Die Geschichte der Alma Mahler-Gropius-Werfel wird in der Volksoper Wien gegen den Strich gebürstet

Annelie Sophie Müller (Anna, Tochter von Mahler) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

Eine musikalisch wie szenisch bemerkenswerte Uraufführung hat der Volksoper einen großen Publikumserfolg gebracht. Die Oper “Alma” von Ella Milch-Sheriff erzählt die Geschichte der Alma Mahler-Gropius-Werfel und die ihrer Kinder neu und scheut auch vor heiklen Themen nicht zurück.

Ella Milch-Sheriff,  “Alma”
Libretto: Ido Ricklin
Übersetzung aus dem Hebräischen: Anke Rauthmann

Orchester, Chor und Zusatzchor der Volksoper Wien
Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber

Regie: Ruth Brauer-Kvam
Bühnenbild: Falko Herold
Kostüme: Alfred Mayerhofer
Licht: Alex Brok
Choreographie: Florin Hurler
Video: Martin Eidenberger
Choreinstudierung: Holger Kristen

Volksoper Wien, Uraufführung, 26. Oktober 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

Das schillernde Leben der Alma Schindler einmal radikal anders erzählt, das ist der Stoff der Oper “Alma” der israelischen Komponistin Ella Milch-Sheriff. Das Libretto in hebräischer Sprache stammt von Ido Ricklin; komponiert wurde aber die Übersetzung ins Deutsche von Anke Rauthmann. „Ella Milch-Sheriff  “Alma” Libretto: Ido Ricklin
Volksoper Wien, Uraufführung, 26. Oktober 2024“
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Der Countertenor Philippe Jaroussky scheitert an den Liedern Franz Schuberts

CD-Rezension:

Schubert  Lieder
Philippe Jaroussky

Jérôme Ducros

Erato 0190296737688

von Peter Sommeregger

Kurz bevor die Corona-Pandemie 2020 das Musikleben weitgehend lahmlegte, tourte der populäre Countertenor Philippe Jaroussky mit einem Schubert-Liederabend durch verschiedene Städte, in Berlin fand sein Konzert in der Staatsoper Unter den Linden statt. Jaroussky verfügte damals wie heute über eine eingeschworene Fangemeinde und konnte auf ein enthusiastisches Publikum zählen. Entsprechend stark fiel der Applaus für den Sänger aus, seine Fans bejubelten Jaroussky, aber dem neutralen Publikum konnte sein Zugriff auf Schuberts Liedgut nicht wirklich gefallen. „CD-Rezension: Schubert Lieder, Philippe Jaroussky, Jérôme Ducros
klassik-begeistert.de, 27. Oktober 2024“
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Kirill Petrenko und Günther Groissböck bringen die goldene Rosenkavalier-Krone auch in die Scala  

Teatro alla Scala © Andreas Schmidt

Allein schon der Gang in die Scala-Galleria ist eine Experience der Extraklasse. Einst buhte man hier Roberto Alagna wortwörtlich von der Bühne, heute versinkt der Dirigats-Beifall unter tönenden Bravos der gefürchteten loggionisti. Auch musikalisch lässt man in Mailand nichts anbrennen, vor allem Kirill Petrenko und Günther Groissböck sorgen im weltbesten Verdi-Haus für einen glorreichen Strauss-Abend!

Der Rosenkavalier
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Teatro alla Scala, Milano, 25. Oktober 2024

von Johannes Karl Fischer

Unweit der anderen Mailänder Galleria namens Vittorio Emanuele – mit ihren Glaskuppeln und Kunstmosaiken einer der prächtigsten und zugleich teuersten Einkaufspassagen der Welt – steht inmitten bimmelnden Straßenbahnen ein architektonisch sich in die warme, Mailänder Fassade einblendendes Opernhaus. Während die meisten Gäste in den Fußstapfen der Premieren-Elite – 2.500 Euro kann eine Karte für die hiesige Prima im Dezember schonmal kosten  – ihren Weg ins Haus durch den Haupteingang finden, führt der Weg auf die billigen Plätze über eine schmale Treppe mit eigenem Seiteneingang. Das Foyer ganz oben ist natürlich ebenso kunstvoll geschmückt wie unten.     „Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Teatro alla Scala, Milano, 25. Oktober 2024“
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Premiere in Halle: Auch mit kleinem Ballett-Ensemble gelingen sehenswerte Romeo und Julia-Aufführungen

Mercutio (Haruto Goto) versucht offensichtlich Tybalt (Patrick Michael Doe) zu bespucken (Foto: Yan Revazov, Ausschnitt)

Ein wirklicher Clou ist das Bühnenbild zur Balkonszene. Es handelt sich um die mehrgeschossige, durchfensterte Fassade der Capulet’schen Verkaufsräume. In den Fenstern stehen dekorierte Schaufensterpuppen, in einem jedoch die regungslos ihren Träumen nachhängende Julia.

Romeo und Julia, Ballett von Michal Sedláček
Musik von Sergej S. Prokofjew

Choreographie und Inszenierung: Michal Sedláček
Bühne: Hynek Dřízhal, Kostüme: Olo Křížová

Staatskapelle Halle, musikalische Leitung: José Miguel Esandi

Bühnen Halle, Opernhaus Halle, Premiere vom 25. Oktober 2024

von Dr. Ralf Wegner

Michal Sedláček hat mit der gestrigen Romeo und Julia-Premiere eine optisch attraktive, viel bejubelte Aufführung auf die Bühne gebracht. Im Vorfeld war ja schon bekannt gewesen, dass er kein Verona mit sich bekämpfenden Stadtgangs zeigen wird. Sedláček siedelt Shakespeares Liebesdrama in einer heutigen Einkaufs-Mall mit rivalisierenden Modelabels an und setzt auf die Liebe von bereits im Berufsleben Stehenden im Alter von etwa 30 Jahren. Ob das klappt oder die Erwartungshaltung beim Publikum unterlaufen wird, wird sich noch zeigen. „Romeo und Julia, Ballett von Michal Sedláček
Bühnen Halle, Opernhaus Halle, Premiere vom 25. Oktober 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 27. OKTOBER 2024

Gärtnerplatztheater, CARMEN, Sophie Rennert (Carmen) © Markus Tordik

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DIE SONNTAG-PRESSE – 27. OKTOBER 2024

München
Gärtnerplatztheater München: „Carmen“ als Kostümfilm
Wer die Carmen mag, wird diese Inszenierung lieben. Herbert Föttinger erfindet Bizets Meisterwerk in München nicht neu, gibt ihm aber mit neuen Dialogen und einer neuen Handlungszeit frischen Glanz – und betont dabei ein paar Aspekte, die vor lauter Verführung, Leidenschaft und Mord sonst manchmal in den Hintergrund rücken. (Rezension der Premiere v. 18.10.2024)
opernmagazin.de

„Rheingold“-Premiere in München: Tobias Kratzers neuer „Ring“-Auftakt
München bekommt einen neuen Wagner-„Ring“. Den Anfang macht am kommenden Sonntag „Das Rheingold“, neu inszeniert von Tobias Kratzer.
BR-Klassik.de

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Die Lieder des Komponisten Wilhelm Kienzl lohnen eine Wiederentdeckung

CD-Rezension:

Wilhelm Kienzl
Four Song Cycles

Malte Müller  Tenor
Werner Heinrich Schmitt  Piano

TOCC 0736

von Peter Sommeregger

Der Komponist Wilhelm Kienzl, ein gebürtiger Oberösterreicher, ist heute vielen Musikliebhabern kein Begriff mehr. Seine 1895 an der Berliner Hofoper uraufgeführte volkstümliche Oper „Der Evangelimann“ war bis tief ins 20. Jahrhundert sehr populär, heute kennt man daraus höchstens noch die Tenor-Arie „Selig sind, die Verfolgung leiden“. Der 1941 verstorbene Komponist hat aber ein umfangreiches Werk hinterlassen, darunter eine Vielzahl von Liedern für Solostimmen, aber auch für Chöre. „CD-Rezension: Wilhelm Kienzl, Four Song Cycles
klassik-begeistert.de, 27. Oktober 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 26. OKTOBER 2024

Foto: wagnerzudrittankuendigung/Schwerin/Mecklenburgisches Staatstheater 

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 26. OKTOBER 2024 – Österreichischer Nationalfeiertag

Schwerin/Mecklenburgisches Staatstheater
Talk-Show Master meets Tenor
Harald Schmidt mal anders – im lockeren Gespräch mit Klaus Florian Vogt über Wagner, seine Karriere und allerlei Pannen. Rupert Burleigh begleitet den Tenor bei seinem Wagner-Gesang am Klavier durch diesen launigen, kurzweiligen Abend in Schwerin!
Von Dr. Bianca M. Gehrlich
Klassik-begeistert.de

Österreich: Heute Nationalfeiertag: Tag der offenen Türen
Am 26. Oktober lädt die Republik wieder zum Fest
Anlässlich des Nationalfeiertages am 26. Oktober gibt es wie gewohnt etliche Feierlichkeiten und Staatsakte statt. Die Präsidentschaftskanzlei, das Kanzleramt und das Parlament öffnen ihre Türen, die höchsten Staatsvertreter legen Kränze nieder. Auf dem Heldenplatz marschiert das Bundesheer, während die Polizei eine Leistungsschau bietet. Die Stadt Wien lädt am Rathausplatz zum Sicherheitsfest ein.
krone.at

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Bewährtes Team: Martha Argerich und Daniel Barenboim begeistern mit den Berliner Philharmonikern

Daniel Barenboim, Martha Argerich © Stephan Rabold

Etwas hat Barenboims Altersstil für sich: In früheren Jahren drohten mit ihm häufiger die Pferde durchzugehen, nun findet er wunderbar moderate, angemessene Tempi, in denen sich vor allem das in dieser Sinfonie viel beschäftigte Blech prächtig entfalten kann, insbesondere zu Beginn des zweiten Satzes.

Großen, freundlichen Beifall gab es dafür am Ende, freilich vor allem für die enorme Lebensleistung dieses Mannes.

Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 op. 15

Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 op. 98

Zugabe:
Johann Sebastian Bach: Gavotte aus der Englischen Suite Nr. 3, BWV 808

Berliner Philharmoniker

Daniel Barenboim, Dirigent
Martha Argerich, Klavier

Philharmonie Berlin, 24. Oktober 2024

von Kirsten Liese

Aus dem Berliner Konzertleben, dem sie seit Jahrzehnten zahlreiche gemeinsame Auftritte bescherten, lassen sich Martha Argerich und Daniel Barenboim kaum mehr wegdenken. Und doch war beim ersten der drei jüngsten, schon seit Monaten restlos ausverkauften Abonnementkonzerte mit den Berliner Philharmonikern etwas anders als sonst: Die starke innige Verbundenheit der beiden wurde diesmal weniger sichtbar. „Berliner Philharmoniker, Daniel Barenboim, Dirigent, Martha Argerich, Klavier
Philharmonie Berlin, 24. Oktober 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2024

Foto: SN/APA/TSCHANK/ SEEFESTSPIELE MOERB

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2024

Wien
Kammersängerin Mirjana Irosch verstorben
Frau KS Mirjana Irosch stand während ihren 42-jährigen Zugehörigkeit zur Wiener Volksoper über 1400-mal auf der Bühne, verkörperte über 45 Partien und sie wirkte in 26 Premieren, darunter eine Uraufführung und zwei Österreichische Erstaufführungen mit. Ihre meistgesungene Partie ist die Rosalinde (Die Fledermaus) mit 196 Abenden. Die Volksoper trauert um eine liebenswerte, besonders kollegiale Sängerin und große Künstlerin.
volksoper.at

Mirjana Irosch: Sie war eine echte Wiener Primadonna
Zum Tod einer Sängerin, die als Ensemblemitglied der Volksoper Interpretationsgeschichte mitschrieb.
DiePresse.com

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Auf den Punkt 29: Wegen geringer Auslastung – AIDA und die Pausen-Einlasskontrollen in der Staatsoper Hamburg

La clemenza di Tito @ 2024 Hans Jörg Michel

In der letzten Folge meiner Kolumne habe ich zur Wiederaufnahme von Mozarts La clemenza di Tito an der Staatsoper Hamburg geschrieben. Mir hat es gefallen, das können Sie hier bei klassik-begeistert nachlesen. Einen Aspekt möchte ich heute nachtragen. Nach der Pause [sic!], auf dem Weg zurück von der Bar in den Saal, wurde ich aufgefordert, meine Konzertkarte vorzuzeigen. Wenn Sie jetzt denken, na prima, das ist wieder einer meiner Späße. Dann kann ich anwaltlich versichern, dass dies die Wahrheit ist und nichts als die Wahrheit.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) / La clemenza di Tito

Chor und Orchester der Staatsoper Hamburg
Ben Glassberg / Musikalische Leitung
Jetske Mijnssen / Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 22. Oktober 2024

von Jörn Schmidt

Auf meinen freundlichen Hinweis hin, dass ich mich bereits vor Beginn der Oper legitimiert hätte, wähnte ich die Angelegenheit erledigt. Ich wurde indes recht streng aufgefordert, nun bitte die Karte vorzulegen. Mir stellte sich die Situation als Generalprobe für den 1. April 2025 dar, eine Pausen-Einlasskontrolle hatte ich bislang nicht erlebt. Und das war nicht mein erster Opernbesuch.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Staatsoper Hamburg  hat Pausen-Einlasskontrolle eingeführt als Reaktion auf eine eher geringe Auslastung. Jetzt mache ich aber wirklich Spaß, meinen Sie? Mitnichten! Aber der Reihe nach. „Auf den Punkt 29: Geringe Auslastung… Pausenkontrollen
klassik-begeistert.de, 24. Oktober 2024“
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