Zubin Mehta und die Wiener Philharmoniker geben eine Lehrstunde an Subtilität

Foto: Zubin Mehta © Co Merz

Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Violine und Orchester in G-Dur KV 216

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 in d-moll

Pinchas Zukerman, Violine
Wiener Philharmoniker
Zubin Mehta, Dirigent

Wiener Konzerthaus, 16. Jänner 2025

von Herbert Hiess

Zubin Mehta, der demnächst 89 Jahre alt wird, ist in Wien eine Institution. Er studierte in Wien, spielte sogar bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern Kontrabass und ist schon seit Jahrzehnten „Stammdirigent“ der Philharmoniker. War er bis vor gar nicht so langer Zeit mehr ein Show- und Event-Dirigent und eher oberflächlich, wird er jetzt zu einem phantastischen Interpreten, wie man ihn sich schon früher gewünscht hätte. „Pinchas Zukerman und Zubin Mehta
Wiener Konzerthaus, 16. Jänner 2025“
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Franco Bonisolli: „Ich gebe halt immer lieber noch etwas drauf“

Dieses Buch sei allen Freunden der Oper und Interessenten an außergewöhnlichen Sängern, Typen außerhalb jeglicher Glattheit und Beliebigkeit, an denen es heute so fehlt, dringend ans Herz gelegt. So mancher wird nach der Lektüre und der Entdeckung dieser besonderen Persönlichkeit sein Urteil über den „Schreihals“ ganz sicher überdenken.

Gregor Hauser, Franco Bonisolli – Tenor ohne Grenzen

Verlag Reinhard Marheinecke, Hamburg 2024, 292 S., Zahlreiche s-w und farbige Abb., € 35,00, ISBN: 978-3-947403-48-6.

von Dr. Regina Ströbl

„What in the hell are you doing, Franco?“, durchfuhr es Sherrill Milnes, 1985 als Jago im Hamburger Otello, angesichts der Vorstellung, die Franco Bonisolli am Ende des dritten Aktes gerade gab. Stolz hatte dieser ihm bei den Proben erzählt, sich mithilfe eines Arztes umfassende Kenntnis über epileptische Anfälle angeeignet zu haben, mit denen er die genannte Szene entsprechend gestalten wollte. Milnes solle einfach seine Rolle wie gewohnt singen und ihn machen lassen. „Buchrezension: Gregor Hauser, „Franco Bonisolli“
klassik-begeistert.de, 17. Januar 2025“
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Zemlinsky bezaubert, Schönberg entzaubert

Arno Waschk (Klavier) und Dietrich Henschel (Gesang). Foto: privat


“… Hat man das eingesehen, so ist es auch leicht zu begreifen, dass die äußerliche Übereinstimmung zwischen Musik und Text, wie sie sich in Deklamation, Tempo und Tonstärke zeigt, nur wenig zu tun hat mit der inneren und auf derselben Stufe primitiver Naturnachahmung steht, wie das Abmalen eines Vorbildes.”
(Arnold Schönberg, “Das Verhältnis zum Text”, 1912)

Alexander Zemlinsky war Schönbergs Lehrer und Freund. Der Abend im Arnold Schönberg Center gab aufschlussreiche Einblicke in das Liedschaffen der beiden Komponisten.

Lieder von Alexander Zemlinsky und Arnold Schönberg

Dietrich Henschel, Bariton
Arno Waschk, Klavier

Arnold Schönberg Center Wien, 15. Jänner 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Das Schönberg-Jahr 2024 ist zwar vergangen, aber unermüdlich zeigt uns das Programm des Arnold Schönberg Centers immer neue Facetten im Schaffen des Meisters und seines Umfelds. „Lieder von Zemlinsky und Schönberg
Arnold Schönberg Center Wien, 15. Jänner 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 17. JANUAR 2025

Jonas Kaufmann und Maria Agresta in „Pagliacci“ © Michael Pöhn/Staatsoper

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 17. JANUAR 2025

Wien/Staatsoper
„Pagliacci“ in Wien: Zum Clown hat sich Jonas Kaufmann nicht gemacht – Elīna Garanča Weltklasse!
Schrei Bajazzo, schrei dir den Schmerz aus der Seele! Bei Jonas Kaufmann liegt der eher tiefer vergraben. Man of the night an der Wiener Staatsoper: Luciano Ganci, der für Jonathan Tetelman in „Cavalleria rusticana / Pagliacci“ einspringt. An Elīna Garanča zieht aber keiner vorbei. Die spielt als Santuzza in einer eigenen Liga. Verismo pur, unverblümte Realität, die selbst Jean-Pierre Ponnelles karge Feldstein-Inszenierung wachrüttelt.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 17. JANUAR 2025“ weiterlesen

Mit dieser Weltpremiereneinspielung brennt das Kunstlied auch im 21. Jahrhundert aus tiefster Seele!

Cover genuin.de

CD-Rezension:

Allein schon der neue, kraftvolle und zugleich musikalisch innige Liederzyklus „Nobody“ von Johannes Boris Borowski hätte eine eigene CD verdient. Mit einem ebenso wunderbaren, die musikalische Seele berührenden Satz an Spohr-Liedern erhebt das Sopran-Klarinetten-Klaviertrio um Mariana Popova diese Ersteinspielung zu einem jahrhundertübergreifendem Liederzyklus-Gesamtkunstwerk! 

Wishes
Werke von Johannes Boris Borowski, George Crumb und Louis Spohr

Genuin Classics GEN 25885d

Lisa Florentine Schmalz, Sopran
Boglárka Pecze, Klarinette
Mariana Popova, Klavier

von Johannes Karl Fischer

Neulich hörte ich einen Schumann-Abend, der mich nicht sehr begeisterte,
soviel zu meiner Liebe für das Kunstlied.

Nicht so bei dieser packenden, den Hörer mit aller musikalischen Macht ergreifenden Einspielung zwei neuer Liederzyklen von Johannes Boris Borowski: Zwischen den hoch energetischen und zugleich aus tiefer Seele singenden Melodien der heutigen Zeit sind Louis Spohrs Sechs Deutsche Lieder ein wohltuender Ausgleich zu den passioniert brennenden Klängen des alltäglich immer tumultuöser fortschreitenden 21. Jahrhunderts.  „CD-Rezension: Liederzyklen „Wishes“
klassik-begeistert.de, 16. Januar 2025“
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Hommage oder Leichenfledderei? Film und CD huldigen dem Mythos Maria Callas

CD-Rezension:

Angelina Jolie
Maria

Original Motion Picture Soundtrack

Warner Classics 5021732460110

von Peter Sommeregger

Künstler wie Marilyn Monroe oder Maria Callas haben gemeinsam, gleichsam wie Untote noch Jahrzehnte nach ihrem Tod medial präsent zu sein. Dagegen wehren können sich die Betroffenen schließlich nicht mehr. „CD-Rezension: Soundtrack „Maria“
klassik-begeistert.de, 16. Januar 2025“
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„Pagliacci" in Wien: Zum Clown hat sich Jonas Kaufmann nicht gemacht – Elīna Garanča Weltklasse!

Jonas Kaufmann und Maria Agresta in „Pagliacci“ © Michael Pöhn/Staatsoper

Schrei Bajazzo, schrei dir den Schmerz aus der Seele! Bei Jonas Kaufmann liegt der eher tiefer vergraben. Man of the night an der Wiener Staatsoper: Luciano Ganci, der für Jonathan Tetelman in „Cavalleria rusticana / Pagliacci“ einspringt. An Elīna Garanča zieht aber keiner vorbei. Die spielt als Santuzza in einer eigenen Liga. Verismo pur, unverblümte Realität, die selbst Jean-Pierre Ponnelles karge Feldstein-Inszenierung wachrüttelt.

Cavalleria rusticana, Pietro Mascagni
Pagliacci, Ruggero Leoncavallo

Wiener Staatsoper,
12. Januar 2025

von Jürgen Pathy

Die Forderung nach einem „recht frisch kurierten Kammersänger“ ist unverständlich. Wen auch immer ein Kommentator hier im Blog gemeint hat: Der Turiddu war doch in besten Händen. Luciano Ganci, Italiener, ein lirico spinto mit messerscharfen Konturen und glasklarer Stimme.

„Cavalleria rusticana und Pagliacci
Wiener Staatsoper, 12. Januar 2025“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2025

Staatsoper Hamburg © Westermann

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2025

Hamburg
Hamburgische Staatsoper: Italienische Opernwochen
Vom 8. März bis zum 19. April 2025 wird in der Hansestadt wieder die italienische Oper gefeiert. Bei den Italienischen Opernwochen sind sieben verschiedene Opern von Verdi, Puccini und Donizetti zu sehen.
hamburg.de

Feuilleton
Interview mit Thomas Quasthoff: „Ich bin sehr nah an meinen Emotionen“ (Bezahlartikel)
Als sein Bruder starb, verlor er für zwei Jahre seine Stimme. Seither singt Thomas Quasthoff nur noch Jazz. Der deutsche Star-Bariton zu seinem 50. Bühnenjubiläum über die Leere großer Gesten – und über Tränen im Ton.
SueddeutscheZeitung.de

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2025“ weiterlesen

Missachtet die Staatsoper Hamburg Kent Naganos Kräfte? Das Publikum bekommt unterstes Mittelmaß serviert

Der US-Dirigent vor Demission muss binnen 33 Stunden 3 Mal in der Elphiharmonie und in der Staatsoper Hamburg dirigieren. Das Ergebnis ist, um mit Loriot zu sprechen, „übersichtlich“.

Staatsoper Hamburg/Elbphilharmonie, Hamburg, 12./13. Januar 2025

Foto: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Elbphilharmonie, Kent Nagano © Claudia Hoehne

von Andreas Schmidt

Es hört sich an wie ein schlechter Witz und ist ein Affront gegen das Publikum und gegen die Musiker: Der in wenigen Monaten – zum Glück ! – scheidende US-Dirigent Kent Nagano musste am Sonntag und Montag binnen 33 Stunden 3 Mal in der Elbphilharmonie und in der Staatsoper Hamburg dirigieren.

Können da Qualität, musikalische Finesse, musikalischer Spürsinn entstehen?
Würde ein Christian Thielemann, würde ein Teodor Currentzis so arbeiten? „Kent Nagano übernimmt sich komplett in Hamburg
Elbphilharmonie / Staatsoper Hamburg, 12./13. Januar 2025“
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„Wenn nur ein Traum das Leben ist…“– Beim 5. Philharmonischen Konzert in der „Elphi“ begegnen sich Messiaen und Mahler

Kent Nagano und Pierre-Laurent Aimard © Daniel Dittus

Wie bringt man ein buntes Kirchenfenster zum Klingen, wie es Olivier Messiaen in seinen „Couleurs de la Cité céleste” umgesetzt hat? Und wie passt Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ programmatisch zu einem Stück der musikalischen Avantgarde der 60er Jahre? Das 5. Philharmonische Konzert des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter Leitung von Kent Nagano versuchte, darauf am 12. Januar 2025 im Großen Saal der Elbphilharmonie eine Antwort zu geben.

Olivier Messiaen, „Couleurs de la Cité céleste” für Klavier, Bläser und Schlagwerk

Gustav Mahler, „Das Lied von der Erde“. Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Altstimme und Orchester

Kent Nagano, Dirigent

Pierre-Laurent Aimard, Klavier
Karen Cargill, Mezzosopran
Stuart Skelton, Tenor

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Januar 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Farbenschillernd und harmonisch oder doch eher bunt und grell?

Um die erste Frage zu klären, fragen wir am besten den Komponisten selbst. „Die Form dieses Werkes ist gänzlich von Farben bestimmt“, sagt Messiaen. „Die melodischen oder rhythmischen Themen, die Ton- und Klangfarbenkomplexe entwickeln sich wie Farben. In ihren ständig erneuerten Veränderungen findet man (durch Analogie) warme und kalte Farben, komplementäre Farben, die ihre benachbarten Farben beeinflussen, Farben mit Abtönungen zu Weiß und zu Schwarz hin.“ „5. Philharmonisches Konzert, Olivier Messiaen und Mahler
Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Januar 2025“
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