Posers Klassikwelt 6: Es darf auch mal Pop, Rock oder Jazz sein!

Foto: Quelle: http://simonside.net/miles-davis/
All denjenigen Klassikliebhabern, die große Erzähler wie Wagner, Verdi, Puccini und Purcell lieben, sei hiermit also ans Herz gelegt, einmal über den klassischen Tellerrand hinauszublicken und Gesamtkunstwerke aus den Bereichen Pop, Rock und Jazz zuzulassen.

von Ulrich Poser

Es gibt einerseits Liebhaber klassischer Musik. Die hören klassische Musik (die GEMA spricht dabei völlig unverständlicher Weise von „ernster“ Musik) und sonst nichts. Fragt man solche Menschen nach Rock, Pop oder Jazz, offenbaren sich Ablehnung und absolute Ahnungslosigkeit. Man wiegelt ab: „Nein danke, doch nicht so etwas…“

Auf der anderen Seite existieren Liebhaber von Musik, bei denen die Liebe zur Musik genreübergreifend ist. In diesen Kreisen hört man klassische Musik ebenso wie Pop, Rock oder Jazz. Eben alles, was für den jeweiligen Hörer „gut“ ist. Es soll sogar Menschen geben, die – wie zum Beispiel der Autor – manche Schlager gut finden. „Posers Klassikwelt 6 klassik-begeistert.de“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 14: das Beethoven Academy Orchestra aus Krakau – „Marking new paths in classical music“

„Kinder schafft Neues!“ – exklusive Einblicke in die Vorgeschichte des Beethoven Academy Orchestra. Eine Augenzeugin erzählt.

von Jolanta Lada-Zielke

Es ist ein heißer Tag Anfang August 2003. Am Krakauer Busbahnhof sammelt sich eine Gruppe junger Menschen mit Musikinstrumenten. Das ist das Kammerorchester der Musikhochschule in Krakau, das zwanzig Personen zählt. Sie fahren nach Bayreuth, um am 53. Festival junger Künstler teilzunehmen. Ich begleite sie als Pressebetreuerin, die über ihre Erfolge für den Akademischen Rundfunksender berichten soll. Der Konzertmeister Marcin Klejdysz kommt, wir begrüßen uns. Unsere Reise nach Bayreuth, mit Umstieg in Kattowitz, dauert die ganze Nacht. „Ladas Klassikwelt 14
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Lieses Klassikwelt 16: Abschiede

von Kirsten Liese

Das vergangene Jahr war geprägt von zahlreichen schmerzlichen Verlusten. Mir kam es so vor, als seien 2019 besonders viele große Künstler gestorben.

Ich nehme das zum Anlass für ein paar persönliche Erinnerungen. Die am 26. Januar verstorbene Sopranistin Wilma Lipp macht den Anfang. Um ein Haar hätte ich sie noch kennengelernt. Als ich mit ihr im November 2018 für eine Radiosendung Kontakt aufnahm, war sie 93 und litt schon an Demenz. Deshalb schien es sinnvoll, dass der Ehemann anwesend sein würde, um weiterzuhelfen, falls das Gedächtnis die alte Dame im Stich lassen sollte. Über ihre betreuende Pflegerin, eine Seele von Mensch, verabredeten wir uns für Anfang Januar. Aber kurz vor dem Termin erlitt Wilma Lipp einen Schlaganfall. „Lieses Klassikwelt 16
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Sommereggers Klassikwelt 17: Der rosafarbene Blick auf die Oper

Es verwundert nicht, dass der engagierte Berliner Querverlag nun einen explizit schwulen Opernführer herausbringt. Die äußere Aufmachung im magentafarbenem Samt und dem Titel Casta Diva scheinen auf den ersten Blick sämtliche schwule Klischees zu bedienen. Aber schon die Namen der beiden Herausgeber, Rainer Falk und Sven Limbeck, beides anerkannte Wissenschaftler, rücken dieses Bild sofort gerade. Die große Affinität innerhalb der LGBT zur Oper ist allgemein bekannt, ihr Anteil an den Zuschauern jeder Aufführung unübersehbar groß. Aber braucht man wirklich einen schwulen Opernführer?

von Peter Sommeregger

Wir leben in einer Zeit, in der sich unsere Gesellschaft immer stärker individualisiert, auch Randgruppen der Gesellschaft vehement ihre Anerkennung einfordern und mit einem neuen Selbstbewusstsein ihre Besonderheit leben. Diese Entwicklung, die grundsätzlich zu begrüßen ist, hat natürlich längst auch kommerzielle Begehrlichkeiten geweckt. Kaum ist die Bedeutung des Wortes „vegan“ im allgemeinen Bewusstsein angekommen, gibt es bereits entsprechende Supermärkte, Kochbücher und Restaurants. „Sommereggers Klassikwelt 17
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Langes Klassikwelt 4: Nostalgie und Evergreens – Konzert-Events auf Nummer Sicher

Elvis-Imitatoren gab es schon immer. Nun treten Klons von Frank Sinatra, Freddie Mercury, Michael Jackson und den Beatles auf – in den großen Konzerthallen. Und Maria Callas war sogar schon als Hologramm auf der Bühne zu sehen. Begleitet von einem großen Orchester. Was ist da los?

von Gabriele Lange

So ein Silvesterspaziergang kann lehrreich sein. Wenn ich nach den Plakatwänden urteilen kann, sind verstorbene Sänger derzeit eine Hauptattraktion: „That’s life. Das Sinatra Musical“, „Elvis. Das Musical”, “Beat it. Das Musical über den King of Pop”, gleich mehrere Beatles- und Freddie-Mercury-Gedächtnis-Veranstaltungen. Nein ich will nicht wissen, ob der stolze Bärtchenträger vom Plakat die Noten schafft. Freddie ist tot. Ich will keine Kopie sehen. Andere aber offenkundig schon. Dieser Trend schwillt seit ein paar Jahren immer mehr an. Letztes Jahr „trat“ sogar ein Hologramm von Maria Callas in großen Sälen auf. Begleitet von einem realen Orchester. „Langes Klassikwelt 4klassik-begeistert.de“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 13: Wie ein Seidentuch mit Noten der Sonate Pathétique mein Leben geändert hat…

Bild: Quelle – Wikimedia Commons
Dank Ludwig van Beethoven bin ich zu Richard Wagner und seiner Musik gekommen. Und das alles passierte, weil einmal ein Seidentuch mit Noten der Klaviersonate Pathétique meine Aufmerksamkeit erregte.

von Jolanta Lada-Zielke

Das Beethovenjahr 2020 ist gerade erst angefangen, aber schon seit Mitte Dezember 2019 dreht sich alles um ihn. Auch mein Gedächtnis ruft die mit ihm verbundenen Ereignisse hervor. Die erste Erinnerung liegt tief in der Vergangenheit. Ich war damals vierzehn Monate alt, was könnte ich aus der Zeit noch wissen? Laut dem, was meine Mutter erzählte, verdanke ich dem Komponisten meine ersten Schritte. Ich fing an zu laufen, als sie  „Für Elise“ am Klavier im Haus meiner Großeltern spielte. Erst Beethovens Musik bewegte mich dazu, dass ich endlich aufstand und auf den noch wackeligen Beinchen näher zum Klavier kam.   „Ladas Klassikwelt 13
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Lieses Klassikwelt 15: Lärm

Foto: © Kirsten Liese
Lärm scheint selbstverständlich zu sein. Viele produzieren ihn folgenlos, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, die wenigsten scheinen sich daran zu stören ungeachtet dessen, dass Lärm nicht nur die Ohren schädigen kann, sondern auch Stress und Aggressionen aufbaut.

von Kirsten Liese

Ich mag keine Böller und bin deshalb immer froh, wenn Silvester überstanden ist, zumal ich mit den Tieren leide, die sich an diesem Tag zu Tode fürchten und mitunter auch zu Tode kommen wie in diesem Jahr die 21 Affen im Krefelder Zoo. Insofern würde ich es begrüßen, wenn es bei uns in Deutschland so wäre wie in Schweden, wo Normalbürger seit dem jüngsten Jahreswechsel  nicht mehr böllern dürfen. Zu meinem Erstaunen habe ich in den Nachrichten vernommen, dass sogar 70 Prozent der Deutschen eine solche Regelung begrüßen würden. „Lieses Klassikwelt 15
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Sommereggers Klassikwelt 16: Philharmonischer Jahresauftakt – zur Geschichte des Wiener Neujahrskonzertes

Seit Jahren kann man im Internet bereits am Tag des Konzerts das Cover der wenig später erscheinenden CD bewundern – und die Silberscheibe bestellen. Eine Lizenz zum Gelddrucken. Gespannt wartet man in Wien auf die Verkündung des Dirigenten für das Konzert 2021. Nach dem Neujahrskonzert ist vor dem Neujahrskonzert!

von Peter Sommeregger

Als der lettische Stardirigent Andris Nelsons an diesem Neujahrsmorgen 2020 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins den Stab zum Auftakt des traditionellen Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker hebt, reiht er sich in eine Kette berühmter Vorgänger ein. „Sommereggers Klassikwelt 16
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Lieses Klassikwelt 14 / 2019: Pavarotti

Im Gegensatz zu Pavarotti bin ich der Meinung, dass Oper eine elitäre Kunstform ist und als eine solche auch ohne den ganzen Rummel von Attraktionen, Sensationen und Effekten zu ihrem Recht kommen sollte.

von Kirsten Liese

Seine Stimme wurde als „honigsüß“ beschrieben, die gefürchteten hohen C’s steuerte Luciano Pavarotti mühelos an, problemlos konnte er sie neunmal hintereinander singen. Er war einer der größten Tenöre, wenn nicht der bedeutendste seiner Zeit. „Lieses Klassikwelt 14 / 2019
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Sommereggers Klassikwelt 15 / 2019: Ein Autounfall im Grunewald: Das Ende der großen Sängerin Johanna Gadski

Bildquelle: Wikimedia

Bestechend ist die Stilsicherheit, die aus ihren Aufnahmen spricht, man kann Gadski mit gutem Gewissen als eine der wenigen „kompletten“ Interpretinnen bezeichnen, damals wie heute eine seltene Tugend.

von Peter Sommeregger

Das elegante, mit vier Personen besetzte Automobil bog von der Rathenauallee just in dem Augenblick in die Königsallee ein, als sich ein Wagen der Straßenbahnlinie 176 in voller Fahrt näherte. Die Lenkerin des Autos reagierte zu spät, und der schwere Wagen krachte mit Wucht in die Straßenbahn. Die schnell herbei geeilten Helfer bargen drei schwer verletzte Frauen und einen Mann, die sämtlich in das Martin-Luther-Krankenhaus gebracht wurden. „Sommereggers Klassikwelt 15 / 2019
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