogik. „Warum zum Beispiel sind heute nur wenige SängerInnen in der Lage, einen schön gebildeten Triller zu singen, wie er (…) selbst bei Wagner vorgesehen ist?“, überlegt Peter Sommeregger. Dieses Buch kann sowohl für Gesangslehrer als auch für Gesangsstudenten eine faszinierende Lektüre sein. Man findet dort eine Beschreibung der von Manuel García entwickelten Gesangstechnik; er empfiehlt nämlich beim Singen eine bestimmte Körperhaltung, mit Füßen in der „zweiten Tanzposition“. Die Biografie von Margarethe Siems enthält ein gutes Stück der Entwicklungsgeschichte deutschen Gesangs. Einige aus dem Privatarchiv des Autors stammende Fotos ergänzen den Inhalt. „Frauenklang 9: Läuft die Zeit für Sängerinnen auch heute so schnell ab?
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Frauenklang 8: In der romantischen Nacht kocht der Teufel eine Mäusesuppe

CD-Besprechung:

Komponistinnen

Franziska Heinzen Sopran
Benjamin Mead Klavier

Produced by Franziska Heinzen & Benjamin Mead

Solo Musica GmbH

Executive Producer: Hubert Haas I A Coproduction between Solo Musica & Radio SRF Kultur

Von Jolanta Łada-Zielke

Die Schweizer Sopranistin Franziska Heinzen und der britisch-polnisch-deutsche Pianist Benjamin Mead haben ein neues Album veröffentlicht, diesmal mit den Werken von Komponistinnen aus dem 19. Jahrhundert bis heute.  Auf dem Coverbild stehen beide Künstler vor einem Waldbach als Hintergrund. Unter Benjamins Fingern klingt das Klavier so fließend wie das Wasser in einem Bach, und Franziskas Gesang verleiht dem Ganzen Kraft und Charme.

Die CD enthält jeweils einen Titel von insgesamt 24 Komponistinnen. Das längste Stück dauert gute vier Minuten und das kürzeste überschreitet knapp eine Minute. Die Herkunftsländer der Künstlerinnen sind Deutschland, Frankreich, Österreich (einschließlich Südtirol, heute Italien), die Schweiz, Belgien, die Niederlande, Großbritannien und die USA. Die der CD beigelegte Broschüre enthält die Kurzbiografien der einzelnen Komponistinnen.

Die älteste von ihnen ist Fanny Hensel-Mendelssohn (1805-1847) und die jüngste Charlotte Bray (geboren 1982). Die meisten hatten große Schwierigkeiten auf ihrem künstlerischen Weg, was sich besonders in ihrem Privatleben niederschlug. Henriëtte Bosmans und Rosy Wertheim lebten in der NS-Zeit, und aufgrund ihrer jüdischen Herkunft bekamen sie Auftritts- und Berufsverbot. Rebecca Clarke musste bei Kriegsausbruch sogar ihre Musik aufgeben und arbeitete als Kindermädchen. Zwei Komponistinnen – Ingeborg Bronsart und Marie Jaëll – waren mit Franz Liszt verbunden. „CD-Besprechung: Komponistinnen, Franziska Heinzen Sopran, Benjamin Mead, Klavier
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Frauenklang 7: „In der Orgelmusik spielt das Geschlecht keine Rolle“

Ein Gespräch mit der Organistin Hyunjoo Na 

Während eines einfachen Taufgottesdienstes in St. Ansgarii in Bremen habe ich wieder herausgefunden, wie klein die Musikwelt ist. Zunächst bin ich, wie es häufig heute vorkommt, auf Corona-Einschränkungen gestoßen, diesmal hinsichtlich der musikalischen Begleitung der Zeremonie. Ein Mitglied der Pfarrgemeinde sang allein am Altar und die übrigen Gläubigen durften das nicht mitmachen, obwohl alle Masken trugen. Als ich bei dem Lied „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ anfing, die Melodie eine Terz höher zu summen, hörte ich seitlich sofort: „Bitte nicht mitsingen!“ Ich wollte diese Person fragen, warum wir überhaupt Liederbücher bekommen hatten, wenn wir nur zuhören sollten.

von Jolanta Łada-Zielke

Das unangenehme Gefühl verflog jedoch schnell, als ich die Organistin spielen hörte. Während des Gottesdienstes führte sie zwei klassische Musikstücke aus dem Frühbarock auf. Sie spielte die kleine Orgel am Altar, ich konnte also ihre Hände sehen, wie effizient und mit welchem Gefühl sie sich über das Manual bewegten. Und dieser wunderschöne Klang! Nach dem Gottesdienst ging ich sofort auf sie zu, um ihr gegenüber persönlich meine Begeisterung auszudrücken. Und hier traf mich eine riesige Überraschung; mit freudigem Erstaunen erfuhr ich, dass diese Organistin eine ehemalige Studentin von meinem Professor Joachim Grubich ist. Ihm habe ich einst mein Lied über das Orgelpfeifchen gewidmet. „Frauenklang 7: Interview mit der Organistin Hyunjoo Na “ weiterlesen

Frauenklang 6: Joana Mallwitz – kompetent und voller Elan am Dirigentenpult

Foto:© Nicolas Kroeger

Dirigentin Joana Mallwitz | Kurzporträt in titel thesen temperamente vom 24. Mai 2020

von Lorenz Kerscher

Noch bis vor kurzem war das Dirigentenpult eine der letzten Bastionen des Patriarchats. Diese wurde, wenn es sein musste, auch schon mal mit der steilen These verteidigt, dass Frauen die Orchester mit ihrer erotischen Energie zu sehr verstören würden. Doch inzwischen sind die Pultpatriarchen, die alles nach ihrem Willen formen wollen, aus der Zeit gefallen. Der zweifellos exzellente, aber dem Vernehmen nach ziemlich autokratische Christian Thielemann muss das gerade schmerzlich erfahren. Sein vielbeachteter jüngerer Kollege Jakub Hrůša steht dagegen für einen neuen Stil: er begegnet dem eigenen Charakter eines Orchesters mit großer Wertschätzung und sieht seine Aufgabe darin, es zu einer idealen Interpretation des Werks zu inspirieren. Eine derart fürsorgliche Einstellung gilt nach alter Klischeevorstellung als weibliche Tugend, aus aktueller Sicht jedoch als der bessere Weg. Deshalb bewähren sich auch immer mehr Frauen bei der Leitung bedeutender Orchester. „Frauenklang 6: Joana Mallwitz – kompetent und voller Elan am Dirigentenpult“ weiterlesen

Frauenklang 5: Klaviersonaten mit Gefühl serviert

Joanna Sochacka. Foto: Anita Wąsik-Płocińska

„Ich bekomme Feedback von Menschen aus aller Welt, viele sind begeistert, auch wenn es nicht Mozart oder Beethoven ist. Das ist mir wichtig, weil es meine Überzeugung bestätigt, dass diese Musik einzigartig ist.“

Ein Gespräch mit der polnischen Pianistin Joanna Sochacka über die Komponistin Grażyna Bacewicz

Grażyna Bacewicz (1909-1969), polnische Komponistin und Geigerin, tritt als interessante Schöpferin von Klavierwerken auf. Dies lässt sich dank der Pianistin Joanna Sochacka entdecken, die eine CD mit Bacewicz-Klaviersonaten und -Etüden aufgenommen hat. Das Album ist in diesem Jahr beim DUX Verlag erschienen.

Neben Violine und Klavier studierte Bacewicz Komposition in Warschau und in Paris bei Nadia Boulanger. Wie andere Heldinnen unserer Frauenklang-Serie erlebte sie aufgrund ihres Geschlechts Missachtung und leichtfertige Behandlung durch ihre Kollegen. Einer der Kritiker, der ihr „Konzert für Streichorchester“ bewertete, schrieb, dass das ein Mann unter einem weiblichen Pseudonym komponiert haben musste. Bacewicz errang jedoch eine hohe Position im musikalischen Umfeld und bekleidete hohe Funktionen, wie zum Beispiel als Konzertmeisterin des Radio-Sinfonieorchesters (1936-1938) und als Vizepräsidentin des Polnischen Komponistenverbandes (1955-57 und 1960-69). „Frauenklang 5: Interview mit Joanna Sochacka über die Musik von Grażyna Bacewicz“ weiterlesen

Frauenklang 4: Maria Szymanowska: emanzipierte Klaviervirtuosin und Goethes Muse – Teil 2

Eine der Hauptfiguren des Buches „Musik und Geschlecht“ von Danuta Gwizdalanka ist die polnische Pianistin und Komponistin Maria Szymanowska (1798-1831), die in für die weibliche Emanzipation ungünstigen Zeiten weitreichende Eigenständigkeit zeigte. Frau Gwizdalanka arbeitet derzeit an ihrer umfangreichen Biografie.

Fortsetzung des Gesprächs zwischen Jolanta Łada-Zielke und Danuta Gwizdalanka

In welcher Arbeitsphase an dem Buch über Szymanowska befinden Sie sich jetzt?

Im Moment organisiere ich die gesammelten Materialien und suche nach Antworten auf gründliche Fragen, die während der Arbeit entstanden sind. Eine davon: was hat Maria Szymanowska wirklich dazu bewogen, als Klaviervirtuosin in die Welt zu gehen? Sie selbst sagte und schrieb immer wieder – weshalb ich mir später erlaubt habe, ihre Worte vorsichtig zu zitieren – dass sie sich nach der Scheidung von ihrem Mann zu diesem Schritt entschlossen habe, um den Lebensunterhalt für die Kinder zu verdienen. Sie hatte zwei Töchter und einen Sohn. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass dies wirklich ihre Hauptmotivation war. Das bezweifelt auch Doris Bischler, die Autorin einer exzellenten Dissertation über Szymanowska, die vor einigen Jahren in Berlin erschienen ist. Warum? Weil es scheint, dass Szymanowska nur versuchen wollte, ein „Star“ zu sein und die Welt zu sehen. Mit 30 Jahren hoffte sie ein außergewöhnliches Abenteuer zu erleben und als Pianistin europäische Hauptstädte zu erobern, natürlich im Vergleich zu den größten Stars der Zeit – den Männern. In diesen Zeiten war das ein äußerst extravaganter Wunsch. „Frauenklang 4: Maria Szymanowska: emanzipierte Klaviervirtuosin und Goethes Muse – Teil 2“ weiterlesen

Frauenklang 4: Frauen in der Musik und Musikwissenschaft – Teil 1

Foto: Musikwissenschaftlerin Danuta Gwizdalanka

Das schöne Geschlecht war in der Musikwelt nicht immer so präsent wie heute. Von Frauen komponierte Musik existiert weitaus länger als Frauenfußball oder Frauenparkplätze. Jedoch sprach man kaum über sie – es sei denn, dass sie die Kunst ihrer männlichen Zeitgenossen weit übertraf. In der Musikgeschichte gab es nicht nur Frauen, die sangen oder Pianoforte spielten; klassik-begeistert-Autorin Jolanta Łada-Zielke weckt sie aus ihrem Schattendasein: die Komponistinnen und Dirigentinnen, bedeutende weibliche Künstlerpersönlichkeiten, über die man zu Unrecht nichts oder zu wenig weiß. Sie präsentiert hervorragende Musikerinnen verschiedener Nationalitäten und Kulturen – aus Vergangenheit und Gegenwart. Höchste Zeit, dass Frauenklang ertönt!

Ein Gespräch mit der polnischen Musikwissenschaftlerin Danuta Gwizdalanka, die als Erste in Polen das Thema „Frauen in der Musikgeschichte“ erarbeitete. Wir unterhalten uns über die feminisierte Musikwissenschaft in Polen und polnische Komponistinnen, die in Deutschland Erfolg hatten.

Interview: Jolanta Łada-Zielke

Frau Gwizdalanka, Ihr Buch „Muzyka i płeć“ (Musik und Geschlecht, Krakau, 2001) war die erste polnische Veröffentlichung, die die Beteiligung von Frauen an der Musikgeschichte beschrieb. Ihre weitere schriftliche Arbeit zu diesem Thema ist eine Monographie über polnische Musik, die anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeit Polens auf Englisch und Polnisch herausgegeben wurde. Bald soll die deutsche Ausgabe davon erscheinen. Im Schlusskapitel „Herstoria“ geht es um die Verdienste von Frauen im zwanzigsten Jahrhundert. Von Zeit zu Zeit tritt die Frage in Polen auf, es kommt jedoch spät dazu, die Geschichte der Musik aus einer spezifisch weiblichen Perspektive zu betrachten. Es ist auch ein Thema, das selten diskutiert wird – anders als in Deutschland, England oder in den Vereinigten Staaten. Warum diese Verzögerung – und überhaupt das mangelnde Interesse in dem Bereich?

Einfach ausgedrückt, es besteht kein Bedarf dafür. Die Situation der polnischen Frauen, die sangen, spielten und komponierten unterschied sich zwar deutlich von der Lage ihrer westeuropäischen Kolleginnen. In der Musikwissenschaft, die sich mit dem Studium der Musikgeschichte befasst, war der Unterschied enorm. „Frauenklang 4: Frauen in der Musik und Musikwissenschaft – Teil 1“ weiterlesen

Frauenklang 3: Musik, die die Dunkelheit erleuchtet – Interview mit der polnischen Komponistin Alina Błońska

Das schöne Geschlecht war in der Musikwelt nicht immer so präsent wie heute. Von Frauen komponierte Musik existiert weitaus länger als Frauenfußball oder Frauenparkplätze. Jedoch sprach man kaum über sie – es sei denn, dass sie die Kunst ihrer männlichen Zeitgenossen weit übertraf. In der Musikgeschichte gab es nicht nur Frauen, die sangen oder Pianoforte spielten; klassik-begeistert-Autorin Jolanta Łada-Zielke weckt sie aus ihrem Schattendasein: die Komponistinnen und Dirigentinnen, bedeutende weibliche Künstlerpersönlichkeiten, über die man zu Unrecht nichts oder zu wenig weiß. Sie präsentiert hervorragende Musikerinnen verschiedener Nationalitäten und Kulturen – aus Vergangenheit und Gegenwart. Höchste Zeit, dass Frauenklang ertönt!

von Jolanta Łada-Zielke

Fotos: privat

Ihre Werke haben minimale Instrumental- und Vokalbesetzung, verfügen aber über eine große Ausdruckskraft. Beim Anhören einer der Kompositionen von Alina Błońska führte ich ein Experiment durch. Zuerst hörte ich sie bei normalem Tageslicht und danach am Abend mit minimaler Lichtmenge. Der Unterschied war kolossal: Im letzteren Fall versetzte mich die Musik in eine kontemplative, fast mystische Stimmung.

Alina Błońska studierte Iberistik an der Universität Wrocław (Breslau) und Komposition an der Musikakademie von Karol Lipiński in Wrocław, die sie mit Auszeichnung abschloss. Sie komponiert instrumentale, vokal-instrumentale, orchestrale und elektroakustische Musik. Ihre Werke wurden auf renommierten Festivals für zeitgenössische Musik in Europa (Polen, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Weißrussland) und in Amerika (Mexiko) präsentiert. Alina ist mehrmalige Stipendiatin in Polen und Preisträgerin von Kompositionswettbewerben in Polen und Spanien wie Encuentro de Composición Injuve und I Concurso Internacional de Composición „María de Pablos”. In Spanien wurden Alina Błońskas Kompositionen in Madrid, auf Mallorca, in Segovia und in Sevilla aufgeführt.

Sie haben Spanische Philologie und Komposition studiert. Was davon war das erste?

Eigentlich entdeckte ich die Komposition schon als Teenie und machte meine ersten Proben, aber in meiner Familie und meiner Musikschule hat man sie nicht ernst genommen. Erst während ich spanische Sprache und Literatur studierte, kehrte ich zum Komponieren zurück und die beiden Bereiche begannen in meinem Leben nebeneinander zu existieren. Später gründete ich meine eigene Familie und zog nach Spanien, was ich vorher nicht plante. Das Leben hat mich dann oft überrascht und überrascht mich immer wieder. Dies ist das Schönste daran. „Frauenklang 3, Interview mit der polnischen Komponistin Alina Błońska
klassik-begeistert.de“
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