Die SONNTAG-PRESSE – 9. Januar 2022

Die SONNTAG-PRESSE – 9. Januar 2022

Foto: © Ray Burmiston | Decca Classics

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SONNTAG-PRESSE – 9. Januar 2022

Staatsoper Berlin: die norwegische Sopranistin Lise Davidsen beeindruckt
Lise Davidsen singt in Berlin Grieg, Strauss und Wagner und vermag besonders bei Wagners Wesendonck-Liedern zu überzeugen. Die Stimme ist in allen Registern ungewöhnlich reich und klangvoll. Die ruhig gemessenen Gesänge liegen ihr am besten. Allerdings lässt die norwegische Soprainistin vorerst in punkto Ausdruck durchaus noch Wünsche offen.
konzertkritikopernkritikberlin/a.schlatz

Berlin
Die Sopranistin Lise Davidsen: Ein wunderbarer Konzertabend
In der Berliner Staatsoper Unter den Linden begeistert die norwegische Sopranistin Lise Davidsen bei einem Liederabend mit Werken von Edvard Grieg.
Tagesspiegel.de

Erfurt
„Das ist einfach nur frech“. Weimarer Opernsängerpaar aus „La Traviata“ gestrichen
„Das ist einfach nur frech!“, sagt Eleonore Marguerre. Sie und ihr Mann probten die Hauptpartien der Verdi-Oper. Die Premiere findet nun überraschend ohne sie statt.
Thüringer Allgemeine

Düsseldorf
Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg: Das UFO nimmt Kurs auf den Düsseldorfer Süden
Samstag, 15. Januar 2022, 14.00 – 18.00 Uhr, UFO: Eröffnungsfest der Jungen Oper Urban
Deutsche OperamRhein

Berlin
Verdi, der Vielseitige
Daniel Barenboim dirigiert die Berliner Philharmoniker, der Rundfunkchor Berlin begeistert in Verdis Spätwerk „Quattro pezzi sacri“.
Tagesspiegel.de

Halle
Verspätete Premiere von Jochen Biganzolis „Tristan und Isolde“ Inszenierung in Halle bejubelt
NeueMusikzeitung/nmz.de

Ein Männerchor, der Frauen sucht
Der traditionsreiche Wiener Männergesang-Verein hält nach Tenörinnen Ausschau – der Grund ist fehlender Nachwuchs.
WienerZeitung.at

Wien
André Heller wird 75: „Lorbeerblätter gehör’n in die Supp’n!“ Bezahlartikel
Der Universalist erinnert mit einem Konzertfilm an den Liedermacher in sich – und ersehnt eine göttliche Lösung für die unheilvollen Demonstrationen
Kurier.at

Wien
Wie Theater mit den vielen Krankmeldungen umgehen
Vorstellungsverschiebungen und Absagen werden zunehmend unvermeidlich. Wie lange lässt sich der Betrieb aufrecht halten?
Jede Vorstellungsverschiebung sorgt für Bahöl, im durch Omikron beschleunigten Zustand umso mehr. „Das oberste Prinzip lautet: Der Lappen muss hochgehen!“, so Regina Maier, Künstlerische Betriebsdirektorin am Burgtheater. Das Haus musste aktuell in seinen vier Spielstätten bereits einige Verschiebungen vornehmen. Maier führt ein eingeschworenes Team an, das Vorstellungsänderungen auch innerhalb eines Tages bewerkstelligt. Wie lange aber kann der Betrieb aufrechterhalten werden? Was alles hängt an einer Planänderung?
Der Standard.at

NÖ: Vielfältiges Kulturprogramm im neuen Jahr
In den niederösterreichischen Kunststätten warten viele Highlights auf Besucher.
Kurier.at

Irland
Sinead O’Connor macht traurige Enthüllung: Vermisster Sohn (17) tot aufgefunden
Zwei Tage, nachdem er vermisst gemeldet worden war, ist der 17-jährige Sohn von Sinead O’Connor in Dublin tot aufgefunden worden, so die Sängerin auf Twitter.
Kurier.at

Links zu englischsprachigen Artikel

Pesaro
Juan Diego Flórez, Eleonora Buratto & Julie Fuchs Lead Rossini Opera Festival’s 2022 Season
operawire.com

Madrid
Teatro Real 2021-22 Review: La Bohème
Ermonela Jaho & Michael Fabiano Shine in Richard Jones’ Unnecessary Modern Take
https://operawire.com/lise-davidsen-christopher-maltman-lead-new-cd-dvd-releases/

New York
Scrambling but Undaunted, the Met Opera Sings Through Omicron
The variant has upended Broadway, ballet and concerts. But the Met has yet to miss a performance, thanks to strict rules, fill-in artists and luc
https://www.nytimes.com/2022/01/07/arts/music/coronavirus-omicron-met-opera.html

Review: A Conductor Adds Her Name to Philharmonic Contenders
As the orchestra searches for a new music director, Susanna Mälkki was given the distinction of leading it at Carnegie Hall.
TheNewYorkTimes

Mälkki leads commanding Philharmonic performances in Carnegie Hall debut
newyorkclassical.review

Recordings
Lise Davidsen & Christopher Maltman Lead New CD/DVD Releases
https://operawire.com/lise-davidsen-christopher-maltman-lead-new-cd-dvd-releases/

Classical Album Review: The “Spectre Bridegroom” Flies Again — Accompanied by Powerful Music
Newly recorded in the original German, Anton Reicha’s Lenore offers a vivid response to Bürger’s famous “Gothic” ballad from 1774.
artfuse.org

Feuilleton
Finding order (and a hometown connection) in a lost recording of a Bach masterwork
As Bach’s monumental “Well-Tempered Clavier’ turns 300, a rare gift reveals its magic
https://www.washingtonpost.com/arts-entertainment/2022/01/08/bach-recording-clavier/

Obituary
Greek Soprano Martha Arapis Dies of COVID Complications
https://operawire.com/obituary-greek-soprano-martha-arap-dies-of-covid-complications/

Renowned Teacher Patricia Misslin Dies at 81
https://operawire.com/obituary-renowned-teacher-patricia-misslin-dies-at-81/

Ballett/ Tanz

New York
City Ballet Pushes Back Start of Winter Season, Citing Omicron
The company will delay the start of its season by nine days, the latest performing arts group to cancel or postpone programming as the virus surges.
https://www.nytimes.com/2022/01/07/arts/city-ballet-delays-season.html

Rock/ Pop

„Austro-Elvis“ Ron Glaser im Alter von 37 Jahren gestorben
Der beliebte Kremser Musiker ist tot. Das gab seine Familie am Freitag – Elvis Presleys Geburtstag – via Facebook bekannt.
Kurier.at

Sprechtheater

Wien/ Burgtheater
Eine Ärztin nach Arthur Schnitzler
Der Brite Robert Icke hat Schnitzlers »Professor Bernhardi« für die heutige Zeit umgedichtet. Bei der Premiere von »Die Ärztin« im Burgtheater brillierte Sophie von Kessel.
https://www.diepresse.com/6083042/eine-aerztin-nach-arthur-schnitzler

Wien/ Josefstadt
Theater in der Josefstadt streicht Vorstellungen
Wegen Covid-Infektionen und Quarantäne ändert sich Spielplan. Die Premiere von „Rechnitz“ soll stattfinden.
WienerZeitung.at

Literatur/ Buch

Houellebecq: Terror und Sex im Wald
Ein Staatsdiener als Held und Sympathien für eine „Hexen-Religion“: Ungewohnte Töne in Michel Houellebecqs Roman „Vernichten“. Er bringt Liebesfrühling in eine von Hackern bedrohte Welt.
https://www.diepresse.com/6082871/houellebecq-terror-und-sex-im-wald

Marie Ndiaye: Die Rätsel von Liebe und Gewalt
„Die Rache ist mein“ ist ein großartiger Roman über ein niederschmetterndes Thema.
Wiener Zeitung.at

TV/ Film/Medien

Neuinszenierung von „Graf von Luxemburg“ am Sonntag auf ORF III
Linz: Die Neuinszenierung von „Graf von Luxemburg“ aus dem Linzer Landestheater wird am 9. Jänner um 20: 15 Uhr auf ORF III ausgestrahlt.
ORF-tipps.at

Trauer nach Tod von Sidney Poitier: „Der Größte, der Beste”
Trauer um eine Schauspiel-Legende und einen Wegbereiter: nach dem Tod von Sidney Poitier würdigen Kollegen und Politiker den schwarzen Hollywood-Star und sein Vermächtnis. Der auf den Bahamas aufgewachsene Poitier starb mit 94 Jahren, wie
https://apa.at/news/trauer-nach-tod-von-sidney-poitier-der-groesste-der-beste/

Drei Oscars: US-Liedtexterin Marilyn Bergman ist tot
Die US-amerikanische Liedkomponistin und dreifache Oscar-Preisträgerin Marilyn Bergman ist tot. Sie starb am Samstag in ihrem Haus in Los Angeles, wie Bergmans Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Ihr Kollege und Ehemann Alan Bergman (96) und ihre Tochter Julie seien an ihrer Seite gewesen, hieß es. Die vielfach preisgekrönte Komponistin und Liedtexterin wurde 93 Jahre alt.
Salzburger Nachrichten

Ausstellungen/ Kunst

Wien
Zwischen Schloss und Scheune: Die Neuerfindung des Belvedere
Direktorin Stella Rollig über die Wiedereröffnung des Unteren Belvedere, die Illusion billiger Sammlungsausstellungen und den Mut zur Leere
Kurier.at

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Unter’Strich

Was die Unruhen in Kasachstan für Russland, China und die USA bedeuten
Der zentralasiatische Petrostaat ist wegen hoher Preissteigerungen ins Chaos gestürzt. Russland schickt sogar Truppen und belastet damit Gespräche mit den USA.
Handelsblatt.com

Deutschland
Wie man den Bürgersinn schwächt
So drohen Achtungsverluste für die Politik: Die ständige Korrektur von Zielen, Mitteln und Problemlösungen verwirrt die Bürger und gibt Impfzweiflern Auftrieb.
Frankfurter Allgemeine

Österreich
Kanzler Nehammer hält an Impfpflicht-Plänen fest
Es gebe einen klar vorgegebenen Zeitplan für die Einführung der Impfpflicht, so der Kanzler im Ö1-Mittagsjournal.
Kurier.at

Elga nicht bereit ab 1. Februar
Elga-Stellungnahme

Österreich
Rudolf Striedinger: Auffälliger, martialischer Krisenmanager aus dem Heer
Vizegeneralstabschef Rudolf Striedinger sorgte nicht erst bei der Pandemiebekämpfung für Aufsehen.
WienerZeitung.at

Weber sieht Plagiate in Raab-Diplomarbeit
„Zahlreiche Plagiate und Quatsch“, hat „Plagiatsjäger“ Stefan Weber nach eigenen Angaben in der Diplomarbeit von Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) gefunden, wie er am Freitag in seinem Blog schrieb. Sie habe die wissenschaftlichen Grundregeln ihres Fachs nicht beherrscht. Ob sie „getäuscht“ habe oder nicht, erscheine ihm nicht mehr wichtig, so Weber. Im Büro der Ministerin sprach man von an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen, die man nicht kommentiere.
Salzburger Nachrichten

Corona trotz Booster: die trügerische Sicherheit nach der dritten Impfung
Für einen optimalen Schutz haben Politikerinnen und Politiker immer wieder mit der dritten Corona-Impfung geworben. Doch nun infizieren sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus, die diesen Booster bereits erhalten haben
rnd.de.gesundheit

Vor Abflug alle negativ, bei Ankunft hatten 125 Corona
Vor dem Abflug in Italien konnten alle 179 Passagiere einen negativen Corona-Test vorweisen. Bei der Ankunft in Indien waren fast 70 Prozent positiv.
https://www.heute.at/s/vor-abflug-alle-negativ-bei-ankunft-hatten-125-corona-100182986

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 9. JANUAR 2022)

INFOS DES TAGES (SONNTAG, 9. Januar 2022)

Quelle: onlinemerker.com

WALTRAUD MEIER UND IHRE ROLLEN AN DER MAILÄNDER SCALA. HEUTE „ABSCHIEDSLIEDERABEND“ (mit Joseph Breinl /Klavier und Günther Groissböck)

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ZU INSTAGRAM mit mehreren Rollenfotos

Mittels Google aus dem Italienischen übersetzt:

Nur wenige Künstler haben eine konstante und liebevolle Beziehung zum Teatro alla Scala und seinem Publikum wie Waltraud Meier. 1987 debütierte die große Mezzosopranistin auf unserer Bühne als Hindemiths Dama in Cardillac unter der Leitung von Sawallisch. Mit Kundry im Parsifal unter der Leitung von Muti am 7. Dezember 1991 eröffnet eine kaum vergleichbare Reihe von Auftritten an den Abenden von Sant’Ambrogio: 1994 in Die Walküre, 1998 in der Götterdämmerung, 1999 in Fidelio, alle unter der Leitung von Muti; 2007 in Tristan und Isolde und 2010 in Die Walküre unter der Leitung von Barenboim.

Im Laufe der Saison sang Waltraud Meier die Marie in Wozzeck unter der Leitung von James Conlon und die Ortrud in Lohengrin unter der Leitung von Gatti 2006, in Mozarts Requiem unter der Leitung von Muti 2001 und in Beethovens Neunte unter Barenboim in Accra 2007 Die Scala war in der unvergesslichen Elektra von Patrice Chéreau zu sehen, die 2014 von Salonen und 2018 von Dohnányi dirigiert wurde.

Das Konzert am 9. Januar soll der Abschied von der italienischen Szene sein.

Günther Groissböck zum heutigen Programm:  Ich hab grad realisiert, dass wir mit Rott, Bruckner, Wolf und Mahler eigentlich ein rein (alt)österreichisches Programm haben. Die Rott-Stücke, möglicherweise auch die Bruckner Lieder, sind sogar mit ziemlicher Sicherheit eine Uraufführung an der Scala, was mich irgendwie sogar ein bissl stolz macht…

Johann Nepomuk Karl Maria Rott (* 1. August 1858 in Braunhirschengrund; † 25. Juni 1884 in Wien) war ein österreichischer Komponistund Organist.

Über Hans Rott

 
Günther Groissböck probt im Homeoffice für den heutigen Liederabend
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HEUTE IN DER WIENER STAATSOPER: LA BOHÈME, DIESMAL MIT BENJAMIN BERNHEIM
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ÄNDERUNGEN IM SPIELBETRIEB AM MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG

Vorstellungsabsagen in der Theaterfabrik Blaue Halle bis einschließlich 13. Januar

Würzburg, 7. Januar 2022 – Das Mainfranken Theater Würzburg setzt seinen Spielbetrieb in der Theaterfabrik Blaue Halle bis einschließlich 13. Januar aus. Grund hierfür sind Erkrankungen im Ensemble. Die Schauspiel-Vorstellungen finden in diesem Zeitraum wie geplant statt.

Von dem temporären Aussetzen des Spielbetriebs in der Theaterfabrik Blaue Halle und den damit einhergehenden Vorstellungsabsagen sind die Termine für das Musiktheater-Stück Die Capulets und die Montagues am 8. Januar (19:30 Uhr) und die Tanz-Inszenierung Lottes Ballhaus am 9. Januar (18:00 Uhr) betroffen. Die nächsten Aufführungen von Lottes Ballhaus am 14. und 15. Januar sollen wieder stattfinden.

Die Vorstellungen des Schauspiels sind nicht von den Absagen betroffen: Grenzen am 8. Januar (20:00 Uhr) und Mozarts Schwester am 9. Januar (15:00 Uhr) im Keller Z87 finden wie geplant statt. Am 15. Januar 2022 feiert Der kaukasische Kreidekreis Premiere in der Kirche St. Andreas.

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Generalaudienz bei Papst Franziskus

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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Foto: Andrea Matzker

Prolog: Ein Bild meines Vaters während einer Privataudienz bei Papst Johannes Paul II., das auf meinem Schreibtisch steht, erinnert mich täglich daran, dass für meinen Vater, der immerhin einige weltliche Ehrungen im Laufe seines Lebens erfahren hatte, doch dieses Gespräch mit dem Heiligen Vater von außerordentlichem Wert war. Seit Beginn der Amtszeit des aktuellen Papstes hatte auch ich schon immer den Wunsch, Papa Francesco einmal persönlich begegnen zu dürfen, da ich, unabhängig von meiner Glaubenseinstellung, von seiner Persönlichkeit fasziniert bin. Gerne wollte ich wenigstens einmal in meinem Leben räumlich spüren, ob sich dieser Eindruck in der Realität bewahrheiten würde. Im Falle einer Begegnung mit dem Heiligen Vater wollte ich ihm nicht mit leeren Händen gegenübertreten. Daher bereitete ich einen musikalischen Gruß aus seiner Heimat für ihn vor. Don Carlos, Argentinier italienischen Ursprungs wie der Heilige Vater, war in Köln zentraler Anlaufpunkt für Lateinamerikaner aus aller Welt, ein begnadeter Sänger und enger Freund von – neben Gabriela Sabatini, Diego Maradona und Lionel Messi – Atahualpa Yupanqui, Eduardo Falú, Raúl Lavié, dem Sexteto Mayor, Semino Rossi (den er sogar entdeckte) und, nicht zuletzt, Mercedes Sosa. Letztere stammte, ebenso wie er, aus Tucumán, nannte ihn liebevoll ihren „Bruder“ und sang in Köln zusammen mit ihm eine „Samba de la an͂oranza“, wovon eine private Aufnahme existiert. Dieses Duett zweier großer, argentinischer Stimmen sollte dem Heiligen Vater mit zwei weiteren italienischen und lateinamerikanischen Musikaufnahmen eine kleine Freude bereiten. Mercedes Sosa verkörpert die „Stimme Lateinamerikas“, ist nicht zuletzt dank ihrer Interpretation von Violeta Parra’s Hymne an das Leben „Gracias a la vida“ weltberühmt und sang die „Misa criolla“ von Ariel Ramírez ein. Als UNICEF-Botschafterin für Lateinamerika setzte sie sich Zeit ihres Lebens vehement für Menschenrechte ein. Nach ihr ist der Asterioid Nummer 27147 benannt.

Im Juli 2021 erfuhr ich zufällig von einer Rom-Reise, die mit einer organisierten, nächtlichen Führung durch die Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle verbunden war und, je nachdem, wenn es die Gegebenheiten zulassen würden, den Besuch einer Papstaudienz beinhaltete. Ich erkundigte ich mich umgehend in Rom, ob es möglich wäre, Zutritt zu einer Audienz im entsprechenden Zeitraum der Reise zu erhalten. Nachdem ich vom Pilgerzentrum im Vatikan überraschenderweise sehr schnell eine positive Antwort erhielt, buchte ich augenblicklich diese Reise.

Wie vereinbart, wurden dann in Rom die Zutrittskarten zur Generalaudienz am Vortag im Pilgerzentrum abgeholt. Da meiner Begleitung leider am Vorabend ein Missgeschick widerfahren war, musste ich allein zum Petersdom, weil ich nach dieser monatelangen Vorbereitung diese Gelegenheit in keinem Fall verpassen wollte. Man hatte mir gesagt, es würde genügen, sich um 7:30 Uhr früh unter den Kolonnaden des Petersdoms einzufinden, was theoretisch auch genügt hätte. Da ich aber sicher sein wollte, begab ich mich bereits um kurz nach 5:00 Uhr morgens zum Petersdom. Obwohl es noch stockdunkel war, wartete bereits eine Schlange von ca. einhundert Personen vor den noch geschlossenen Schaltern. Erfreulicherweise war es trocken und nicht zu kalt. Minütlich verlängerte sich die Schlange unaufhörlich weiter, bis gegen 7:30 Uhr langsam die Kontrollstellen unter den Kolonnaden geöffnet wurden, und Bewegung in die Sache kam. Nach den obligaten Kontrollen einschließlich des Impfstatus wurde man von der Schweizer Garde zu verschiedenen Einlassstellen an der Aula Paulo VI geleitet. Da man mir falsche Tickets gegeben hatte, und meine angemeldete Begleitung fehlte, wurde ich zunächst in den hinteren Teil der Aula geleitet, der schon gut gefüllt war. Meiner mehrfachen Bitte, doch eventuell etwas weiter vorne Platz nehmen zu dürfen, wurde kurz vor Beginn der Audienz freundlicherweise entsprochen, und so saß ich direkt an der Absperrung zu dem Gang, den der Heilige Vater normalerweise benutzt, um die Aula wieder zu verlassen. An diesem 1. Dezember 2021 war die Aula zu meinem Glück nicht übermäßig voll, sonst hätte man auf meinen Sonderwunsch in keiner Weise Rücksicht nehmen können. In aller Ruhe konnte ich jetzt aus nächster Nähe beobachten, wie professionell, diszipliniert und geordnet die unzähligen Angestellten den riesigen Fluss der Gläubigen regulierten und den Auftritt des Heiligen Vaters vorbereiteten. Gegen 9:00 Uhr wuchs die Spannung im Saal merklich. Eine Gruppe junger Musiker, links oben auf der Bühne angeordnet, spielte und sang stimmungsvolle, lateinamerikanische Balladen.

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Foto: Andrea Matzker

Plötzlich öffnete sich die Türe links auf der Bühne, und nach ein paar Sekunden betrat Papst Franziskus unter jubelndem Beifall der Pilger die Aula. Er begrüßte zunächst die Musiker und ging anschließend zu seinem Thronsessel in der Mitte der Bühne. Nach der liturgischen Begrüßung und seinem Segen für alle nahm er Platz. Seine Katechese war an diesem Tag einer weiteren Reflexion über den Heiligen Joseph gewidmet. Damit sprach er besonders die Verlobten und Neuvermählten an, die bei der Generalaudienz auch immer in einem besonderen Bereich, separat von allen anderen und in der Nähe des Heiligen Vaters weilen dürfen. Trotz andauerndem, lautem Babygeschrei aus dem Publikum gab Papst Franziskus zur Freude der Gläubigen in aller Ruhe äußerst praktische und lebensnahe Tipps für ein glückliches Eheleben, in dem, zumal vom Übergang der ersten Verliebtheit bis zur reifen Liebe, schon einmal häufiger die „Teller fliegen“ würden: „Geht nicht zu Bett, bevor ihr nicht Frieden geschlossen habt!“ „Und wenn ihr nicht wisst, wie“, fährt er fort und macht es an sich selbst zweimal vor, „tätschelt euch liebevoll die Wange!“ Anschließend begrüßte er speziell englische, deutsche, spanische, arabische und polnische Gruppen und erinnerte daran, dass wir die alten Menschen unter uns nicht allein lassen und uns um sie kümmern sollen. Den finalen Segen erteilte er, nachdem er darum gebeten hatte, für ihn zu beten und Beistand zu erbitten für die Vorhaben der Reise am Folgetag nach Zypern und Griechenland. Damit war nach circa einer Stunde die offizielle Audienz beendet und er begrüßte persönlich die vielen Gläubigen, zunächst auf der Bühne, die zu seinen Ehren gekommen waren, zu den Klängen des berühmten Libertango „Esta cara me es conocida“ von Astor Piazzolla, eindrucksvoll dargeboten mit Bandoneon und Gesang.

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Foto: Andrea Matzker

Tatsächlich dauerte es noch eine weitere, ganze Stunde, bis er sich, begleitet von sicherlich acht Männern im schwarzen Anzug, langsam in meine Gegend vorgearbeitet hatte. Die Befürchtung, dass er an mir vorbeigehen könnte, trat nicht ein. Ich traute meinen Augen kaum: Er kam tatsächlich auf mich zu und reichte mir freundlichst die Hand. Ich hatte vor lauter Freude Tränen in den Augen. Auf Italienisch erzählte ich ihm von der Musik und den Aufnahmen, was ihn scheinbar sehr interessierte, und er antwortete mir zwischendurch überraschend, weil völlig spontan, zweimal in perfektem Deutsch und strahlte mich an! Als wir über die Liebe zur Musik und über die Freude am Singen sprachen, sagte er nur, er habe leider ein bisschen Probleme mit dem Gehör. Am Ende bat er mich, für ihn zu beten. Trotz des allgemeinen Autogramm- und Selfie-Verbotes traute ich mich, ihn anschließend zu fragen, ob ich eine gemeinsame Portraitaufnahme mit ihm machen dürfe, was er sofort bejahte und bereitwillig machte. Danach verabschiedete er sich von mir und wandelte, umringt von seinen Begleitern, weiter an der Absperrung entlang in Richtung Ausgang der Aula. Dort wartete ich aus der Entfernung, bis auch der Heilige Vater die Aula verlassen hatte und nach vielen weiteren Verabschiedungen, freundlich lächelnd und winkend in den Fond eines unauffälligen, kleinen Autos einstieg und verschwand.

Mein ursprünglicher Eindruck aus der Ferne, ohne ihn jemals leibhaftig gesehen zu haben, war sogar noch um ein Vielfaches durch die Realität übertroffen worden und wird mir unvergesslich bleiben. Die unendlich humane Ausstrahlung, die unglaubliche Sympathie und die faszinierende Kraft dieser so überraschend nahbaren, hellwachen, lebhaften, humorvollen und herzlichen Persönlichkeit begeistern umso mehr in Anbetracht seines immerhin fortgeschrittenen Alters, seiner nicht zu übersehenden Gehschwierigkeiten und, vor allem, seines unfassbar großen Mammut-Pensums, das er alltäglich im Dienst seiner Sache leistet. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass er der Einzige von den vielen tausend Menschen in und vor der Aula war, der keine Maske trug, sich trotzdem vertrauensvoll mit jedem Einzelnen aus der Nähe unterhielt, uns die bloße Hand reichte und somit uns allen ein uneingeschränktes Vertrauen entgegenbrachte und bringt.

Epilog: Während der Wartezeit vor der eigentlichen Audienz hatte ich ja noch Zeit genug und informierte mich darüber, ob und wo man eventuell, falls man überhaupt abgelichtet worden wäre, Fotos von der Audienz zum ausschließlich privaten Gebrauch erstehen könne. Ich bekam die Anschrift eines Fotolabors und erfuhr, dass theoretisch schon am gleichen Tag der Audienz ab 17:00 Uhr die Fotos einsehbar seien, und man sich Fotos aussuchen und bestellen könne. Als ich dann daraufhin zur gegebenen Zeit in dem Fotolabor anrief, hieß es, dass die Apparaturen ausnahmsweise leider nicht funktionierten, und man die Fotos von der heutigen Audienz erst frühestens gegen Abend einsehen könne. Ich rief immer wieder an, aber leider klappte es nicht mehr bis zum Geschäftsschluss. Da ich am nächsten Tag zurück nach Deutschland fliegen musste, und ich mich nicht darauf verlassen konnte, dass man aus tausenden von Fotos dasjenige von mir mit dem Heiligen Vater, falls es überhaupt existieren würde, heraussuchen könnte und es mir dann mit einem womöglich inkompatiblen und umständlichen Übertragungsprogramm übermitteln würde, begab ich mich vormittags bei strömendem Regen und heftigem Gewitter persönlich in das Fotolabor, wo man aber leider weiterhin Schwierigkeiten mit der Entwicklung der Bilder vom Vortag hatte. Insgesamt musste ich drei Stunden warten, dafür wurde ich aber auch mit einer unerwarteten Überraschung belohnt, denn die offiziellen Fotografen des Vatikans hatten tatsächlich mehrere Aufnahmen von dem Gespräch des Heiligen Vaters mit mir gemacht, die mir dann, nach weiterem Warten, selbstverständlich gegen Bezahlung, mühsam herausgesucht und auf ein Speichermedium zum direkten Mitnehmen überspielt wurden. So konnte ich mich schließlich überglücklich auf den Weg zum Flughafen machen.

Dr. Egon Schlesinger
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ORF „IM ZENTRUM“: Omikron-Roulette: Regiert das Prinzip Hoffnung?

Am 9. Jänner um 22.10 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) – Die Zahl der Corona-Neuinfektionen durch die hochansteckende Omikron-Variante explodiert in vielen Ländern. In Österreich hat das Prognosekonsortium für Mitte nächster Woche bereits 17.000 Infektionen täglich vorhergesagt. Die Regierung setzt auf kürzere Quarantäne und mehr Kontrollen, insgesamt offenbar auf kontrollierte Durchseuchung. Kommt damit Österreich bestmöglich durch die fünfte Welle? Können damit Engpässe in den Spitälern und ein Lockdown verhindert werden? Was bedeutet das Konzept der Durchseuchung für Kinder und Jugendliche? Werden die Corona-Langzeitfolgen, Stichwort „Long Covid“, massiv unterschätzt? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Omikron-Variante des Coronavirus als „mild“ einzustufen. Und was bedeutet das alles für die geplante Impfpflicht? Darüber diskutieren am Sonntag, dem 9. Jänner 2022, um 22.10 Uhr in ORF 2 bei Claudia Reiterer „IM ZENTRUM“:

Katharina Reich Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium

Gerald Rockenschaub design. Direktor für gesundheitliche Notlagen in der Europäischen Region, Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Renate Anderl Präsidentin Bundesarbeitskammer

Peter Klimek Komplexitätsforscher

Michael Stingl Neurologe, „Long Covid“-Spezialist

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