Foto: Georg_Friedrich_Händel/Wikipedia
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 27. September 2021
Frankfurt
Händels Oper „Amadigi“ erzählt eine alte Geschichte neu
Im Spa der Zauberin: Händels „Amadigi“ im vollbesetzten Bockenheimer Depot als erste Premiere der Saison
Frankfurter Rundschau
Nürnberg
Saisonauftakt von Staatsphilharmonie und Symphoniker im Vergleich: Welches der Konzerte war besser?
Nordbayern.de
Schwerin
„Macabre“ bis „bleiche Sophie“: Neustart am Staatstheater
Einen Premieren-Marathon hat das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin zur Spielzeit-Eröffnung hingelegt. Die neue Intendanz setzt vor allem mit der Oper „Le Grand Macabre“ ein Achtungszeichen.
Münchner Merkur.de
Hof
Todesschüsse zur Fest-Eröffnung: Cherubinis „Medea“ am Theater Hof
Neue Musikzeitung/nmz.de
Neustrelitz
Prinzenjagd im Theater Neustrelitz: Humperdincks „Dornröschen“
Volltreffer! Beim zweiten Anlauf klappte es. Die Premiere von Engelbert Humperdincks „Dornröschen“ wurde am Beginn des zweiten Lockdowns im Herbst 2020 abgesagt. Vor zehn Monaten hatte man sogar vorsorgend eine Fassung mit zwei Klavieren anfertigen lassen, um für alle Einlass-Eventualitäten gewappnet zu sein.
Neue Musikzeitung/nmz.de
Wien / Musikverein
Saisonstart der Wiener Philharmoniker
Unter Alain Altinoglu musizierte das Orchester César Franck und Antonín Dvořák
Wiener Zeitung
Wiener Staatsoper
Herbert Fritsch: „Ein Heulsusentheater interessiert mich nicht“ (Bezahlartikel)
Kleine Zeitung
Standing Ovations im Musiktheater bei der Premiere von „La Bohème“
Die Erleichterung nach der gelungenen Premiere war dem Ensemble deutlich anzusehen. Der Start in die neue Opernsaison ist mit Giacomo Puccinis „La Bohème“ eindrucksvoll gelungen.
Oberösterreichische Nachrichten
Linz
„La Bohème“ eröffnete die Linzer Opernsaison eindrucksvoll
Salzburger Nachrichten
Brucknerfest in Linz: Romantische Sinfonie und ein Lied der Klage
https://www.krone.at/2515725
Paris
Ödipus-Oper in Paris: Er war doch selbst schuld
Frankfurter Allgemeine
CD
Rezension Axel Kober – Wagner: Siegfried beflügelnd
Mit jugendlicher Energie und starker Besetzung erschaffen Axel Kober und die Duisburger Philharmoniker ein wahres Juwel der Wagner-Interpretation.
https://www.concerti.de/rezensionen/axel-kober-wagner-siegfried/
CD-Rezension
Jules Massenet: Thaïs
Leo Hussain, ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Unitel 80 5004
Jules Massenet war der mit Abstand erfolgreichste französische Opernkomponist des 19. Jahrhunderts. Einige seiner Opern, so der „Werther“, haben bis heute ihren festen Platz im internationalen Opernrepertoire. Das trifft nur sehr bedingt für die unmittelbar nach dem „Werther“ entstandene Oper „Thaïs“ zu.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de.
Links zu englischsprachigen Artikeln
St. Petersburg
Mariinsky Theatre Announces Date Change for Anna Netrebko Concert
operawire.com
London
The Midsummer Marriage review –
Tippett’s divisive opera thrills in stupendous performance
The Guardian.com
The Midsummer Marriage, LPO. Gardner, RFH review
Tippett’s cornucopia shines in fits and starts – The central act is pure genius, but undramatic flaws glare in a naked concert performance.
theartsdesk.com
The Magic Flute, ROH
This double cast production is far from sold out and if you fancy some beautifully staged Mozart, The Magic Flute could be one for you
dailymail.co.uk.
Gluck’s Paris and Helen: Bampton Classical Opera at St John’s Smith Square
operatoday.com
Manchester
A fantastic start to The Hallé’s new season at The Bridgewater Hall
bachtrack.com
New York
Review: Sounds and Styles Playfully Collide in “Only an Octave Apart”
This show brings together two convention-inverting artists: the cabaret star Justin Vivian Bond and the opera singer Anthony Roth Costanzo.
https://www.nytimes.com/2021/09/25/theater/only-an-octave-apart-review.html
Columbus
Concert review: Renée Fleming, Columbus Symphony provide evening of wonderful music
https://eu.dispatch.com/story/entertainment/music/2021/09/26/
Pittsburgh
PSO patrons welcome vax requirement; music director Manfred Honeck’s contract extended
Post-gazette.com
Let classical commence: Pittsburgh Symphony to launch fall classical season with Tchaikovsky, masks
Postgazette.com
Peking
NCPA Will Present THE LONG MARCH Beginning Next Week
Performances run September 29-October 07, 2021
broadwayworld.com
Obituary
Stage Director Andrew Sinclair Dies
https://operawire.com/obituary-stage-director-andrew-sinclair-dies/
Schlager
„Hamburger Junge“ Freddy Quinn wird 90
Am Montag wird einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Nachkriegsschlagersänger 90 Jahre alt: Geboren wurde Freddy Quinn als Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl. Umstritten ist der Geburtsort: Wien, Pula oder Niederfladnitz (Bezirk Hollabrunn).
https://noe.orf.at/stories/3122943/
Sprechtheater
Wien/ Kammerspiele
Das Sterben des armen Königs
Claus Peymann verschafft der Josefstadt mit „Der König stirbt“ einen beispiellosen Triumph.
Wiener Zeitung
Claus Peymanns Märchenstunde in den Kammerspielen: „Der König stirbt“
Macht abgeben und sterben lernen: Eugène Ionescos absurdes Theaterstück verspielt in der Josefstadt-Dependance
Der Standard.at
INFOS DES TAGES (MONTAG, 27. SEPTEMBER 2021)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 27. SEPTEMBER 2021)
Das »Barbiere«-Ensemble © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Nach 55 Jahren kommt eine neue Produktion von Rossinis Meisterwerk Il barbiere di Siviglia ans Haus am Ring: Am 28. September 2021 feiert die von Michele Mariotti dirigierte Produktion ihre Premiere, erstmals inszeniert Herbert Fritsch an der Wiener Staatsoper. Mariotti, der sich ausgehend vom Belcanto-Repertoire einen großen Namen gemacht hat und an allen wichtigen Häusern von der New Yorker Met über die Mailänder Scala bis zum Londoner Royal Opera House zu Gast ist, wird am Premierenabend sein Staatsopern-Hausdebüt geben. Und Herbert Fritsch, dessen vielfach auszeichnete künstlerische Bandbreite vom Schauspiel über Bühnenbildgestaltung bis zur Inszenierung reicht, gilt als Meister des intelligent-doppelbödigen wie körperbetont burlesken Humors – wie auch schon am Burgtheater zu erleben war. Dass die Produktion das Publikum auf Pfade eines außergewöhnlichen Musiktheaters führen wird, dafür sorgt nicht zuletzt auch die Sängerinnen- und Sänger-Besetzung: Vasilisa Berzhanskaya, international gefeiert als neuer Star im Rossini-Fach, gibt mit der Rosina ihr Hausdebüt, Juan Diego Flórez ist wohl die Idealbesetzung des Grafen Almaviva, mit Ildar Abdrazakov wird der Partie des Basilio besonderes stimmliches wie darstellerisches Profil verliehen und mit Étienne Dupuis zeigt sich der bravouröse Valentin der Faust-Premiere des Frühjahrs 2021 nun als Figaro auch von seiner komischen Seite. In der Premierenserie sind weiters der international gefragte italienische Bariton Paolo Bordogna als Bartolo sowie der österreichische Publikumsliebling Ruth Brauer-Kvam in ihrem Staatsoperndebüt als Ambrogio zu erleben.Regieportrait Herbert Fritsch»Es stimmt ja gar nicht, dass Schauspieler immer nur gemocht werden wollen. Ich finde es gut, wenn man da unten eine Meute vor sich hat, die kurz davor ist, einen totzuschlagen. Man schwingt wie ein Matador vor dem Publikum das rote Tuch« – sagte Herbert Fritsch im Rückblick auf seine Ensemblemitgliedschaft an Frank Castorfs Berliner Volksbühne 1990 bis 2007, jenem Theater, an dem ihm 2011 mit Die (s)panische Fliege auch der Durchbruch als Regisseur gelang. Mittlerweile ist er auch im Opernbetrieb höchst erfolgreich unterwegs. In einem Regieportrait stellt Dramaturg Nikolaus Stenitzer am 26. September (11 Uhr im Gustav Mahler-Saal) sein Schaffen im Gespräch mit dem Künstler und anhand von Videosequenzen wichtiger Arbeiten vor.
Il barbiere di Siviglia im Radio, TV und als Stream
Die Premiere am 28. September 2021 wird ab 19.00 Uhr live auf Radio Ö1 übertragen, am 9. Oktober 2021 wird die Neuproduktion um 20.15 Uhr im Hauptabendprogramm in ORF 2 gesendet.
ARTE strahlt den neuen Barbiere am 28. November 2021 aus und bietet ab diesem Tag einen Stream auf der Online-Plattform ARTE Concert an.
Graf Almaviva Juan Diego Flórez
Bartolo Paolo Bordogna
Rosina Vasilisa Berzhanskaya
Don Basilio Ildar Abdrazakov
Figaro Étienne Dupuis
Ambrogio Ruth Brauer-Kwam
Fiorello Stefan Astakhov
Berta Aurora Marthens
Offizier Alejandro Pizarro-Enríquez
- September, 1., 4., 7., 10., 14. Oktober
Weiterführende Informationen
Besetzung und Handlung
Interview mit Michele Mariotti
Interview mit Juan Diego Flórez, Paolo Bordogna und Ildar Abdrazakov
Artikel Herbert Fritsch: »Eroberer von unbekannten Räumen«
Artikel »Juan Diego Flórez über Rossini«
Die Einführungsmatinee zur Produktion vom 19. September 2021 wird in Kürze auf dem Youtube-Kanal der Wiener Staatsoper veröffentlicht.
„kulturMontag“ am 27. September: Daniel Craigs letzter Bond, neue Staatsopern-Saison, private Kunstsammlungen im Porträt
Bogdan Roščić live zu Gast; danach: Doku-Premiere „Auf Holz gebaut. Natur in der Architektur“
Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 27. September 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 stellt den neuen James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ vor, mit dem Hauptdarsteller Daniel Craig seinen 007-Abschied gibt. Thema ist auch die neue Saison der Wiener Staatsoper, über die Direktor Bogdan Roščić live im Studio berichtet. Weiters bietet die Sendung einen Streifzug durch einige der wichtigsten Privatkunst-Sammlungen in Österreich. Anschließend steht die neue Dokumentation „Auf Holz gebaut. Natur in der Architektur“ (23.15 Uhr) von Peter Beringer auf dem Programm.
Im Auftrag ihrer Majestät – Daniel Craigs letztes Bond-Abenteuer
James Bond ist zurück – und auch gleich wieder weg. Nach 15 Jahren und fünf Filmen tritt Hauptdarsteller Daniel Craig aus dem Geheimdienst Ihrer Majestät aus und verabschiedet sich mit dem 25. Bond-Abenteuer in den 007-Ruhestand. Seinen Aston Martin musste der berühmteste Agent der Welt eineinhalb Jahre in der Garage parken und auch sein Martini war so lange auf Eis gelegt, denn für den jüngsten Bond-Streifen „Keine Zeit zu sterben“ hieß es coronabedingt: „bitte warten“. Am 30. September startet das mit Spannung erwartete Craig-Finale nun in den heimischen Kinos. Darin unterstützt ausgerechnet Christoph Waltz als Bonds Erzgegenspieler Blofeld seinen Stiefbruder auf der Suche nach seiner Ex-Liebe, gespielt von Léa Seydoux. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Wer wohl Daniel Craig in dieser Rolle ablösen wird? Die Gerüchteküche brodelt!
Kreativ aus der Krise – Neue Saison an der Wiener Staatsoper: Direktor Roščić live im Studio
Als einziges Haus weltweit hat die Wiener Staatsoper der kollektiven Kulturdepression Paroli geboten und die vergangene Saison durchgehend gespielt. Die Premieren der ersten Spielzeit von Bogdan Roščić haben dank ORF und Online-Streamings mit über sechs Millionen Menschen mehr Zuseher/innen erreicht als je zuvor. Seine erste „echte“ Saison kann der Staatsoperndirektor erst in diesem Herbst so richtig vorlegen, und zwar live vor Publikum! Dabei setzt er mit Wagner, Mozart und Rossini auf Meilensteine der Operngeschichte. Die nächste Premiere steht am 28. September mit Rossinis Meisterwerk „Il barbiere di Siviglia“ in einer Inszenierung von Herbert Fritsch an, der ORF übertragt am 9. Oktober. Für Juan Diego Flórez in der Rolle des Grafen Almaviva sind Rossinis narkotisch-berauschende Melodien „Champagner für die Stimme“. Den Barbier gibt Etienne Dupuis. Einen Tag vor der Premiere ist Staatsoperndirektor Bogdan Roščić live zu Gast im Studio.
Im Reich der Sammler – Private Kunstrefugien
Außergewöhnliche Kunstsammler zwischen Wien und Vorarlberg geben Einblick in ihre Privatmuseen. So Klaus Ortner, Tiroler Industrieller mit Wohnsitz in Wien: Im 23. Bezirk präsentiert er in seinem Haus der Kunst bedeutende Werke österreichischer Künstler der vergangenen beiden Jahrhunderte, darunter Kokoschka, Kubin und Schiele. Im oberösterreichischen Vorchdorf verbindet Kunsthändler und Restaurator Erich Spitzbart Kunst mit Kulinarik und bespielt mit seiner Sammlung das Renaissanceschloss „Gasthaus Schloss Hochhaus“ sowie das alte Bürgerspital aus dem 16. Jahrhundert mit Galerie und Restaurant. In Hohenems in Vorarlberg findet sich die sogenannte „Arche Noah“ des deutschen Fashion-Unternehmers Hans Bäumler, der in seinem Gewerbepark im zweiten Stock eine Kunst- und Natursammlung präsentiert. Zu sehen sind vor allem Kunstwerke des französischen und deutschen Impressionismus sowie Bilder von Carl Spitzweg, die Naturschau zeigt Tierpräparate, Mineralien und Fossilien. Alle drei Privatsammler sind bei der ORF-Langen Nacht der Museen am 2. Oktober dabei.
Dokumentation „Auf Holz gebaut. Natur in der Architektur“ (23.15 Uhr)
Bauen mit Holz ist seit Langem ein Standard: von der Antike über die Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert. Seit etwa zwei Jahrzehnten vollzieht sich eine Revolution in der Architektur der Alpenländer. Verließ man sich bei anspruchsvollen Projekten bis vor Kurzem noch fast ausschließlich auf Beton, Glas, Stahl und Verbundstoffe, sind heute auch große Bauten aus Holz möglich. Regisseur Peter Beringer zeigt in der Doku, wie vielfältig das Thema Holz in der zeitgemäßen Architektur vorkommt: von kulturellen, sozialen, nachhaltigen und auch wirtschaftlichen Faktoren spannt sich der Bogen. Im Stilmix von Reportage und Dokumentation bereist das Filmteam die Schau- und Bauplätze in Bayern und Österreich, blickt über die Grenzen in die Schweiz und nach Südtirol und begibt sich, begleitet von Protagonisten, auf eine Reise und Spurensuche nach der Tradition – aber vor allem nach der Innovation im Bauen mit Holz.
Ästhetisch spielt der Rohstoff Holz alle Vorteile aus, die seit jeher die Holzarchitektur der Alpenländer kennzeichnen: Modernes Bauen mit Holz verbindet klare Linien und Sachlichkeit mit Wärme und Atmosphäre. Gleichzeitig versucht man sich an immer höheren und gleichzeitig filigranen Strukturen, an Hochhäusern, die in Zukunft die Städte unserer Welt prägen könnten. Die Grenzen, die es geben mag, werden heute weltweit ausgelotet – in Japan etwa wird mit österreichischer Hilfe geforscht, ob ein 350 Meter hoher Holzwohnbau realisiert werden kann!
Für den Film hat Peter Beringer Visionäre der Holzbauszene und ihre Werke porträtiert: Darunter die Vorarlberger Much Untertrifaller und „Holzpapst“ Hermann Kaufmann, die weltweit Projekte der neuen Holzarchitektur realisieren und ihre Erkenntnisse an eine ganze Generation junger Architektinnen und Architekten weiterreichen. Caroline Palfy mit ihrem HoHo, dem 84 Meter hohen Wohn- und Büroturm in Wien, der bis vor Kurzem als höchstes Holzhochhaus der Welt galt. Aber auch Kritiker und Querdenker wie die Bayern Peter Haimerl und Florian Nagler, die über neues Bauen mit uralten Methoden räsonnieren – und mit Materialien, zu denen neben Holz durchaus im Sinne der Nachhaltigkeit selbst Beton gehören kann. Der Anspruch, komplizierte Technik zu vermeiden, bedingt eine Rückkehr zu einfachen Formen, die jahrhundertelang die europäische Baukultur geprägt haben. Junge Architektinnen und Architekten wie die Linzer Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm sowie die Grazer „Superfuturegroup“ zeigen, wie die Schüler/innen dieser Vorreiter sich das Bauen mit Holz in der Stadt und auf dem Land vorstellen.
Holz kommt etwa nicht nur als Verkleidungs- und Dekomaterial zur Verschönerung von Wohn- und Arbeitsräumen zur Anwendung. Tragende Strukturen selbst, die Jahrzehnte und Jahrhunderte überdauern sollen, werden in Holz ausgeführt. Dafür gibt es gute Gründe. Holz hat im Vergleich zu allen anderen Baumaterialien den wesentlich besseren ökologischen Fußabdruck. Das, was verbaut wird, hat der Atmosphäre bereits gefährliche Treibhausgase entzogen – und Holz wächst nach, so dass sich dieser Prozess bei klimagerechter Waldbewirtschaftung auch langfristig fortsetzen lässt.
Der Film geht auch der Frage nach, ob nachhaltige Waldwirtschaft in Zeiten des Klimawandels den Bedarf einer boomenden Bauwirtschaft decken kann. Darüber geben Forscher am Holztechnikum in Kuchl, Vertreter der österreichischen Bundesforste und der Betreiber einer Großzimmerei, die im Fließbandbetrieb Großbauten aus Holz fertigt, Auskunft.
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NAPOLI / CAMPANIA TEATRO FESTIVAL: TRANSVERSE ORIENTATION von Dimitris Papaioannu und LUCY E LE ALTRE von Laura Angiulli/Philipp Roth
am 16.9. und 18.9.2021
Das CAMPANIA TEATRO FESTIVAL (vormals NAPOLI TEATRO FESTIVAL) – Italiens versuchte Antwort auf grosse internationale Theaterfestivals wie Avignon etc. – findet „in normalen Zeiten“ an einem Stück im Mai und Juni statt. Aufgrund der gegebenen Umstände musste es heuer (wie auch die Wiener Festwochenmonate) zweigeteilt werden.
Die Herbstsaison wurde gerade eröffnet mit der riesigen internationalen Co-produktion TRANSVERSE ORIENTATION von Dimitris Papaioannou.
“Transverse Orientation”. Foto: Campania Teatro Festival
Papaioannou hat sich mit der Eröffnung der Olympischen Spiele in Athen 2004 einen weltweiten Namen gemacht und ist dadurch zu so etwas wie einem Kultregisseur geworden mit seinen (seltenen) Inszenierungen wie Still Life, She is und The Gamer etc…
Der etwas sperrige und perplex lassende Titel seines neuesten Werkes “ Transverse Orientation” hat ausnahmsweise nix mit Transen und/oder sexueller Orientierung zu tun, sondern soll sich auf eine wissenschaftliche Theorie beziehen, die erklären soll, warum sich Motten zwangshaft auf das nächstgelegene Licht stürzen, obwohl das doch ihren sicheren Tod bedeutet.
“Transverse Orientation”. Foto: Campania Teatro Festival
So weit, so gut, so weit, so verständlich (??). Was sehen wir hingegen: eine Neonröhre, die immer wieder zischend ausgeht, Männer in Schwarz, eine riesige Leiter, eine nackte Frau, mehr riesige Leitern, einen riesigen schwarzen Stier, nackte Männer, mehr nackte Männer, eine nackte Frau auf dem schwarzen riesigen Stier, einen nackten Mann, der dem Stier zu trinken gibt, Wasser, das über die Bühne hereinbricht und eine Bühne, die dann von schwarzen Männern in ihre Einzelteile zerlegt wird usw. usf…
100 (laaange) Minuten voller wunderschöner, eleganter, hochästhetischer Bilder, 100 (laaange) Minuten, in denen kein einziges Wort gesprochen wird (nur ab und zu ertönt vom Band ein wenig geschmäcklerisch ein wenig Vivaldi-Musik). Das Ganze erinnert ein bisschen an den Stil von Romeo Castellucci – allerdings ohne dessen uneinbremsbaren Hang zu optischer, akustischer und körperlicher Gewalt.
Tja, was soll man sagen, tja, was soll man da kritisieren ? Wir haben 100 Minuten laaang sehr gerne zugeschaut und uns auch sehr gut unterhalten. Die Sinnfrage stellt man hingegen lieber nicht, um sich nicht als Banause zu outen… aber wer versteht auch schon, warum sich Motten unbedingt ins nächstgelegene Licht stürzen m ü s s e n…?
Auf der diametral entgegengesetzten Seite des theatersprachlichen Ausdrucksspectrums lag die zweite Herbstpremiere des Campania Teatro Festival: Laura Angiullis LUCY E LE ALTRE…
“Lucy e le altre”. Foto: Campania Teatro Festival
Haben bei Papaioannou nackte Schauspielerinnen 100 Minuten lang nur geschwiegen, haben bei Angiulli völlig angezogene Schauspielerinnen 100 Minuten lang nur – gequatscht.
Angiulli ist mit ihrer Off-Bühne GALLERIA TOLEDO seit Jahrzehnten so etwas wie d i e Avantgardetheater-Ikone Neapels. Wir haben absolut wunderbare Produktionen von Shakespeare-Stücken und selten gespielten neapolitanischen Autoren von ihr gesehen… was diesmal in sie gefahren ist, ist daher völlig unverständlich.
LUCY E LE ALTRE (Lucy und die Anderen) stützt sich auf Novellen des amerikanisch-jüdischen Nicht-Nobelpreisträgers Philip Roth. Aber warum nur, warum…?
“Lucy e le altre”. Foto: Campania Teatro Festival
Der Titel klingt ja ziemlich feministelnd, und Angiulli behauptet auch, dass sie mit diesem Abend den weiblichen „Nebenfiguren“ von Roths „patriarchalem“ Oeuvre mehr Raum und Sichtbarkeit verschaffen will. Was leider in diesem Fall ein völliger Holler ist: denn diese titelgebende LUCY ist die einzige weibliche HAUPTFIGUR im gesamten Philip Rothschen Opus – und sie ist bei ihm eine absolut unsympathische, bigotte, gestörte, familienzerstörende „bitch“.
Und „die anderen“ sind auch nicht viel besser…
Im vollen Bewusstsein, dass Roths Texte PROSA sind, versucht Angiulli erst gar nicht, diese Textmassen irgendwie großartig zu dramatisieren. Was ein großer Fehler ist… Denn so erleben wir
100 Minuten laaaang eine Art pseudofeministisches Lese-Oratorium (bei dem einige Akteure noch nicht einmal ihre Texte auswendig wissen…).
“Lucy e le altre”. Foto: Campania Teatro Festival
Es ist schwer erträglich… Hier ist die Sinnfrage wirklich zu stellen: warum nur, warum, liebe Frau Angiulli?
Aber warum stürzen sich Motten auch in selbstmörderischer Weise ins nächstgelegene Licht…?
Tssssssss….
Robert Quitta, Neapel