Im Bann von Licht, Schmerz und Liebe – „Die Walküre“ entfaltet das emotionale Zentrum des Sofioter Rings

Fotos © Sofia Opera and Ballett

Richard Wagner
Die Walküre

Plamen Kartaloff, Inszenierung

Evan-Alexis Christ, musikalische Leitung

Sofia Opera und Ballett, 29. Juni 2025

von Dirk Schauß

Am Rande des Kosmos, wo Licht und Schuld sich begegnen, setzte sich am 29. Juni 2025 im Opernhaus Sofia Wagners Weltentheater fort – mit „Die Walküre“, jenem Werk, das das Menschlichste im Göttermythos berührt.

Nach dem farbsymbolischen Auftakt mit „Rheingold“, das wie ein leuchtender Urschrei in das Schöpfungsdunkel hallte, öffnete sich nun ein anderer Raum: wärmer, schmerzhafter, von Liebesopfern durchpulst. Die Metaphysik wich der Intimität, der Mythos der Emotion. Plamen Kartaloffs Regie ließ diesen Übergang spürbar werden – in Bildern, die nicht erzählen wollten, sondern sich erinnerten, tasteten, aufbrachen. „Richard Wagner, Die Walküre
Sofia Opera und Ballett, 29. Juni 2025“
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DIE MONTAG-PRESSE – 30. JUNI 2025

Philippe Jordan © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

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DIE MONTAG-PRESSE – 30. JUNI 2025

Wien
Jordan-Abschied von der Staatsoper: Der Bravi-Orkan wollte nicht enden
Publikum und auch die Musiker verabschiedeten den Musikdirektor ausführlich. Schon gleich zu Beginn brandete bei seinem ersten Auftritt in der ausverkauften Wiener Staatsoper großer Jubel auf. Dieser setzte sich dann fort, wurde zum Finale frenetisch und führte zu stehenden Ovationen: Was auch kein Wunder war, denn Philippe Jordan verlässt als Musikdirektor, eine Funktion, die er seit 2020 bekleidete, nach dem Abschluss des zweiten Zyklus des „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner die Wiener Staatsoper und wurde wie auch das exzellente Gesangsensemble vom Publikum ausgiebig gefeiert.
Kurier.at

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Philippe Jordans letzter Akt an der Wiener Staatsoper: Während die Chefetage schweigt, tobt das Publikum

Philippe Jordan © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

„Wie bei einer Putzfrau.“ So habe sich Direktor Bogdan Roščić von Musikdirektor Philippe Jordan verabschiedet, sagt ein Insider – nämlich gar nicht. Anscheinend nicht mal im Haus sei er gewesen, als Philippe Jordan seine letzte Vorstellung an der Wiener Staatsoper dirigierte: „Götterdämmerung“, Richard Wagner. Das stimmt so nicht. Roščić war in der Proszeniumsloge, hat diese aber vorzeitig verlassen. Das Publikum hingegen will Jordan gar nicht mehr ziehen lassen. Blumen, 25 Minuten Schlussapplaus für den scheidenden Musikdirektor, der vielen fehlen wird.

Richard Wagner, Götterdämmerung
Wiener Staatsoper,
28. Juni 2025,

von Jürgen Pathy

Es ist deutlich zu erkennen, dass er mit den Tränen kämpft, als Philippe Jordan gestern eines erlebt: den überwältigenden Zuspruch des Wiener Publikums. Fünf Jahre hatte die „Beziehung“ gedauert – mit Höhen, aber auch mit einigen Tiefen. Tiefpunkt des Zwists, den Philippe Jordan und Direktor Bogdan Roščić öffentlich ausgetragen hatten: eine mediale Schlammschlacht Ende 2022 in puncto Regietheater, dem sich Jordan nicht mehr unterwerfen wollte. „Richard Wagner, Götterdämmerung
Wiener Staatsoper, 28. Juni 2025“
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Budapest: Ádám Fischer hebt diese Meistersinger-Aufführung in die Wagner-Spitzenliga

Foto © Szilvia Csibi /adamfischer.at

Mit diesen äußerst lebendigen und musikalisch exzellenten Meistersingern begeistert Ádám Fischer auch das Budapester Wagner-Publikum und ließ die freudige Stimmung dieser Oper feierlich durch den Saal fegen! Neben einem zauberhaft klar spielenden Orchester trug auch das durchweg herausragend besetzte Gesangsensemble die Solopartien mühelos und souverän auf den Schultern.

Müpa Budapest, Bartók Béla Nemzeti Hangversenyterem (Béla-Bartók-Konzerthalle), 26. Juni 2025

Die Meistersinger von Nürnberg
Musik und Libretto von Richard Wagner

Hungarian Radio Symphony Orchestra
Hungarian Radio Choir (choirmaster: Zoltán Pad)
Hungarian National Choir (choirmaster: Csaba Somos
Ádám Fischer, musikalische Leitung

von Johannes Karl Fischer

Vor Aufzugsbeginn blasen Trompetenfanfaren die Meistersinger-Motive von den Balkonen, das ganze natürlich bei sechzigminütigen Pausen und schwitzwarmen Sommertemperaturen. Kennt man irgendwoher.

Im Saal herrschte eine für Wagner-Verhältnisse wohl einmalige Atmosphäre. Zwar saß das Orchester im Graben und stand ein minimalistisches Bühnenbild hinter den Sängern, doch konnte sich die Konzertsaalatmosphäre hinter den vom Chor gefüllten Rang-Reihen kaum verstecken. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Müpa Budapest, 26. Juni 2025“
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„Das Rheingold“ beim Wagner Festival Sofia: Ein Farbenrausch eröffnet diesen Ring

Foto © Sofia Opera and Ballett

Und das Publikum? Es war spürbar gebannt, aufmerksam, still. Kein nervöses Husten, kein raschelndes Blättern. Der Eindruck war der eines gemeinsamen Innehaltens, als folgten die Menschen im Saal nicht nur der Musik, sondern einem Gedankenstrom, einer mythologischen Vision.

So ging der erste Abend zu Ende – nicht wie ein einzelner Akt, sondern wie der Auftakt zu einem kollektiven Traum. „Das Rheingold“ war in Sofia nicht nur ein Stück Oper, sondern der Beginn einer seelischen Wanderung – glühend, geheimnisvoll und tief durchdrungen von musikalischer Poesie.


Das Rheingold
Vorabend des Opernzyklus “Der Ring des Nibelungen”
Text und Musik von Richard Wagner

Plamen Kartaloff, Inszenierung

Orchester der Sofia Oper
Evan-Alexis Christ, musikalische Leitung

Sofia Opera und Ballett, 28. Juni 2025

von Dirk Schauß

Ein Flimmern im Licht, ein leises Grollen in der Tiefe: So begann im Opernhaus Sofia am 28. Juni 2025 der Auftakt zum diesjährigen „Ring des Nibelungen“, der sich erneut als klingende Weltenschöpfung entfaltete – zyklisch, metaphysisch, rauschhaft. „Richard Wagner, Das Rheingold
Sofia Opera und Ballett, 28. Juni 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 29. JUNI 2025

Don Giovanni, A. Amereau, K. Krimmel, E. DAmico © Geoffroy Schied

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DIE SONNTAG-PRESSE – 29. JUNI 2025

München/Bayerische Staatsoper
Don Giovanni von Proserpina besessen: David Hermann inszeniert in München Mozart
Audio (5,30 Minuten) von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunk.de

Der Teufelin kesse Beute
(München, 27.6.2025) Zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele meistert ein bejubeltes Protagonistenensemble die ziemlich verstiegene „Don Giovanni“-Inszenierung von David Hermann. Mozarts und Da Pontes „Don Giovanni“ schmückt sich aus guten Gründen mit dem Label, die Oper der Opern zu sein. Man muss das eigentlich nicht mehr wirklich begründen. Alles ist hinreichend düster und doch lebendig bis zum Exzess; weit ab vom Alltag (damals wie heute), aber mit Charakteren, die ein ganzes Panoptikum des Menschlichen (damals wie heute) spiegeln. Von Mozart genial komponiert, versteht sich, alles sitzt, und wenn was gestrichen wird, dann fehlt es. Daran ändert auch das an der Bayerischen Staatsoper München modernistisch fremdelnde Continuo-Duo aus Hammerklavier (Julian Perkins) und Violoncello (Yves Savary) nicht wirklich was. Diese sich manchmal wie Barmusik vertändelnden Beiträge bleiben Geschmacksache. Das gilt auch für die vom Dirigenten Vladimir Jurowski zum Teil selbstgemachten Einfügungen bei Umbauten, Plutos Auftritten oder den Rezitativen. Beim beherzten, charismatischen Dräuen des Ouvertürenauftaktes blieb es jedenfalls nicht durchgängig.
concerti.de

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Ein wunderbarer Mozart: Figaro fliegt aus dem Repertoire

Katharina Konradi (Susanna, Kammerzofe der Gräfin), Olga Peretyatko (Gräfin Almaviva), Kartal Karagedik (Graf Almaviva) und Julia Lezhneva (Cherubino, Page des Grafen) (Foto: RW)

Julia Lezhneva spielt mit den ihrem Sopran zur Verfügung stehenden, farbreich schimmernden, perlenglänzenden Tönen wie auf einem Trapez und füllt den Raum mit großer Strahlkraft.

Le nozze di Figaro
Musikalische Komödie in vier Akten von Lorenzo Da Ponte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Nicholas Carter musikalische Leitung

Inszenierung: Stefan Herheim

Bühnenbild: Christof Hetzer
Kostüme: Gesine Völlm
Video: fettFim (Momme Hinrichs, Torge Møller)

42. Vorstellung seit der Premiere am 15. November 2015

Hamburgische Staatsoper, 27. Juni 2025

von Dr. Ralf Wegner

Mozarts Nozze di Figaro unter Louis Lohraseb (2024) sowie die jetzige Aufführung unter der musikalischen Leitung des designierten Stuttgarter Generalmusikdirektors Nicholas Carter gehören zum Besten, was die Hamburgische Staatsoper zu bieten hat.

Leider zuletzt am 03. Juli 2025, denn die neue Intendanz nimmt die brillante Herheim-Inszenierung in dem Bühnenbild von Christof Hetzer nicht wieder auf. Darüber hinaus wird Mozart in der kommenden Saison 2025/26 an weniger als 12 Tagen gegeben (die quietschige Così fan tutte und die unsäglichen Zauberflöte).

Also, wer Mozart in Hamburg in einer musikalisch, inszenatorisch und darstellerisch vollkommen überzeugenden Vorstellung sehen will, sollte eine der beiden noch stattfindenden Aufführungen am 29. Juni sowie am 03. Juli 2025 nicht versäumen. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Hamburgische Staatsoper, 27. Juni 2025“
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Kartaloff entfesselt Seelenräume – Wagners „Tannhäuser“ in Sofia als spirituelles Musiktheater von archaischer Wucht

© Opera Sofia and Ballett

Richard Wagner
Tannhäuser
Große romantische Oper in drei Aufzügen

Neuproduktion im Rahmen des International Richard Wagner Festivals an der Nationaloper Sofia

Chor, Orchester, Ballett der Nationaloper Sofia
Constantin Trinks, musikalische Leitung

Plamen Kartaloff, Regie

Sofia Opera & Ballett, 26. Juni 2025

von Dirk Schauß

Das Richard-Wagner-Festival 2025 in Sofia eröffnete mit einer Neuproduktion. Es gibt Abende, die mehr sind als eine Opernaufführung. Sie werden zu inneren Landschaften, zu geistigen Erschütterungen – weil sie uns an Grenzen führen, die nicht nur musikalisch, sondern existenziell sind. „Richard Wagner, Tannhäuser
Sofia Opera & Ballett, 26. Juni 2025“
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Christian Thielemann öffnet die musikalische Schatzkiste

Christian Thielemann © Dieter Nagl

So lässt sich eine Konzertsaison beenden. Mit dem Gastspiel der Staatskapelle Berlin bewies Christian Thielemann (fast erwartungsgemäß), dass er heute auf der einsamen Spitze der Dirigenten steht. Es begann mit einem wahrhaft unvergleichlichen Richard Strauss mit einer Zugabe als Neuentdeckung und eine absolut traumhafte Sechste von Anton Bruckner.

Musikverein Wien, 27. Juni 2025

Richard Strauss: 7 Lieder

Ständchen, op. 17/2 (Orchestrierung von Felix Mottl)
Meinem Kinde, op. 37/3
Mein Auge, op. 37/4
Das Bächlein, op. 88/1
Freundliche Vision, op. 48/1
Amor, op. 48/5
Zueignung, op. 10/1


Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6 in A-Dur

Erin Morley, Sopran

Staatskapelle Berlin
Christian Thielemann, Dirigent

von Herbert Hiess

Christian Thielemann, Generalmusikdirektor der Staatsoper unter den Linden, widmet sich zukünftig vorrangig Berlin (und dem phantastischen Orchester), was natürlich in Wien in der Saison 2025/26 schmerzhaft zu spüren sein wird.

Nun hatte er mit der Staatskapelle Berlin (also dem Orchester der Staatsoper unter den Linden) seinen mehr als bravourösen Einstieg in den Konzertreigen – und das mit seinen kompositorischen Favoriten Richard Strauss und Anton Bruckner. „Staatskapelle Wien, Thielemann
Musikverein Wien, 27. Juni 2025“
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Ich genieße die Stimmen, zugleich fühlt sich dieser Don Giovanni sehr lang an

Don Giovanni 2025 © Geoffroy Schied

Die erste Premiere der Jubiläumsfestspielzeit „150 Jahre Münchner Opernfestspiele“ ist Mozarts Don Giovanni. Super Ensemble! Das Orchester bringt die Stimmen zum Leuchten. Zugleich fehlt dem Abend Handlungszündende Dynamik.

Don Giovanni (1787)
Dramma giocoso in zwei Akten

Komposition   Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto   Lorenzo Da Ponte

Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor, Leitung  Christoph Heil

Musikalische Leitung   Vladimir Jurowski

Inszenierung   David Hermann
Bühne   Jo Schramm
Kostüme   Sibylle Wallum
Licht   Felice Ross
Choreographie   Jean-Philippe Guilois

 Nationaltheater München, 27. Juni 2025

von Frank Heublein

An diesem Abend wird im Nationaltheater in München erstmals die Neuinszenierung von Don Giovanni aufgeführt. In drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten sind Neuinszenierungen aller drei Zusammenarbeiten von Mozart und da Ponte am Haus produziert worden. „„150 Jahre Münchner Opernfestspiele“ Don Giovanni
Nationaltheater München, 27. Juni 2025“
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