Pärnu Music Festival: Beim Night Concert überzeugen Zee Zee und Musiker des Estonian Festival Orchestras

Foto:  Zee Zee, www.marcoborggreve.com

Strand oder Konzert? In Pärnu muss man sich nicht entscheiden: Tagsüber lockt das Meer, und nach Sonnenuntergang strömt das bunt gemischte Publikum jeden Alters in den Konzertsaal. Dort erleben sie Zee Zee und Musiker des Estonian Festival Orchestras mit einem spätromantischen Programm.

Pärnu, Estland, Pärnu Kontserdimaja, 17. Juli 2023

Sergei Rachmaninow
Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll, op. 19
Zee Zee (Klavier)
Marcel Johannes Kits (Cello)

Amy Beach
Klavierquintett fis-Moll, op. 67
Zee Zee (Klavier)
Sha Katsouris (Violine)
Artur Podlesniy (Violine)
Andres Kaljuste (Bratsche)
Benjamin Nyffenegger (Cello)

von Petra und Dr. Guido Grass

Noch ist es hell hier im Norden Europas. Anders als an den vorigen Tagen sind nur wenige Menschen vor der Kontserdimaja, und im Foyer ist kein Gedränge. Ein Kammerkonzert um 22 Uhr steht auf dem Programm, was uns das geringe Interesse zu erklären scheint.

Doch weit gefehlt! Wir sind lediglich etwas später als sonst eingetroffen und der große Saal ist im Parkett nahezu voll besetzt. Lediglich die Balkone sind frei, für die man keine Karten herausgegeben hat. Es gibt wohl nur wenige Städte, in denen sich selbst zu „normalen“ Zeiten so viele Musikfreunde zusammenfinden würden, wenn nicht ein ganz großer Name auf dem Plakat steht. „Kammerkonzert mit Zee Zee und Mitgliedern des Estonian Festival Orchestras
Pärnu, Estland, Pärnu Kontserdimaja, 17. Juli 2023“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 20. Juli 2023

Katharina Wagner © azonline 

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 20. Juli 2023

Bayreuth
Katharina Wagner warnte vor teureren Festspiel-Tickets
Die Chefin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, hat nach eigenen Angaben davor gewarnt, Tickets für das Opernspektakel auf dem Grünen Hügel teurer zu machen. Die Preissteigerungen in diesem Jahr seien «mit der Vorgabe, die inflationsbedingten Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben» begründet, sagte sie dem Nordbayerischen Kurier (Dienstag). «Hiervor habe ich mehrfach gewarnt.»
Radio Eins

Kritik – Verdis „Ernani“ bei den Bregenzer Festspielen Endspiel der Wagner-Söldner
Zum Auftakt der Festspiele am Bodensee stand mit „Ernani“ ein selten gespieltes Werk des jungen Verdi auf dem Programm. Regisseurin Lotte de Beer zeigte die irrwitzige Handlung sehr konsequent als absurdes Theater, was rundum überzeugte – wie auch die hervorragende Sängerriege.
BR-Klassik.de

Salzburger Festspiele: Kartenvorverkauf boomt
Am Wochenende starten die Salzburger Festspiele 2023, der Kartenvorverkauf der boomt aber schon seit Wochen. Zwar werden rund zehn Prozent der Festspielkarten oft in letzter Minute gekauft, doch die bisherigen Zahlen stimmen den Kaufmännischen Direktor schon jetzt zufrieden. Von den mehr als 200.000 Karten sei heuer ein Großteil bereits verkauft, sagt der Kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz. „Der ‚Jedermann‘ sowie die großen Opern wie ‚Figaros Hochzeit‘, ‚Macbeth‘ und ‚Orfeo‘ sind bereits restlos ausverkauft.“
https://salzburg.orf.at/stories/3216481/

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Rising Stars 45: Ana de la Vega, Flöte – ein Naturkind von der Farm erobert die Konzertsäle

Foto: © Jack De Gilio

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.


von Dr. Lorenz Kerscher

Wenn ein junger Mensch in einem musikliebenden oder sogar professionellen Umfeld aufwächst und großes Talent hat, wenn dieses von Anfang an gefördert wird und er sein Instrument von früher Kindheit an sehr fleißig übt, gelingt ihm wahrscheinlich auch ein erfolgreicher Einstieg in den Musikerberuf. Eher unerwartet kommt dies, wenn die Eltern sich überhaupt nicht mit Musik beschäftigen, sondern z. B. eine Farm betreiben, wenn die Kinder mit dem Laufen gleich auch das Reiten lernen, wenn die Kindheit vor allem ein naturverbundenes Abenteuer ist. Und doch gibt es solche Biografien und häufig sind gerade die faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten auf ungewöhnlichen Wegen ans Ziel gekommen. „Rising Stars 45: Ana de la Vega, Flöte – ein Naturkind von der Farm erobert die Konzertsäle“ weiterlesen

„... und zu brechen mit den etablierten Regeln…“

Carmina Burana © B2B

La Fura dels Baus inszeniert in Carl Orffs Carmina Burana ein gelungenes Spektakel

 Kölner Philharmonie, 18. Juli 2023

Carl Orff (1895-1982) – Carmina Burana. Szenische Kantate in der Fassung für Schlagwerk und Klavier

Carlus Padrissa (La Fura dels Baus), Regie und Bühnenbild

César Belda, Dirigent

 

von Brian Cooper, Bonn

„CARMINA BURANA (verlegt vom 2. Juli 2020 + 8. Juli 2021 + 30. Juni 2022)“ las man, wenn man eine Karte für diese Veranstaltung des nunmehr 34. Kölner Sommerfestivals erwerben wollte. Endlich sind große Veranstaltungen wieder möglich! Acht Termine sind angesetzt, die Premiere ist ausverkauft, und auch die anderen Termine sind gut verkauft. Zuletzt war das nicht immer bei klassischen Konzerten der Fall. Klassisches Konzert? Nicht ganz. Es ist eher eine Show. Aber Carmina zieht noch immer. Die meisten Menschen dürften wegen Orffs Musik gekommen sein, möglicherweise nicht wegen La Fura dels Baus. Oder einfach wegen des „audiovisuellen Gesamtkunstwerks“, so der PR-Text, der sich am Wagnerschen Begriff orientiert und auch sonst nicht mit Superlativen geizt. Aber es ist in der Tat ein Gesamtkunstwerk aus Text, Musik, Bühnenbild, Kostümen, Licht, Choreographie und Videoprojektionen. „34. Kölner Sommerfestival, Carl Orff (1895-1982) – Carmina Burana
Kölner Philharmonie, 18. Juli 2023“
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Richard Wagner kehrt in die Zoppoter Waldoper zurück

„Der fliegende Holländer“ in der Waldoper in Sopot am 15. Juli 2023, der Anfang des ersten Aktes © Baltic Opera Festival, Krzysztof Mystkowski KFP


I Baltic Opera Festival in Gdańsk und Sopot von 14. bis 17. Juli 2023

Operette von Karol Szymanowski „Lotterie für Ehemänner oder Verlobte Nr. 69″

Richard Wagner  „Der fliegende Holländer“  

von Jolanta Łada-Zielke

Wagners Comeback nach Sopot ist zwar nicht voll Pomp und Prunk, aber im musikalischen Sinne erfolgreich gewesen. Das erste Baltic Opera Festival in Danzig und Sopot hat zwei sehr unterschiedliche musikalische Produktionen präsentiert: die Operette von Karol Szymanowski „Lotterie für Ehemänner oder Verlobte Nr. 69″ und „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner. Vielleicht ist es die Vielfalt und Zusammenstellung der Gegensätze, die dieses Event auszeichnen werden? Ich gebe zu, dass es in der Tat ein großer Schritt ist, die Werke Richard Wagners nach 83 Jahren wieder auf die Bühne der Zoppoter Waldoper zu bringen. Dies ist aber nur der erste Schritt. „I Baltic Opera Festival in Gdańsk und Sopot von 14. bis 17. Juli 2023
klassik-begeistert.de, 19. Juli 2023“
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Pathys Stehplatz (36) – Was der Klassikbetrieb von Billy Joel lernen kann

Billy Joel © Myrna Suárez

Klassik und Pop. Beides einfach nur Musik, könnte man meinen. Doch da gibt es Unterschiede. Betrachtet man das Zuschauerinteresse, teilweise sogar enorme, Billy Joel im Hyde Park in London – 65.000 Tausend Zuschauer. Brooklyn Rider, ein Streichquartett, in der Londoner Wigmore Wall – überschaubare 300 Besucher, wenn es hochkommt. Der Grund ist vermutlich lapidar.

von Jürgen Pathy

„Oh, oh, oh, for the longest time“, grölt ein Pärchen, das sich in einer Fahrrad-Rikscha durch die Londoner Innenstadt karren lässt. Die Straße ist leergefegt von Autos. Fast schon wirkt es so, als habe man extra wegen des Billy-Joel-Konzerts die Zufahrten rund um den Londoner Hyde Park gesperrt. Dort hat der US-amerikanische Sänger, Pianist und Songschreiber kurz zuvor sein einziges Europakonzert gegeben. Sonst spielt er generell nur in den USA. Die Uhrzeit: Es ist ca. 11.30 p.m Greenwich mean time (GMT). Das heißt spät in der Nacht.

„Pathys Stehplatz (36) – Was der Klassikbetrieb von Billy Joel lernen kann
klassik-begeistert.de, 19. Juli 2023“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. Juli 2023

Fotoprobe Madame Butterfly © Bregenzer Festspiele/ Karl Forster

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. Juli 2023

Bregenz/Festspiele
Madame Butterfly zurück auf der Seebühne
Seit 77 Jahren faszinieren die Bregenzer Festspiele ein breites Publikum mit großer Oper unter freiem Himmel. In diesem Jahr beginnt die Festivalsaison am 19. Juli. Knapp fünf Wochen lang wird mit rund 80 verschiedenen Veranstaltungen ein kontrastreiches Programm geboten, zu dem bis zu 215.000 Besucher und Besucherinnen erwartet werden. Heuer kehrt Puccinis „Madame Butterfly“ zurück zur Seebühne, im Festspielhaus entspinnt sich ein packendes Operndrama von Verdi, und auf der Werkstattbühne entfaltet sich Unerhörtes und Ungesehenes. Ein Ausblick
BR-Klassik.de

Darf Currentzis in Salzburg auftreten?
Schon letztes Jahr gab es in Salzburg Demonstrationen, als Teodor Currentzis dort auftrat. 2023 wurde der griechisch-russische Dirigent wieder eingeladen: Vier Mal wird Currentzis bei den Salzburger Festspielen, die am Donnerstag starten, am Pult stehen. Und wieder gibt es eine heftige Kontroverse um seine Auftritte. Komponist Moritz Eggert wirft Teodor Currentzis vor, sich konsequent zu verweigern, den russischen Angriff auf die Ukraine zu verurteilen.
BR-Klassik.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. Juli 2023“ weiterlesen

Wagner und Mathilde: diesem Film mangelt es an einem ernst zu nehmenden Drehbuch

Blu-ray Rezension:

The Zurich Affair
Wagners one and only Love

A Film by Jens Neubert

Naxos NBDO170V

von Peter Sommeregger

Richards Wagner Beziehung zu Mathilde Wesendonck verdankt die Welt zumindest die wunderbaren fünf Wesendonck-Lieder, die Wagner auf Gedichte Mathildes komponierte. Auch war sie eindeutig seine Muse bei der Dichtung von „Tristan und Isolde“. Manche Details dieser Beziehung wurden nie bekannt, man kann aber davon ausgehen, dass sie dank der Wachsamkeit Minna Wagners und Otto Wesendoncks platonisch bleiben musste. „Blu-ray Rezension: The Zurich Affair, Wagners one and only Love
klassik-begeistert.de, 19. Juli 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 194: Der Dirigent Hans Rosbaud ist heute zu Unrecht fast vergessen

Hans Rosbaud © wikipedia.org

 von Peter Sommeregger

Der am 22. Juli 1895 in Graz geborene Hans Rosbaud erhielt den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, die eine ausgebildete Konzertpianistin war. Die Mutter, die den Namen des Vaters ihren insgesamt vier Kindern lebenslang verschwieg, musste allein für sie sorgen.

Hans zeigte großes musikalisches Talent und studierte am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt/Main, wo er u.a. den Komponisten Paul Hindemith kennenlernte, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. „Sommereggers Klassikwelt 194: Der Dirigent Hans Rosbaud ist heute zu Unrecht fast vergessen“ weiterlesen

Pärnu Music Festival: Paavo Järvi manövriert das „Narrenschiff“ sicher in den Festivalhafen Pärnus

Pärnu Music Festival, Jüri Reinvere © Kaupo Kikkas

Eine Reinvere-Uraufführung und ein Programm auf höchstem Niveau würdigt das Pärnuer Publikum mit Hingabe. Nach absoluter Stille lange über den Schlussakkord hinaus bricht enthusiastischer Applaus los. Das erlebt man so nicht oft, findet auch der Solist Pinchas Zukerman.

Pärnu, Estland, Pärnu kontserdimaja, 15. Juli 2023

Estonian Festival Orchestra

Pinchas Zukerman (Viola)
Amanda Forsyth (Cello)

Leitung: Paavo Järvi

Programm:

Jüri Reinvere
On the Ship of Fools (Uraufführung)

Richard Strauss
Tod und Verklärung, op. 24

Max Bruch
Kol Nidrei, op. 47

Hector Berlioz
Sinfonie „Harold en Italie“, op. 16

Zugabe:

Georg Friedrich Telemann
Konzert für Viola, Streicher und Basso Continuo G-Dur: 1. Satz

von Petra und Dr. Guido Grass

Halbzeit beim Pärnu Music Festival. Die „Sommerhauptstadt“ Estlands macht heute ihrem Ruf alle Ehre: Die Sonne strahlt ins Foyer der modernen Konzerthalle. Die Festivalgemeinde rund um die Dirigentenfamilie Järvi plaudert angeregt zumeist auf estnisch. Die Konzerthalle ist bald bis auf den letzten Platz besetzt.

Auch die Bühne füllt sich unter dem Applaus der Zuschauer mit den Musikern des Estonian Festival Orchestras. „Füllen“ ist hierbei durchaus wörtlich zu verstehen: Für die angekündigten romantisch symphonischen Werke reicht der Platz auf der Bühne kaum aus, so dass sich Paavo Järvi den Weg durch die Musiker zum Pult schlängelnd bahnen muss. „Estonian Festival Orchestra, Pinchas Zukerman (Viola), Amanda Forsyth (Cello), Paavo Järvi, Dirigent
Pärnu, Estland, Pärnu kontserdimaja, 15. Juli 2023“
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