Mozarts Zauberflöte überzeugt in einer Urwaldlandschaft samt archaischen Kultstätten

THE MAGIC FLUTE – Matthew Kellett © Bill Knight

Die englische „Charles Court Opera“ hat in der historischen und skurrilen, weit über 150 Jahre alten „Wilton’s Music Hall“ einmal mehr eine höchst originelle Opernproduktion zum Besten gegeben. Dieser Rezensent hatte bereits vor einiger Zeit das Vergnügen über deren „Barber of Seville“ – konsequent und umwerfend komisch in den Wilden Westen transponiert – zu berichten.

Jetzt ist der peruanische Dschungel der Schauplatz, und zwar für Mozarts „Zauberflöte“. Und erneut ist der Versuch gelungen: musikalisch beeindruckend – obwohl das Orchester durch ein einziges Piano ersetzt wurde – darstellerisch urkomisch, sängerisch durchwegs exzellent.

Wolfgang Amadeus Mozart, The Magic Flute (in englischer Übersetzung)

Regie: John Savournin
Musikalische Leitung: David Eaton
Choreographie: Merry Holden

Charles Court Opera in Wilton’s Music Hall, 27. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Ein besonderes Kompliment gebührt dem Bühnenbild: In den tristen Londoner Dockwelten eine überzeugende Urwaldlandschaft samt archaischen Kultstätten auf die Bühne zu bringen ist eine beachtliche kreative Leistung. „Wolfgang Amadeus Mozart, The Magic Flute
Charles Court Opera in Wilton’s Music Hall, 27. Februar 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MÄRZ 2025

© Matthias Creutziger

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MÄRZ 2025

Berlin
Christian Thielemann und die Berliner Staatskapelle entdecken in Mendelssohns Musik die Tiefe
Ich ahne es schon: Wenn Thielemann und seine Kapelle so hoch ambitioniert weiterzusammen arbeiten, wird sie in nicht allzu ferner Zukunft die Berliner Philharmoniker überrunden. Gewiss hatte schon weiland Daniel Barenboim das Orchester in die Liga der Weltklasse weiter überführt, aber nun ist innerhalb von so kurzer Zeit schon wieder ein Niveauanstieg zu verzeichnen, insbesondere im makellos tönenden Blech.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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Die englische Regents Opera pflegt im Ring-Zyklus konsequent den Minimalismus

Regents Opera, Das Rheingold © Steve Gregson

Ein einfacher, weißer Laufsteg inmitten einer sonst für Boxkämpfe genutzten, knapp ein Jahrhundert alten York Hall im Londoner Arbeiterviertel Bethnal Green – das ist der neue Schauplatz des Ring-Zyklus, den die englische „Regents Opera“ vor ausverkauften Rängen unter dem Jubel des aus ganz London herbeigeströmten Publikums bietet.

Frühere Produktionen von Wagners „Ring“ hatte die Regents Opera im imposanten Bau der Freemasons Hall inszeniert.

Richard Wagner
Rheingold

Regie: Caroline Staunton

Orchester-Manager: Alison Holford
Assistenz-Dirigenten: John Paul Jennings/Robin Whitehouse

Regents Opera, York Hall, Bethnal Green, London, 23. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Der totale Verzicht auf Kulissen und Requisiten verlangt eine umso kunstvollere Darstellung der Protagonisten – bewundernswert und überaus kunstvoll vor allem wie der von Wotan und Loge hereingelegte Alberich seine Verwandlung in einen riesigen Drachen und eine winzige Kröte eindrücklich und glaubhaft bewerkstelligt: Was sonst mit Riesen-Projektionen oder allenfalls Puppen auf die Bühne gebracht wird, leistete dieser großartige Alberich (Oliver Gibbs) allein durch immenses Spiel seiner gewaltigen Muskulatur. „Richard Wagner, Rheingold
Regents Opera, York Hall, Bethnal Green, London, 23. Februar 2025“
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Schuberts späte Klavierwerke erblühen unter den Händen eines großen Pianisten

Rudolf Buchbinder © Julia Wesely

Rudolf Buchbinder schenkte uns zwei Stunden mit Schubert. Sein virtuoses Spiel faszinierte mit perfekter Artikulation und bezauberndem Klang. Die tieferen melancholischen, ja tragischen Schichten der Impromptus erschloss er nicht immer. Schuberts letzte Sonate hinterließ dagegen einen starken Eindruck.

Franz Schubert

Vier Impromptus für Klavier, D 935
Sonate für Klavier B-Dur, D 960

Zugaben:

Impromptu Nr. 2 in Es-Dur, D. 899
Impromptu Nr. 4 in As-Dur, D. 899

 Rudolf Buchbinder, Klavier

Musikverein, Wien, 26. Februar 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Kürzlich hat Rudolf Buchbinder seinen Rücktritt als Intendant des Grafenegg Festivals bekanntgegeben; als Pianist ist der bald achtzigjährige Künstler noch immer und hoffentlich noch lange aktiv! Die Wiener Klassik war stets einer der Schwerpunkte seines Repertoires. Und Schubert wurde anders als Mozart, Haydn und Beethoven tatsächlich in Wien geboren und ist dort auch – viel zu früh! – gestorben. Für mich ist er daher neben Johann Strauß der wienerischste aller großen Komponisten. „Rudolf Buchbinder, Klavier/Franz Schubert
Musikverein, Wien, 26. Februar 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 28. FEBRUAR 2025

© Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

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DIE FREITAG-PRESSE – 28. FEBRUAR 2025

Wien
Bogdan Roščić: „Die Opernballübertragung hat mit dem realen Ball wenig zu tun“
Was der Hausherr zum ersten Ball ohne Richard Lugner sagt und wie wichtig ihm der Dresscode ist: Staatsoperndirektor Bogdan Roščić im Gespräch. Gibt es irgendwo eine rote Linie für Sie? Was heißt eine. Ich träume zum Beispiel von der Einrichtung einer schnellen Eingreiftruppe für akute Mode-Situationen. Die Herren sind durch den Zwang zur Uniformität Gott sei Dank weitgehend entschärft. Obwohl auch da mancher glaubt, seine überbordende Individualität durch läppische Abweichungen vom Dresscode ausdrücken zu müssen. Bei den Damen sieht man da und dort unbeschreibliche Dinge, da wäre schnelle Hilfe oft ein Gebot der Mitmenschlichkeit. Aber ich muss als Gastgeber natürlich so tun, als würde ich von alledem nichts merken, daher wird es beim Traum bleiben.
KleineZeitung.at

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Silvia Azzoni: „Ich fühle mich wirklich zu Hause in Hamburg“ – Teil III

Silvia Azzoni und Alexandre Riabko beim Interview am 18. Februar 2025 (Foto: RW)

Wir haben mit den von John Neumeier initiierten Reisen weltweit sehr vielen Leuten zeigen können, was wir hier in Hamburg auf die Bühne stellen. Ich fand es wichtig, nur mit unseren Körpern, mit dem Tanz, Gefühle anderen Menschen zu vermitteln, die sie sonst nicht verstanden hätten.

klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, den Weltstars auf der Ballettbühne,  Teil III

von Dr. Ralf Wegner

Warum ist die Stange beim Ballett so wichtig?

klassik-begeistert: Wie haben Sie es geschafft, ihr physisch-technisches Leistungsvermögen noch deutlich über das 40. Lebensjahr hinaus zu erhalten, zum Beispiel als Des Grieux in der Kameliendame im letzten Jahr oder vor kurzem als Drosselmeier im Nussknacker oder als Aschenbachs Konzepte? „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, Teil III
klassik-begeistert.de, 28. Februar 2025“
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Klein beleuchtet kurz 51: Mit einem Doppelwumms kommt Klaus Mäkelä zurück in die Elbphilharmonie

Orchestre de Paris, Klaus Mäkelä Dirigent; Foto Patrik Klein

Zuletzt war er in Hamburg mit Mahler und den Wiener Philharmonikern –  eine herbe Enttäuschung. An zwei Abenden ist Klaus Mäkelä nun mit seinem Orchestre de Paris zurück in Hamburgs Prachtsaal und kann auf voller Linie überzeugen – ja, sogar das brave Hamburger Publikum zu wahren Beifallsorgien verleiten

von Patrik Klein

Jung ist er und bereits so erfolgreich wie kein anderer Dirigent seiner Generation. Die Welt der klassischen sinfonischen Musik liegt ihm zu Füßen und Traumjob nach Traumjob hat er auf der Habenseite. Paris, Amsterdam und bald das wohl beste Orchester der Welt, das Chicago Symphony Orchestra werden unter seiner Leitung als Chefdirigent stehen. Die Erwartungen sind riesig. Kann Klaus Mäkelä sie eigentlich erfüllen? „Klein beleuchtet kurz 51: Klaus Mäkelä in der Elphi
Elbphilharmonie, klassik-begeistert.de, 27. Februar 2025“
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Christian Thielemann und die Berliner Staatskapelle entdecken in Mendelssohns Musik die Tiefe

Christian Thielemann, Staatskapelle Berlin | Konzert zum Jahreswechsel 31. Dezember 2024 © Stephan Rabold

Ich ahne es schon: Wenn Thielemann und seine Kapelle so hoch ambitioniert weiterzusammen arbeiten, wird sie in nicht allzu ferner Zukunft die Berliner Philharmoniker überrunden. Gewiss hatte schon weiland Daniel Barenboim das Orchester in die Liga der Weltklasse weiter überführt, aber nun ist innerhalb von so kurzer Zeit schon wieder ein Niveauanstieg zu verzeichnen, insbesondere im makellos tönenden Blech.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Ouvertüre „Die Hebriden“ op. 26
Violinkonzert op. 64
Sinfonie Nr. 3 op. 56 Schottische

Staatskapelle Berlin
Musikalische Leitung  Christian Thielemann

Staatsoper Unter den Linden, 24. Februar 2025

von Kirsten Liese

Wann und wo hat man zuletzt schon ein Konzert mit einem ausschließlichen Mendelssohn-Programm gehört? Es muss schon sehr lange her sein, ich kann mich jedenfalls nicht an ein solches erinnern. „Christian Thielemann, Felix Mendelssohn Bartholdy
Staatsoper Unter den Linden, 24. Februar 2025“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 27. FEBRUAR 2025

Wiener Konzerthaus, Beethoven ©️ Rubén García Fernández

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 27. FEBRUAR 2025

Wien/Konzerthaus
Jordi Savall führt auf eine Entdeckungsreise in Sachen Beethoven
Mit einer gewissen patriotischen Arroganz ist immer wieder die Mär zu vernehmen, dass die Wiener Philharmoniker in Sachen Beethoven unerreicht und unerreichbar sind. Doch das scheint schon seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall zu sein. Und diverse Originalklangensembles setzen in Sachen des deutsch/österreichischen Komponisten kräftige musikalische Zeichen.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 27. FEBRUAR 2025“ weiterlesen

Rising Stars 57: Anastasia Kobekina – der Wille zur Eigenständigkeit bringt sie voran

Anastasia Kobekina © Lusine Pepanyan

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert regelmäßig diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Auf die russische Cellistin Anastasia Kobekina wurde ich aufmerksam, als sie vor drei Jahren bei Beginn der russischen Invasion in der Ukraine demonstrativ mit der ukrainischen Pianistin Anna Fedorova Videos publizierte und Konzerte gab. Mich beindruckte dieses mutige Zeichen gegen Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, gegen den sie auch öffentlich Stellung nahm, wie auch das hervorragende Spiel der jungen Künstlerin, und ich verfolge seitdem mit Interesse ihre Entwicklung. „Rising Stars 57: Anastasia Kobekina, Violoncello
klassik-begeistert.de, 27. Februar 2025“
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