Festspielluft V: (K)ein Sommer ohne Thielemann

Wolfgang Wagner und Christian Thielemann. Foto: © Bayreuther Festspiele

von Peter Walter

Katastrophenalarm in der Wagner-Welt: Zum ersten Mal seit 24 Jahren werden die heiligen Bayreuther Festspiele ohne ihren derzeitigen Dirigentengott Christian Thielemann stattfinden! Wo soll das hinführen? Fliegt als nächstes etwa Klaus Florian Vogt raus? „Festspielluft V: (K)ein Sommer ohne Thielemann
Bayreuth, 22. Juli 2023“
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Festspielluft IV: Wahn gibt’s in Bayreuth auch ohne Meistersinger

Andreas Schager  © David Jerusalem

von Peter Walter

Die Zeit ist da. Die Wagner-Welt blickt mal wieder auf den heiligen Hügel in einer gewissen fränkischen Provinzstadt. Nur ist diesmal nichts wie sonst. Zum ersten Mal steht die Familienherrschaft auf dem Grünen Hügel akut in Frage. Freie Karten – früher rar wie das Rheingold – gibt es wie Sand am Meer. Und zu allem Überfluss bleibt auch der heilige Wagner-Gott Christian Thielemann fern der Festspiele!  „Festspielluft IV: Wahn gibt’s in Bayreuth auch ohne Meistersinger
Bayreuth, 22. Juli 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 23. Juli 2023

Festspielhaus Bayreuth. Foto: © Andreas Schmidt

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DIE SONNTAG-PRESSE – 23. Juli 2023

Bayreuth
Erste Promi-Gäste der Bayreuther Festspiele stehen fest – ein bekanntes Gesicht macht lieber Urlaub
Es ist jedes Jahr ein großes Treffen von Prominenten aus Politik und Fernsehen, das auf dem Grünen Hügel in Bayreuth stattfindet. Auch bei den diesjährigen Wagner-Festspielen wird die Promi-Dichte wieder hoch ausfallen.
In franken.de

Bayreuth: Der bayerische Kunstminister Blume fordert, dass sich die Richard-Wagner-Festspiele neu aufstellen.
Selbst ein noch so renommiertes Festival habe an manchen Stellen mit der Zeit zu gehen, wenn es auf Dauer erfolgreich sein wolle, so Blume im Interview mit dem Nordbayerischen Kurier. Mit Blick auf Intendantin Katharina Wagner, deren Vertrag 2025 ausläuft, erklärte Blume, er könne sich eine weitere Zukunft mit ihr an der Spitze sehr gut vorstellen, aber es müsse ein gemeinsames Verständnis über zukunftsfähige Strukturen am Grünen Hügel geben. Wagner sei nicht automatisch gesetzt, nur weil sie die Urenkelin des Komponisten sei. Hintergrund sind sinkende Einnahmen der Festspiele. Blume deutete an, der Freistaat könne seine Anteile an der Festspiel-GmbH erhöhen.
Brennessel-magazin

Jay Scheib inszeniert „Parsifal“ in Bayreuth – „Augmented Reality kann einiges leisten“
Lang vor der Premiere wurde viel darüber diskutiert: Erstmals kommen bei den Bayreuther Festspielen AR-Brillen zum Einsatz – in der Eröffnungspremiere „Parsifal“, inszeniert von Jay Scheib. Im Gespräch mit BR-KLASSIK erzählt der Regisseur, warum er Wagners Werk um eine digitale Ebene erweitert.
BR-Klassik.de

Nathalie Stutzmann dirigiert den „Tannhäuser“: Die zweite Frau im Bayreuther Graben
Bei der Wiederaufnahme von Wagners „Tannhäuser“ in der Inszenierung von Tobias Kratzer übernimmt heuer Nathalie Stutzmann die musikalische Leitung. Sie ist damit – nach Oksana Lyniv – die erst zweite Dirigentin in Bayreuth. Wie es sich anfühlt, im legendären Graben zu stehen – und warum es hier keine Egospielchen gibt, erzählt sie im BR-KLASSIK-Interview.
BR-Klassik-de

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Schammis Klassikwelt: Musik und Freundschaft verbanden sie ein Leben lang – Sergei Rachmaninow und Fjodor Schaljapin

Foto (c) Sergei Fjodor 

Musik und Freundschaft verbanden sie ein Leben lang: Sergei Rachmaninow und Fjodor Schaljapin

Von vielen berühmten Musikern feiern wir dieses Jahr den 150. Geburtstag: Enrico Caruso, Leo Slezak, Leo Fall, Max Reger, um nur einige zu nennen. Auch Sergei Rachmaninow und Fjodor Schaljapin sind in dem “Anno mirabilis 1873” geboren. Was diese beiden großen Musiker aber darüber hinaus verband, war ihre Freundschaft, die bis zum Tode von Schaljapin im Jahre 1938 bestand hatte.

von Jean-Nico Schambourg

Die beiden großen Künstler begegneten sich erstmals in Moskau an der Russischen Privatoper Mamontow, benannt nach dessen Gründer und Mäzenen Savva Mamontow. Schaljapin schloß sich dessen Truppe 1896 an, vom Mariinski-Theater in Sankt Petersburg kommend, wo sein Talent nicht genügend Anerkennung fand. Sergei Rachmaninow befand sich in dieser Zeit in einem Zustand tiefer Depression, seitdem seine 1. Sinfonie in d-Moll Anfang 1897 bei Kritikern und Publikum durchgefallen war. Er komponierte nicht mehr. Es war somit für ihn eine gute Ablenkung, als er einen Posten als Dirigent an der Moskauer Russischen Privatoper angeboten bekam.

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Pathys Stehplatz (37) – Ein Komponist, zwei Welten: Wagner zwischen Sopot und Bayreuth

© Krzysztof Mystkowski

 von Jürgen Pathy

Völlig durchgeknallt. In Bayreuth stürmt man das Festspielhaus. Künstlerisch natürlich nur: In Tobias Kratzers „Tannhäuser“-Inszenierung steht die Revolution vor der Tür. Einen Teil davon erlebt man gar hautnah mit. Während der Pausenshow am Teich, wo die Venus mit Punkrock-Attitüde zum Aufruhr anzettelt – im Anhang ein Kleinwüchsiger und eine farbige Dragqueen. Mit modernem Regietheater will man anscheinend aufhalten, was überall zu beobachten ist. Der Publikumsschwund ist nicht mehr zu verleugnen. Selbst bei den Bayreuther Festspielen nicht, wo man früher jahrelang auf Karten warten musste. Die Situation in diesem Jahr: Für viele Aufführungen gibt es sogar noch Karten. „Pathys Stehplatz (37) – Ein Komponist, zwei Welten: Wagner zwischen Sopot und Bayreuth
klassik-begeistert.de 22. Juli 2023“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 22. Juli 2023

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Klima-Störaktion bei „Jedermann“-Premiere in Salzburg

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Michael Maertens (Jedermann), Valerie Pachner (Buhlschaft), Raphael Nicholas (Tischgesellschaft). Foto: Matthias Horn/Salzburger Festspiele

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 22. Juli 2023

Salzburg/Festspielhaus
Klima-Störaktion bei „Jedermann“-Premiere in Salzburg
Mit seiner bereits dritten Neuinszenierung des Traditionsstücks „Jedermann“ setzt Regisseur Michael Sturminger auf apokalyptische Düsternis in einer von Klimawandel und Kapitalismus zersetzten Welt. Daher war es zunächst nicht ganz klar, ob die Störaktion zu Beginn des Fests, zu der sich die „Letzte Generation“ nach der Premiere am Freitagabend auf Twitter bekannte, nicht vielleicht zur Inszenierung gehörte, die wetterbedingt vom Domplatz ins Festspielhaus verschoben wurde.
Schließlich hatte der zweistündige Abend bereits mit einer – inszenierten – Störaktion begonnen, in der Aktivisten mit Warnwesten auf die Bühne stürmten und die Fassade von Jedermanns Villa mit oranger Farbe besprühten. Etwa zur Hälfte des Stücks meldeten sich dann im Saal verteilte Aktivistinnen und Aktivisten mit Rufen wie „Wir alle sind die Letzte Generation!“ zu Wort, bevor sie aus dem Saal eskortiert wurden und das Geschehen auf der Bühne nahtlos weiterging.
APA.at

Nachtkritik zu „Jedermann“: Endzeitstimmung auf der Bühne, Protest im Publikum (Bezahlartikel)
In seiner dritten Inszenierung des „Jedermann“ wollte Michael Sturminger zu viel auf einmal. Übrig bleibt am Ende wenig. Dramaturgisch auf den Punkt war dabei eine Störaktion von den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“.
SalzburgerNachrichten.at

Salzburg
Bei der Ouverture spirituelle erklingen Tod und Jenseits
Beim Start der Ouverture spirituelle der Salzburger Festspiele war hohe instrumentale und vokale Qualität zu erleben
DerStandard.at.story

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Seebühne Bregenz fasziniert erneut mit einer phänomenalen „Butterfly“

© Bregenzer Festspiele / Karl Forster

Was sich vor den total ausverkauften Zuschauerrängen vor der Bregenzer Seebühne, nämlich in den über 6600 (in dieser Saison neuen und deutlich komfortableren) lindgrünen Sitzplätzen während dieser Premiere zur Wiederaufnahme der gefeierten „Butterfly“ vom letzten Jahr ereignete, sagte irgendwie schon alles über diese geniale Inszenierung des Meisterregisseurs Andreas Homoki – nämlich rein gar nichts. In krassem Gegensatz zu der von mir erst vorgestern besuchten Arena di Verona leuchtete während der rund zweistündigen, pausenlosen Vorstellung nicht ein einziger Handy-Screen auf, es gab kein Tuscheln, kein Hüsteln, Niesen oder Räuspern. Nichts. Es war mucksmäuschenstill. Diese Inszenierung schlug die Tausende von Zuschauern, die aus allen drei Bodenseeländern angereist waren, vollkommen in ihren Bann. Nie habe ich diese Oper – ich habe sie an vielen Bühnen weltweit gesehen – in einer derart faszinierenden, subtilen Inszenierung gesehen. Und die Hauptdarstellerin, Cio-Cio-San alias Butterfly, gesungen von der unvergleichlichen usbekischen Sopranistin Barno Ismatullaeva, war schlicht phänomenal, unübertrefflich. Es ist mit diesen zwei Stunden ununterbrochener Bühnenpräsenz eine der anspruchsvollsten Rollen für eine Sängerin – Ismatullaeva meisterte die Herausforderung souverän. Vom ersten bis zum letzten herrlichen Ton.


Giacomo Puccini
Madame Butterfly
Oper in drei Akten (1904)
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von John Luther Long (1898)
und dem darauf basierenden Schauspiel Madame Butterfly. A Tragedy of Japan von David Belasco (1900)

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Bregenzer Festspiele, Seebühne, 20. Juli 2023 Premiere

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und ausgewählte Fotos)

Diese Inszenierung von Andreas Homoki ist ein Geniestreich, und sie fasziniert in der Wiederaufnahme eindeutig noch mehr als in der ersten Runde letztes Jahr. Zu Recht spricht Homoki von der Herausforderung, auf einer derart gigantischen Bühne Intimität herzustellen, emotionale Interaktion zwischen drei Personen auf einer sonst leeren Bühne zu zeigen und damit die Handlung des Stückes eindeutig nachvollziehbar zu machen. In seiner genialen Inszenierung ist dies vorbehaltlos gelungen – und deshalb waren Tausende von Zuschauern spürbar berührt von dieser erschütternden Geaschichte. Da gibt es krasse Gegenbeispiele – etwa die aktuelle „Aida“-Neuinszenierung in Verona – wie man die Handlung einer Oper und die Emotionen der Protagonisten in einer Masse von Statisten, Choristen und unter einem Trommelfeuer von High-Tech-Bühneneffekten verschütten läßt. „Giacomo Puccini, Madame Butterfly
Bregenzer Festspiele, Seebühne Bregenz, 20. Juli 2023 Premiere“
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Die Bregenzer Festspiele 2023 eröffnen mit einem brillanten „Ernani“

Foto: © Bregenzer Festspiele/ Karl Forster

Kein Stück für zart Besaitete: In dieser Oper des jungen Verdi, basierend wie „Rigoletto“ („Le Roi s’amuse“) auf einem Text des französischen Autors Victor Hugo, geht es um Rache, Macht und Liebe und den „Besitz“ einer begehrenswerten Frau, um die sich nicht weniger als drei Männer zugleich streiten. Pausenlos fließt Blut auf der Bühne, es wird gedroht, gefoltert, geprügelt und gemordet. Eine wahre Blutorgie, geradezu lustvoll exekutiert von einer zügellosen Soldateska, welche ihre überschäumende Kampfeslust in akrobatischen Saltos und Purzelbäumen Luft macht (in Bregenz aus anderen Inszenierungen wohlbekannt: „Stunt-Factory“). Manchmal wird es dem Zuschauer fast zu viel, ob all dem Morden und Blutvergießen.

Bregenzer Festspiele, Festspielhaus, 19. Juli 2023

Giuseppe Verdi, „Ernani“
Libretto  Francesco Maria Piave

Dirigent: Enrique Mazzola
Inszenierung: Lotte de Beer

Ernani: Saimir Pirgu
Elvira: Guanqun Yu
Don Carlo: Franco Vassallo
Don Ruy Gomez da Silva: Goran Jurić
Giovanna: Aytaj Shikhalizada
Don Riccardo: Omer Kobiljak
Jago: Stanislav Vorobyov

Wiener Symphoniker
Prager Philharmonischer Chor
Stunt-Factory

In italienischer Sprache

von Dr. Charles E. Ritterband 

„Ernani“ ist zweifellos die blutigste Oper, die dieser Autor je gesehen hat. Aber der Abstumpfungseffekt bei so viel Blutvergießen hat ja auch durchaus eine aktuelle Seite: Siehe den Überdruss angesichts der täglichen Kriegsmeldungen von den ukrainisch-russischen Fronten. Allerdings: die hochtalentierte niederländische Regisseurin Lotte de Beer hat in ihrer brillanten Inszenierung dem Shakespear’schen Trick des „Comic Relief“ Nachachtung verschafft. „Giuseppe Verdi, „Ernani“
Bregenzer Festspiele, Festspielhaus, 19. Juli 2023“
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DIE FREITAG-PRESSE – 21. Juli 2023

Foto: Salzburger Festspiele © Luigi Caputo

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DIE FREITAG-PRESSE – 21. Juli 2023

Salzburger Festspiele eröffnen Horror, Spaß und Erkenntnis
Am 20. Juli beginnen die Salzburger Festspiele 2023 – und haben sich die Hamlet-Diagnose „Die Zeit ist aus den Fugen“ zum Motto erkoren. Verdis erste und seine letzte Shakespeare-Oper, also „Macbeth“ und „Falstaff“, geben einen Rahmen ab, dazwischen wird Mozarts „Figaro“ neu erkundet und Martinůs „Griechische Passion“ von 1961 als erschreckend zeitgemäß dargelegt. Jahrhundertkomponist György Ligeti und Festspiel-Gründungsvater Max Reinhardt werden gefeiert, und in der Ouverture spirituelle zunächst das „Lux aeterna“ beschworen. Ein Ausblick. Ein ausführliches Dossier zu den Salzburger Festspielen 2023 mit allen Infos zu den Übertragungen von BR-KLASSIK im Radio und im Stream finden Sie hier.
BR-Klassik.de

Peter Sellars eröffnet die Salzburger Festspiele mit „Sonnengesang“
Von Jörn Florian Fuchs
Deutschlandfunk.de.podcast

„DIE FREITAG-PRESSE – 21. Juli 2023“ weiterlesen

„Eugen Onegin“ aus Glyndebourne inszeniert ohne große Verfremdungen und Umdeutungen

DVD-Rezension:

Tchaikovsky
Eugen Onegin

London Philharmonic Orchestra
Andrew Davis

Opus Arte   OA 1374D


von Peter Sommeregger

Diese Aufführung wurde bereits im Jahr 1994 im Theater von Glyndebourne mitgeschnitten, was die etwas verschwommene Bildqualität erklärt.

Über den späten Zeitpunkt der Wiederveröffentlichung kann man nur spekulieren, er mag aber dem Andenken des 1921 an einer Covid-Infektion verstorbenen Regisseurs Graham Vick geschuldet sein. Vick, der seinen Stil in seinen letzten Jahren in Richtung zeitgenössischer Theaterästhetik veränderte, hatte davor zu Recht viel beachtete Inszenierungen weltweit geschaffen. „DVD-Rezension: Tchaikovsky Eugen Onegin
klassik-begeistert.de, 20. Juli 2023“
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