Daniels vergessene Klassiker Nr 22: Mel Bonis – Drei legendäre Frauen: Salomé, Ophélie, Cléopâtra

Quelle: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/mel-bonis

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Die Geschichte wegen ihres Geschlechts diskriminierter Frauen reicht Jahrhunderte zurück. Berufsverbote, Unterdrückung, Demütigung, Sexismus… die Liste von Repressalien, unter denen sie in Europa noch vor nicht allzu langer Zeit zu leiden hatten (und in anderen Teilen der Welt immer noch leiden), ist lang. Auch diese Kolumne berichtete bereits über entsprechende Fälle. Dass solche sozial-gesellschaftlichen Verirrungen auch große Talente beeinträchtigten, zeigt das heutige Beispiel von einer mutigen und fähigen Frau, die wegen dem ihr entgegenschlagenden Sexismus ihre Musik nur unter Pseudonym veröffentlichte: Mel Bonis.

„Daniels vergessene Klassiker Nr 22: Mel Bonis – Drei legendäre Frauen: Salomé, Ophélie, Cléopâtra
klassik-begeistert.de 4. Juni 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 4. Juni 2023

Bildquelle: Andrew Campbell/br-klassik.de

KOMPONISTIN KAIJA SAARIAHO GESTORBEN

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 Kaija Saariaho. Foto: The New York Times

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DIE SONNTAG-PRESSE – 4. Juni 2023

Nachruf
Trauer um Komponistin: Kaija Saariaho ist gestorben
Die finnische Komponistin Kaija Saariaho ist tot. Sie war eine der meistgespielten Komponistinnen unserer Zeit. Wie ihre Familie auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, starb sie am Freitag in Paris – an den Folgen eines Hirntumors. Saariaho wurde 70 Jahre alt. BR-KLASSIK erinnert an die großartige Komponistin. Offene Ohren. Was heißt das eigentlich? Im Falle von Kaija Saariaho: die Grenzen des Hörens verlassen, die Grenzen des eigenen Landes verlassen und die Grenzen der Realität verlassen. Schon in ihrer Kindheit wirbelt es in ihr. Sie flattert durch Tagträume und kann nachts nicht schlafen, weil das Kopfkissen ununterbrochen Musik spielte. Die Mutter solle es doch bitte ausschalten. Aber eine blühende Fantasie, wie Saariaho sie hat, lässt sich nicht einfach so stilllegen. 
BR-Klassik.de

Kaija Saariaho †
Sie träumte immer von der Musik, an der sie gerade schrieb
DieWelt.de.Kultur

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 3. Juni 2023

Jonas Kaufmann, Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 3. Juni 2023 

Jonas Kaufmann wird „Mister Erl“
Der beliebte Tenor übernimmt im Herbst 2024 von Bernd Loebe die Intendanz des einst von Gustav Kuhn gegründeten Opernfestivals. Wagner bleibt zentral.
https://www.diepresse.com/6295334/jonas-kaufmann-wird-mister-erl

Erl/Tirol
Startenor Kaufmann neuer Intendant in Erl
Freitagvormittag ist Startenor Jonas Kaufmann als neuer Intendant der Tiroler Festspiele Erl vorgestellt worden. Er setzte sich gegen 42 Mitbewerber und Mitbewerberinnen durch und löst mit September 2024 Bernd Loebe ab.
ORF.at.tirol

Jonas Kaufmann wird Intendant der Festspiele Erl
Seine Karriere als Sänger werde er fortsetzen, allerdings „ein bisschen reduziert“, kündigte der Tenor an.
Salzburger Nachrichten

Jonas Kaufmann wird neuer Leiter
Tenor Jonas Kaufmann übernimmt die Leitung der Festspiele Erl in Österreich. Der deutsch-österreichische Sänger folgt im September 2024 als Intendant auf Bernd Loebe.                                                  BR-Klassik.de

Startenor Jonas Kaufmann wird Intendant der Festspiele Erl
Der 53-jährige Deutsche wird der neue Intendant der Tiroler Festspiele Erl. Er übernimmt ein Festival, das auf eine zwiespältige Vergangenheit zurückblickt.
DerStandard.at.story

Erl/Tiroler Festspiele
Haselsteiners Festspiel-Coup: Jonas Kaufmann wird der neue „Mister Erl“ Der Startenor setzte sich gegen 42 MitbewerberInnen durch. Er löst mit September 2024 Bernd Loebe ab.
TirolerTageszeitung.com „DIE SAMSTAG-PRESSE – 3. Juni 2023“ weiterlesen

Der Komponist João Guilherme Ripper besticht mit einer spannenden Oper über Euclides da Cunha beim 25. Amazonas Opernfestival

Foto: Teatro Amazonas © Dr. KB

João Guilherme Ripper, 1959 in Rio de Janeiro geboren, ist Komponist, Dirigent sowie Musikmanager und Professor an der Musikschule der Federalen Universität von Rio de Janeiro. Er machte seinen Master of Arts in Komposition an der Catholic University of America in Washington D.C. unter Helmut Braunlich und der Argentinierin Emma Garmendia. Weitere Studien führten Ripper nach Argentinien und Paris. Heute ist er Präsident der Brasilianischen Musik-Akademie, die von Heitor Villa-Lobos im Jahr 1945 gegründet wurde und 40 brasilianische Komponisten, Interpreten und Musikologen vereint. Ripper hat mittlerweile auch acht Opern komponiert, zum Teil Kammeropern, immer wieder aber auch Werke mit Bezug zur brasilianischen Literatur.


Teatro Amazonas, Manaus, 21. Mai 2023

João Guilherme Ripper
Piedade

 von Dr. Klaus Billand

Um ein solches handelt es sich bei der Oper „Piedade“, die im Jahre 2012 ihre Uraufführung in Brasilien erlebte und hier bereits mehrfach aufgeführt wurde, fast immer aber in konzertanter oder kammermusikalischer Form mit reduziertem Bühnenbild. Während des 25. Opernfestivals von Manaus (FAO) wurde sie nun szenisch in der Regie von Julianna Santos und mit großem Orchester gegeben. Und so viel ist vorwegzunehmen: sie zog das zahlreich erschienene Publikum im Teatro Amazonas von 1896 über die pausenlosen vier Akte mit einer Stunde und 45 Minuten durchgehend in ihren Bann.

 

„25. Amazonas Opernfestival von Manaus, João Guilherme Ripper, Piedade
Teatro Amazonas, Manaus, 21. Mai 2023“
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André Heller-Lopes schafft nach 180 Jahren eine würdige brasilianische Neuauflage von „Anna Bolena“ beim 25. Amazonas Opernfestival

Fotos: Marcio James

Teatro Amazonas, Manaus, 20. Mai 2023

Gaetano Donizetti
Anna Bolena


von Dr. Klaus Billand 

Nach der brasilianischen Oper „O Contractador dos Diamantes“ von Francisco Mignone und „Peter Grimes” von Benjamin Britten zeigte das 25. Amazonas Opernfestival (FAO) in der Woche des 16. Jahres-Meetings des lateinamerikanischen Opern-Dachverbandes Ópera Latinoamérica (OLA) eine Neuinszenierung der „Anna Bolena“ von G. Donizetti in der Regie des wohl besten und meistbeschäftigten brasilianischen Opernregisseurs André Heller-Lopes. Er hat des Öfteren auch in Europa inszeniert, nicht zuletzt eine vortreffliche „Tosca“ am Landestheater Salzburg. Es ist kaum zu glauben, aber „Anna Bolena“ wurde zum letzten Mal in Brasilien um 1840 aufgeführt, in Rio de Janeiro, also etwa 10 Jahre nach der Uraufführung. So war es nicht nur an der Zeit, eine Neuinszenierung zu wagen. Es gab auch noch einen ganz anderen und vielleicht noch interessanteren Grund dafür. In das Jahr 2023 fällt der 100. Geburtstag von Maria Callas, der großen Diva und Primadonna, die Maßstäbe als Anna Bolena setzte und natürlich nicht nur für diese. Das war der Grund, das Stück gerade in diesem Jahr auf das Programm des FAO zu setzen.

Teatro Amazonas (c) Dr. KB

„25. Amazonas Opernfestival, G. Donizetti, Anna Bolena
Teatro Amazonas, Manaus, 20. Mai 2023“
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Silver Age: Dieses Album ist Gold wert

Daniil Trifonov glänzt in einem klug (und aufregend!) zusammengestellten Programm mit russischer Klaviermusik

Werke von Prokofjew, Strawinsky und Skrjabin

Deutsche Grammophon, DG 483 5331

von Brian Cooper, Bonn

Für Daniil Trifonov habe ich sogar mal fast einen ganzen Abend Liszt über mich ergehen lassen, 2015 in Mülheim an der Ruhr war das, vor ziemlich genau acht Jahren (im September desselben Jahres entstand in der Berliner Siemens-Villa die dazugehörige Aufnahme „Transcendental“ (DG 479 5529)), und es war weder die Dante-Sonate noch die h-Moll-Sonate dabei – also zwei der wenigen Stücke, die, zumindest nach Ansicht meines klavierbegeisterten französischen Freundes Benjamin, Liszt „presque audible“ („fast anhörbar“) machen, die er also gelten lässt. „CD-Rezension: Daniil Trifonov, Werke von Prokofjew, Strawinsky und Skrjabin
klassik-begeistert.de, 3. Juni 2023“
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Das 25. Amazonas Opernfestival Manaus begeistert mit einem alles gebenden Fernando Portari als Peter Grimes

Fotos © Marcio James

Das 25. Amazonas Opernfestival (FAO) wartete in dieser Jubiläums-Saison gleich mit vier Opern auf, zwei brasilianischen und zwei des klassischen europäischen Kanons, i.e. „Peter Grimes“ von Benjamin Britten und „Anna Bolena“ von Gaetano Donizetti. „Peter Grimes“ wurde als einzige aus dem Vorjahr übernommen, und kaum war der Vorgang im fast voll besetzten Teatro Amazonas am großen Rio Negro oben, wurde klar, was sicher einer der Gründe dafür war.

MANAUS/Teatro Amazonas, 19. Mai 2023

Benjamin Britten
PETER GRIMES

von Dr. Klaus Billand

Im einfachen, ja veristischen Bühnenbild einer Fischergemeinde am Fluss von Julián Hoyos erleben wir im Vorspiel gleich die intensive Befragung von Peter Grimes durch den Rechtsanwalt Swallow nach den Gründen für das Umkommen des jungen Gehilfen von Grimes beim Fischen auf dem Meer. Die Szene ist mit der Reaktion der Fischereigemeinde drum herum von einer solchen Intensität, dass die Inszenierung von Pedro Salazar einen sofort mit Haut und Haaren in diese starke Oper von Benjamin Britten hineinreißt. Dafür ist auch der hervorragende Sängerdarsteller Fernando Portari als Grimes verantwortlich, aber auch Sávio Sperandio als Swallow.

„Benjamin Britten PETER GRIMES 
MANAUS/Teatro Amazonas, 19. Mai 2023 “
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Durch diesen Garten wandeln die Hexen

Seit einem Jahrzehnt findet im wildromantischen Lismore Castle im Südosten Irlands – oder besser: nicht wirklich in, sondern vor der Fassade eines Nebengebäudes dieser immer noch von den Besitzern bewohnten Burg – das sommerliche Opern-Festival Irlands mit hochkarätigen Künstlern von Weltrang statt. Ins Leben gerufen hat diese für Irland einzigartigen Festspiele der Impresario und künstlerische Leiter von Blackwater, der Schweizer Dieter Kaegi, unter anderem Präsident des Schweizerischen Bühnenverbands. Mit durchschlagendem Erfolg: Die 4500 Besucher, viele von ihnen aus dem Ausland angereist, sorgen für vollständig ausverkaufte Vorstellungen. Dieses Jahr wurde ein musikalisch hervorragender „Macbeth“ mit sängerischen Höchstleistungen und exzellentem Orchester geboten, sowie eine Reihe hervorragender Konzerte an attraktiven Aufführungsorten der Umgebung – unter anderem ein Liederabend mit dem berühmten britischen Tenor Ian Bostridge, begleitet von der italienisch-niederländischen Pianistin Saskia Giorgini. Sowie: Die irische Mezzosopranistin Paula Murrihy und das irische Barockorchester unter der Stabführung von Peter Whelan.

Giuseppe Verdi (Libretto: Francesco Maria Piave), „Macbeth“
Blackwater Valley Opera Festival, in italienischer Sprache

Lismore Castle, 31. Mai 2023,

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Es ist ein magischer Ort – vor allem an diesem prachtvollen Sommerabend. Die mächtige, mit Türmen bewehrte Burg aus dem 12. Jahrhundert, die unter anderem Sir Walter Raleigh gehörte – und ein Garten, wie ich ihn noch nie im Leben betreten hatte: ein von Farben und Düften überquellendes Blumenmeer mit exotischen Bäumen und versteckten Nischen. Allein schon dieses Erlebnis hätte einen Besuch des Blackwater Festivals gelohnt, doch in diesem Park wird vor der Vorstellung auf Wunsch ein Picnic-Korb geboten, der in seiner köstlichen Poesie dem Garten in nichts nachsteht.

Durch diesen Garten wandelt man also, festlich gekleidet, sobald die Glocken ertönen, welche den Beginn des Schauspiels ankündigen – doch tauchen da hinter Mauern und in Büschen, zwischen farbenprächtigen, hohen Blumen nicht diese schrecklichen Gestalten auf? Oder war das bloß eine Vision? Nein, es sind tatsächlich Hexen aus der Oper „Macbeth“, die wir in wenigen Minuten zu sehen und hören bekommen… „Blackwater Valley Opera Festival, Giuseppe Verdi, Macbeth
Lismore Castle, Südosten Irland, 31. Mai 2023“
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DIE FREITAG-PRESSE – 2. Juni 2023

Clemens Unterreiner © Ulrik Hoelzel

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DIE FREITAG-PRESSE – 2. Juni 2023

Bariton Clemens Unterreiner wird Kammersänger
Der Sänger der Wiener Staatsoper wird am 21. Juni mit dem Berufstitel ausgezeichnet.
https://kurier.at/kultur/bariton-clemens-unterreiner-wird-kammersaenger/402469862

Salzburg
Pfingstfestspiele Salzburg: Hoffnung, dass die Sterne tanzen
Widerstand gegen die Letzte Generation: Cecilia Bartoli denkt mit dem Orpheus-Mythos bei den Salzburger Pfingstfestspielen über die Trostlosigkeit der Gegenwart hinaus.
FrankfurterRundschau.net

Salzburger Festspiele
ÖVP-FPÖ in Salzburg: Festspielchef kritisiert „abgenutzten Aktionismus“
Der Intendant der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, spricht sich gegen „Empörungsrituale“ aus und wirft Cornelius Obonya „gedankliche Schlichtheit“ vor
DerStandard.at

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 1. Juni 2023

Foto: Philippe Jordan © csm Portrait

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 1. Juni 2023 

Wien/Konzerthaus
Philharmoniker: Anspruchsvolle Musikfesteröffnung im Konzerthaus
100 Jahre alt wäre György Ligeti am vergangenen Sonntag geworden. Etwas mehr Präzision hätte man sich an diesem Ehrentag von den Wiener Philharmonikern schon erwartet: Ligetis „Atmosphères“ starten am Sonntagnachmittag im Wiener Konzerthaus mit einem zeitversetzen Eintrudeln mehrerer Glissandotöne. Dirigent Philippe Jordan navigiert dann allerdings gekonnt durch das Stück, das in Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ prominente Verwendung fand. Als Ruder dient dem Dirigenten sein linker Arm, der die mikropolyphones Klangwolke dynamisch durch die Luft schiebt.
WienerZeitung.at

Sommereggers Klassikwelt 187: Ferdinand Leitner – Stardirigent ohne Allüren
Am 3. Juni sind es bereits 27 Jahre, dass der Dirigent in seinem Heim bei Zürich im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Leitner war gebürtiger Berliner, aber wenn auf einen Künstler der Begriff Weltbürger passt, dann auf Ferdinand Leitner. Studiert hat Leitner an der Musikhochschule seiner Heimatstadt. Seine Lehrer waren u.a. Franz Schreker, Arthur Schnabel und Karl Muck. Ursprünglich wollte er eine Laufbahn als Konzertpianist einschlagen, entschied sich dann aber doch für das Dirigieren. Fritz Busch, der Deutschland des Nazi-Regimes wegen verlassen hatte, holte ihn 1935 als Assistent nach Glyndebourne. Damit war klar, dass Leitner während des „3. Reiches“ keine große Karriere machen konnte. Lediglich eine Stellung als Kapellmeister des Berliner Theaters am Nollendorfplatz konnte er von 1943 bis 1945 erlangen...
Klassik-begeistert.de

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