DIE MITTWOCH-PRESSE, 27. NOVEMBER 2024

DIE MITTWOCH-PRESSE, 27. NOVEMBER 2024

Jordan (c) Michael Poehn, Wiener Staatsoper

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MITTWOCH-PRESSE, 27. NOVEMBER 2024

Berlin/Staatsoper
Dieser Wagner-Abend wird ungewollt zum Generationswechsel
Im Rahmen dieses Abonnementkonzertes wollte Daniel Barenboim, der emeritierte GMD des Hauses, noch einmal mit Wagner glänzen, sein inzwischen notorisch schlechter Gesundheitszustand verhinderte aber erneut sein Auftreten, schon die Premiere des neuen Ring des Nibelungen musste er 2022 abgeben. Mit Philippe Jordan übernahm ein ehemaliger Assistent Barenboims die Leitung des Konzertes. Jordan, inzwischen Musikdirektor der Wiener Staatsoper, hat sich längst als Wagner-Dirigent etabliert, erst im Frühjahr leitete er zwei Ring-Zyklen an der Staatsoper mit großem persönlichen Erfolg.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Wien
Philharmoniker zwischen Alpenluft und „kränkelnder Einsamkeit“
Die Wiener Philharmoniker hoben ein Orchesterwerk ihres verstorbenen Paukers Bruno Hartl aus der Taufe
DerStandard.at.story

Wien/ Konzerthaus
Lars Eidinger und Anna Prohaska: Wenn Poesie und Musik verschmelzen
(Bezahlartikel)
Lars Eidinger und Anna Prohaska als Hamlet und Ophelia – ein Ereignis im Wiener Konzerthaus.
Kurier.at

Ex-Jedermann, Hamlet und Lied im Konzerthaus (Bezahlartikel)
Lars Eidinger und die Sopranistin Anna Prohaska beeindruckten mit einem unkonventionellen Abend im Mozartsaal.
DiePresse.com

Berlin
Macbeth
Am 23. November 2024 feierte die Oper von Verdi Prämiere. Kai Luehrs-Kaiser war dabei! „Macbeth“ bringt Unglück, so lautet ein Schauspiel-Aberglaube. Der Neuproduktion von Verdis Shakespeare-Oper war die Lady im Vorfeld abhandengekommen (in Gestalt der aufstrebenden Anastasia Bartoli, die der Star der Aufführung hätte werden sollen). Den Buhsturm, der dem Regieteam ins Gesicht blies, will ich dem buhfreudigen Premierenstil des Hauses noch zugutehalten. Schon vor der Pause gab es eine Ansprache vom Chor wegen der drohenden Streichungen im Berliner Kulturbereich. Die Aufführung indes – so unnötig sie ist angesichts einer guten Vorgänger-Produktion (von Robert Carsen) und einem Konkurrenz-„Macbeth“ an der Staatsoper (von Harry Kupfer) – ist als Fanal gegen die kulturpolitische Katastrophe schlecht geeignet. Dazu ist sie, fatal zu sagen, viel zu überflüssig.
radio3.de

Dortmund
Ad astra! Die Rotterdamer glänzen, und alles hat ein Ziel
„Und? Sind die Ohren noch dran?“, fragt jemand in amüsiertem Tonfall seine Begleitung beim Hinausgehen aus dem Parkett des Dortmunder Konzerthauses. Die bejaht sofort lachend, ebenso fix kommt man überein, dass es ein außerordentlich gelungener Nachmittag war, an dem Rotterdams Philharmonisch Orkest – inzwischen bei Tourneen zu „Rotterdam Philharmonic Orchestra“ anglisiert – unter der Leitung seines Chefdirigenten Lahav Shani Bruckners Achte gespielt hatte. Denn es war nicht nur an den einschlägigen Stellen sehr laut, angemessen laut, kompromisslos laut, sondern das Publikum erlebte die gesamte Bandbreite eines erlesenen Brucknerklangs, wie man ihn sich kaum besser wünschen kann Bemerkenswert hierbei: wie ein noch recht junger Dirigent den Mut beweist, mit grundsätzlich langsamen Tempi die Architektur der Bruckner’schen Kathedrale aufzuzeigen, die großen Bögen zu spannen, insbesondere im sehr langen Adagio.
Von Brian Cooper
Klassik-begeistert.de

Auf den Punkt 34: Show me your bells! Das Orchestre symphonique de Montréal und seine Hidden Assets
Wo ist nun das Problem mit dem Titel?  Wenn man Berlioz und Stalker bei Google eingibt, findet man einige Beiträge zum Thema. Die meisten in englischer Sprache verfasst, aber man will ja keinen Abklatsch produzieren. Auch das Thema Achtsamkeit war schnell raus, weil ebenfalls schon recht ähnlich verarbeitet. Es gibt eine Romanverfilmung, die heißt „Achtsam Morden“.
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

München/ Herkulessaal
Andreas Begert wagt sich an seinen symphonischen Erstling und gewinnt
Ein junger Mann, der nicht in das Bewertungsschema diverser Kompositionsprofessoren passte und deshalb in diesem Fach nicht studieren durfte, geht nun seit einigen Jahren als Autodidakt seinen eigenen Weg. Und wie gut er dabei vorankommt, war nun am 23. November 2024 im Herkulessaal der Münchner Residenz bei der Uraufführung seiner Bayerischen Symphonie zu erleben.
Von Dr. Lorenz Kerscher
Klassik-begeistert.de

Graz
Abenteuerliche Reise im entzückenden Gänsemarsch
An der Oper Graz erwecken Autor und Regisseur Henry Mason sowie Komponist Thomas Zaufke den Kinderbuchklassiker „Nils Holgersson“ als Familienmusical zu buntem Leben;
https://www.krone.at/3605068

Bad Ischl
Im Schatten des Kaiserschmarrns (Bezahlartikel)
Kunst, Architektur, Küche und die Verstörung ländlich-sittlichen Empfindens: Was ist vom Erbe der Habsburger geblieben, was wird von der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut bleiben? Vorläufige Bilanzen.
FrankfurterAllgemeine.net

München
Kritik – Bayerisches Staatsorchester: Dvořák und Strawinsky im Akademiekonzert
BR.Klassik.at

Stuttgart
Mozarts „Idomeneo“ an der Staatsoper Stuttgart: Schöne Bilder zu schöner Musik (Bezahlartikel)
swr.de/swr.Kultur

Dortmund
Perlt ab: Eine „Fledermaus“ an der Oper Dortmund ohne Fehl und Tadel (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de

Halle
Leichte Kost mit Hintersinn
Mit dem Broadway-Musicals „Gypsy“ gewähren die Bühnen Halle ihrem Publikum einen Blick hinter die Kulissen des Theater-Business.
DieDeutscheBuehne.de

Dresden
Dresdner Musikfestspiele stehen 2025 im Zeichen der Liebe
Vom 17. Mai bis 14. Juni 2025 sind 61 Konzerte an verschiedenen Spielstätten in ganz Dresden geplant.
mdr.de.nachrichten

Venedig
Verdis “Otello“ in Venedig: Diesmal sollte die Oper Jago heißen (Bezahlartikel)
Verdis “Otello” ist szenisch und musikalisch am Teatro la Fenice ungemein packend.
Kurier.at

Musikgeschichte
Neues Forschungsprojekt: NS-Verfolgung und Musikgeschichte
BR-Kassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Prag
A rambunctious Platée revival in Prague
bachtrack.com.de

Venedig
Francesco Meli Disagrees with Being a White Otello
„In an interview with Il Giornale, the Italian tenor said that his Otello would be white because the director had decided that there would be no paint to darken the tenor’s face. However, Meli said that he did not believe this was the right way to portray the character.“
https://operawire.com/francesco-meli-disagrees-with-being-a-white-otello/

Rom
A rare outing for Handel’Rodelinda in Rome
bachtrack.com.de

Paris
Opéra National de Paris 2024 Review: La Fille du Régiment
Julie Fuchs, Lawrence Brownlee & Stellar Cast Give Phenomenal Performance
https://operawire.com/opera-national-de-paris-2024-review-la-fille-du-regiment/#google_vignette

London
Opera should be an unstoppable art form’: Royal Opera announce Netia Jones as associate director
The Royal Ballet and Opera have created a new role, allowing Jones to drive development and new commissions
TheGuardian.com.music

Lisa Batiashvili glows in Prokofiev with the Royal Concertgebouw at Carnegie Hall
bachtrack.com.de

New York
Klaus Mäkelä Shares a Transfigured Night Arnold Schoenberg: Verklärte Nacht, Opus 4 / Gustav Mahler: Symphony No.1
https://www.concertonet.com/scripts/review.php?ID_review=16610

Washington
Mäkelä and Concertgebouw signal the start of a beautiful friendship in KC visit
washington.classical.review.com

Dallas
Violinist Dego makes notable Dallas Symphony debut with Beethoven
texasclassical.review.com

Tokyo
New National Theatre Tokyo 2024-25 Review: Guillaume Tell
https://operawire.com/new-national-theatre-tokyo-2024-25-review-guillaume-tell/

Ballet / Dance

The week in dance: MaddAddam; Gigenis: the Generation of the Earth – review
TheGuardian com.stage

Vladimir Shklyarov: an appreciation of a great artist
A tribute to a much-loved and highly respected principal of the Mariinsky Ballet, who died at the tragically early age of 39.
https://bachtrack.com/de_DE/news-tribute-to-vladimir-shyklarov-november-2024

Politik

Österreich
NEOS „erbost“: Zuckerl-Koalition hat ersten Streit
Der am Dienstag überraschend verkündete Gehaltsabschluss der öffentlich Bediensteten sorgt für den ersten Zwist zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS. Der pinke Mandatar Josef „Sepp“ Schellhorn zeigte sich „einigermaßen überrascht, irgendwie enttäuscht und ein wenig erbost“ über die Erhöhung von durchschnittlich 3,5 Prozent. ie NEOS seien in die Einigung weder eingebunden noch darüber informiert worden. „In einer Situation, in der wir nicht wissen, wie die budgetäre Lage aussieht“ und die Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker eine Nullohnrunde empfohlen hatte, sei die Erhöhung „ein bisserl viel“.
https://www.krone.at/3606345

NEOS-Mann tobt
Jetzt erster Ampel-Streit um Gehälter ausgebrochen
Ein Plus bei Gehältern wird von vielen positiv gesehen. Weil diese bei Beamten aber aus Steuergeldern finanziert werden, sehen das die NEOS anders.
Heute.at

WKO-Präsident Mahrer: „Ich bin mir sicher, dass man die Milliarden findet“
Harald Mahrer, Teil des ÖVP-Sondierungsteams, über Mittel im System statt neuer Steuern, die ideologische Brille der SPÖ, den Fehler der türkis-grünen Koalition und was passieren muss, damit die Dreierkoalition kommt.
Kurier.at

Steiermark-Wahl
Briefwahlstimmen verschieben ein Mandat von der SPÖ zu den Neos
Die FPÖ hält nun bei 17 Mandaten und 34,76 Prozent der Stimmen, mit Abstand vor der ÖVP, die auf 26,81 Prozent und 13 Mandate kommt. Mit der Auszählung der restlichen Briefwahlstimmen bei der steirischen Landtagswahl, die die FPÖ mit Abstand für sich entschied, hat sich am Ergebnis nur mehr wenig verändert. Eine Verschiebung gab es noch bei den Mandaten: Gegenüber dem Sonntagsergebnis inklusive Briefwahlschätzung wanderte noch ein Mandat von der SPÖ noch zu den Neos.
Die Presse.com

Wahlmotiv Leitspital
Rottenmann: ÖVP-Ortschef jubelt über blauen Erfolg
Nirgendwo in der Steiermark erzielten die Freiheitlichen bei der steirischen Landtagswahl mehr Prozente als in Rottenmann. Es ist eine klare Absage für das Leitspital in Liezen, zu der sich sogar ÖVP-Bürgermeister Günter Gangl bekennt. Dass die Schwarzen gerade mal 5,1 Prozent erreichten, bekümmert ihn kaum.
https://www.krone.at/3605057

Ex-Außenministerin Karin Kneissl hat neuen Putin-Job
Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl wird an der Universität der russischen Regionalhauptstadt Rjasan unterrichten. Dies verkündete an Dienstag der Rektor der dortigen Universität, Dmitri Bokow, im Messengerdienst Telegram.
Oe24.at

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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 27. NOVEMBER 2024)

Quelle: onlinemerker.com

 

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ZUM TRAILER – Instagram

MAILAND/ Teatro alla Scala: IL FORZA DEL DESTINO. Saisoneröffnung am 7.12.2024
Kurzer Trailer!

Vorher, am Freitag, 29.11, steht aber noch die große, längst ausverkaufte „Puccini-Gala“ mit Netrebko und Kaufmann auf dem Programm der Mailänder Scala

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Venedig/ Teatro La Fenice: Francesco Meli ist nicht damit einverstanden, ein weißer Otello zu sein

„In einem Interview mit Il Giornale sagte der italienische Tenor, dass sein Otello weiß sein würde, weil der Regisseur entschieden hatte, dass es keine Farbe geben würde, die das Gesicht des Tenors verdunkeln würde. Meli sagte jedoch, dass er nicht glaube, dass dies die richtige Art sei, die Figur darzustellen.“

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Venedig
Francesco Meli Disagrees with Being a White Otello
„In an interview with Il Giornale, the Italian tenor said that his Otello would be white because the director had decided that there would be no paint to darken the tenor’s face. However, Meli said that he did not believe this was the right way to portray the character.“
https://operawire.com/francesco-meli-disagrees-with-being-a-white-otello/

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BERLIN: Advent an der Staatsoper: Die Meistersinger von Nürnberg, Die Zauberflöte und vorweihnachtliche Konzerte mit dem Kinder- und Apollo-Chor

Mit Opernklassikern und stimmungsvollen Konzerten geht es an der Staatsoper Unter den Linden in die Weihnachtszeit: An allen vier Adventssonntagen ist Richard Wagners Festoper Die Meistersinger von Nürnberg zu erleben – in der von Publikum und Presse gefeierten Inszenierung von Andrea Moses, die von der Berliner Morgenpost für diese Produktion als „Meisterin der Personenregie“ gelobt wurde. Auch August Everdings Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Die Zauberflöte mit den berühmten Schinkel-Bühnenbildern – einer der großen Klassiker im Staatsopern-Repertoire – steht in den nächsten Wochen wieder auf dem Spielplan. Darüber hinaus stimmen der Kinder- und Apollo-Chor mit vorweihnachtlichen Konzerten auf die Feiertage ein.

Die Meistersinger von Nürnberg kehren als hervorragend besetzte Wiederaufnahme nach fünf Jahren an die Staatsoper zurück: Christopher Maltman debütiert in der Rolle des Hans Sachs, Hanna-Elisabeth Müller und Klaus Florian Vogt singen Eva und Walther von Stolzing. Siyabonga Maqungo ist als David und Siegfried Jerusalem, Olaf Bär, Christof Fischesser sowie Martin Gantner sind als Meister zu erleben. Darüber hinaus tritt das Ensemblemitglied Katharina Kammerloher als Magdalene auf. Unter der musikalischen Leitung von Alexander Soddy sind die Staatskapelle Berlin sowie der groß besetzte Staatsopernchor zu erleben.

August Everdings Die Zauberflöte ist seit 30 Jahren eine der beliebtesten und immer wiederkehrenden Opernproduktionen der Staatsoper. Einzigartig macht sie die Rekonstruktion der 1816 entstandenen Dekorationen von Karl Friedrich Schinkel – darunter der berühmte Sternenhimmel der Königin der Nacht, eine Ikone der Bühnenbildkunst, die das Publikum damals wie heute fasziniert. Dirigiert von Eva Ollikainen musizieren die Staatskapelle Berlin, der Staatsopernchor und der Kinderchor mit großartigen Solist:innen wie René Pape als Sarastro, der Koloratursopranistin Kathryn Lewek als Königin der Nacht, Serena Sáenz (ehemaliges Opernstudio-Mitglied) als Pamina, Bogdan Volkov als Tamino und Carles Pachon als Papageno.

Unter der Leitung von Vinzenz Weissenburger studiert der mit vielen Preisen ausgezeichnete Kinderchor der Staatsoper neben dem Opernrepertoire auch Programme für seine eigenen Konzerte und Gastspielreisen ein. Am 11. Dezember erklingt im Apollosaal weihnachtliche Chormusik von Dan Forrest, John Rutter, Gabriel Fauré und anderen Komponisten. Justine Eckhaut begleitet das bereits Wochen im Voraus ausverkaufte Konzert am Klavier.

Der Apollo-Chor der Staatsoper und Musiker:innen der Staatskapelle, dirigiert von Artur Just, führen am vierten Adventswochenende die ersten drei Kantaten aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium auf. Als Solist:innen sind Narine Yeghiyan, Rebecka Wallroth, Thoma Jaron-Wutz und Dionysios Avgerinos zu erleben. Dieses Jahr findet das Konzert in der St. Matthäus-Kirche am Kulturforum Tiergarten statt.

Zwischen Weihnachten und Silvester lädt die Staatsoper zu einem Opern- und Ballettprogramm für die Feiertage ein: Die beliebten Klassiker Die Zauberflöte und Carmen stehen mit fünf Vorstellungen auf dem Spielplan. Außerdem ist das Staatsballett Berlin mit Schwanensee auf der Staatsopernbühne zu erleben.

Traditionell führt die Staatskapelle Berlin mit Konzerten vom alten in das neue Jahr: Das Konzert zum Jahreswechsel an Silvester und Neujahr wird 2024/25 erstmals von Generalmusikdirektor Christian Thielemann dirigiert. Zu diesem Anlass lassen das Orchester und die Sänger:innen Diana Damrau, Pavol Breslik, Mauro Peter die faszinierende Kultur der Weimarer Zeit neu erstrahlen mit Musik aus Operetten, Tonfilmen und Theaterstücken von u. a. Paul Lincke, Eduard Künneke, Paul Abraham, Ralph Benatzky, Kurt Weill, Werner Richard Heymann und Friedrich Hollaender. Dabei tritt die Staatskapelle nicht nur in sinfonischer Besetzung auf, sondern im Wechsel auch als klanglich agiles Salonorchester unter der Leitung von Elias Corrinth.

Neben dem Bühnenprogramm stimmt die Staatsoper mit einem Online-Adventskalender auf die Weihnachtszeit ein: Ab dem 1. Dezember lässt sich auf der Staatsopern-Website ein Türchen nach dem anderen öffnen, hinter dem sich kleine und große Überraschungen verbergen.

Der Eintritt zum WeihnachtsZauber Gendarmenmarkt neben der Staatsoper am Tag eines Opernbesuchs ist unter Vorlage des Tickets auch in diesem Jahr wieder kostenlos (25. November bis zum 31. Dezember 2024).

Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.

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Das Festival Janáček Brno 2024 sprengte alle Grenzen

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Im Herbst dieses Jahres wurde Brno erneut zum Zentrum der Musikwelt, als hier vom 1. bis zum 24. November bereits zum neunten Mal das renommierte internationale Opern- und Musikfestival Janáček Brno stattfand. Mit mehr als 50 Vorstellungen in 24 Tagen bot das Festival eine außergewöhnliche Bandbreite an Opern- und Konzertwerken, deren Auswahl im Jahr der tschechischen Musik eine Zelebration der tschechischen Musiktradition darstellte. Dabei waren nicht nur Kompositionen Leoš Janáčeks, sondern auch Werke anderer tschechischer Komponisten zu erleben. Das Festival konnte sich über die Jahre ein hohes internationales Prestige erwerben und fand
daher große Beachtung beim Publikum im In- und Ausland. Dies spiegelte sich auch in ausverkauften Sälen und einer sehr positiven Resonanz seitens des Publikums wider. Doch noch ist das Festival nicht ganz zu Ende, denn am 3. und 4. Dezember steht noch eine „Nachlese“ in Gestalt einer Inszenierung der Ausflüge des Herrn Brouček durch das Ensemble der Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno auf dem Programm.

„Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Brno durch die Präsentation des Vermächtnisses von Leoš Janáček zu einer unübersehbaren europäischen Kulturmetropole geworden ist. Und das Festival ist das Flaggschiff dieser Aktivitäten. Das exklusive Festivalprogramm mit herausragenden Gästen belegt eindrucksvoll, was für ein hochwertiges und umfangreiches Kulturevent das Nationaltheater Brno hier absolut professionell auf die Beine gestellt hat. Ich bin stolz darauf, dass unsere Produktionen auch vor einem hoch anspruchsvollen europäischen Publikum jederzeit bestehen können.“ Martin Glaser, Direktor des Nationaltheaters Brno.

Den feierlichen Auftakt des Festivals bildete eine Neuinszenierung der Ausflüge des Herrn Brouček durch das Ensemble der Janáček-Oper unter der Regie von Robert Carsen. „Das Festival erfüllte alle seine Ziele, es bot einen facettenreichen Blick auf Janáčeks Opernwerk im internationalen Kontext.
Durch ein Koproduktionsprojekt mit der Staatsoper Berlin und dem Teatro Real in Madrid konnten wir einem weniger bekannten Opernwerk Janáčeks erfolgreich den Weg in die Welt ebenen. Die Aufführung von Inszenierungen der weltbekannten Opernregisseure Robert Carsen und Claus Guth betrachte ich im tschechischen Kontext als absolut herausragendes Ereignis, ebenso das Gastspiel der Staatsoper Berlin mit ihrer Inszenierung der Sache Makropulos. Die tschechische Opernszene bot mit der Neuinszenierung von Jenůfa durch das Mährische Theater Olomouc auch einen kontroversen Blick auf das Werk Janáčeks.“ Jiří Heřman, künstlerischer Leiter des Festivals Janáček Brno.
„Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jahr der tschechischen Musik erinnerte das Festival auch an Werke anderer tschechischer Komponisten. So kehrte nach fast 90 Jahren die Oper Der Scharlatan von Janáčeks Schüler Pavel Haas auf die Bühne des Mahen-Theaters zurück, und das Programm umfasste auch eine Präsentation der jungen Künstlergeneration, sei es im Rahmen eines Konzertprogramms des Konservatoriums Brno oder durch drei Uraufführungen von Opern aus der Feder von Studenten der Janáček-Akademie. Zum feierlichen Abschluss des Festivals begingen wir auch den hundertsten Jahrestag der Uraufführung von Janáčeks Schlauem Füchslein.
Patricie Částková, Dramaturgin des Opernprogramms des Festivals.

Neben den Opernaufführungen wurde dem Publikum auch eine Vielzahl an Konzerten geboten – von Orchesterkonzerten bis hin zu Rezitalen in einem intimen Rahmen, und das an den unterschiedlichsten Orten in ganz Brno. „Die rund dreißig Konzerte, deren gemeinsamer Nenner im Jahr der tschechischen Musik gerade Werke tschechischer Autoren vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart waren, wurden vom Publikum wie von den Kritikern mit großer Begeisterung aufgenommen. Zu den Highlights des Orchesterprogramms zählten die Konzerte der Bamberger Symphoniker und der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Jakub Hrůša. Unter den Kammerkonzerten stieß etwa der Auftritt des Tenors Nicky Spence, der Pianistin Lada Valešová und des Navarra String Quartet mit Liederzyklen von Pavel Haas auf enorme Resonanz. Im ausverkauften Mahen-Theater konnten die Abendlieder in der Interpretation von Adam Plachetka und mit David Švec am Klavier oder das durch Miroslav Sekera begleitete Violinrezital von Jan Špaček begeistern“, ergänzt

Jiří Zahrádka, der Dramaturg des Konzertprogramms des Festivals. Mit außergewöhnlichen Konzerten konnte als regelmäßiges Gastensemble des Festivals auch das Pavel Haas Quartet aufwarten, daneben präsentierte sich dem Publikum im Rahmen eines symphonischen Konzerts auch das Orchester der Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno mit dem Violinisten Jan Mráček unter der Leitung von Robert Kružík.
Nicht nur musikalisch sprengte das diesjährige Festival Grenzen, auch die Besucherzahlen brachen alle Rekorde. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf erreichten bislang noch nie dagewesene 8 233 124 CZK, wobei bei den bisherigen Veranstaltungen durchschnittlich 91 % der Plätze belegt waren. Bislang konnte das Festival 16 603 Besucher zählen. Im Vergleich zum letzten Festivaljahrgang 2022, der ebenfalls bereits mit Rekordzahlen aufwarten konnte, sind die Ticketeinnahmen um unglaubliche 92,6 % gewachsen, während die Besucherzahl um 52,2 % gestiegen ist. Doch auch diese fantastischen Zahlen sind noch nicht endgültig! Für die Festival-Nachlese, die am 3. und 4. Dezember im Janáček-Theater stattfindet, sind noch immer Tickets erhältlich, und die Besucherzahl wird damit noch etwas steigen. „Der diesjährige Festivaljahrgang konnte seinem Motto Grenzenlos!… uneingeschränkt gerecht werden. Die aus der ganzen Welt zu Janáčeks Musik angereisten Gäste sorgten für eine einzigartige Festivalatmosphäre. Wir betrachten es als eine Ehre und gleichzeitig als Verpflichtung, zu unserem Festival ein so außergewöhnliches Publikum begrüßen zu können. In Brno ist aus dem Vermächtnis Leoš Janáčeks etwas wahrhaft Außergewöhnliches entstanden“ , so die Worte des Festivalmanagers Pavel Lojda. Die Homepage www.janacek-brno.cz konnte im Jahr 2024 über 130 000 Besucher verzeichnen. Pressestimmen zum Festival haben uns nicht nur aus Tschechien und der Slowakei, sondern auch aus Großbritannien, Polen, Ungarn, Italien, Spanien, Österreich,
Deutschland, Kanada oder den USA erreicht.

Neben den Opern- und Konzertvorstellungen bot das Festival in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern auch ein buntes Begleitprogramm, das neben Ausstellungen in den Theatern, aber auch an anderen Orten auch die bereits traditionellen Einführungen zu den verschiedenen Inszenierungen oder Diskussionsrunden nach den Vorstellungen umfasste. Mit Programmangeboten speziell für Kinder wie etwa Hurvínek auf den Spuren des schlauen Füchsleins, Ein Blick hinter den Vorhang bei den Ausflügen des Herrn Brouček oder dem Workshop Wenn der Name Janáček fällt ist es gelungen, auch die junge Generation für das Erbe Janáčeks zu interessieren. Nähere Einblicke in das Leben Janáčeks konnten die Gäste auch durch mehrere Exkursionen zu verschiedenen Themen und durch das übrige Begleitprogramm des Touristischen Infozentrums gewinnen. So wurde etwa auch in
mehreren Restaurants in der ganzen Stadt ein spezielles Menü angeboten, das nach Rezepten aus dem Kochbuch von Janáčeks Haushälterin Marie Stejskalová zubereitet wurde. Im Rahmen des Festivals fanden auch Jazzabende im Café ERA und im Kaffeehaus Zeman statt.

Einige Vorstellungen des Festivals konnten die Zuschauer auch von zu Hause aus verfolgen. Das Tschechische Fernsehen übertrug live das außerordentliche Orchesterkonzert der Bamberger Symphoniker mit ihrem Dirigenten Jakub Hrůša und dem Pianisten Daniil Trifonow, der Tschechische Rundfunk dagegen das Konzert von Nicky Spence, Lada Valešová und dem Navarra String Quartet mit Liedzyklen von Pavel Haas. Beide Produktionen sind noch für einige Zeit auch auf den Websites der jeweiligen Medien verfügbar. Der Tschechische Rundfunk wird daneben auch die Aufzeichnungen weiterer Festivalkonzerte im Internet anbieten, so etwa das Konzert des Brno Contemporary Orchestra oder das Folklorekonzert Im Rausch der Lieder, welches über das EBU-Netzwerk weltweit verfügbar ist. Dank dem Tschechischen Fernsehen und der Streaming-Plattform OperaVision wird auch die Aufführung der Ausflüge des Herrn Brouček im Rahmen der Festival-Nachlese am 4. Dezember von Zuschauern auf der ganzen Welt live verfolgt werden können. Eine Aufzeichnung dieser Vorstellung wird neben dem Tschechischen Fernsehen auch der Tschechische Rundfunk senden.

Das Festival wird finanziell unterstützt durch die Stadt Brno, das Ministerium für Kultur der Tschechischen Republik, die Leoš-Janáček-Stiftung und den Kreis Südmähren. Generalpartner des Festivals ist der Bohemian Heritage Fund. Hauptmedienpartner sind das Tschechische Fernsehen und der Tschechische Rundfunk. Hauptpartner ist die J&T Banka. Das Festival fand statt unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Tschechischen Republik Petr Pavel, des Premierministers der Tschechischen Republik Petr Fiala, des Ministers für Kultur Martin Baxa, das Kreishauptmanns des Kreises Südmähren Jan Grolich, der Oberbürgermeisterin der Stadt Brno Markéta Vaňková und des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Prag Andreas Künne.

Das 10. Festival Janáček Brno wird in den Tagen vom 15. Oktober bis zum 17. November 2026 stattfinden. Das Programm dieses Jubiläumsjahrgangs wird im November 2025 bekanntgegeben werden. Sämtliche Informationen zum Festival sind auf der Homepagewww.janacek-brno.com verfügbar.

JANÁČEK BRNO 2024
1. bis 24. November
9. internationales Opern- und Musikfestival
GRENZENLOS!…

FOTOS

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Ulrike Kuhrdt ist neue Geschäftsführende Direktorin des Staatstheaters Augsburg 

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Ulrike Kuhrdt. Foto: Jan Pieter Fuhr

Stiftungsrat der Stiftung Staatstheater Augsburg ernennt 51-jährige Juristin

  • Hohe Expertise bereits als kommissarische Geschäftsführerin bewiesen
  • Vorausgehendes Bewerbungsverfahren klar für sich entschieden
  • Offizieller Amtsantritt am Mittwoch, 1. Januar 2025

 Zum 1. Januar 2025 übernimmt Ulrike Kuhrdt die Geschäftsführung des Staatstheaters Augsburg. Ihre Ernennung zur Geschäftsführenden Direktorin erfolgte im Rahmen der jüngsten Stiftungsratssitzung der Stiftung Staatstheater Augsburg im November.

Seit sechs Jahren am Staatstheater Augsburg beschäftigt

Die 51-jährige Juristin sprang zuletzt nach dem Weggang von Florian Stiehler kurzfristig als kommissarische Geschäftsführerin ein und stellte in den vergangenen Monaten ihre Eignung unter Beweis. Aufgrund ihrer hohen Expertise behauptete sie sich gegenüber zahlreichen Mitbewerbenden und entschied das Auswahlverfahren um die Geschäftsführende Direktion für sich.

Ulrike Kuhrdt ist seit sechs Jahren beim Staatstheater Augsburg beschäftigt. Zunächst als Referentin der Geschäftsleitung in der Zeit der Überführung des Stadttheaters in ein Staatstheater und dann als Leiterin der Personalabteilung.

Gute Voraussetzungen, um Bewährtes fortzuführen

Kunstminister Markus Blume betont: „Ein bewährtes Team für das Staatstheater Augsburg: Mit Ulrike Kuhrdt als Geschäftsführende Direktorin und Staatsintendant André Bücker setzen wir auf Kontinuität und Erfahrung. Von der Weiterführung des Digitaltheaters über einen spannenden Spielplan bis zum erfolgreichen Interimsbetrieb während der Sanierung – mit Ulrike Kuhrdt und André Bücker schaffen wir gute Voraussetzungen, um Bewährtes weiterzuführen und neue Impulse zu setzen. Ich wünsche Ulrike Kuhrdt einen guten Start im neuen Amt!“

Oberbürgermeisterin Eva Weber: Beste Vertrautheit mit dem Haus

„Ich freue mich, dass Ulrike Kuhrdt ab Januar die Aufgabe als Geschäftsführende Direktorin des Staatstheaters Augsburg übernimmt. Sie ist bestens mit dem Haus vertraut und hat bereits als kommissarische Geschäftsführerin ihre Expertise und Führungsstärke unter Beweis gestellt“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber, Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Staatstheater Augsburg.

Kontinuität in Interimssituation notwendig

Kulturreferent Jürgen K. Enninger unterstreicht: „Das Staatstheater Augsburg braucht gerade in dieser Interimssituation Kontinuität. Ulrike Kuhrdt ist daher als Juristin und bisherige Leiterin der Personalabteilung mit ihren Kernkompetenzen, die für die Führung eines Hauses mit 652 Mitarbeitenden notwendig sind, bestens geeignet. Ich freue mich, diese enge und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit nun fortsetzen zu können.“

Staatsintendant André Bücker freut sich auf weitere Zusammenarbeit

„Ich freue mich, künftig mit Ulrike Kuhrdt als Geschäftsführender Direktorin weiter zusammenarbeiten zu können. Sie kennt die besonderen Herausforderungen, vor denen das Staatstheater Augsburg in den kommenden Jahren steht. Ich bin sicher, dass uns mit Ulrike Kuhrdt, ihrer positiven Energie und Durchsetzungsfähigkeit, die wichtigen Weichenstellungen gelingen.“

Staatstheater als kulturellen Mittelpunkt der Region weiterentwickeln

Ulrike Kuhrdt sagt: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass der Stiftungsrat mir das Vertrauen schenkt, das Staatstheater Augsburg in den kommenden Jahren gemeinsam mit Staatsintendant André Bücker erfolgreich durch die weitere Zeit des Interims zu führen und gut auf seine baldige Rückkehr in das sanierte Große Haus vorzubereiten. Die kommenden Jahre bieten wirtschaftlich wie auch betriebsorganisatorisch Herausforderungen, denen ich mich in meiner neuen Funktion als Geschäftsführende Direktorin mit großer Begeisterung stellen möchte. Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit allen Beschäftigten unseres Hauses das Staatstheater Augsburg als kulturellen Mittelpunkt der Region weiterzuentwickeln und seine bereits in den letzten Jahren als Staatstheater erreichte Strahlkraft zu erweitern.“

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Budapest Staatsoper Turandot 23. und 24.11.2024     (Premiere am 9.11.2024).

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Vorstellung am 23.11.: László Boldizsár (Caláf), Eszter Sümegi (Turandot), Fotocopyright: ©Valter Berecz / Hungarian State Opera  

Seit seiner Uraufführung in Budapest im Jahr 1927 wurde Puccinis beliebtestes Werk mehrere Jahrzehnte lang in drei verschiedenen Inszenierungen aufgeführt. Zuletzt 1997 in jener farbenprächtigen Inszenierung von Balázs Kovalik, der wohl viele Zuseher im Publikum an diesem Abend nachtrauerten. Von der musikalischen Seite her muss erwähnt werden, dass neben dem traditionellen Schluss von Franco Alfano auch der 2002 von Luciano Berio für die Salzburger Festspiele komponierte Schluss gezeigt wird. Der Vollständigkeit halber wäre noch zu erwähnen, dass Hao Weiya ein weiteres Finale für die Peking China NCPA (National Centre for the Performing Arts) und Christopher Tin ebenso eines für die Washington Opera komponiert haben. Die ungarische Regisseurin und Choreografin Dóra Bartazeigt in der Berio Version, dass es dem Tartaren Prinzen Kalaf mehr um Macht als um Liebe geht. In ihrer Lesart konzentriert sich die Geschichte von Turandot und Calàf  in ihren Ansätzen auf die politischen Intrigen rund um das Überleben herrschender Dynastien, in denen die Prinzessin Turandot (persisch توران دخت – Mädchen aus Turan) nur als Werkzeug für imperiale Interessen dient. Der längere Schluss von Franco Alfano wurde wohl wegen Yusif Eyvazovs Gastauftritt in Budapest eingefügt.

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Vorstellung am 23.11.  László Boldizsár (Caláf), Eszter Sümegi (Turandot). Fotocopyright: ©Valter Berecz / Hungarian State Opera

Aber auch sonst gibt es Unterschiede in der Inszenierung. Während Turandot, nachdem Kalaf alle drei Rätsel gelöst hat, diesen ohrfeigt, wurde dieses Detail bei Yusif Eyvazov weggelassen. Ich vermute, dass es für einen Moslem unehrenhaft gewesen wäre, sich vor Publikum von einer Frau züchtigen zu lassen… Die Regisseurin hat die packenden Bilder in den dramatischen Szenen durch Elemente des Bewegungstheaters bereichert, die das Machtgefüge deutlicher sichtbar machen sollen. Von Regisseur Kovalik übernahm sie auch die Idee, dem unbekannten Tartaren Prinzen die Lösung der drei Rätsel zu verraten, womit sich der Betrug und Verrat an der Ahnherrin Louling eigentlich wiederholt. Zu Beginn der Oper erwarten Tänzer zu beiden Seiten des Parketts das eintretende Publikum. Sie alle sind grau wie Ninja Kämpfer angezogen und wirken bedrohlich. Mit Beginn der Oper stürmen sie auf die Bühne gefolgt vom Chor stellvertretend für das Volk von Peking. Ildikó Tihanyi besorgte die gesamte Ausstattung, in der Elemente einer märchenhaften östlichen Welt auf zeitgenössische asiatische Mode treffen. Der Hintergrund der Bühne ist rot. In der Mitte befindet sich ein großer silbergrauer Kreis. Wenn er sich in zwei Richtungen öffnet, erschließt sich dem Publikum ein auffälliges Treppen- und Plattformsystem, welches den Kaiserpalast symbolisieren soll. Diese futuristisch anmutende Konstruktion hebt und senkt, öffnet und schließt sich, um nur alle technischen Möglichkeiten der renovierten Bühne auszunützen. Insgesamt geht bei dieser modernen Sichtweise aber der Märchencharakter von Carlo Gozzi völlig verloren. Der prächtige Palast Turandots bei Kovalik wich einer langweiligen grauen Glaskabine, die fallweise mitten auf der Bühne stand. Die Funktion der Ninjaartig in Grau bekleideten Tänzer hat sich mir nicht erschlossen. Teilweise tanzen sie, teilweise zappeln sie bloß und ergänzen das Bühnengeschehen ohne tieferen Sinn.

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Vorstellung am 24.11. Kriszta Kinga  (Liu), Szilvia Rálik (Turandot), Yusif Eyvazov (Caláf). Fotocopyright: ©Valter Berecz / Hungarian State Opera  

Der Dirigent war bei beiden Aufführungen Péter Halász, erster Gastdirigent der ungarischen Staatsoper und Kapellmeister der Deutschen Oper am Rhein. Er leitete am Pult des Orchesters der Ungarischen Staatsoper beide Aufführungen mit äußerster Präzision. Wie ein unsichtbarer Faden durchzieht die Pentatonik in der Musik Puccinis Turandot und erstrahlte in der Umsetzung durch Péter Halász im ausgewogenen Wechsel zwischen effektvollen, schwelgerischen Bögen und kurzen Tempi, vor allem in den Ensembleszenen. Einen Teil der Blechbläser hat man wie schon in der Vorgängerinszenierung in die rechte Proszeniumsloge verbannt. Gábor Csiki hatte den Chor der ungarischen Staatsoper bestmöglich auf seine mannigfaltigen Aufgaben in dieser Inszenierung einstudiert, ebenso Nikolett Hajzerden Kinderchor. Zoltán Katonka zeichnete für die abwechslungsreiche Lichtregie verantwortlich. Im Folgenden möchte ich auf die Besetzung zu sprechen kommen, die in beiden Vorstellungen gleich war: Da wären zunächst einmal das illustre Ministertrio bestehend aus Attila Erdős als Kanzler Ping, TiborSzappanos als Marschall Pang und Pál Botond als Küchenmeister Pong. In Puccinis letzter Oper verkörpern sie den eher komischen Part. Die drei sangen im Großen und Ganzen ausgewogen. Für die Rolle von Kaiser Altoum kehrte der pensionierte Tenor Dénes Gulyas nach zehn Jahren wieder an die ungarische Staatsoper zurück und interpretierte diese Rolle mit großer Würde. Péter Fried gab den Tartarenkönig Timur nur am 23.11. Wegen einer Erkrankung wurde seine Rolle und die des Mandarin am 24.11. von András Palerdi mit sonorem Bass rollengerecht interpretiert. Kommen wir nun zu den drei Hauptrollen, wobei ich gestehen muss, dass ich gerade die beiden Interpretinnen der Turandot seit mehr als 25 Jahren in ihrer Entwicklung an der ungarischen Staatsoper und in Österreich mit großem Interesse verfolgt habe, sodass mir ein objektives Urteil von daher äußerst schwerfällt. Eszter Sümegi, die am Anfang ihrer Karriere auch die Liù gesungen hat, ist nun nach den wichtigsten Puccini-, Verdi-, Wagner- und Straussrollen bei der halsbrecherischen Partie der Turandot angelangt. Diese Ausnahmekünstlerin bewies wieder einmal Durchsetzungsvermögen im forte und ließ wundervolle legato-Phrasen in den lyrischeren Passagen erklingen. László Boldizsár war als Calàf akzeptabel und für sein imposantes drittes „vincerò“ beim „Nessun dorma“ erhielt er sogar verdienten Szenenapplaus. Polina Pasztircsák, Schülerin von Mirella Freni, gestaltete als Liù in der Berio-Version besonders gefühlvoll ihre erste Arie „Signore, ascolta“ und mit ihrer Abschiedsarie „Tu, che di gel sei cinta“ im dritten Akt rührte sie zu Tränen, als sie ihr Leben durch Suizid verhauchte.-

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Vorstellung am 24.11. Yusif Eyvazov (Caláf). Fotocopyright: ©Valter Berecz / Hungarian State Opera  

Am 24.11. sang Szilvia Rálik die Titelpartie. Gleich zu Beginn ihrer Karriere reüssierte sie mit großem Erfolg als Norma, gefolgt von den großen Verdi- und Puccini Heroinen, allen drei Brünnhilden, sowie Elektra, Salome, Ariadne und Färberin, um nur die wichtigsten zu nennen. Ihre Turandot zeichnete sich durch eine messerscharfe Höhe aus, mit der sie Calàf in der Rätselszene vergeblich einzuschüchtern suchte. Dieser wurde von dem in Algier geborenen dramatischen aserbaidschanischen Gasttenor Yusif Eyvazov mit dem für das „Ness’un dorma“ erforderlichen Schmelz im Timbre überwältigend gesungen. Kriszta Kinga ergänzte als aufopferungsbereite Liù mit schön geführtem Sopran in allen Lagen. Langanhaltenden Applaus gab es bei beiden Vorstellungen und zahlreiche Bravo Rufe für beide Interpretinnen der Titelpartie. In der Rolle des Calàf lag Yusif Eyvazov in der Gunst des Publikums eindeutig vor László Boldizsár, der an das tenorale Niveau des Gastes nicht ganz heranreichte. Im Übrigen wurden aber alle anderen Mitwirkenden gleichmäßig mit Applaus bedacht.

Harald Lacina, 26.11.

 

WIEN/ Altes Rathaus: Musical Connections mit der Camerata Balcanica     (25.11.2024)

Altes Rathaus: Musical Connections mit der Camerata Balcanica  

Im historischen Alten Rathaus von Wien ist der attraktive Wappensaal als ‚Bank Austria Salon‘ ein Schmelztiegel für junge, jüngere Musiker geworden. International ausgerichtet. Denn auch das heimische Musikleben wird mehr und mehr von nach Österreich gekommenen – meist zum Studium – musizierendem Nachwuchs geprägt. Oder sie sind etwa zu Gast in Wien: Die Damen der Camerata Balcanica, in Kooperation mit dem Wiener Internationalen Solisten Ensemble. ‚Musical Connections‘ heißt es dazu, und solches gibt Einblicke in aktuelle Kulturinitiativen mit Blickrichtung Osten.

Camerata Balcanica ist eine Gründung der Belgrader Pianistin Jovanka Jankovic. Ihre Bestrebung ist jungen Musikerinnen ein Plattform zu geben. In einer großen Vielfalt, quer durch die Musikszene der Balkan-Länder. Somit: Es ist nicht gerade eine fest zusammen geschweisste Kompanie, doch eine reiche an Abwechslungen, Entdeckungen und mit Überraschungen. Etwa beim Gastspiel im Alten Rathaus: Die Geigerin Laura Llozi aus Albanien, gerade mit Studienabschluss in Wien, ist die junge Konzertmeisterin ihres heimatlichen Rundfunkorchesters. Mit dem Discovery Award 2024 des International Classical Music Awards ist sie 16jährige Lana Zorjan aus Serbien ausgezeichnet worden. Perfekt mit der Violine aufgeigend: Massenets Thais-Meditation. Die Schwestern Ivana (brillant in einem Oboenkonzert von Vincenzo Bellini) und Andrea Nikolic (mit der Geige in der Hand die Camerata leitend) sind Wienerinnen mit kroatischen Wurzeln. Auch mit dabei: Junge Damen aus Mazedonien und Bosnien-Herzegowina. Und Jankovic – für ihre übergreifende künstlerische Ambition ausgezeichnet mit einem französischen Orden für interkulturelle Tätigkeit – führte als Pianistin „Maria Theresia-Heroes“ von Filmkomponist Roman Kariolou glitzernd vor. Aus solch  einem so abwechslungsreich zusammengestellten Musical Connections-Programm, von einem Mozart–Divertimento über „Campanulaceae“ von Gabriele Proy bis zu Fritz Kreislers „Liebesleid“ ist schön zu spüren gewesen: Die Sehnsucht nach dem Gehalt, den Inhalten klassischer wie auch neuer Musik kann jungen Menschen nach wie vor gegeben sein.

Meinhard Rüdenauer
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Entertainment vom FEINSTEN im Wiener Metropol!

Mittwoch, 11. Dezember 2024- Best of Strizzis – 30 Jahre! Adi Hirschal und  Wolfgang Böck ab € 23.-

Donnerstag, 9. Jänner 2025- Wiener Comedian Harmonists – Das Neujahrskonzert ab € 22.-

LG Christian

Best of Strizzis – 30 Jahre! Adi Hirschal und  Wolfgang Böck

Adi Hirschal, Wolfgang Böck & „Die Brennenden Herzen“

Best of Strizzis – 30 Jahre!
Eines Tages wagte Adi Hirschal gemeinsam mit Wolfgang Böck, den er bei einer Nestroy-Aufführung kennengelernt hatte, die alten Lieder in neuer Instrumentierung zu präsentieren. Das Spektrum dieser Lieder reicht vom Volkslied über die Morität bis zum Gstanzl aus den letzten zwei Jahrhunderten. Klischees von Wein, Weib und Gesang a la Robert Stolz wird man da vergeblich suchen. Es geht in diesen Liedern um die Nöte der Menschen in der Vorstadt, die verschiedenen Typen, die dort wohnen und auch um erotische Inhalte.

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Reservierungen sind Montag bis Sonntag (rund um die Uhr –  )

unter möglich !

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