DIE MONTAG-PRESSE – 22. FEBRUAR 2021

DIE MONTAG-PRESSE – 22. FEBRUAR 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE – 22. FEBRUAR 2021

Teatro alla Scala, Milano. Foto: Jean-Christophe BENOIST – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16155701

Mailand
Teatro alla Scala, Milano, SALOME. Live-Stream vom 20. Februar 2021
Diese bereits für das Jahr 2020 vorgesehene Premiere musste bedingt durch Covid 19 verschoben werden, was zu einer kompletten Neubesetzung praktisch aller Rollen führte. Bei den Endproben erlitt auch noch der Dirigent Zubin Mehta einen Schwächeanfall, weshalb der Hausherr Riccardo Chailly das Dirigat übernahm.
Von Peter Sommeregger
http://klassik-begeistert.de/richard-strauss-salome-teatro-alla-scala-milano-live-stream-vom-20-februar-2021/

München

Alert, spannungsgeladen und so agil wie ihr Dirigent spielt das Bayerische Staatsorchester
Ein bewegender Aufbruch ins Neue: zwei erste Symphonien
Frank Heublein aus München
Klassik-begeistert.de

Ladas Klassikwelt 66: Wie ich die Walküre geworden bin
Das Leben hat meinem Auftritt eine weitere Pointe hinzugefügt. Jetzt lebe ich in Deutschland und versuche immer noch, Polen und Deutsche durch meine journalistische Arbeit zu versöhnen. Ich nehme gerne Themen aus dem Kulturbereich auf, die uns verbinden, nicht trennen. Auch hier nennen mich einige Freunde „die Walküre”.
Klassik-begeistert.de

Wagner-Experte stirbt mit 58 Jahren
Der Wagner-Experte Stefan Mickisch ist tot. Der Schwandorfer Pianist starb im Alter von 58 Jahre, wie die „Mittelbayerische Zeitung“ berichtet. Mickisch war vor allem bekannt für seine Einführungs-Vorträge bei den Bayreuther Festspielen. Als Person war er durchaus umstritten.
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/stefan-mickisch-tot-wagner-experte-pianist-verstorben-100.html

Zum Tod von Stefan Mickisch klassik-begeistert.de

Pianist Stefan Mickisch ist tot
Der „Wagner-Maestro“ von Schwandorf verstarb plötzlich. Im April wollte er in Finnland sein nächstes Projekt beginnen.
https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/pianist-stefan-mickisch-ist-tot-21416-art1981895.html

Pianist Stefan Mickisch ist tot
Stefan Mickisch, Pianist und Richard-Wagner-Experte aus Schwandorf starb mit 58 Jahren.
https://www.onetz.de/oberpfalz/schwandorf/pianist-stefan-mickisch-tot-id3182691.html

Radikale Carmen: Das Unerhörte des Georges Bizet
Georges Bizets „Carmen“ zählt zu jenen Opern, die dank der „Habanera“-Arie weit über den Kreis der Operninteressierten ausstrahlen. Schon die Ouvertüre öffnete sich weit zur Populärkultur, egal ob „die Bären los“ waren oder das drohende Herannahen der Schwiegermutter zu verkünden war. Bizets Oper fiel 1875 bei der Uraufführung durch und wurde erst seit der Premiere in Wien wenig später zu einem Welterfolg. Der Grund: Bizet wagte Unerhörtes. Er steckte die Sozialrevolution seines Jahrhunderts in ein gesungenes Unterhaltungsformat. Das war zumindest den Parisern knapp nach dem deutsch-französischen Krieg zu viel.
https://orf.at/stories/3202259/

„Musik ist nie unpolitisch“
Interview Der Pianist Igor Levit will nicht dafür gelobt werden, dass er Bach spielen kann, und wünscht sich weniger „ja, aber“
https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/musik-ist-nie-unpolitisch

Dresden
„Ich versuche, mit britischem Geschick zu agieren“
Der Orchesterdirektor der Sächsischen Staatskapelle hielt sich, während sich Intendant Peter Thieler und Chefdirigent Christian Thielemann in den letzten Tagen öffentlich fetzten, leise zurück. Wie immer eigentlich: denn geduldig zwischen allen Parteien zu vermitteln und Probleme leise und schnell im Hintergrund zu lösen, ist der herausfordernde Alltagsjob von Adrian Jones. Martin Morgenstern hat mit ihm gesprochen.
https://www.musik-in-dresden.de/2021/02/20/adrian-jones-staatskapelle-dresden/

Baden-Baden
Festspielhaus Baden-Baden plant internationale Oper von Schülern
Neue Musikzeitung/nmz.de

Salzburg
Lukas Crepaz will Finanzchef bleiben
Seit April 2017 ist Lukas Crepaz kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. Kritische Stimmen zu seiner Person gab es in fast vier Jahren so gut wie nie. Dass sein Posten neu ausgeschrieben wurde, bereitet dem Finanzchef keine Sorgen. Er wird sich um die Fortsetzung seines 2022 auslaufenden Vertrags bewerben.
https://www.krone.at/2348036

Genf
Anklage mit Mozart – „La Clemenza di Tito“ als politische Attacke an der Oper Genf
https://www.nmz.de/online/anklage-mit-mozart-la-clemenza-di-tito-als-politische-attacke-an-der-oper-genf

New York
Janáčeks „Káťa Kabanová“: Vor 30 Jahren erstmals in der Metropolitan Opera
https://deutsch.radio.cz/janaceks-kata-kabanova-vor-30-jahren-erstmals-der-metropolitan-opera-8709613

Links zu englischsprachigen Artikeln

Streams
BWW Feature: ONLINE VIRTUAL OPERA TOUR NO. 46 at Home Computer Screens Song and Opera in California and Wesrtern Europe
https://www.broadwayworld.com/los-angeles/article/BWW-Feature-ONLINE

London
No Simon Rattle, and no new concert hall for London … but we will survive
The Guardian

Coote, Blackshaw, Fiennes, Wigmore Hall online review
– lonely hearts club band Tchaikovsky songs and Russian poems harmonise in a melancholy magic
https://theartsdesk.com/classical-music/coote-blackshaw-fiennes-wigmore-hall

Boston
Concert Music Review: Andris Nelsons returns to the Boston Symphony
https://artsfuse.org/222725/concert-music-review-andris-nelsons-returns-to-the-boston-symphony/

Palm Beach
Palm Beach Opera keeps it grand with a first-class, al fresco “Bohème”
https://southfloridaclassicalreview.com/2021/02/palm-beach-opera-keeps-it-grand-with

Recordings
Classical CD Review: Vienna Philharmonic’s 2021 New Year’s Concert
https://artsfuse.org/222791/classical-cd-review-vienna-philharmonics-2021-new-years-concert/

Musical

Blanche Aubry (1921 -1986) – eine Schweizerin, die Wien liebte
Aus Anlass ihres 100. Geburtstages eine Erinnerung an die Schauspielerin, die vor allem in Musicals große Erfolge an Wiener Bühnen feierte.
Wiener Zeitung

Sprechtheater

Wien
Burgtheater: Kušej befasst sich mit Sartres „Huis clos“
Von einem „Coup“ des Burgtheaters will der „Kurier“ erfahren haben: Direktor Martin Kušej wolle „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre Sartre inszenieren, Klaus Maria Brandauer werde darin eine Hauptrolle übernehmen.
https://www.diepresse.com/5938718/burgtheater-kusej-befasst-sich-mit-sartres-huis-clos

Österreich
Gerald Pichowetz über seine Not-OPs, die Folgen und wie es mit ihm weitergeht
Der Schauspieler spricht offen über eine dramatische Zeit und die Frage, ob er ohne Bühne leben könnte.
Kurier

Wien/ Werk X
Weiterleben, bis man zu Fremden wird
Das Werk X Petersplatz bietet Olga Grjasnowas „Gott ist nicht schüchtern“ als kostenlosen Stream an.
Wiener Zeitung

Franz Xaver Kroetz: Wutanfälle, Verbranntes und ein lustvolles Ende
„Immer weiter machen nur die Lappn, de halten niemals ihre Babbn“: Franz Xaver Kroetz ist nicht nur Schauspieler, Dramatiker und Regisseur. Er ist eine Naturgewalt. Eigensinnig, kämpferisch und in der Wortwahl wenig zimperlich tritt der Münchner auf, der am 25. Februar 75 Jahre alt wird.
Kleine Zeitung

Ausstellungen/ Kunst

Venedig
Wie Pinselstriche in einem Gemälde
Ihre Arbeiten waren auf der Biennale in Venedig und in vielen renommierten Häusern zu sehen. In diesem Sommer wird die japanische Künstlerin Chiharu Shiota eine Kunstinstallation im Festspielpark am Grünen Hügel zeigen.
Kurier

Niederösterreichischer Bildhauer Johannes Seidl gestorben
Im Alter von 74 Jahren. Gemeinsam mit Ehefrau Charlotte hatte er Gut Gasteil zu Ort der Kunst ausgebaut.
Kurier

Film/ TV
Scheidung bei Kim und Kanye: Einblicke in die letzten Stunden ihrer Ehe
Gerüchte um ein drohendes Ehe-Aus kursierten zwar schon länger. Mit einer Scheidung hat man trotzdem nicht so schnell gerechnet.
Kurier

ORF
Arabella Kiesbauer: „Dass ,Starmania“ zurückkehrt, war längst überfällig“
Die Presse

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Unter’m Strich

Frankreich
Macron sauer auf seine Corona-Berater „Ich habe diese Wissenschaftler satt“
Emmanuel Macron ist offenbar sauer auf Frankreichs Top-Corona-Wissenschaftler, weil ihm diese nichts empfehlen würden außer Einschließen, um so die Infektionen zu senken.
Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) nur auf eben solche Virologen zu hören scheint, hat Frankreichs Präsident davon die Nase voll …
Bild.de

Wien
AKH-Direktion wurde geimpft, Mitarbeiter noch nicht
Während die Direktion des Wiener AKH in der 1. Phase geimpft wurde, warten einige Mitarbeiter der Kategorie 1 immer noch auf eine Immunisierung.
https://www.heute.at/s/akh-direktion-wurde-geimpft-mitarbeiter-noch-nicht-100128890

INFOS DES TAGES (MONTAG, 22. FEBRUAR 2021)

INFOS DES TAGES (MONTAG, 22. FEBRUAR 2021)

onlinemerker.com (Quelle)

ZUM TOD VON STEFAN MICKISCH

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Er war schon sehr cool, aber diese Dauerhetze in den Medien  in Deutschland hat ihm schon zugesetzt.

Der  BR-Nachruf ist ja nur ein kleines Indiz dafür.

Schau dir „Stefan Mickisch über Richard Wagner“ auf YouTube an

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ZUM VIDEO

In memoriam  Stefan Mickisch

„Wagner – Tristan Und Isolde – Prelude and Liebestod (Stefan Mickisch)“ auf YouTube

https://youtu.be/hgATajWJgGM

(Ihm zu Ehren ganz anhören)

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Stefan Mikisch gratuliert Beethoven zum 250. Geburtstag

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00 Apropos Renate Ipse 300

„Was Regisseuren so durch die Birne rauscht…“

„Was Regisseuren so durch die Birne rauscht…“

Dieser Satz von Gerhard Stadelmaier, einem der Promi-Kritiker des deutschen Feuilletons, formuliert so vollendet meine Gefühle angesichts der derzeitigen Inszenierungs-Unkultur, dass ich ihn immer wieder zitiere.

Einer Generation entstammend, die Respekt vor dem Werk über alles stellt (wobei jede zulässige Neuinterpretation selbstverständlich erwünscht ist, wenn sie Sinn macht), kann man derzeit nur verzweifeln – und das nicht nur angesichts dessen, was ein Ponnelle, ein Strehler oder, horribile dictu, auch ein Schenk einst an Theaterverstand und Liebe zur Sache mitgebracht haben.

Was ich heute sehe, ist nur die brutale, aggressive Lust an der Destruktion. Wir haben uns daran gewöhnen müssen, dass es auf unseren Bühnen nicht mehr darum geht, was Libretto und Musik vorgeben, sondern einzig und allein darum, was Regisseuren dazu einfällt. Und oft nicht einmal dazu einfällt, sondern „irgendwie“ einfällt, denn dem Werk gegenüber, das auf dem Theaterzettel steht, gehen sie keinerlei Verpflichtung ein. Und ob ein Zuschauer erkennen mag, was sie da auf der Bühne herumpoltern und –hampern, ist ihnen ja schnurzegal…

Weiterlesen

APROPOS
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WIEN/ Staatsoper. FOTOS AUS DER „CARMEN-PREMIERE“

Die beiden ersten Kritiken:

Zum Premierenbericht von Renate Wagner

Zum Premierenbericht von Heinrich Schramm-Schiessl

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Anita Rachvelishvili, Peter Kellner, Slavka Zamecnikova. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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Vera-Lotte Boecker, Piotr Beczala. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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Piotr Beczala, Anita Rachvelishvili. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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INSTAG(K)RAMEREIEN – gefunden von Fritz Krammer

MAILÄNDER SCALA: HEUTE STREAM MIT VITTORIO GRIGOLO

Verifiziert
Domani, lunedì 22 febbraio alle ore 20, il tenore @vittoriogrigolo torna alla Scala per un recital di canto accompagnato al pianoforte da Vincenzo Scalera con un ricco programma di arie d’opera: da Donizetti e Salvi (Il duca d’Alba e L’elisir d’amore) a Verdi (Rigoletto), da Puccini (La Bohème e Tosca) a Cilea (L’Arlesiana), da Massenet (Manon) a Gounod (Roméo et Juliette).
griko

LAS PALMAS: TROVATORE. Vdeo-Clip

trov
ZU INSTAGRAM mit Video
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ZUR PARISER AIDA:

Ausschnitt aus einer E Mail heute zum Thema „Schwarze und Styropor Puppen“:

Bildergebnis für paris opera national  aida
Sondra Radvanovsky neben der Puppe aus Styropor. Foto: Vincent Pontett/Opera National

„Elvio sagte mir, dass der neue Intendant extra ein Büro für Gleichbehandlung von Schwarzen usw. eingerichtet hat. Der Trick mit den Puppen soll sein, weil man die weißen Künstler nicht schwarz schminken will. Auch kein Ballett der kleinen …“

F.K.

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„kulturMontag“ über „Kunst und Klage“-Schau in NY, Senkrechtstarter Jan Bülow im Porträt, Vintage-Boom in der Mode

 Neue Folge der Dokureihe „Ikonen Österreichs – Ländliche Lebenswelten“ =

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 22. Februar 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 blickt u. a. nach New York, wo eine neue Ausstellung sich mit dem kollektiven Trauma von Leid und Trauer der afroamerikanischen Bevölkerung befasst. Weiters stellt die Sendung Film- und Bühnenschauspieler Jan Bülow vor, Neuzugang im Ensemble des Wiener Burgtheaters und Senkrechtstarter der deutschsprachigen Schauspielkunst, und widmet sich u. a. dem Vintage-Trend in der Modeindustrie. Anschließend an das Magazin steht die zweite Ausgabe der neuen ORF-Kulturdokureihe „Ikonen Österreichs“ (23.30 Uhr) auf dem Programm – diesmal unter dem Motto „Ländliche Lebenswelten“.

Kunst und Klage – ein afroamerikanisches Vermächtnis im New Yorker New Museum

Eine neue Ausstellung im New Museum in New York widmet sich dem kollektiven Trauma von Leid und Trauer der Afroamerikaner, das von Zeiten der Sklaverei bis zum neuen Nationalismus der Trump-Ära, von rassistischen Morden bis zu Polizeigewalt reicht. Die Schau dokumentiert das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins und des Kontrollverlustes. Sie ist das Vermächtnis des vor zwei Jahren verstorbenen, international renommierten nigerianischen Kunstexperten und Kurators Okwui Enwezor, der mit seinem letzten Projekt den Nerv der Zeit trifft – als wäre sie eine brandaktuelle Replik auf jüngste Ereignisse in den USA, ein Projekt der „Black Lives Matter“-Bewegung. Die politische Dimension der Ausstellung ist offensichtlich, jedoch umso schwieriger umzusetzen. Wie aber geht man mit Bildern von Gewalt und Leid um, ohne die Opfer zur Schau zu stellen? Trauer sei ein Dauerzustand schwarzen Lebens, die Risse in der amerikanischen Gesellschaft hat Okwui Enwezor immer wieder am eigenen Leib erfahren. Zu welchen ästhetischen Reaktionen diese Erfahrungen geführt haben, zeigt die Ausstellung anhand der Werke von 40 hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern, die Enwezor noch selbst festgelegt hat. Kunst von Jean-Michel Basquiat, Mark Bradford oder Kara Walker machen die Brennpunkte zwischen Vergangenheit und Gegenwart deutlich.

Zwischen Shakespeare und Lindenberg – Senkrechtstarter Jan Bülow in Porträt und Gespräch

Mit erst 24 Jahren ist der Berliner Schauspieler Jan Bülow jüngstes Mitglied im Ensemble des Wiener Burgtheaters und wird, so sich die Situation im gelockerten Lockdown coronabedingt weiter entspannt, hoffentlich bald in der Rolle des nimmersatten Jungmonarchen „Richard II“ zu sehen sein. Shakespeares Drama ist eine Mahnung zu politischer Vernunft. Das Stück über die Sorge vor Unruhen, Bürgerkrieg und Chaos erscheint dem Senkrechtstarter Bülow, der seit seinem 16. Lebensjahr auch im Kino zu sehen ist – zuletzt erfolgreich als Rocklegende im Biopic „Lindenberg! Mach dein Ding“ – aktueller denn je. Wie es ihm in Wien geht, erzählt er im Gespräch mit Clarissa Stadler. Außerdem spricht er über seine Theater-Leidenschaft und Film-Obsession, über Lockdowns und (k)ein Ende in Sicht sowie seine bisher steile Karriere.

Fast oder Fair – der Vintage-Boom

Neben vielen anderen Branchen ist durch die weltweite Pandemie auch die Modeindustrie ins Wanken geraten. Expertinnen und Experten schätzen, dass sie auf einem Bekleidungs-Berg im Wert von 200 Milliarden Dollar sitzen geblieben ist. Das Konzept der „Fast Fashion“, der immer kürzeren Kollektionszyklen, rächt sich. Gleichzeitig führt die Corona-Krise bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu einem Umdenken: Wie Umfragen zeigen, wollen sie weniger Mode kaufen und wenn, dann nachhaltige. Die Corona-Krise sei eine Möglichkeit, sich von der Überfluss-Strategie der Fast-Fashion-Industrie zu verabschieden, betont ein aktueller Bericht, in dem konkrete Forderungen an die EU gestellt werden. Tatsächlich lässt sich nun ein neuer Trend erkennen, lautet doch das Motto: Alt ist das neue Cool. „Vintage Revivals“ heißt das Secondhand-Konzept, auf das die großen Player der Modebranche jetzt setzen – ist es doch eine ökologische und sozial verträgliche Alternative zur Fast Fashion.

Dokupremiere „Ikonen Österreichs – Ländliche Lebenswelten“ (23.30 Uhr)

Das Ausseer Dirndl, die Steirische Harmonika und der Krampus: In der zweiten Folge der neuen Kulturdokureihe „Ikonen Österreichs“ über Objekte, die einen besonderen Bezug zur rot-weiß-roten (Kultur-)Geschichte, aber auch zu Lebensart, Gewohnheiten und Besonderheiten der österreichischen Bevölkerung haben, begibt sich Regisseurin Gabriele Schiller auf Spurensuche nach dem typisch Ländlichen. Gemeint sind Traditionen und Bräuche, die uns Österreicherinnen und Österreicher angeblich vom Rest der Welt unterscheiden. Abseits von Touristenströmen blickt sie hinter die Fassade eines alteingesessenen Ausseer Dirndlmodengeschäfts, begleitet einen steirischen Harmonikabauer, der Bäume umarmt, bevor er aus ihnen Instrumente baut, und sucht nach den Wurzeln des archaischen Krampuskults. Allerorten ist man stolz auf die Gegenstände, die Menschen am Land schon ein Leben lang begleiten. Schließlich gilt es, die Identität der eigenen Heimat zu bewahren. Ob im Ausseerland, im Gasteinertal oder in der Südsteiermark – kaum wo denkt man daran, dass die meisten Bräuche aus einem Kulturtransfer entstanden sind. Nicht selten aus einem Austausch zwischen Stadt und Land.

Theorien über die Herkunft von Österreichs Bräuchen gibt es jedoch viele: Für den Maskenschnitzer Clemens Hübsch aus Bad Hofgastein steht außer Zweifel, dass es sich beim Krampus um einen uralten Fruchtbarkeitskult handelt. Auf die Frage, warum sich im Gasteinertal alljährlich hunderte Männer im Winter in Felle hüllen und selbstgeschnitzte Masken mit Hörnern aufsetzen, antwortet sein väterlicher Freund Horst Wierer: „Weil das ein Stück der eigenen Identität ist.“ Genauso selbstbewusst verkündet die Ausseerin Martina Reischauer, dass ihr Steirerkittel, das Ausseer Dirndl, „unser Gwand“ sei. Weit spiritueller geht Harmonikabauer Hermann Jamnik in der Südsteiermark ans Werk. Auf einem Hügel vor seinem Haus steht eine Statue der heiligen Cäcilia, der Schutzheiligen aller Musiker. Die junge, aufstrebende Akkordeonistin Johanna Dumfart glaubt jedenfalls ans handwerkliche Geschick des Instrumentenbauers, bei dem sie regelmäßig ihre „Ziach“ begutachten lässt. In der TV-Dokumentation über die Ikonen der ländlichen Lebenswelten streuen die Schatzmeister ihren geliebten Objekten leidenschaftlich Rosen. Gleichzeitig begibt sich der Film auf die Suche nach den wahren Ursprüngen. Designer/innen, Wissenschafter/innen sowie Zeitzeuginnen und -zeugen erzählen vom regen rural-urbanen Kulturaustausch und reflektieren, wie das Dirndl, der Krampus und die Steirische Harmonika davon beeinflusst wurden.

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