DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. JULI 2021

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. JULI 2021

Foto: Georg Zeppenfeld  (Daland) und Asmik Grigorian (Senta). Foto: Enrico Nawrath/ Bayreuther Festspiele

Bayreuth
Pubertier Senta – „Der fliegende Holländer“ eröffnet die Bayreuther Festspiele
Neue Musikzeitung/nmz.de

Eröffnungspremiere: „Fliegender Holländer“ bei den Festspielen in Bayreuth
Der Standard.at

Bayreuther Festspiele: Geschrumpfter Mythos
Auftakt in Bayreuth: Der Regisseur Dmitri Tcherniakov macht aus dem „Fliegenden Holländer“ einen Kleinstadtkrimi.
Sueddeutsche Zeitung

Liebe unter Landeiern
Die Dirigentin Oksana Lyniv und der Regisseur Dmitri Tcherniakov eröffnen mit dem „Fliegenden Holländer“ die diesjährigen Bayreuther Festspiele.
Tagesspiegel.de

Triumph für Salzburg-Star
https://kurier.at/kultur/fliegender-hollaender-in-bayreuth-der-hoelle-rache/401454208

Gelungener Neustart am Grünen Hügel
DeutschlandfunkKultur

Dieser Gesang ist eine Erlösung
„Der fliegende Holländer“ eröffnet die Bayreuther Festspiele. Asmik Grigorian als Senta und Oksana Lyniv als Dirigentin versetzen das Publikum in Glückstaumel.
Frankfurter Allgemeine

Premierenkritik – „Der fliegende Holländer“ in Bayreuth Wagners „Holländer“ als Dorf-Thriller
BR-Klassik.de

Lieb nur als Versehen – „Tristan und Isolde“ als Oper für Kinder bei den Bayreuther Festspielen
Neue Musikzeitung/nmz.de

Salzburger Festspiele
Nachtkritik – Don Giovanni fährt ganz in Weiß zur Hölle
Die zentrale Opernproduktion der Salzburger Festspiele löst die hohen Erwartungen weitgehend ein. Romeo Castellucci findet über eine spektakuläre Bilderflut zum szenischen Kern von Mozarts Dramma giocoso. Teodor Currentzis Klangkonzept indes weist keine Bruchstellen auf. Der Dirigent setzt auf lyrische Stimmen und delikaten Orchesterklang.
Salzburger Nachrichten

GENIE-SCHWERSTARBEIT IM PSYCHOANALYTISCHEN VARIETÉ
Der neue Salzburger „Don Giovanni“, dirigiert von Teodor Currentzis und inszeniert von Romeo Castellucci, ist ästhetische Schwerstarbeit. Salzburg zeigt, was es alles drauf hat: Auf der Riesenbühne des Großen Festpielhauses tobt eine symbolschwangere Materialschlacht und im Orchestergraben ein Maximum an Tempo- und Langsamkeitsrekorden.
BR-Klassik.de

„Don Giovanni“-Premiere live
Eines der programmierten Höhepunkte des Festivalsommers ist die erste Opernpremiere der Salzburger Festspiele: Mozarts „Don Giovanni“ neuinterpretiert von Kultdirigent Teodor Currentzis am Pult und Regiemystiker Romeo Castellucci.
https://oe1.orf.at/artikel/686390/Don-Giovanni-Premiere-live

Salzburg
Wiener Philharmoniker: Erwartete Extraklasse
https://www.krone.at/2470235

Philharmoniker: Im Eilschritt auf den Gipfel
Franz Welser-Möst begeisterte in Salzburg mit einem Strauss-lastigen Programm.
Wiener Zeitung „DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. JULI 2021“ weiterlesen

Bravissimo Gärtnerplatztheater: „Jeder nur ein Kreuz" – Brian erobert München

Gärtnerplatztheater München, Premiere am 15. Juli 2021

„Monty Python’s  Das Leben des Brian“
Komisches Oratorium

von Eric Idle und John Du Prez
Nach dem gleichnamigen Film
Deutsch von Thomas Pigor
Deutschsprachige Erstaufführung

von Dr. Petra Spelzhaus

Schon längst überfällig: Das Staatstheater am Gärtnerplatz  präsentiert erstmals „Monty Python’s Das Leben des Brian“ als komisches Oratorium in deutscher Sprache und erobert die Herzen der Zuschauer. Das im Schachbrettmuster platzierte Publikum reißt es von den Sitzen, bei der Zugabe wird auf Abstand das Tanzbein geschwungen, unter FFP2-Masken wird gepfiffen.

Der Weg von Brians Geburt bis zu seinem Ende am Kreuz gestaltet sich als musikalischer Parforceritt. Oratoriumsklänge gehen über in Musical und Swing. Ein steppendes Schaf hätte auch einer Riverdance-Show alle Ehre gemacht. Tango, Slow-Rock, Schlager, Flamenco-Elemente und Mariachi-Trompeten finden sich ebenso wieder wie Spirituals und ein Gospelchor mit ekstatischem über die Bühne gleitenden Reverend. Lokalkolorit darf natürlich nicht fehlen: Die Dudelsackpfeifer der englischen Originalversion werden durch eine bayerische Blaskapelle samt Schuhplattler ersetzt. Einer vieler Höhepunkte bildet ein Shantychor aus fränkischen Barbaren. „Eric Idle und John Du Prez, „Monty Python’s  Das Leben des Brian“
Gärtnerplatztheater München, Premiere am 15. Juli 2021“
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Beim Singen muss man einfach spielen: ein fulminanter Arienabend des Münchner Opernstudios

Auch die Zugaben zeigen die energetische Freude am gespielten Singen dieses wunderbaren Ensembles.

Cuvilliéstheater (ehemals Residenztheater), München, 9. Juli 2021
Foto: BSO ©

Der Festspiel-Arienabend des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper

von Frank Heublein

Im Rahmen der Opernfestspiele der bayerischen Staatsoper in München darf ein vom Opernstudio gestalteter Abend nicht fehlen. Im Cuvilliéstheater gibt das Ensemble einen Arienabend. Sie zeigen, was sie ausmacht: singen ohne zu spielen, das können die jungen Sängerinnen und Sänger gar nicht. Ihre unbändige Spielfreude machen die Szenen für mich intensiv greifbar, sichtbar und fühlbar. In den Ensembleszenen höre ich eine exzellente Abstimmung, ein geradezu blindes Verstehen der Anderen. Nicht alltäglich ist zudem die extreme Verständlichkeit ihres Gesangs.

Bei Ausschnitten aus Mozart „La clemenza di Tito“ glänzt Eliza Boom in „Vengo… aspettate… Sesto!”. Konzentriert und prägnant, exakt auch in den hohen Registern. Danach überzeugt mich Daria Proszek mit „Parto, ma tu ben mio“ mit einer flüssig harmonischen Interpretation. „Der Festspiel-Arienabend des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper
Cuvilliéstheater, München, 9. Juli 2021“
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Ensemblemitglied (Okka von der Damerau) singt zwei Weltstars (Jonas Kaufmann und Anja Harteros) an die Wand

Die Mezzosopranistin Okka von der Damerau überstrahlt in München Jonas Kaufmann als Tristan und Anja Harteros als Isolde.

Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 8. Juli 2021
Richard Wagner, Tristan und Isolde

von Andreas Schmidt

Wie immer bleibt der Eindruck eines phantastischen Abends im Nationaltheater der Bayerischen Staatsoper. Die Münchner Opernfestspiele sind state of the art. Deren Akustik im Nationaltheater ist amazing. Die Oper an diesem Abend eine der schönsten dieses Planeten: „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner. Komponiert in Liebe zu seiner Geliebten Mathilde Wesendonck, auf deren Grundstück er in Zürich mit seiner ersten Ehefrau und Mathildes Ehemann lebte… Uraufgeführt am 10. Juni 1865 im Königlichen Hof- und Nationaltheater, München.

Here we are this night.

Den meisten Applaus bekommt der local hero I, Kirill Petrenko, mittlerweile Stabführer der Berliner Philharmoniker. Es ist wunderbar, mit welcher Passion, Weisheit und Tiefe der Russe alle Nuancen aus diesem Werk herauszuholen vermag. Das Bayerische Staatsorchester zeigt sich in vollkommenster Spielfreude, viel besser als die B-Besetzung am Vortag („Der fliegende Holländer“). Ein Sonderlob geht an die 1. Oboe und an die 1. Klarinette. „Richard Wagner, Tristan und Isolde
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 8. Juli 2021“
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Tomasz Konieczny: Der Holländer zeigt, wo der Hammer hängt

Tomasz Konieczny gab einen großen bewegenden Abend – und bekam gleich nach seiner ersten Arie „Die Frist ist um“ großen Applaus mit Bravos. Dies ist bei Wagner-Opern extrem unüblich und unter eingefleischten „Wagnerianern“ absolut verpönt! Es bleibt spannend und abzuwarten, ob der schwedische Bariton John Lundgren ab dem 25. Juli 2021 bei den Bayreuther Festspielen die gleiche Leistung abzurufen vermag wie Konieczny an diesem Abend der Münchner Opernfestspiele.

Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 7. Juli 2021
Richard Wagner, Der fliegende Holländer

Fotos: W. Hösl © – Ain Anger und Tomasz Konieczny

Musikalische Leitung: Simone Young
Inszenierung: Peter Konwitschny
Daland: Ain Anger
Senta: Anja Kampe
Mary: Tanja Ariane Baumgartner
Erik: Tomislav Mužek
Der Steuermann: Manuel Günther
Der Holländer: Tomasz Konieczny
Bayerisches Staatsorchester
Chor, Extrachor und Statisterie der Bayerischen Staatsoper

von Andreas Schmidt

Den meisten Beifall an diesem großen Abend in der Bayerischen Staatsoper bekommt die Sopranistin Anja Kampe als Senta in Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“. Kein Wunder, sie singt diese Partie im Nationaltheater zu München regelmäßig seit der Premiere am 26. Februar 2006. Vergangenes Jahr debütierte Sie mit dieser Rolle an der Metropolitan Opera in New York City.

Keine Frage, die Bayerische Kammersängerin Anja Kampe singt viele Passagen auf höchstem Niveau, vor allem im mittleren und tieferen Register. Ihr höheres Register überzeugt an diesem Abend nicht. Vor allem bei den höchsten Tönen singt sie viel zu gepresst, eng, mit zu wenig Bruststimme und mit zu viel Druck. Das hört sich bisweilen dann wie Schreien an und überzeugt klassik-begeistert.de nicht. Allein: Die Zuschauer waren überwiegend begeistert, es gab zahlreiche Brava… „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 7. Juli 2021“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 30. JUNI 2021

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Foto: Jonas Kaufmann, W. Hösl ©

DIE MITTWOCH-PRESSE – 30. JUNI 2021

München
„Tristan“ in München: Mit Abstand Begeisterung
Mit großen Ovationen hat das Münchner Premierenpublikum am Dienstag die Neuproduktion von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ als Auftakt der Münchner Opernfestspiele. Gefeiert wurden die Sänger und Kirill Petrenko am Pult des Bayerischen Staatsorchesters, viele Buhs erntete Krzysztof Warlikowski für seine Inszenierung.
http://www.musik-heute.de/22626/tristan-in-muenchen-mit-abstand-begeisterung/

Tristan-Fotoserie
Zu den Fotos

operklosterneuburg
Oper Klosterneuburg: „Wir lassen es krachen“
Filmregisseur Julian Pölsler inszeniert Verdis „Die Macht des Schicksals“, Karina Flores singt die Hauptrolle. Ein Gespräch über Unglücksbringer auf der Bühne, Kriegsszenen, die die Feuerpolizei genehmigen muss, Liebe und Politik.
https://www.diepresse.com/6000759/oper-klosterneuburg-wir-lassen-es-krachen

Kirchstetten
Therme Laa kooperiert mit Oper Kirchstetten
Niederösterreichische Nachrichten

Düseldorf
Oper Düsseldorf plant vorerst bis Ende Oktober
Die neue Spielzeit für Oper und Ballett steht: 180 Vorstellungen in Düsseldorfs Opernhaus, 80 in Duisburg.
https://www.waz.de/kultur/oper-duesseldorf-plant-vorerst-bis-ende-oktober-id232662417.html „DIE MITTWOCH-PRESSE – 30. JUNI 2021“ weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 25. JUNI 2021

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Foto: Jonas Kaufmann und Anna Netrebko, © Instagram

Salzburg
Salzburger Festspiele starten wieder mit einem Fest
59 Programmpunkte finden an 24 Spielorten statt – viele Veranstaltungen mit Platzkarten indoor.
Wiener Zeitung

Ein Tag reiner Freude: Fest zur Festspieleröffnung
59 Programmpunkte an 24 Spielorten am 18. Juli. Viele Indoor-Termine zwischen Landestheater, Mozarteum, Felsenreitschule oder Szene Salzburg. Und hochmotivierte Künstlerinnen und Künstler. „Vom ausnahmsweisen Geschenk wurde das Fest zur Festspieleröffnung zu einer selbstverständlichen Darbietung.“ Das Ziel: „Lust auf mehr.“
http://www.drehpunktkultur.at/index.php/festspiele/15189-ein-tag-reiner-freude

München/ Gärtnerplatztheater
Neue Spielzeit: Sturm, Barockspektakel und Gangster
Die Uraufführung des Balletts „Der Sturm“ nach dem Theaterstück von William Shakespeare am Gärtnerplatz-Theater wird nun mit einjähriger Verspätung im Mai 2022 nachgeholt. Als Grund für die Verschiebung nannte das Theater bei der Vorstellung der neuen Spielzeit am Donnerstag die Corona-Pandemie. Sie hätte die Reisen der norwegischen Choreographin Ina Christel Johannessen erschwert, die das Stück zur Musik von Komponisten wie Georg Friedrich Händel oder Frédéric Chopin inszeniert.
Münchner Abendzeitung

Spielzeit 2021/2022 am Gärtnerplatztheater
Gärtnerplatztheater.at

Antonio Pappano: Wir lassen uns leider von den wenigen Starsängern erpressen“  Bezahlartikel
Sir Antonio Pappano ist ein Operndirigent, dem die Musiker vertrauen. Denn er gibt immer alles. Doch die Qualität sei bedroht, warnt er. Es werde an den Opernhäusern zu viel einfach kopiert, nur weil es anderswo funktioniere. Und das aus einem speziellen Grund.
Die Welt.de

München
Von der Bühne der Bayerischen Staatsoper ins Radio: „Hereinspaziert!“
BR-Klassik.de

Oper geht durch den Magen
Wo man vor und nach den Vorstellungen der Festspiele auf seine kulinarischen Kosten kommt.
Sueddeutsche Zeitung

Das Wichtige hören
Alexander Kluge ist Autor und Philosoph, Filmemacher und Künstler. Für das Nationaltheater hat er die Ausstellung „Sphinx Opera“ konzipiert. Hier schreibt er über die gesellschaftliche Bedeutung der Oper.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/gastbeitrag-das-wichtige-hoeren-1.5330743

Interview mit dem Tenor Pavol Breslik (Podcast)
Am vergangenen Sonntag wurde der Tenor Pavol Breslik auf der Bühne des Münchner Nationaltheaters zum Bayerischen Kammersänger ernannt. Warum die Bayerische Staatsoper wie sein zweites Zuhause ist, das erzählt der Sänger im BR-KLASSIK-Interview
BR-Klassik.de

EM-Gespräch mit Martin Grubinger: „Deutschland spielt zu oft im Viervierteltakt Fußball“
Martin Grubinger ist der beste Schlagzeuger der Welt und glühender Fußball-Fan. In der AZ spricht er über den Rhythmus der Nationen.
Münchner Abendzeitung

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"Lohengrin" an der Wiener Staatsoper: Cornelius Meister treibt Klaus Florian Vogt in göttliche Sphären

Foto: Klaus Florian Vogt als Lohengrin an der Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 19. Juni 2021
Lohengrin, Richard Wagner

von Jürgen Pathy

Besser spät, als nie! Genauso wie diese Kritik zündet der Lohengrin-Dampfer an der Wiener Staatsoper etwas verspätet. Waren das Vorspiel und Teile des 1. Akts noch von Nervosität und Unsicherheit geprägt, brennt „das erste Haus am Ring“ ab dem 2. Akt so richtig. Dafür verantwortlich: Cornelius Meister, der Andreas Homokis Bauernstubeninszenierung in einen wahren Hexenkessel verwandelt. An der Wiener Staatsoper leitet der gebürtige Deutsche die aktuelle Lohengrin-Serie. So viel Wagner roh, so viel Dramatik hat man seit Ádám Fischers Götterdämmerung im April 2018 nicht mehr erlebt. Der ließ es damals genauso gewaltig krachen. Wenn dann neben der enormen Dezibel-Beschallung, die jedoch niemals zu Lasten der Sänger fällt, der Spannungsbogen bis zum Ende hält, schießt das Wagner’sche Narkotikum mit voller Wucht in die Venen. Klangrausch pur!

Der Lohengrin unserer Zeit

An der Wiener Staatsoper steht Meister ein alter Bekannter zur Seite. Bereits 2001, damals noch als Assistent in Erfurt, durfte Cornelius Meister die Geburt des absoluten Lohengrins erleben. Dieser heißt Klaus Florian Vogt. Was der gebürtige Holsteiner und für viele DER Lohengrin unserer Zeit da aufs Parkett zaubert, verdient das höchste Lob. Vogt ist als Schwanenritter zurzeit die unerreichte Nummer 1. Selbst Andreas Schager oder Piotr Beczała, die allesamt hervorragend agieren, können dem Mann mit der Knabenstimme nicht das Wasser reichen.

Doch was ist es genau, das Vogt hier so unerreicht scheinen lässt? Es ist der extreme Kontrast, der vor allem unter Cornelius Meisters Dirigat zum Vorschein tritt. Auf der einen Seite dieser satte, volle Klang des Wiener Staatsopernorchesters, das von Meister bis an seine Grenzen getrieben wird – bei gefühlten 30 Grad im Haus, die dazu führen, dass links und rechts nur alles Erdenkliche als Fächer missbraucht wird, bestimmt keine leichte Aufgabe für diese Edelmusiker. Auf der anderen Seite diese knabenhafte Tenorstimme, die trotz aller Leichtigkeit und Reinheit, beinahe mühelos jegliche Schallwand durchbricht.

Das hat etwas. Das verleiht diesem Märchen, bei dem ein unbekannter Ritter erscheint, der nicht in diese konservative Welt passen will, eine unvergleichbare Authentizität. Immerhin bricht Vogts Stimme genauso die Konventionen, wie man den Lohengrin besetzt. Vogt ist kein jugendlicher Heldentenor, schon gar kein Heldentenor – er ist einfach Vogt! Eine Ausnahmeerscheinung!

Nicht alle Gäste können überzeugen

Ganz und gar nicht mithalten, kann da die Elsa des Abends. Sara Jakubiak hat mehr als nur zu kämpfen. Ob es daran liegt, dass es ihr Debüt an der Wiener Staatsoper ist oder generell an der Partie der Elsa, ist schwer zu beurteilen. Vermutlich eine Mischung aus beidem. Auf jeden Fall mangelt es der Amerikanerin, die an der Yale University ausgebildet wurde, nicht nur an der feinen Klinge, die eine Elsa vor allem gleich zu Beginn haben sollte, sondern auch an der Textverständlichkeit. Erst später, als ihr das Dirigat und die Dramatik der Partitur ein wenig entgegenkommen, blüht die Stimme etwas auf. Da kann die junge Sängerin unter Beweis stellen, dass sie nicht nur in einer Farbe und Lautstärke singen kann. Bleibt zu hoffen, dass sie im Laufe der Serie etwas lockerer wird.

Als Telramund gastiert Johan Reuter. Der dänische Bassbariton zeigt sich von seiner besten Seite. Schwingt nicht nur im Gotteskampf das Messer gekonnt, sondern auch seine Stimme, die im oberen Register einer hellen Farbe gleicht. Mit Tanja Ariane Baumgartner steht eine Ortrud auf der Bühne, die zwar noch an ihrer Bühnenpräsenz arbeiten sollte, stimmlich jedoch wirklich beeindruckt und der Partie entsprechend furchteinflößend wirkt. Kwangchul Youn bleibt als König recht farblos. Ensemblemitglied Adrian Eröd rundet das Märchen perfekt ab.

Jürgen Pathy (klassikpunk.de), 22. Juni 2021, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Wie in Abrahams Schoß: Herbert Blomstedt leitet die Berliner Philharmoniker

Foto: © Monika Rittershaus

Berliner Philharmonie, 10. Juni 2021

Berliner Philharmoniker
Herbert Blomstedt, Musikalische Leitung

Jean Sibelius: 4. Sinfonie op.63
Johannes Brahms: 3. Sinfonie op.90

von Kirsten Liese

Berlin, 10. Juni. Endlich darf auch in der Berliner Philharmonie wieder vor Publikum gespielt werden, wenngleich auch zu sehr strengen Eintrittsbedingungen mit Test- und FFP2-Maskenpflicht während des gesamten Konzerts.

Eigentlich schrecken mich solche Restriktionen ab, aber für den Grandseigneur Herbert Blomstedt, der – man glaubt es kaum – am 11. Juli 94 (!) Jahre alt wird, nehme ich das in Kauf. Und werde dafür mit einem Konzert belohnt, das meine hohen Erwartungen vollends einlöst. „Herbert Blomstedt, Berliner Philharmoniker,
Philharmonie Berlin, 10. Juni 2021“
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DIE FREITAG-PRESSE – 14. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE FREITAG-PRESSE – 14. MAI 2021

Endlich wieder Zuschauer in der Bayerischen Staatsoper, München,
am 13. Mai 2021. Foto: Klaus Billand ©.

München/ Bayerische Staatsoper
Livestream aus dem Nationaltheater: Richard Wagner, Die Walküre. Drei Mal Bravo für die Sänger!
„Oper auf diesem Niveau kann man leider nicht alle Tage haben.“
Für das erste Konzert während der Pandemie vor reduziertem Publikum wählte die Bayerische Staatsoper den ersten Akt der „Walküre“ von Richard Wagner, der nicht selten in dieser Form separat aufgeführt wird. Es ist wohl der genialste Opernakt der gesamten Tetralogie. Das Zusammenspiel der drei Protagonisten kann – wie an diesem Abend – ein ungeheures Spannungsfeld erzeugen. Das Haus hatte dafür eine Traumbesetzung aufgeboten, die auch hielt, was die Papierform versprach. Schon der Auftrittsapplaus für Orchester und Solisten ließ erahnen, wie sehr das Publikum ausgehungert nach Live-Musik war. Alle drei Sänger verfügen über reiche stimmliche Mittel, der Abend hätte also durchaus zu einer sehr lauten Veranstaltung werden können. Der Dirigent Asher Fisch und die Sänger wählten aber einen ganz anderen Weg: Man ließ die Spannung sich langsam entwickeln, das Zwiegespräch des Zwillingspaares war anfangs noch von Scheu und Zurückhaltung geprägt, was große Steigerungsmomente ermöglichte. Offenbar hatte man sich zu einer sehr lyrischen Version verabredet, was dem Stück die oft vermisste Intimität bewahrte.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Bayreuth ohne Musikdirektor
Die Nicht-Verlängerung des Chefdirigenten-Vertrags von Christian Thielemann in Dresden sorgt für jede Menge Schlagzeilen, während sein Musikdirektorposten in Bayreuth fast unbemerkt stillgelegt wurde.
https://rwv-bamberg.de/2021/05/bayreuth-ohne-musikdirektor/

Über sämtliche Köpfe hinweg: Christian Thielemanns Vertrag in Dresden nicht verlängert
„Es ist schade um die Menschen“, schrieb August Strindberg in seinem „Traumspiel“, ein Satz aktueller denn je, dies auch im Hinblick auf die jüngsten Geschehnisse im Dresdner Musikleben: Über das Orchester hinweg entscheidet eine Kulturministerin den Vertrag seines Chefdirigenten auslaufen zu lassen. Es geht dabei nicht um irgendwen, sondern einen der genialsten Dirigenten unserer Zeit. Bis zur Verbannung aus der Semperoper wegen Corona-Restriktionen reiste das Publikum aus allen Himmelsrichtungen an, um Christian Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle zu erleben.
Ein Kommentar von Kirsten Liese
https://klassik-begeistert.de/christian-thielemann-kommentar-klassik-begeistert-de/

Österreich
Veronica Kaup-Hasler: „Philharmoniker-Impfung war unglücklich“
Interview Video
Die Wiener SPÖ-Kulturstadträtin über die kommenden Kulturöffnungen, das Karl-Lueger-Denkmal und die umstrittene Impf-Vorreihung der Philharmoniker
Der Standard.at

Rising Stars 6: Felix Klieser, Horn – er hatte keine Chance, doch er nutzte sie
Es dürfte vor acht Jahren gewesen sein, als mir bei der Zeitungslektüre das Bild eines jungen Mannes ins Auge sprang, der in ein Horn blies und dabei die Ventile mit den Füßen betätigte. Schnell stellte sich heraus, dass das kein Jux war, sondern der Karrierestart eines sehr außergewöhnlichen, damals 22-jährigen Künstlers. Videos in YouTube bewiesen, wie makellos schön er auf dem heiklen Instrument spielt, obwohl er ohne Arme auf die Welt gekommen ist.
Lorenz Kerscher präsentiert die Rising Stars der Klassik
Klassik-begeistert.de

Wien/ Staaatsoper
Petra Bohuslav: „Die Magie hat mich gepackt“
Ex-Landesrätin Petra Bohuslav (55) über ihren Wechsel in die Staatsoper, die Herausforderungen der Krise, die kritisierten Maßnahmen und warum ihr die Politik nicht fehlt.
Niederösterreichische Nachrichten

St. Pölten
Yutaka Sado: Ein Stardirigent wird 60
Yutaka Sado ist einer der international bekanntesten japanischen Dirigenten. Seit 2015 ist er der Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich. Am Donnerstag feiert der Maestro seinen 60. Geburtstag.
https://noe.orf.at/stories/3103367/

Bregenz
„Wir haben in Bregenz den besten Sound der Welt“
Michael Diem, der kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele, hofft vor allem eines: dass heuer nach dem Coronajahr 2020 wieder ein Normalbetrieb möglich ist.
https://www.krone.at/2412934

Hannover / Mannheim
So wird es dann nicht mehr sein
Das Streaming wird allmählich selbständig, wie große Oper aus Hannover und Mannheim dokumentiert
https://www.fr.de/kultur/musik/so-wird-es-dann-nicht-mehr-sein-90575510.html

Kiel
In Kiel wird wieder gespielt: Gorillas und Spitzentanz
https://www.sueddeutsche.de/kultur/corona-pandemie-theater-oeffnung-kiel-modellprojekt-1.5292944 „DIE FREITAG-PRESSE – 14. MAI 2021“ weiterlesen