"La Traviata“ berührt das Publikum an der Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper
, 1. Juni 2018
Giuseppe Verdi, La traviata

 von Charles E. Ritterband

Vor allem war es Placido Domingo – nun seit längerem im Bariton-Fach –, der am Freitag die mit Weltstars bekanntlich verwöhnten Wiener Opern-Aficionados die Abendkasse der Staatsoper belagern ließen. Wer das Glück hatte, noch ein Ticket zu erringen (oder den Vorausblick, sich rechtzeitig eines zu besorgen), kam in den Genuss einer außergewöhnlichen „Traviata“. „Giuseppe Verdi, La Traviata,
Wiener Staatsoper“
weiterlesen

"Capriccio" in Wien: Camilla Nylunds Gesang schwebt im Saal wie eine goldene Windung

Foto: (c) Michael Pöhn
Wiener Staatsoper
, 24. Mai 2018
Richard Strauss, Capriccio
Michael Boder, Dirigent
Marco Arturo Marelli, Inszenierung/Bühne
Camilla Nylund, Gräfin
Markus Eiche, Graf
Wolfgang Bankl, La Roche
Michael Schade, Flamand
Adrian Eröd, Olivier

von Yehya Alazem

„Capriccio“ wurde von den beiden Schöpfern des Werks, dem Komponisten Richard Strauss und seinem Librettisten Clemens Krauss, als „Ein Konversationsstück für Musik in einem Akt“ beschrieben. Es war die letzte Oper von Richard Strauss und feierte ihre Uraufführung in München 1942 während des Zweiten Weltkriegs. „Richard Strauss, Capriccio, weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 25. MAI 2018

Foto: Michael Pöhn (c) / Wiener Staatsoper
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die FREITAG-PRESSE – 25. MAI 2018

Wiener Staatsballett: Fünf Premieren in nächster Saison
Das Wiener Staatsballett hat am Donnerstag ein dichtes Programm für die Saison 2018/19 vorgestellt. Über 90 Vorstellungen stehen an, darunter fünf Premieren. Die Zukunft von Direktor Manuel Legris ist unterdessen noch offen.
http://wien.orf.at/news/stories/2914674/

Innovativ trifft traditionell. Das Staatsballett zeigt 2018/19 wieder fünf Premieren
Wiener Zeitung

Legris‘ Pläne fürs Staatsballett und seine Zukunft
Für 2018/19 choreografiert der Ballettchef an der Staatsoper „Sylvia“
Die Presse „Die FREITAG-PRESSE – 25. MAI 2018“ weiterlesen

Samson, Dalila und eine Badewanne – grandios gescheiterte Neuinszenierung in Wien

Foto: Michael Pöhn (c)
WIENER STAATSOPER, 12. Mai 2018
Camille Saint-Saëns: SAMSON ET DALILA

Ein Rückblick von Charles E. Ritterband

Es hätte ein Glanzlicht der Saison im Haus am Ring werden können – mit Weltstars: Als Dalila debütierte die unvergleichliche Mezzosopranistin Elina Garanca und als ebenbürtiger Partner stand ihr Roberto Alagna als der von ihr verratene Geliebte gegenüber. Es hätte alles so schön sein können. War es aber nicht. „Camille Saint-Saëns, SAMSON ET DALILA, Elina Garanca,
Wiener Staatsoper“
weiterlesen

Elina Garanca glänzt in der Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
SAMSON ET DALILA – PREMIERE
WIENER STAATSOPER, 12. Mai 2018

von Heinrich Schramm-Schiessl (www.onlinemerker.com)

Camille Saint-Saens Oper ist ein absolutes Stiefkind in der Wiener Operngeschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen Opern tauchte sie erst 30 Jahre nach der Uraufführung (1877), nämlich 1907 erstmals im Spielplan der damaligen Hofoper auf. Besonders gefragt war das Werk allerdings nicht, denn bis 1936 gab es gerade einmal 30 Aufführungen. Dann verschwand die Oper vom Spielplan und – sieht man von einer konzertanten Aufführung 1972 im Konzerthaus (mit Christa Ludwig und Ludovic Spiess) ab – gab es erst in der Direktion von Claus Helmut Drese im Dezember 1990 eine Neuinszenierung durch Götz Friedrich unter Georges Pretre mit Agnes Baltsa und Placido Domingo. Diese Produktion stand dann bis 1994 am Spielplan und brachte es gerade einmal auf 14 Vorstellungen. Danach wurde die Produktion von Direktor Holender, dem grossen Einsparer, mit der Begründung, der Auf- und Abbau sei zu kompliziert und zeitaufwendig, vom Spielplan genommen.

Dabei ist das eigentlich unverständlich, denn das Werk ist das, was man eine „Sängeroper“ nennt. Damit meine ich, dass es zwei ungemein attraktive Partien hat und man es so über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Sängern immer wieder präsentieren kann. Manche mag eine gewisse Oratorienhaftigkeit, speziell im ersten Akt, stören, aber dafür wird man mit wunderbar schwelgerischen, teilweise orientalisch angehauchten Melodien, effektvollen Chören, herrlichen Arien und der ungemein berührenden Soloszene des Samson im ersten Bild des dritten Aktes entschädigt. Inhaltlich ist das Werk duchaus aktuell, denn es spielt, zumindest laut Libretto, in einer Gegend – nämlich Gaza – die heute als einer der Hotspots der intenationalen Konflikte gilt und erzählt vom Freiheitskampf des Volkes Israel.

Nun gibt es also nach fast einem Viertejahrhundert wieder einen „Samson“ an der Staatsoper und musikalisch kann man mit dieser Produktion nahezu voll zufrieden sein, auch wenn es natürlich in erster Linie der Abend der Elina Garanca war. Ich gebe ehrlich zu, dass ich diése Sängerin seit meiner ersten Begegnung mit ihr am Beginn ihrer Karriere ungemein schätze und sehr froh darüber bin, dass der nunmehr vollzogene Fachwechsel so gut gelungen ist. Ihr Timbre wird immer samtener und dessen unbeschadet hat sie mittlerweile auch eine ansehnliche Durchschlagskraft entwickelt. Dank ihrer hervorragenden Technik singt sie alle Passagen nahezu mühelos und gestaltet dabei die Rolle ungemein überzeugend. Ihre drei Solostellen waren unzweifelhaft der Höhepunkt des Abends. Ihre von manchen immer etwas kühl empfundene Ausstrahlung passt zu dieser Rolle. Vielleicht begehrt sie Samson, aber lieben tut sie ihn sicher nicht, denn all ihre Verführung ist in erster Linie Mittel zum Zweck.

Der Samson Roberto Alagna ist – wie schon die „Otello“-Serie vor einigen Wochen gezeigt hat – derzeit in einer äußerst guten Verfassung. Natürlich ist die Stimme nicht schöner geworden, aber in diesen dramatischen Rollen kann er sie gekonnt einsetzen und tut dies stellenweise sehr effektvoll. Die extremen Höhen sind zwar immer eine gewisse Zitterpartie, aber mit Ausnahme des Schlusstons im Finale gelingen sie doch recht gut. Ansonsten gestaltet er die Rolle ungemein intensiv und zeigt gute Bühnenpräsenz. Dritter im Bundes ist Carlos Alvarez als Oberpriester. Alvarez gehört heute zu jenen Sängern, die eine sichere Bank sind. Er verfügt zwar über keine aussergewöhnliche Stimme aber er singt immer sicher und verlässlich. Darstellerisch würde man ihm etwas mehr Intensität wünschen. Dan Paul Dumitrescu singt die Tröstungen und Mahnungen des alten Hebräers mit angenehm sonorer Stimme.

Marco Armiliato hat das Orchester wieder hervorragend einstudiert, allerdings klang vieles etwas zu sehr zupackend, da fehlte mir etwas der französische Klang. Der von Thomas Lang einstudierte Chor, der in diesem Werk ja eine relativ große Aufgabe hat, klang ausgezeichnet.

Kommen wir nun zum weniger erfreulichen Teil des Abends, der Inszenierung. Alexandra Liedtke hat im Interview mit dem Online-Merker viel Gescheites gesagt, aber nicht wirklich viel davon umgesetzt. Eine wirkliche Personenführung war weder bei den Solisten und schon gar nicht beim Chor zu erkennen. Allerdings gab es auch keine besonders auffallenden Merkwürdigkeiten, obwohl der Kanon der zeitaktuellen Regie, speziell im Bühnenbild von Raimund Orfeo Vogt, teilweise heruntergebetet wurde, besonders im zweiten Akt. Da bestand das Bühnenbild – ach wie originell – aus einem schon sattsam bekannten schwarzen Kubus, der am Beginn bei der Soloszene der Dalila und ihrer Szene mit dem Oberpriester nur kleine Öffnungen freigab, ehe er sich dann zu einem über die Achse aufgerissenen Raum mit grauen Wänden und hohen Türen – auch nicht gerade neu – öffnet. Inmitten dieses Raumes, der gar nicht den Eindruck eines Badezimmers macht, steht dann eine Badewanne und ich werde das Gefühl nicht los, dass Badewannen in Zukunft die unseligen Spitalsbetten ersetzen werden. Das Bühnenbild des ersten und dritten Aktes ist dann, sieht man einmal von den Plastik-Stahlrohrsesseln ab, durchaus akzeptabel, auch wenn man den schwarzen Rundhorizont mit Projektionen etwas lebendiger hätte machen können. Ärgerlich allerdings die erste Szene des dritten Aktes, in der Samson nur orientierungslos umherläuft und nicht das Mühlrad betätigt, obwohl diese Tätigkeit klar aus der Musik zu erkennen ist. Die beiden Ballette (Choreographie: Lukas Gaudernak) waren eher gymnastische Freiübungen. Die Kostüme von Su Bühler waren mehr oder weniger heutig und daher fad.

Am Ende wusste das Publikum nicht wirklich, was es mit dieser Aufführung anfangen soll, denn erst bei den Einzelverbeugungen kam Jubel auf, wobei das Regieteam massive Buh-Rufe einstecken musste.

klassik-begeistert.de, 13. Mai 2018

„SAMSON ET DALILA, Elina Garanca, Roberto Alagna
WIENER STAATSOPER“
weiterlesen

ANDREA CHÉNIER an der Wiener Staatsoper: Den Jubel des Publikums hart errungen

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper, 
26. April 2018
Umberto Giordano, Andrea Chénier

I. Andrea Chénier — nach Dantons Tod ein weiterer wichtiger Abend im Haus am Ring mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann als Maddalena di Coigny und Chénier. Und Roberto Frontali, der als Carlo Gérard den stärksten Eindruck hinterläßt.
II. Mit dem Libretto von Andrea Chénier bewies Luigi Illica erneut seine Größe. Die Bestürzung der Gäste im Haus di Coigny über die Nachricht vom Fall der Statue Henri IIII. — knapper läßt sich die Absurdität der Zeit kaum beschreiben. Der Kunstgriff des Librettisten, Chéniers letztes Gedicht »Comme un dernier rayon« (in der Oper »Come un bel dì di maggio«) dem Tenor als Abschied von der Welt in die Kehle zu legen: genial. Giordanos Idee, im zweiten Akt in die große Scene Gérard — Incroyable — Chor (»Ecco laggiù Gérard!«) die Marseillaise einzuweben, ohne daß diese Melodie sich zu stark in den Vordergrund drängt: ebenfalls genial.

Bitte Weiterlesen:

WIEN/ Staatsoper: ANDREA CHÉNIER

Anna Netrebko und Elina Garanca singen 2019 in der Wiener Staatsoper

Foto: Wiener Staatsoper / M. Pöhn (c)
Wiener Staatsoper,
19. April 2018
Programmpräsentation zur Spielzeit 2018/19

Von Jürgen Pathy

Die gesamte Spielzeit wird überstrahlt von den Feierlichkeiten zum 150. Jahrestag der Eröffnung des traditionsreichen Hauses am Ring. An diesem denkwürdigen Jubiläumstag, am 25. Mai 2019, erstrahlt die Wiener Staatsoper im neuen Glanz der „Frau ohne Schatten“ (Richard Strauss). In dieser von Vincent Huguet inszenierten Premiere versammeln sich klingende Namen: Kammersänger Stephen Gould (Der Kaiser), Camilla Nylund (Kaiserin), Evelyn Herlitzius (Amne) und Kammersängerin Nina Stemme (Färberin) – am Pult stehen wird kein Geringerer als Kapellmeister Christian Thielemann, 59. „Wiener Staatsoper, Programmpräsentation zur Spielzeit 2018/19,
Wiener Staatsoper“
weiterlesen

Trotz fehlender Orchesterproben ist Ádám Fischer ein eindrucksvoller „Ring" zu verdanken

Foto: M. Pöhn (c)
Wiener Staatsoper,
15. April 2018
Richard Wagner, Die Götterdämmerung

Ádám Fischer, Dirigent
Sven-Eric Bechtolf, Regie

Stephen Gould, Siegfried
Albert Pesendorfer, Hagen
Iréne Theorin, Brünnhilde
Tomasz Konieczny, Gunther
Martin Winkler, Alberich
Anna Gabler, Gutrune
Nora Gubisch, Waltraute
Monika Bohinec, Erste Norn
Stephanie Houtzeel, Zweite Norn
Caroline Wenborne, Dritte Norn
Ileana Tonca, Woglinde
Stephanie Houtzeel, Wellgunde
Bongiwe Nakani, Flosshilde

von Jürgen Pathy

„Dein Brief, mein herrlicher Freund, hat mich hocherfreut. Du bist auf einem außerordentlichen Wege zu einem außerordentlich großen Ziele gelangt… mache Dich nur heran und arbeite ganz rücksichtslos an Deinem Werke“!

Mit diesen vitalisierenden Worten seines Freundes, Gönners und späteren Schwiegervaters Franz Liszt empfängt der im Schweizer Exil lebende, steckbrieflich gesuchte, von Geldnöten geplagte Richard Wagner Ende des Jahres 1851 den nötigen Zuspruch, um sich mit voller Schaffenskraft in sein epochales Meisterwerk zu stürzen: den Ring des Nibelungen. „Richard Wagner, Die Götterdämmerung,
Wiener Staatsoper“
weiterlesen

Wiener Staatsoper: Brünnhilde kreischt, Siegfried strahlt und das Orchester spielt ohne Probe

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper,
11. April 2018
Richard Wagner, Siegfried

Ádám Fischer, Dirigent
Sven-Eric Bechtolf, Regie
Stephen Gould, Siegfried
Herwig Pecoraro, Mime
Tomasz Konieczny, Der Wanderer
Iréne Theorin, Brünnhilde
Martin Winkler, Alberich
Jongmin Park, Fafner
Monika Bohinec, Erda
Hila Fahima, Stimme des Waldvogels

von Jürgen Pathy

Im komödiantischen Teil der Ring-Tetralogie nimmt Richard Wagner das Publikum mit auf die Entwicklungsreise des jungen, verwegenen Siegfried: Von der Selbstfindung (Schwertschmiedung) über das Durchsetzungsvermögen (Drachentötung) bis zum schwierigsten Teil im Leben eines naiven Junggesellen: der Liebe. „Richard Wagner, Siegfried,
Wiener Staatsoper“
weiterlesen

"Meine Stimme ist wie das Meer, auf jeden Fall nicht langweilig"

Foto:  Alexander Zaforek (c)
Der rumänische Bass und Bassbariton Sorin Coliban ist seit neun Jahren als Ensemblemitglied eine feste Größe an der Wiener Staatsoper. Gerade brillierte er als Riese Fafner in „Das Rheingold“ von Richard Wagner. Coliban betrachtet das Haus am Ring als sein Zuhause und freut sich im großen Interview mit klassik-begeistert.de auf Rollen wie Boris Godunow und Hagen.
„Großes Interview mit Sorin Coliban,
Wiener Staatsoper“
weiterlesen