Herbert hört hin 3: Jeder Beitrag ist „subjektiv“ gefärbt

Goldener Saal, Musikverein Wien © Wolf-Dieter Grabner

Auslöser für diese Kolumne ist ein „crazy Saturday evening” am 15. Februar 2025, den ich ähnlich am 12. Mai 1979 erlebte. Am Nachmittag im Musikverein Anton Bruckners 8. Symphonie mit den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan (Konzert – Musikverein Wien) und ein paar Stunden später um 19 Uhr, ein paar hundert Meter weiter in der Staatsoper, eine unvergleichliche Aufführung  („Le nozze di Figaro“ am 12.05.1979 | Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper) unter Karl Böhm.

Jeder Beitrag ist „subjektiv“ gefärbt.

Bei den von mir besuchten beiden Konzerten am 15. Februar 2025 unterscheidet sich mein Empfinden so sehr, dass ich diese zwei Konzerte lieber in meine Kolumne verpacke.

„Herbert hört hin 3
klassik-begeistert.de, 16. Februar 2025, Wiener Konzerthaus und Musikverein Wien“
weiterlesen

58 und kein bisschen leise – Piotr Beczała begeistert als Cavaradossi

Piotr Beczała und Sonya Yoncheva © Wiener Staatsoper

Wiederholt er das „E lucevan le stelle“ oder nicht? Es ist fast schon zum Spiel geworden, ob Piotr Beczała der Aufforderung nachkommt oder nicht. Es gibt keinen anderen Cavaradossi, von dem es das Wiener Publikum derart lautstark fordert. Natürlich gibt „der Piotr“ nach. „Der war gut wie immer“, hört man schon von der zweiten Aufführung der Serie. Bei der dritten lässt er das Publikum auch nicht lange zappeln – und gewinnt!

Giacomo Puccini
Tosca

Wiener Staatsoper, 15. Februar 2025

von Jürgen Pathy

Der Dirigent hat’s schon vorher gewusst. Handzeichen in Richtung Soloklarinettist, da tobt die Meute noch. Bei Puccinis „Tosca“ leitet die den ariösen Höhepunkt nämlich melancholisch ein. Beczałas Wiederholung dann – genauso makellos in den Höhen, wie schon bei den „Vittoria“-Rufen zuvor. Bravo auch schon beim „Recondita armonia“ im 1. Akt. „Giacomo Puccini, Tosca
Wiener Staatsoper, 15. Februar 2025“
weiterlesen

Ein musikalisches Duett erreicht künstlerisches Matterhorn

CD-Cover – Matterhorn, Farblithographie, ca. 1880 (?), Graphische Sammlung und Fotoarchiv der Zentralbibliothek Zürich

CD-Besprechung:

„Swiss Love. Der Liebe Leid und Lust“
von Franziska Heinzen und Benjamin Mead

Produced by Zentralbibliothek Zürich mit der Unterstützung von der Stiftung Czesław Marek

Herausgeber: Solo Musica, 2025

von Jolanta Łada-Zielke

Das unseren Leserinnen und Lesern wohlbekannte Sopran-Klavier-Duett – Franziska Heinzen und Benjamin Mead – präsentiert diesmal kostbare Perlen aus der Schatzkammer der Zentralbibliothek Zürich. Dies sind hauptsächlich die Lieder von Schweizer Komponisten (und einer Komponistin) des 19. Jahrhunderts aus dem deutschen Kanton, sowie einheimische Volkslieder in modernen Arrangements. „CD-Besprechung: „Swiss Love“
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2025“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 273: Adelina Patti war die Primadonna assoluta des 19. Jahrhunderts

Foto: Franz Xaver Winterhalter: Adelina Patti

von Peter Sommeregger 

Wenn heute das Opernpublikum einer berühmten Sängerin wie Anna Netrebko Ovationen darbringt, und ihr beim Schlussapplaus Blumen zuwirft, ist das nur ein Abklatsch dessen, was das Publikum im späten 19. Jahrhundert der Sängerin Adelina Patti an Huldigungen bereitete. „Sommereggers Klassikwelt 273: Adelina Patti
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2025“
weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. FEBRUAR 2025

Norma Premiere 2025 © Monika Rittershaus

Für Sie und Euch gefunden

DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. FEBRUAR 2025

Wien/Musiktheater an der Wien
Bellinis „Norma“ mit Grigorians Koloraturen-Flammenwerfer
DerStandard.at

Asmik Grigorians Norma: Engel mit Diktatorenkopf
krone.at

Opernkritik: So war die erste „Norma“-Premiere in Wien
Die Sopranistin Asmik Grigorian ließ sich im Theater an der Wien als nicht ganz fit ansagen – und triumphierte.
Kurier.at

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 19. FEBRUAR 2025“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 131: Dietrich Fischer-Dieskau betrachtet das Leben seines Meisters – Teil 2

Umschlaggestaltung P. Agentur für Markengestaltung – nach einer Grundkonzeption von Mediabureau Di Stefano, Berlin  Titelbild: Hugo Wolf nach einer Fotografie um 1895        

Es fällt auf, dass im zweiten Abschnitt des Werks unter dem Titel „Die großen Liedfolgen“ das Kapitel „Mörike“ den weitaus größten Umfang einnimmt. Und wieder entdecken wir Vergleichsmöglichkeiten zu einem anderen Buch, einer Art Biografie über den „Sänger seiner Lieder“, Leonard Cohen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Sind es im Fall Hugo Wolfs zwei Personen, der Dichter Eduard Mörike und der Komponist Hugo Wolf, so ist bei Leonard Cohen der Übergang vom Genre des Gedichts zu dem des Lieds fließend und geschieht in Personalunion. „Schweitzer Klassikwelt 131: Hugo Wolf –  Teil 2
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2025“
weiterlesen

Mit modulationsfähiger Stimme zeichnet Tenor Mauro Peter den Schicksalsweg einer sensiblen Seele

Mauro Peter © Christian Felber

„Die schöne Müllerin“
im Rahmen der Münchner Konzertserie Liederleben

Akemi Murakami, Klavier
Mauro Peter, Tenor

Schloss Nymphenburg, Johannissaal, München, 15. Februar 2025

von Dr. Lorenz Kerscher

Seitdem die Pianistin Akemi Murakami 2017 die Serie „Liederleben“ ins Leben gerufen hat, bin ich regelmäßiger Besucher der vier Liederabende pro Jahr, für die immer sehr bemerkenswerte Stars oder Rising Stars engagiert werden. So war ich jetzt sehr neugierig auf den Schweizer Tenor Mauro Peter, dessen vielseitiges Wirken in Oper und Konzert in den letzten Jahren großes Lob erntete. Der knapp 100 Besucher fassende Johannissaal von Schloss Nymphenburg war fast ausverkauft und bildete einen sehr persönlichen Rahmen, in dem ich den Solisten von meinem Platz in der 3. Reihe ganz aus der Nähe erleben konnte. „31. Konzertserie „Liederleben“ mit Mauro Peter, Tenor
Schloss Nymphenburg, München, 15. Februar 2025“
weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 18. FEBRUAR 2025

L’OR DU RHIN / PROGRAM / Bastille / JANUARY / 2025

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 18. FEBRUAR 2025

Paris
Die Opéra Bastille enttäuscht mit „Rheingold“ als verwirrender Dystopie
Zugegeben – Wagners „Ring“ lädt ein – ja verführt geradezu – seit Jahrzehnten namhafte Regisseure (und solche die sich dafürhalten) zu endlosen Varianten und Variationen in ihren Inszenierungen dieses fast bis zum Überdruss vertrauten und überinterpretierten Stoffes. Manche spannend, manche intelligent – und manche grotesk, andere befremdlich und manche gar öd und fad. Die letzteren Kategorien treffen zu für die ambitionierte aber letztlich verwirrend orientierungslose Neuinszenierung des aus Kastilien stammenden Regisseurs Calixto Bieito.
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

„DIE DIENSTAG-PRESSE – 18. FEBRUAR 2025“ weiterlesen

Nach unserem Interview ging Jan Vogler erst mal Bach spielen…

Jan Vogler © Timor Raz

Jan Vogler gibt am 8. März 2025 in der Elbphilharmonie alle sechs Solosuiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Es wäre aber äußerst ungehörig, den Träger des Verdienstordens 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland auf sein Cello zu reduzieren. Nicht zuletzt ist Jan Vogler Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Und hat auch eine klare Meinung zu gesellschaftspolitischen Fragen.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Jan Vogler – Teil 3

klassik-begeistert: Sie sind Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Ein wichtiges Projekt ist Richard Wagners Ring des Nibelungen, historisch informiert aufgeführt mit Ihrem Dresdner Festspielorchester und dem Concerto Köln. Sind Sie Wagnerianer?

Jan Vogler: Ring-Wagnerianer bin ich, möchte ich antworten. Und Tristan-Wagnerianer. Auch noch Parsifal-Wagnerianer. Um Wagner gar nicht zu mögen, muss man ohnehin eine sehr spezielle ästhetische Prägung haben…Beim Ring trifft eine faszinierende Geschichte auf absolut geniale Musik. Das wiederum kann man nicht von jeder Wagner-Oper sagen. Wenn man so will, habe ich einen sehr eklektischen Geschmack. „Interview: Jan Vogler, Cellist – Teil 3
klassik-begeistert.de, 18. Februar 2025“
weiterlesen

Die Opéra Bastille enttäuscht mit „Rheingold“ als verwirrender Dystopie

L’OR DU RHIN / PROGRAM / Bastille / JANUARY / 2025

Zugegeben – Wagners „Ring“ lädt ein – ja verführt geradezu – seit Jahrzehnten namhafte Regisseure (und solche die sich dafürhalten) zu endlosen Varianten und Variationen in ihren Inszenierungen dieses fast bis zum Überdruss vertrauten und überinterpretierten Stoffes.

Manche spannend, manche intelligent – und manche grotesk, andere befremdlich und manche gar öd und fad. Die letzteren Kategorien treffen zu für die ambitionierte aber letztlich verwirrend orientierungslose Neuinszenierung des aus Kastilien stammenden Regisseurs Calixto Bieito.

Richard Wagner,  L’Or du Rhin (Rheingold)

Inszenierung:  Calixto Bieito
Dirigent:  Pablo Heras-Casado
Bühne:  Rebecca Ringst
Kostüme:  Ingo Krügler
Licht:  Michael Bauer

Orchestre de l’Opéra national de Paris

Opéra National de Paris Bastille, 14. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Es ist als ob der Fluch des Rings auch die pompöse Pariser Opéra Bastille mit voller Wucht getroffen hätte: hier begeisterte aber auch gar nichts; nicht die Sänger, kaum das Orchester und schon gar nicht die Inszenierung. Man erwartet ohne große Hoffnungen die restlichen drei Teile von Wagners Tetralogie.

Bieito stülpte der Handlung von Rheingold die dystopisch-düstere Vision einer von Künstlicher Intelligenz hervorgerufenen Macht- und Geldgier sowie einer zur totalen Sinnlosigkeit verkommenen Hyper-Technologie auf. „Richard Wagner,  L’Or du Rhin (Rheingold)
Opéra National de Paris Bastille, 14. Februar 2025“
weiterlesen