Anfangs der Arie „Wie nahte mir der Schlummer“ hat Gundula Janowitz noch ein ganz leichtes, ihr inneres Beben ausdrückendes Vibrato, welches dann beim Singen des Bogens im Sinne zunehmender seelischer Sicherheit schwindet. Ihre Stimme ist dabei makellos rund und klar mit silbrig-goldenem Glanz, auch in den mehr dramatischen Ausbrüchen am Ende der Arie.
Gundula Janowitz in Hamburg, Foto: Youtube (c)
Meine Lieblingsoper, Teil 10 :“ Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber
Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: vor allem in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.
von Dr. Ralf Wegner
Obwohl ich weder singen noch ein Instrument spielen konnte, wählte ich als musisches Abiturfach Musik und bereitete mich auf die Opern Fidelio, Zauberflöte und Freischütz vor. Geprüft wurde ich nicht, sah aber diese drei Opern später recht häufig. Von diesen drei würde ich Webers Freischütz als Lieblingsoper bezeichnen. Und das liegt an der Agathe von Gundula Janowitz, die ich während meines Medizinstudiums in Berlin zweimal 1968 und 1969 in der Deutschen Oper an der Bismarckstraße mit dieser Partie hörte (unter Eugen Jochum). Später legte ich mir auch die 1973 herausgebrachte Kassette mit Janowitz, Mathis, Schreier und Adam sowie der Staatskapelle Dresden unter Carlos Kleiber zu. „Meine Lieblingsoper, Teil 10 :“ Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber“ weiterlesen