DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. NOVEMBER 2025

Blick auf den Beleuchtungskranz des Großen Saals der Wiener Staatsoper © Christian Öser

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE –
8. NOVEMBER 2025

Wien
Wiedereröffnung vor 70 Jahren: Eine Oper als Symbol für Österreich (Bezahlartikel)
Die Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper am 5. November 1955 war mehr als ein Festakt. Es war das überwältigende Erlebnis, frei zu sein.
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Eine Meisterin ihres Fachs erzählt Geschichten am Klavier

Yulianna Avdeeva © Maxim Abrossimow-km

Yulianna Avdeevas Kölner Rezital begeistert durchweg und ohne Abstriche.

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Präludien und Fugen op. 87: Nr. 1 C-Dur; Nr. 2 a-Moll; Nr. 6 h-Moll; Nr. 7 A-Dur; Nr. 12 gis-Moll; Nr. 14 es-Moll; Nr. 21 B-DurNr. 24 d-Moll

Frédéric Chopin (1810-1849) – 24 Préludes op. 28

Yulianna Avdeeva, Klavier

Kölner Philharmonie, 6. November 2025

von Brian Cooper

Die Ansage vom Vortag, in deutscher und englischer Sprache, wurde beim formidablen Rezital von Yulianna Avdeeva nicht wiederholt. Vor dem Konzert des Israel Philharmonic hatte ich kurz auf eine zur Abwechslung mal sinnvolle Neuerung der neuen Philharmonie-Intendanz gehofft; leider wurde lediglich darum gebeten, weder zu fotografieren noch zu filmen. Die Bitte, Handys ganz auszuschalten, fehlte. Beim Klavierabend gab es also keinerlei Ansage, und so kam es, wie es kommen musste, wie es inzwischen bedauerlicherweise Normalität geworden ist: Schon im ersten Präludium von Schostakowitsch klingelte das erste Handy. „Yulianna Avdeeva, Klavier, Chopin und Dmitri Schostakowitsch
Kölner Philharmonie, 6. November 2025“
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Würden die Wunder unserer Welt immer so klingen, der Mensch hätte die Erde längst gerettet

Amazonia © Sebastião Salgado

Gürzenich-Orchester Köln
Simone Menezes, Dirigentin

Camila Provensale, Sopran

Sebastião Salgado (†), Fotografien

Heitor Villa-Lobos – Bachianas Brasileiras Nr. 4, Prelúdio (Introdução) – Lento, W424, 1941/42
Philip Glass – Águas da Amazônia, daraus Metamorphosis I, 1993-1999/2016
Heitor Villa-Lobos – Suite aus Floresta do Amazonas, 1958

Kölner Philharmonie, 4. November 2025

von Daniel Janz

Großevent in der Kölner Philharmonie! Flyer, Plakate und Pressemitteilungen versprachen bereits seit geraumer Zeit einen musikalischen Leckerbissen. Nicht nur stand mit dem Titel „Amazônia“ bereits seit Monaten ein Programm fest, das in eine uns ferne Welt entführen will. Auch hat man den Mut bewiesen, mit Heitor Villa-Lobos endlich einmal einen Komponisten aufzugreifen, der hier so gut wie nie erklingt. Das lässt bereits im Vorfeld eine atemberaubende Erfahrung erwarten. Oder wenn man nach der furchtbar neugestalteten Homepage der Philharmonie geht: ein „Crossover“ mit „Entdeckungen“, das „#inspirierend“ ist und „Brücken bauen“ will. „Gürzenich-Orchester Köln, Simone Menezes, Dirigentin
Kölner Philharmonie, 4. November 2025“
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Der Bass bebt und Tschaikowsky glüht

Roderick Cox © hr/Susie Knoll

Giovanni Bottesini
Kontrabasskonzert Nr. 1 fis-moll

Pjotr I. Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64

Bogusław Furtok, Kontrabass

hr-Sinfonieorchester
Roderick Cox, musikalische Leitung

hr-Sendesaal, Frankfurt am Main, 6. November 2025

von Dirk Schauß

Der hr-Sendesaal bebte am 6. November – nicht bloß durch Schallwellen, sondern vor elektrischer Spannung. Diese Sorte Abend, an der schon beim Stimmen der Geigen spürbar ist: Gleich passiert etwas. Zwei Werke standen auf dem Programm, die auf den ersten Blick kaum zusammenpassen – Bottesinis Konzert für Kontrabass in fis-Moll und Tschaikowskys Fünfte – und doch verband sie an diesem Abend ein gemeinsamer Faden: Leidenschaft, präzise gezähmt. „hr-Sinfonieorchester, Roderick Cox und Bogusław Furtok
hr-Sendesaal, Frankfurt am Main, 6. November 2025“
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Michael Spyres’ doppelte Spitzenkarriere nimmt Fahrt auf 

Jacquelyn Wagner, Diana Haller, Michael Spyres, Sylvain Cambreling, Hans Jürgen Schatz © Daniel Dittus

Selten war die Laeiszhalle so aus dem Häuschen wie bei dieser glanzvollen Symbiose von Manns Zauberberg und Verdis Zauberwelt. Michael Spyres sang gleich mehrere Schlager-Arien aus dem Tenor- und Bariton-Repertoire, sensationell jonglierte er Stimmfächer und Stile auf der Bühne!

Symphoniker Hamburg
Sylvain Cambreling, Dirigent

Hans-Jürgen Schatz, Rezitator, Einrichtung

Jacquelyn Wagner, Sopran
Diana Haller, Mezzosopran
Michael Spyres, Tenor und Bariton

Werke von Giuseppe Verdi, Jacques Offenbach, Gioachino Rossini, Richard Wagner, Claude Debussy, Charles Gounod, Georges Bizet und Franz Schubert

Laeiszhalle Hamburg, 6. November 2025

von Johannes Karl Fischer

Operngalas gehören meistens nicht zu den Sternstunden der Klassik-Szene, zu viele abgespielte Schlager-Arien und sinnfrei aneinander gereihte Kassenknaller. Ganz anders fiel das Urteil bei dieser wunderbar konzipierten, durchdachten und von Thomas Mann begleiteten Reise durch alle Ecken der Opernwelt: Zwischen Zauberberg und Verdis Zauberwelt glänzte diese Symbiose von Literatur und Tonkunst. Selten war die Laeiszhalle so aus dem Häuschen, das anfängliche Gelächter über die fließenden Übergänge von Manns unendlicher Literatur und Verdis fast unendliche Melodien wich einem Meer an begeisterten Bravi-Rufen!   „Symphoniker Hamburg, Sylvain Cambreling, Dirigent, Michael Spyres
Laeiszhalle Hamburg, 6. November 2025“
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Wenn die englische Katze Menschensprache spricht: über Henzes Humor, Satire und Mitgefühl

Am 5. November 2025 feierte Hans Werner Henzes selten gespielte komische Oper Die englische Katze im Cuvilliés-Theater eine neue Inszenierung. Das Libretto von Edward Bond basiert auf einer Erzählung von Honoré de Balzac und zeigt eine satirische Katzengesellschaft, in der nur Geld zählt. Regisseurin Christiane Lutz brachte ihre dritte Arbeit für die Bayerische Staatsoper auf die Bühne. Die junge österreichische Dirigentin Katharina Wincor gab ihr beeindruckendes Debüt und leitete das Bayerische Staatsorchester mit Präzision. Mit dieser Produktion präsentierte die Bayerische Staatsoper die nächste Generation von Sängerinnen und Sängern des Opernstudios als erste Spielzeitpremiere.

Foto: Die englische Katze, Minette – Seonwoo Lee und Tom – Armand Rabot © G. Schied

Meine Mitthiere ersehen aus meiner traurigen Geschichte, wie wir durch unseren vertrauten Umgang mit den Menschen alle Laster und alle schlechten Einrichtungen derselben annehmen. Ich kann deshalb nichts Besseres rathen, als dafür wir zu dem wilden Leben zurückkehren, in welchem wir nur dem Instinkte gehorchen und keine Gebräuche kennen, welche den heiligsten Trieben der Natur zuwiderlaufen.

Honoré de Balzac,  Herzensleiden einer englischen Katze

Hans Werner Henze (1926-2012)
DIE ENGLISCHE KATZE

Eine Geschichte für Sänger und Instrumentalisten in zwei Akten (1983)

Musikalische Leitung  Katharina Wincor

Inszenierung  Christiane Lutz
Bühne  Christian Andre Tabakoff
Kostüme  Dorothee Joisten
Licht  Benedikt Zehm
Dramaturgie  Olaf Roth

Cuvilliés-Theater, München 5. November 2025

von Getong Feng

Am 5. November 2025 feierte Hans Werner Henzes komische Oper Die Englische Katze, die 1983 im Schlosstheater Schwetzingen uraufgeführt wurde, im Cuvilliés-Theater eine neue Inszenierung. Diese Oper gehört zu den weltweit nur sehr selten aufgeführten Werken. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gab es in Deutschland insgesamt nur vier Inszenierungen. Ihre letzte Premiere fand vor neun Jahren am 26. November 2016 an der Staatsoper Hannover statt; die letzte Aufführung von Die Englische Katze am Staatstheater am Gärtnerplatz in München liegt sogar schon 25 Jahre zurück. Aus dieser Perspektive hat die Bayerische Staatsoper nun ein lange vergessenes Opernschatzstück wiederentdeckt und als erste Opernproduktion der Spielzeit 25/26 dem Publikum präsentiert.

„Hans Werner Henze (1926-2012), Die Englische Katze
Cuvilliés-Theater, München 5. November 2025“
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Wild! Beißend aktuell! Gut! Henzes „Die Englische Katze“ in München

Orchester und Ensemble beim Schlussapplaus mit der Dirigentin in schwarz in der Mitte © G. Schied

Henzes Die Englische Katze in München ist ein gesellschaftlich relevanter Beitrag. Ich fühle mich ertappt und aufgefordert. Musikalisch sowohl im Graben als auch auf der Bühne erlebe ich mich treffende Musik von hoher Qualität. Beißend aktuell erzielt der Abend in mir Wirkungstreffer! Magengrube out. Herz und Ohr entflammt. Bitte rein ins Repertoire!

Die Englische Katze
Eine Geschichte für Sänger und Instrumentalisten in zwei Akten (1983)
Komponist Hans Werner Henze

Libretto von Edward Bond, Deutsche Fassung: Ken Bartlett

Musikalische Leitung: Katharina Wincor
Bayerisches Staatsorchester

Inszenierung: Christiane Lutz
Bühne: Christian Andre Tabakoff
Kostüme: Dorothee Joisten
Licht: Benedikt Zehm
Dramaturgie: Olaf Roth

Cuvilliés-Theater, München, 5. November 2025

von Frank Heublein

An diesem Abend führt das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper die erste Premiere der Spielzeit auf mit Hans Werner Henzes Oper Die Englische Katze im Cuvilliés-Theater in München. Die Oper wurde in Schwetzingen 1983 uraufgeführt.

Menschen spielen und singen Katzen, die – bis auf Minette – moralisch verkommene üble Menschenangewohnheiten „auszeichnen“. Ich denke mir: so sieht das gerade aus bei uns auf der Welt. Das komödiantische satirische Drama legt wirkungsvoll menschliche Schattenseiten offen. Zitat gefällig? „Es zeigte sich, dass alle Peitschen so verbraucht waren, dass sie zum Totschlagen / nicht mehr reichten.“ „Hans Werner Henze, Die Englische Katze
Cuvilliés-Theater, München, 5. November 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2025

Di. 4.11.25 | 20 Uhr | Alte Oper Frankfurt | Lukas Sternath, Klavier; Wiener Symphoniker; Petr Popelka, Leitung © Andreas Etter 

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DIE FREITAG-PRESSE –
7. NOVEMBER 2025

Frankfurt/Alte Oper
Wenn Wien in Frankfurt aufschlägt: Ein Abend zwischen Glanz, Grübeln und echten Klangmomenten
Manchmal kündigt sich ein Konzert so an, als könne gar nichts schiefgehen: Wiener Symphoniker, Wiener Pianist, Wiener Programm. Beethoven und Mahler – mehr Wien geht kaum. Am 4. November in der Alten Oper Frankfurt schien also alles angerichtet für einen musikalischen Heimvorteil. Das Orchester feiert sein 125-jähriges Bestehen, der junge Lukas Sternath gilt als spannender Pianist seiner Generation, und Petr Popelka, dieser hellwache, analytische Dirigent, hält die Fäden in der Hand. Und ja – es wurde ein besonderer Abend. Nur nicht ganz so, wie man vielleicht gehofft hatte. Der Saal war gut besucht, die Stimmung neugierig. Lukas Sternath kam ganz ruhig auf die Bühne, kein großer Auftritt, kein Pathos. Ein kurzer Gruß, ein Blick zu Popelka – und dann: Beethoven. Beethovens erstes Klavierkonzert ist kein leichtes Stück…
Von Dirk Schauß
Klassik-begeistert.de

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Herbert hört hin 7: So feiert Grafenegg seinen 20. Jahrestag

Wolkenturm © Lisa Edi

Sommer 2026
Ein Jubiläum, das klingt – 20 Jahre Grafenegg

Grafenegg, 5. November 2025

von Herbert Hiess

Man glaubt es kaum, dass mittlerweile fast 20 Jahre durchs Land gezogen sind, wo ich anlässlich der Eröffnungs-Pressekonferenz mit einem Münchner Akustiker durch den fast fertigen Wolkenturm gegangen bin und er mir tiefgehend und doch auch für einen Laien sehr verständlich die Akustik des phantastischen Open Air-Areals erklärte. „Herbert hört hin 7: So feiert Grafenegg seinen 20. Jahrestag
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. NOVEMBER 2025

Bogdan Roščić, Wiener Staatsoper © M. Pöhn

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DIE DONNERSTAG-PRESSE –
6. NOVEMBER 2025

Wien/Staatsoper
Enthüllung einer Gedenktafel an der Wiener Staatsoper
70 Jahre Wiederöffnung: Festakt im Gedenken der ermordeten und vertriebenen Mitglieder der Staatsoper. Am 5. November vor 70 Jahren wurde das Haus am Ring inauguriert – Bundespräsident Van der Bellen: „Geschichte ist lehrreich“ – Direktor Roščić: „Akkord aus Wahrheit und Lebenslüge“ Auch wenn der Staatsvertrag am 15. Mai 1955 unterzeichnet wurde, gilt vielen der 5. November als jener Tag, an dem symbolhaft die freie Nachkriegszeit in Österreich begann: An jenem Samstag vor 70 Jahren wurde die wiederaufgebaute Wiener Staatsoper feierlich eröffnet. In einem Festakt gedachte man im Haus am Ring am Mittwoch diesem denkwürdigen Ereignis.
bundespraesident.at

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