Drei Weltklassesänger zeigen Wotan in Wien, wie Wagner wirklich geht

Lieber John Lundgren, ich weiß, Sie können großartig singen: Bitte, bitte geben Sie alles, wenn Sie auf dem grünen Hügel einen Gott singen dürfen. Singen Sie bitte wie ein Gott und nicht wie ein Sänger, der sich in der  (noch) wichtigsten Staatsoper der Welt zwei Abende lang zu schonen scheint…

Wiener Staatsoper, 22. Mai 2022
Richard Wagner, Die Walküre

Foto: Lise Davidsen © James Hole

von Andreas Schmidt

Drei Weltklasse-Sänger haben einem Wotan in Wien gezeigt, wie Wagner wirklich geht. Auch am zweiten Tag als Wotan blieb der schwedische Bassbariton John Lundgren in weiten Teilen blass und stellenweise schwach: in einer der packendsten Rollen der Opernweltliteratur – als Wotan in der „Walküre“. Bekam er am Vortag noch etwa 100 Buhrufe, waren es an diesem Abend etwa 20.

Es ist einfach zu wenig, wenn ein Wotan nur einmal!, in den letzten Sekunden des fast vierstündigen Werkes, seinen „Gesangsmotor“ RICHTIG anschmeißt:

Es war dies während seiner letzten Gesangsworte im Fortissimo:

Wer meines Speeres
Spitze fürchtet,
durchschreite das Feuer nie!

Da sang der Schwede um sein Leben, wunderschön, kraftvoll, sinnlich, göttlich – wie ein Wotan. Oh, welch kostbare Sekunden. „Richard Wagner, Die Walküre
Wiener Staatsoper, 22. Mai 2022“
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Wotan John Lundgren schwächelt in Wien und soll die Partie in Bayreuth singen – es gibt eine Lösung

Zum Wohle Bayreuths wäre es dienlich, Tomasz Konieczny sänge den Wotan und John Lundgren den Holländer – den hat er ja bereits vergangenes Jahr gesungen, und er kann sich ja verbessern. An Koniecznys Wotan kommt Lundgren nicht ansatzweise vorbei.

Wiener Staatsoper, 21. Mai 2022
Richard Wagner, Das Rheingold

Foto: John Lundgren, © Moklos Szabo

von Andreas Schmidt

Der Wotan an diesem Rheingold-Abend im renommiertesten Opernhaus der Welt ist der Schwede John Otto Lundgren, 53. Er kam als letzter Sänger nach der Vorstellung vor den Vorhang – und bekam nur sehr, sehr ! dezent-höflichen Applaus. Dafür laute Buh-Rufe von mindestens 100 Zuschauern. Leider zu Recht.

Lundgren ist zweifelsohne ein guter Sänger mit vielen Stimmfacetten. Aber er ist kein Wotan. Ihm fehlt das Göttliche, das Machtbesessene, das Abgrund-Tiefe. Schon als Holländer war er in Bayreuth, dem wunderbaren Mekka für Wagner-Kunst, 2021 eine klare Fehlbesetzung.

Seine Stimme ist für einen Wotan viel zu dünn. Sicher: Lundgren singt ohne Fehler, trifft alle Töne perfekt, aber etwas Besonderes, etwas Magisches geht nicht von ihm aus.

Sorry, lieber John Lundgren: Sie sind kein Wotan. „Richard Wagner, Das Rheingold
Wiener Staatsoper, 21. Mai 2022“
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Blutbad an der Wiener Staatsoper: Tristan versinkt nicht nur im Wasser

Martina Serafin, Andreas Schager  © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 1. Mai 2022

Richard Wagner
Tristan und Isolde

Philippe Jordan Musikalische Leitung
Calixto Bieito Inszenierung

 

von Jürgen Pathy

Muss man den Tristan überhaupt inszenieren? Eine Frage, die Marcel Reich-Ranicki mal provokativ in den Raum geworfen hatte. In Wien fiele die Antwort ziemlich eindeutig aus: Nachdem das Premierenpublikum noch lautstark seinen Unmut verkündet hatte, haben sich die Wogen mittlerweile allerdings geglättet. Immerhin war Regisseur Calixto Bieito Sonntagabend nicht mehr anwesend. Da lief bereits die letzte Vorstellung dieser Serie – und der Spanier war vermutlich längst schon über alle Berge. Nächstes Jahr gibt es ein Wiedersehen, zumindest mit seiner Inszenierung, dann mit Nina Stemme als Isolde.

Philosophisches Gemetzel À la Stephen King

Calixto Bieito ist bekannt dafür, dass seine subversiven Inszenierungen nicht immer auf Anklang stoßen. Als Hassfigur konservativer Kulturfreunde hat er sich einen Namen gemacht. Nackte, Rotlichtmilieu und rohe Gewalt. All das sind Mittel, zu denen der 58-jährige als „Skandalregisseur“ gebrandmarkte Spanier regelmäßig greift. In Wien veranstaltet Bieito ein Blutbad. Harakiri oder Seppuku würden es die Japaner nennen. Den Suizid, durch den die Samurai ihre Ehre wiederherstellen konnten. Bei Tristan ist es eher die pure Verzweiflung, die ihn in den Tod treibt. Nichts für schwache Nerven.

„Richard Wagner, Tristan und Isolde,
Wiener Staatsoper, 1. Mai 2022“
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„Der Mensch ist ein Abgrund“ – Die Wozzeck-Neuinszenierung an der Wiener Staatsoper zeichnet ein Sittenbild toxischer Männlichkeit

Foto: (c)  M. Pöhn 

Wiener Staatsoper, 27. März 2022

Alban Berg: Wozzeck, Oper in drei Akten (15 Szenen)

Philippe Jordan, Musikalische Leitung
Simon Stone, Inszenierung
Bob Cousins, Bühne
Alice Babidge, Fauve Ryckebusch, Kostüme
James Farncombe, Licht

Christian Gerhaher, Wozzeck
Anja Kampe, Marie
Sean Panikkar, Tambourmajor
Jörg Schneider, Hauptmann
Dmitry Belosselskiy, Doktor
Josh Lovell, Andres
Peter Kellner, 1. Handwerksbursch
Stefan Astakhov, 2. Handwerksbursch
Thomas Ebenstein, Narr
Christina Bock, Margret
Dimiter Paunov, Mariens Knabe
Soldat, Wirt, Won Cheol Song

Orchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper
Bühnenorchester der Wiener Staatsoper

Kinder der Opernschule der Wiener Staatsoper
Komparserie der Wiener Staatsoper

von Julia Lenart

Mit seiner Inszenierung an der Wiener Staatsoper holt Simon Stone den Wozzeck ins Wien des 21. Jahrhunderts. Zwischen Arbeitsamt, Würstelstand und Fitnessstudio zeichnen sich menschliche Abgründe ab. Die Geschichte wird zu einer Studie verhängnisvoller Machtverhältnisse und toxischer Männlichkeit, vor deren Hintergrund sich dem Zuseher die Aktualität des beinahe zweihundert Jahre alten Stoffes schmerzhaft offenbart.

Stone nimmt die Zuseherinnen und Zuseher mit auf eine Karussellfahrt des Wahnsinns. Auf der sich beinahe ständig drehenden Bühne wechseln die Schauplätze wie in einem Rausch: Vom Arbeitsamt taumelt Wozzeck in Maries Wohnung, von einem Zimmer ins nächste, weiter in die Ordination des Doktors. Unaufhaltsam stolpert er von einer Demütigung in die nächste. Es wirkt wie eine nicht enden wollende Spirale, ein Strudel, in dem die Charaktere gefangen sind, und in den auch das Publikum hineingezogen wird. Man verfolgt Marie vom Würstelstand in ihre Wohnung, Wozzeck von Fitnessstudio über das Wirtshaus in den Wald. Die Bühne gleicht einer sich stets weiterdrehenden Welt, an deren Ecken immer neue Abgründe lauern.

„Alban Berg, Wozzeck, Oper in drei Akten (15 Szenen),
Wiener Staatsoper, 27. März 2022“
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Pene Pati – Pavarottis Stimme lebt

Foto: Diana Damrau und Pene Pati © Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 22. Februar 2022
Gaetano Donizetti, Anna Bolena

von Jürgen Pathy

Pavarotti ist zurück. Zumindest könnte man das meinen, würde man die Augen schließen und nur zuhören. Dessen waren sich viele einig, die am Dienstagabend geduldig vor dem Künstlerausgang der Wiener Staatsoper warteten, um einige Autogramme zu erhaschen. Dabei war es gar nicht Pene Pati, dessen Timbre dermaßen an den unsterblichen Luciano Pavarotti erinnert, sondern Diana Damrau, weswegen die meisten ins bedeutendste Opernhaus der Welt gepilgert waren. Beinahe allerdings, hätte der junge Samoaner der ultimativen „Königin der Nacht“ die Show gestohlen.

Mad Scene À la carte von Diana Damrau

Dass dies letztendlich doch nicht geschah, hat vor allem zwei Gründe. Erstens, weil die enorme sängerische Vielfalt, mit der die Damrau alle Gefühlsregungen von Liebe bis hin zum Wahnsinn darzustellen vermochte, eine enorme Steigerung widerfuhr. Und zweites, weil man sich kaum vorstellen kann, dass ihr in puncto schauspielerischer Gestaltung, auch nur irgendjemand das Wasser reichen könnte. Kaum zu glauben, dass man hier noch etwas draufpacken könnte. Einige Zuschauer meinten, das wäre bei einer der vorhergehenden Vorstellungen nämlich gar der Fall gewesen.

Seit 12. Februar gastierte die zweifache Mutter und weltweit führende dramatische Koloratursopranistin in der Titelpartie von „Anna Bolena“ an der Wiener Staatsoper.

„Gaetano Donizetti, Anna Bolena,
Wiener Staatsoper, 22. Februar 2022“
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Die tote Stadt – ein gefährlicher Tagtraum geht in einen langen Nachttraum über

Foto: © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper,  11. Februar 2022

Erich Wolfgang Korngold „Die tote Stadt“

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wie sollen wir einen Abend beschreiben, an dem uns bewusst wurde, dass wir keine mehr berührende und eindrucksvollere Oper kennen als dieses Werk von Erich Wolfgang Korngold, aber die totale gesangliche Erfüllung ein Traum blieb?

Unser Gedächtnis wird auf die Probe gestellt. Viele neue, ungewohnt auszusprechende Namen erscheinen in der Opernwelt. Mit SängerInnen aus dem Baltikum haben wir schon gute Erfahrungen gesammelt. Die litauische Sopranistin Vida Miknevičiūtė hatte als Marietta schon einen sehr temperamentvollen ersten Auftritt. Weder hier in Wien, noch an der New York City Opera, noch an der DOB und dem Gran Teatro La Fenice haben wir eine so dramatische Marietta gehört, was allerdings auf Kosten des Wohlklangs und der lyrischen Seiten ging. Wir gewinnen den Eindruck, dass diese Partie den US-Amerikanerinnen besonders lag. „Erich Wolfgang Korngold „Die tote Stadt“,
Wiener Staatsoper,  11. Februar 2022“
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Als Kammersänger singt es sich leichter – Jonas Kaufmann als Peter Grimes

KS Jonas Kaufmann, Ehrenmitglied Simone Young, KS Bryn Terfel © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 2. Februar 2022
Benjamin Britten, Peter Grimes

Kammersänger. Ein Titel, der anscheinend Flügel verleiht. Immerhin zähle man in Österreich bekanntlich nichts, solange man keinen hat. Darüber scherzte ein sichtlich gut gelaunter Jonas Kaufmann, nachdem er Mittwochabend an der Wiener Staatsoper auf offener Bühne geehrt wurde. Zuvor hatte er ebenso überzeugt.

von Jürgen Pathy

Peter Grimes ist die Geschichte eines Sündenbocks, der schnell einmal gefunden wird. Vor allem in einem kleinen Dorf, wo der Antiheld sein Dasein als Fischer fristet. Eine Gesellschaftskritik, mit der Benjamin Britten sich den Frust von der Seele komponierte. Britten, selbst Bewohner einer britischen Kleinstadt, kannte das Los nur zu gut. Als Pazifist, Wehrdienstverweigerer und Homosexueller war Britten ein Einzelgänger. Aus diesem Leid entstand mitten in den Wirren des 2. Weltkriegs dieses Meisterwerk, das 1945 in London zur Uraufführung gelangte. „Benjamin Britten, Peter Grimes, Jonas Kaufmann, Lise Davidsen, Bryn Terfel,
Wiener Staatsoper, 2. Februar 2022“
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Diese Aufführung mit hervorragender Besetzung gibt keinerlei Anlass zur Klage!

Anna Goryachova (Angelina) und Lawrence Brownlee (Ramiro). Alle Fotos: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 13. Januar 2022

Gioachino Rossini, LA CENERENTOLA
48. Aufführung in dieser Inszenierung

von Manfred A. Schmid (onlinemerker.com)

Ein Märchen als Traum? Warum nicht. Sven Eric Bechtolfs in den 50er Jahren im Minikönigreich Il Sogno (Der Traum) angesiedelte Inszenierung der Rossini-Oper ist zunächst vor allem eines: grell-bunt und schrill, kann aber immer wieder mit humorvollen Gags aufwarten, die das Publikum überraschen und zum Lachen reizen. Vor allem aber steht sie nie der simplen, dennoch durchaus effektvollen Handlung im Wege. Bechtolfs Personenführung ist immer nachvollziehbar und bietet den handelnden Akteuren genügend Spielraum zur Entfaltung ihrer stimmlichen und darstellerischen Fähigkeiten. Und diese sind in diesem Dramma giocoso – eigentlich eine Opera semiseria und ein Juwel des Belcanto – besonders gefragt. Eines gleich vorweg: Diese Aufführung in dieser Besetzung gibt keinerlei Anlass zur Klage!

Damit gleich zu den beiden Rollendebüts dieses Opernabends: Johanna Kedzior und Patricia Nolz – Hausbesetzungen, die als Clorinda und Tisbe zum Einsatz kommen – machen ihre Sache ausgezeichnet. Stimmlich harmoniert die aus dem Opernstudio kommende Sopranistin Kedzior wunderbar mit der Mezzosopranistin Nolz, und lustvoll verkörpern beide die eitlen, verwöhnten, blasierten, etwas dümmlich-naiv daherkommenden Stiefschwestern von Aschenbrödel. Ihre Mitwirkung im grandiosen Sextett „Siete voi? / Voi prence siete?“ – „Questo è un nodo avviluppato“, in dem sie ihrer Verwunderung über den unerwarteten Aufstieg ihrer Schwester – schnatternden Gänschen gleich – Ausdruck verleihen, ist tatsächlich zwerchfellerschütternd. In Gesang, Mimik und Gestik geradezu unübertrefflich. „Gioachino Rossini, LA CENERENTOLA,
Wiener Staatsoper, 13. Januar 2022“
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Philippe Jordan prägt Wiens neuen „Don Giovanni"

Foto: © Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 13. Dezember 2021
Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni

von Jürgen Pathy

So viel Jordan hat man an der Wiener Staatsoper bislang kaum erlebt. Der Schweizer, der seit letzter Saison als Musikdirektor an der Wiener Staatsoper schaltet und waltet, entstaubt Mozarts „Don Giovanni“ vollkommen. Derart tragende Piani hat man bei Mozart schon lange nicht mehr gehört. Dabei schöpft Philippe Jordan aus dem Vollen. Obwohl einige Hundert Meter entfernt, die Wiener Philharmoniker zeitgleich im Musikverein unter Kirill Petrenko spielen, hat man sich im Graben der Wiener Staatsoper nicht lumpen lassen. Neben Konzertmeister Volkhard Steude, Ex-Vorstand Daniel Großbauer und Beau Daniel Ottensamer geben hier alle ordentlich Stoff.

Elan und Feuer aus dem Orchestergraben

Dass dabei möglicherweise zu wenig dynamisch differenziert wird, kann gut sein. Jordan versucht es zumindest. So tiefe Hocken ist man eigentlich nur von Thielemann gewohnt. Philippe Jordan kann es ebenfalls. Setzt dabei noch einiges drauf. Wer denkt, die rund zweieinhalb Stunden Mozart könnten langatmig werden, dem sei die Philippe-Jordan-Show empfohlen. Ganz klassisch gekleidet im schwarzen Frack samt Lackschuhwerk, biegt und wendet sich der schlanke Schweizer vor seinem Hammerklavier als gäb’s kein Morgen. „Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni,
Wiener Staatsoper, 13. Dezember 2021“
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Barrie Koskys „Don Giovanni“ in Wien: So viel Da Ponte gab es noch nie

Der große Gewinner des Abends ist aber Mozarts genialer Librettist Lorenzo Da Ponte. Nichts lenkt in dieser Aufführung von seinem klugen, vielschichtigen Text ab, der ersetzt jeglichen Schnickschnack, mit dem heutige Regisseure oft punkten wollen. Back tot he roots scheint Koskys Devise gewesen zu sein, und das Ergebnis gibt ihm recht.

Foto: Philippe Sly und Kyle Ketelsen in »Don Giovanni« © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wolfgang Amadeus  Mozart
Don Giovanni

Kyle Ketelsen: Don Giovanni
Ain Anger: Commendatore
Hanna-Elisabeth Müller: Donna Anna
Stanislas de Barbeyrac: Don Ottavio
Kate Lindsey: Donna Elvira
Philippe Sly: Leporello
Patricia Nolz: Zerlina
Peter Kellner: Masetto

Wiener Staatsoper Chor und Orchester
Philippe Jordan Dirigent

Barrie Kosky  Regie

Wiener Staatsoper, 5. Dezember livestream (PREMIERE)

von Peter Sommeregger

Die ersten Minuten ist man etwas irritiert: eine leere Bühne, der Boden aus zerklüfteten Felsen, die Darsteller in Alltagskleidung. Relativ schnell wird aber klar, was Barrie Koskys Konzept ist: er vertraut dem genialen Librettisten Lorenzo Da Ponte und setzt dessen Libretto buchstäblich Wort für Wort um. Damit besinnt er sich auf die ursprüngliche Tugend des Regiehandwerks, nämlich das zu inszenierende Stück vom Text her zu begreifen und sichtbar zu machen. Wer den Text ernst nimmt, braucht weder Plüsch noch Samt, auch nicht hässliche Verfremdung und Umdeutung.

Zurück zur Quelle, das ist Koskys Botschaft dieses Abends, und die Rechnung geht auf. „Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Inszenierung Barrie Kosky,
Wiener Staatsoper, 5. Dezember livestream,(PREMIERE)“
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