Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...

Ein glücklicher Alexandr Trusch und ein strahlender John Neumeier nach einer überaus erfolgreichen Aufführung des Balletts Beethoven II im Jahre 2022 (Foto: RW)

Kommentar zur aktuellen Situation beim Hamburg Ballett

 Warum soll die immense Schatzkiste, die John Neumeier in Hamburg mit kostbarsten Juwelen gefüllt hat, in der Elbe versenkt werden? Um sich anschließend mit Kunstkristallen zu schmücken?

von Dr. Ralf Wegner

Es ist aus Zuschauersicht geradezu furchtbar, Demis Volpi hat die Hamburger Ballett-Truppe gegen sich aufgebracht. Wie man hört und lesen kann, haben sich mehr als die Hälfte der Hamburger Tänzerinnen und Tänzer einer Art Petition an den Kultursenator Brosda angeschlossen: Der Erste Solist Alexandr Trusch, einer der weltbesten Tänzer, hat sich schriftlich an diesen gewandt, um das unter dem neuen Kapitän auf einen Eisberg zusteuernde Schiff des Hamburg Balletts noch aus der Gefahrenzone zu manövrieren. „Kommentar zur aktuellen Situation beim Hamburg Ballett
Hamburgische Staatsoper, 6. Mai 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

Maximilian Haberstock (cond.) © Ralf Dombrowski

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

München/Herkulessaal
Der Klang der alten Schule: Maximilian Haberstock hebt das Pathos mit Stil
Blutjung, schlank, fesch sind nicht die einzigen Attribute, die Maximilian Haberstock auszeichnen. Der 20-jährige Münchner, mit türkischen Wurzeln, ist ein Sir. Ein Dirigent, der bereits in jungen Jahren entschieden hat, einen anderen Weg zu gehen. Während andere seiner Generation ihre blanken Körperteile zur Schau stellen, setzt Haberstock auf den Stil der alten Schule. Das zeigen sein Social-Media-Auftritt, seine Kleidung, sein Klangbild. In München gibt’s dafür Standing Ovations.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

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„Schön ist die Welt“ in Graz – und darum passt Lehárs Operette hier so wunderbar hin

Foto © Werner Kmetitsch

Gespart wurde nicht an Kulissen, Bühnenzauber und Firlefanz. Das Stück spielt in einer angenehmen Zeitblase zwischen Gestern und Heute. Zu erwarten sind musikalische Geniestreiche und eine mitreißende Rumba. Die Oper Graz hat einem Werk Franz Lehárs mit guten Ideen neues Leben eingehaucht.

SCHÖN IST DIE WELT
Operette von Franz Lehár
Libretto von Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda

Uraufführung im Metropol-Theater in Berlin am 3. Dezember 1930
Premiere in der Oper Graz,  22. März 2025

Inszenierung: Florian Kutej
Choreographie: Joe Monaghan

Musikalische Leitung: Stefan Birnhuber
Grazer Philharmoniker

Oper Graz, 4. Mai 2025

von Ralf Krüger

Zwei Königskinder, den Ränkespielen und Hochzeitsplänen ihrer Verwandten überdrüssig, verabreden sich zu einer Bergtour. Sie kennen sich von einer Autopanne her, wissen nichts über den gesellschaftlichen Status des jeweils Anderen. Beide erleben einen Tag voller Ausgelassenheit. Beide erfreuen sich an der Schönheit der Bergwelt Tirols, singen von ihren Plänen im Leben und von der Liebe, an die sie glauben. „Franz Lehár, Schön ist die Welt
Oper Graz, 4. Mai 2025“
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André Heller feiert die Wiener musikalische Seele

Remassuri © Stefan Liewehr

Mit einer amüsierenden, originellen und wunderbar ur-Wienerischen Musikkommödie belebt André Hellers Team das fast schon vergessenen Walfischgassenteater neu. Hier lebt die stimmige Wiener Musi, das Publikum goutiert den Abend mit lebendiger Begeisterung!

Remassuri
nach Ideen von André Heller, Ursula Strauss und Ernst Molden

stadtTheater Walfischgasse, Wien, 3. Mai 2025

von Johannes Fischer

A bisserl’ unspektakulär gelegen ist’s scho, das stadtTheater Walfischgasse. Zwar ein paar kurze Schritte von der Staatsoper, aber im Keller eines Bürogebäudes, der Eingang natürlich im Hinterhof. Umso belustigender und spektakulärer gelang das heitere Musikspektakel, welches einem am unteren Ende des stilvoll geschmückten Treppenhauses, Mahler-Zitate compris, erwartete. Mit spaßigem Kabarett, tanzenden Geigen und viel guter alter Schrammelmusi verging das knapp anderthalbstündige Werk wie in einem Augenzwinkern! „André Heller, Remassuri Musikkomödie
stadtTheater Walfischgasse, Wien, 3. Mai 2025“
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Auf den Punkt 56: Der Hamburger Ja-aber-Parsifal

Benjamin Bruns © Sara Schöngen

Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, denkt Tag und Nacht an seine Leser.  Ja, das ist gut für Sie, liebe Leser. Aber für uns Autoren ist das zuweilen recht anstrengend. Vor dem Hamburger Parsifal erreichte mich mal wieder eine SMS von Andreas:

Denk’ dran, die Oper müsste eigentlich Gurnemanz heißen. Denn der hat deutlich  mehr Text zu singen als Parsifal… Andreas hat ja recht. Aber bei der Rollenbesetzung, da hatte Parsifal Priorität. Denn der war mit dem angehenden Hannoveraner Weltklasse-Parsifal-Tenor Benjamin Bruns besetzt.

Richard Wagner,  Parsifal

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Patrick Hahn, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 4. Mai 2025

 von Jörn Schmidt

Die anderen Sänger, die hatten es schwer, in seinem langen Schatten zu glänzen. Aber der Hannoveraner  Bariton Christoph Pohl (Amfortas), Bass Kwangchul Youn (Gurnemanz) und Bariton Mark Stone (Klingsor), die waren auch nicht gerade ein Totalausfall. „Richard Wagner, Parsifal
Hamburgische Staatsoper, 4. Mai 2025“
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DIE MONTAG-PRESSE – 5. MAI 2025

Oper Matsukaze © Geoffroy Schied

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DIE MONTAG-PRESSE – 5. MAI 2025

München/Utopia, vormals Reithalle
Hosokawas Matsukaze: Wenn ich mich doch eher hätte treiben lassen können vom Wind in den Kiefern
Ich erkenne Personen, die mir im Raum begegnet sind und sich jetzt als Teil der gestaltenden Truppe zeigen. Wir haben uns alle in demselben Raum bewegt. Es bestand keine Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum. Wir waren eins.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

München
Kritik – „Matsukaze“ in München: Meditatives Raumklangtheater
Ein wenig durcheinander beginnt die Sache. Ab 19 Uhr darf man in die ehemalige Reithalle (heute wird sie „Utopia“ genannt), spätestens um 19 Uhr 30 muss man drin sein. Zur Einstimmung und Raumerkundung gibt es (vorwiegend) elektronische Sounds von Mieko Suzuki. Kurz vor 20 Uhr beginnt dann das eigentliche Musiktheater „Matsukaze“ des Japaners Toshio Hosokawa.
BR-Klassik.de

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Der Klang der alten Schule: Maximilian Haberstock hebt das Pathos mit Stil

Maximilian Haberstock (cond.) © Ralf Dombrowski

Blutjung, schlank, fesch sind nicht die einzigen Attribute, die Maximilian Haberstock auszeichnen. Der 20-jährige Münchner, mit türkischen Wurzeln, ist ein Sir. Ein Dirigent, der bereits in jungen Jahren entschieden hat, einen anderen Weg zu gehen. Während andere seiner Generation ihre blanken Körperteile zur Schau stellen, setzt Haberstock auf den Stil der alten Schule. Das zeigen sein Social-Media-Auftritt, seine Kleidung, sein Klangbild. In München gibt’s dafür Standing Ovations.

Maximilian Haberstock, Dirigent

Eva Gevorgyan, Klavier

Junges Philharmonisches Orchester München

Werke von Ludwig van Beethoven

Herkulessaal, München, 3. Mai 2025

von Jürgen Pathy

Furtwängler spielt in seinen Interpretationen eine Rolle. Das macht Maximilian Haberstock bei Beethovens „Emperor“ sofort klar, noch deutlicher bei Beethovens Siebter, der „Rhythmischen“. Dass dieses Allegretto wie ein Andante klingt, ist komplett anachronistisch. Mit diesem breiten Klangbild fällt er komplett aus der Zeit. Das wagt heute kaum jemand. Die Wirkung: beeindruckend, außergewöhnlich. Ein Trauermarsch, eine dunkle Wolke, die über München hereinzieht. Dazu dieses Pianissimo, kaum wahrnehmbar – ein kurzer Currentzis-Augenblick, der ebenfalls die Dynamiken bis an ihre Grenzen auslotet.

„Eva Gevorgyan, Klavier, Maximilian Haberstock, Dirigent
Herkulessaal, München, 3. Mai 2025“
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Salzburg bringt eine witzige, spritzige, abgestaubte moderne "Martha" auf die Bühne

Die Handlung der Oper in die heutige Zeit zu holen, ist geglückt, wahrscheinlich sogar notwendig. Die Inszenierung ist größtenteils in sich stimmig und mit dem Libretto konform. Frau Lutz hat überraschende Regieideen.

Friedrich von Flotow
Martha

Musikalische Leitung:  Tobias Meichsner
Dirigat:  Carlo Benedetto Cimento

Inszenierung:  Christiane Lutz
Bühnenbild:  Natascha Maraval
Kostüme:  Dorothee Joisten
Dramaturgie:  Anna N. M. Lea
Videoproduktion:  Tobias Witzgall
Licht:  Micha Vorreiter

Mozarteumorchester Salzburg
Chor des Salzburger Landestheaters

Choreinstudierung:  Mario El Fakih

Salzburger Landestheater, 3. Mai 2025

von Kathrin Beyer

Ich reise “ Martha“ sozusagen hinterher. Mit dieser Oper bin ich aufgewachsen.

Es war die Lieblingsoper meines Vaters, sie wurde sonntäglich vom Plattenspieler in die Weiten der Fritscheschen Wohnung geschmettert. Am Pult vor dem Plattenspieler: Mein Vater… „Friedrich von Flotow, Martha
Salzburger Landestheater, 3. Mai 2025“
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Hosokawas Matsukaze: Wenn ich mich doch eher hätte treiben lassen können vom Wind in den Kiefern

Oper Matsukaze © Geoffroy Schied

Ich erkenne Personen, die mir im Raum begegnet sind und sich jetzt als Teil der gestaltenden Truppe zeigen. Wir haben uns alle in demselben Raum bewegt. Es bestand keine Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum. Wir waren eins.

Operninstallation mit
Matsukaze
Oper in einem Akt (2011)

Komposition Toshio Hosokawa

Libretto von Hannah Dübgen nach dem gleichnamigen Noh-Spiel von Motokiyo Zeami

Musikalische Leitung   Alexandre Bloch
Inszenierung   Lotte van den Berg, Tobias Staab

Münchner Kammerorchester
VOCES Stuttgart

Utopia, München, 3. Mai 2025

von Frank Heublein

An diesem Abend wird die zweite Premiere des Ja, Mai Festival 2025 mit Toshio Hosokawas Oper Matsukaze im Utopia in München gefeiert. Die Oper wurde am 3. Mai 2011 vor genau vierzehn Jahren im Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel uraufgeführt. „Operninstallation mit Matsukaze
Utopia, München, 3. Mai 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 4. MAI 2025

Grigory Sokolov © Klaus Rudolph

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DIE SONNTAG-PRESSE – 4. MAI 2025

Berlin/Philharmonie
Bei Brahms ganz in seinem Element: Grigory Sokolov mit seinem jüngsten Recital in Berlin
Als Brahms-Interpret ist er unangefochten einer der besten unserer Zeit. Was Grigory Sokolov nur bewegt, seit einiger Zeit Musik des 16. und 17. Jahrhunderts für Cembalo auf dem modernen Konzertflügel anzusetzen, lässt sich schwer ergründen. Nachdem er auf seinem letzten Recital Stücke von Henry Purcell präsentierte, ist der Russe nun bei William Byrd angekommen. Restlos überzeugend wirken diese Darbietungen nicht, die zweite Konzerthälfte aber bescherte eine Sternstunde.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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