Asmik Grigorian © DELFI / Andrius Ufart
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 18. OKTOBER 2021
Umjubelt: Asmik Grigorian springt bei „Eugen Onegin“ ein
Der Standard.at
Berlin
Vivaldi hätte das nicht gewollt
Die Verleihung des Opus-Klassik-Preises zeigt: Komplexe Musik hat es schwer in unserer unterhaltungssüchtigen Zeit
Google.com
Donaueschingen
„Donaueschinger Musiktage“: Das Sousaphon soll raus
In Donaueschingen feiert das dienstälteste Avantgardemusikfestival der Welt den 100. Geburtstag mit dem Open-Air-Spektakel „Donau / Rauschen“.
Sueddeutsche Zeitung
Brandenburg
Bibel-Party der Best Ager: Das Brandenburger Theater feiert 50 Jahre „Jesus Christ Superstar“ Neue Musikzeitung/nmz.de
Berlin / Pierre Boulez Saal
Klar wie Bergwasser, manchmal auch hart wie Hagel im Sommer: Yulianna Avdeeva verzaubert Berlin
Alles dies breitet sich vor uns aus, klanggemalt in Avdeevas ganz eigenem Ton, fließend und klar wie Bergwasser, manchmal auch hart wie Hagel im Sommer, von großer Brillanz in der Melodieführung, dann wieder einem atemberaubenden Pianissimo, zart wie ein Nebelschleier.
von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de
Augsburg
Geschöntes Grauen – Philip Glass’ Kammeroper „In der Strafkolonie“ in Augsburg
Neue Musikzeitung/nmz.de
Füssen
Musical-Premiere in Füssen: Ralph Siegels „Zeppelin“
Gelungenes Wagnis
BR-Klassik.de
Wien / Theater an der Wien
Männerträume, zweite Auflage
Das Bett von Peter Grimes schwebt wieder an der Bühnenkante über dem Orchestergraben – sechs Jahre nach der Premiere hat das Theater an der Wien seine Produktion der Oper wieder aufgenommen. Christof Loy hat seine Inszenierung neu einstudiert: Peter Grimes im Spannungsfeld zwischen Homosexualität und den Moral- und Wertevorstellungen einer Dorfgemeinschaft.
http://www.operinwien.at/werkverz/britten/agrimes5.htm
Theater an der Wien: „Peter Grimes“ zum Jubiläum
Seit nunmehr 15 Jahren ist das Theater an der Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, das Opernhaus der Stadt Wien. Gefeiert wird mit einem Glanzstück der Ära Roland Geyer, Benjamin Brittens erster großer Oper „Peter Grimes“.
https://wien.orf.at/stories/3126164/
„Peter Grimes“ in Wien: Der Mob bläst zur Jagd auf den Außenseiter (Bezahlartikel)
Salzburger Nachrichten
Madrid
„Peter Grimes“ in Madrid : Ein Leuchtturm in der Finsternis
Frankfurter Allgemeine
Bücher
„Die Welt nach Wagner“ von Alex Ross zeichnet eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts
Sonntagsblatt.de
Links zu englischsprachigen Artikeln
Athen
Greek Revolutionary Hero Comes to Life in Opera Markos Botsaris
The first international premier of the opera “Markos Botsaris” at the Veakeio Municipal Theater of Piraeus on October 7.
thenationalherald.com
London
Arias for Ballino: Opera Settecento at the London Handel Festival
operatoday.com
Leeds
Opera North: Bernstein Double Bill – Leeds Grand Theatre
https://www.thereviewshub.com/opera-north-bernstein-double
Glasgow
The Gondoliers review – a picture-postcard Gilbert and Sullivan from Scottish Opera
The Guardian.com
Chicago
Illinois Philharmonic opens season with an American triptych
chicagoclassicalreview
Boston
Classical Concert Review: Boston Philharmonic Orchestra plays Bruckner’s Symphony No. 8
https://artsfuse.org/238943/classical-concert-review-boston-philharmonic
Cleveland
BWW Review: NEW BEGINNINGS (CLEVELAND ORCHESTRA) at Jack, Joseph And Morton Mandel Concert Hall
broadwayworld.com
Michigan
A blackface ‚Othello‘ shocks, and a professor steps back from class
But at the first class meeting of this fall’s undergraduate composition seminar, when Sheng hit play on the 1965 film of Shakespeare’s “Othello” starring Laurence Olivier, it quickly became a lesson in something else entirely.
https://bdnews24.com/society/2021/10/16/a-blackface-othello-shocks-and
San Diego
Q & A: Michelle DeYoung on Performing With the San Diego Symphony, Mahler & the Rady Shell
operawire.com
Abu Dhabi
Rolando Villazón on the passion of Latin American folk songs: ‚They hit your heart‘
thenationalnews.com
Ballett/ Tanz
San Francisco
The Presence of the Past, in Three Ballet Films
Michaela DePrince, Alvin Ailey, and Bill T. Jones lead three feature-length films highlighting this year’s San Francisco Dance Film Festival, opening Oct. 15. Each fascinates in its own way, offering sunshine and sorrow, poignancy and triumph.
https://www.sfcv.org/articles/review/presence-past-three-ballet-films#
Jazz
Salzburg
„Jazz & the City“: Warmtanzen auf dem Residenzplatz
Die mobile Fahrradbühne – Velo Stage – ist etwas Neues bei Jazz & The City. Heute Freitag (15.10.) kommt sie zum ersten Mal in Einsatz, beim Seniorenwohnhaus Nonntal. Die Bewohnerinnen und Bewohner können vom Balkon aus dem spanischen Gitarristen Alejandro Morena lauschen.
DrehpunktKultur
Schlager, Pop
Sorge um Tony Marshall – „Ich hänge noch am Leben“
Tony Marshall wartet ungeduldig auf die Corona-Impfung. „Ich bin schon ganz verzweifelt“, so der Schlagerstar.
Heute.at
Sprechtheater
Wien / Theater in der Josefstadt
„Der Bockerer“ in der Josefstadt: Standing Ovations für Johannes Krisch
Der Standard.at
Die neuen Nibelungen: Der Pfiffligheimer Chor singt
Ein Stummfilm? Eine Theateraufführung in Worms? Uferlose Fantasie von Felicitas Hoppe
Kurier.at
Ausstellungen/ Kunst
London
Banksys geschreddertes Werk um knapp 19 Millionen Euro verkauft
2018 war „Girl with Balloon“ um 1,2 Millionen Euro ersteigert und gleich darauf vom Künstler teilweise geschreddert worden.
Oberösterreichische Nachrichten
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Unter’m Strich
Wenn der Schein trügt: Die versteckte Alkoholsucht
Nathalie Stübens Leben scheint nach außen hin perfekt. Sie ist eine erfolgreiche Journalistin, hat viele Freunde. Dennoch entwickelt sie ein Alkoholproblem – und befreit sich schließlich selbst aus der Sucht.
ntv.de/leben
„Es fühlt sich an, als wäre man nicht liebenswert genug“
Linea und Frederik sind Ende 20 und hatten noch nie eine Beziehung, obwohl sie sich eine wünschen. Hier erzählen sie, woran es bisher gescheitert ist und wieso es mit zunehmendem Alter immer härter ist, Dauer-Single zu sein.
Jetzt.de
INFOS DES TAGES (MONTAG, 18. OKTOBER 2021)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 18. OKTOBER 2021)
Quelle: onlinemerker.com
GRAZ/ Musikverein für Steiermark: ABSCHIEDSABEND ELISABETH KULMAN
Oper und Konzert verlieren eine ganz Große!
- Oktober 2021, Graz, Stephaniensaal
Man will es einfach nicht glauben, was man seit einiger Zeit weiß und auch auf der Homepage von Elisabeth Kulman nachlesen kann:
„Ich habe eine fantastische Karriere gehabt” Mit Ende des Jahres 2021 beende ich meine klassische Gesangskarriere. Über 30 Jahre stand ich – zunächst als Chorsängerin, bald als Solistin – auf den internationalen Bühnen und durfte Sie, geschätztes Publikum, und mich selbst durch mein Singen erfreuen. Ich gehe reich beschenkt und dankbar und möchte Sie ebenso zurücklassen …“
In den letzten fünf Jahren war das Projekt La femme c’est moi ein Herzensanliegen von Elisabeth Kulman. Das Projekt führte sie auf viele Konzertbühnen Österreichs und Deutschlands, aber auch nach Japan. Die Weltpremiere fand im Rahmen der Styriarte am 5.Juli 2016 statt.
Foto: Hermann Becke
https://www.deropernfreund.de/graz-konzerte-neu.html
Hermann Becke/ www.deropernfreund.de
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Erste „Sänger-Akademie Utting am Ammersee-Westufer“ vom 7.-15. Oktober 2021
Dr. Klaus Billand (Mitte) mit den Sängerinnen und Sängern. Foto: Billand
Im Landhaus der Familie Billand in Utting am Ammersee fand in den letzten Tagen die Erste „Sänger-Akademie Utting am Ammersee-Westufer“. Die Idee wurde von Klaus Billand, internationaler Opern-Rezensent in Wien, und Stelian Gheorghe (AIM Artists), einem ehemaligen Tenor und seit einigen Jahren Künstler-Agent, entwickelt.
Die Sängerakademie fand als europäisches Projekt in Partnerschaft mit der Musikuniversität Bukarest und Projektleiter Prof. Mihai Cosma statt, der drei Sänger und eine Pianistin bereitstellte. Die Richard Wagner Verbände München und Nürnberg stellten zwei Bayreuth-Stipendiaten, sodass sich ein Team von neun Teilnehmern ergab, acht Sängerinnen und Sänger und eine Pianistin aus drei Ländern, i.e. Deutschland, Rumänien und Slowenien. Stelian Gheorghe, der Musikalische Leiter der Sängerakademie, sowie Kamila Akhmedjanova, Konzertpianistin und Assistentin des Chor-Direktors der Bayerischen Staatsoper München, sowie Tobias Truniger, Musikalischer Leiter des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München, führten die täglichen Coaching Sessions durch.
Am 14. Oktober fand in der Elisabeth-Residenz Utting das Uttinger Abschlusskonzert und am Tag darauf im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim ein weiteres statt, an dem auch der kirgisische Tenor Jenish Ysmanov teilnahm. Es wurden Opernarien und -duette aus dem deutschen, italienischen und französischen Repertoire vorgetragen. Beide Konzerte wurden vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen.
Die Teilnehmer an der Akademie nach dem Konzert in Rosenheim. Foto: Dr. Klaus Billand
Nach dem Erfolg der ersten Ausgabe der Sängerakademie am Ammersee-Westufer ist an eine Fortsetzung im kommenden Jahr gedacht.
Die Teilnehmer der ersten Sängerakademie:
Julia Binek, Sopran – Deutschland
Laura Braun, Sopran – Deutschland
Caren Maxerath, Sopran – Deutschland (Utting a.A.)
Andreea Carmen Marin, Sopran – Rumänien
Andrei Cocîrlea, Bariton – Rumänien
Benjamin Pregl, Tenor – Slowenien
Cristian Ruja, Bariton – Rumänien
Martin Summer, Bariton – Deutschland
Klaus Billand
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WIEN/ Stefanisaal am Stephansplatz: Konzert am Dienstag – ein Echo-Klassik Preisträger wird seltene Kompositionen von jüdischen Komponisten spielen
Eintritt frei, Anmeldung zum Konzert bei oder Registrierung am Eingang mit 3G Nachweis erforderlich.
Veranstalter: Forum Zeit und Glaube / Kath. AkademikerInnenverband der ED Wien
Währinger Str. 2-4 / 1090 Wien
www.kav-wien.at
Hinweis auf einen Gastvortrag von Jascha Nemtsov im Zusammenhang mit dem Konzertprogramm:
Montag, 18. Oktober 2021, 19 Uhr
Otto-Mauer-Zentrum, Währinger Str. 2-4 / 1090 Wien
Musik und Totalitarismus im 20. Jahrhundert
Totalitäre Herrschaftssysteme haben die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts wesentlich mitgeprägt: Das Musikleben konnte sich dem Anspruch der totalitären Diktaturen, alle Lebens- und Kulturbereiche zu kontrollieren und im Sinne der
jeweiligen Ideologie zu gestalten, nicht entziehen. Zahlreiche herausragende Musiker, Komponisten wie Interpreten, wurden Opfer des Totalitarismus. Auch die Rezeptionsgeschichte vieler Musikwerke und sogar ganzer stilistischer Richtungen wurde direkt oder indirekt – zum Teil bis in die heutige Zeit hinein – von den totalitären Ideologien beeinflusst.
Jascha Nemtsov ist Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Mitglied des Instituts für Jüdische Theologie an der Universität Potsdam und Akademischer Studienleiter der
Kantorenausbildung des Abraham Geiger Kollegs.
Zum Vortrag ist keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei
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Musiksalon „Julian Rachlin & Friends“ am 2. November im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Sehr geehrte Stifter, Förderer, Mitglieder und Gäste des Freundeskreises Julian Rachlin & Friends
Es ist soweit – alle Absprachen und Massnahmen sind getroffen. Gerne sende ich Ihnen die Verständigung zum 11. Musiksalon. Es wird ein grossartiger Abend. Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl auf 70 Personen beschränkt ist und der 3G-Nachweis vorzuweisen ist. Wir wollen alle Auflagen befolgen und sind dankbar, dass dieser Abend im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung stattfinden darf.
11. Musiksalon am Dienstag, 2. November 2021, 19 Uhr mit anschließendem Sektempfang
Eröffnung und Begrüßung durch den Herrn Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
Audienzsaal des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
mit Julian Rachlin, Sarah Mc Elravy und den hochbegabten Studierenden Lilia Pocitari, Benjamin Herzl, Violine, Santiago Valencia, Violoncello, Sophie Rachlin, Johannes Piirto, Klavier
u. A. w. g. bis 26. Oktober 2021
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Tel. 0041 79 444 91 28
Foppe F. Locher, Präsident Freundeskreis Julian Rachlin & Friends
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DÜSSELDORF: 12. Festliche Operngala brachte 100.000 Euro Erlös für die Deutsche Aids-Stiftung
Foto: Anne Orthen
Rund 850 Gäste feierten am Samstag, 16. Oktober 2021, im Opernhaus Düsseldorf die Neuauflage der Festlichen Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung. Mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations zeigte das Publikum, wie dankbar es für den nicht nur in musikalischer Hinsicht erfolgreichen Abend war: Durch die Eintrittsgelder und zahlreichen Spenden, das Engagement der Sponsoren und des Kuratoriums der Operngala konnte die Deutsche Aids-Stiftung einen Reinerlös von rund 100.000 Euro verbuchen.
Neun international gefragte Opernstars und die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Axel Kober stellten ihr musikalisches Können in den Dienst der guten Sache und beschenkten das Publikum mit einem Abend großer Emotionen. Die Sopranistinnen Nikola Hillebrand und Maria Mudryak, die Mezzosopranistin Ramona Zaharia, die Tenöre Michele Angelini, Ioan Hotea und Andrés Sulbarán, der Bariton Sergey Kaydalov, der Bass Riccardo Fassi und der Countertenor Nils Wanderer präsentierten ein breites Spektrum hervorragender Stimmen und ein vielseitiges Programm aus Oper, Operette und Musical. Moderiert wurde der Abend von Wolfram Kons, der vielen als Moderator des RTL-Fernsehmagazins „Guten Morgen Deutschland“ bekannt ist. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hatte die Schirmherrschaft der Operngala übernommen.
Nachdem die letzte Operngala zu Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 kurzfristig abgesagt werden musste, war Generalintendant Prof. Christoph Meyer erleichtert, das Publikum endlich wieder willkommen heißen zu können: „Die Welt ist zu Gast im Opernhaus Düsseldorf, und zugleich strahlt dieser Abend auch wieder in die Welt hinaus, indem mit dem Erlös wichtige Projekte der AIDS-Stiftung unterstützt werden.“ Positiv auch das Fazit von Dr. Kristel Degener, der Geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen AIDS-Stiftung: „Diese erste Operngala seit zweieinhalb Jahren war für uns eine große Freude. Ein Publikum, das sich dem Thema HIV aufschließt, macht uns glücklich. Und der Erlös aus dieser Gala ist für die Projekthilfe der Deutschen AIDS-Stiftung in Düsseldorf und Mosambik sehr wichtig. Ich danke allen, die diese Gala möglich gemacht haben und allen Gästen.“
Die nächste Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung ist schon in Planung: Sie soll am 22. Oktober 2022 im Opernhaus Düsseldorf stattfinden.
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WIEN / Oper in der Krypta der Peterskirche 16.10.2021: „DER FLIEGENDE HOLLÄNDER“
Senta (Magdalena Renwart-Kahry) und Holländer (Florian Pejrimovky). © In höchsten Tönen)
Fliegen kann er auch in weit größeren Räumlichkeiten nicht. Das hat ihm Richard Wagner schon zur Entstehungszeit des Werkes angedichtet, nachdem dem jungen Komponisten mit seiner Frau Minna das Erlebnis einer stürmischen nächtlichen Seefahrt zwischen Dänemark und Norwegen auf einem hin- und hergerissenen Frachtschiff widerfahren war und ihn die Sage vom verfluchten Seefahrer nicht mehr losließ, bis er daraus eine Oper gemacht hatte. So beengt wie im unterirdischen Bühnenraum der Wiener Peterskirche – nahe dem dicht bevölkerten Graben im 1. Wiener Gemeindebezirk mit seinen unzähligen Restaurants im Freien an diesem frühherbstlichen Samstagabend – hat der Verdammte aber wohl noch nie sein gewaltiges Sangespensum absolvieren müssen. Aber sowohl er als auch seine Sangeskumpanen – insgesamt nur ihrer vier – konnten uns das Fürchten lehren. Gestützt und gewaltig animiert von einem „Orchester“ namens Mariam Bombrun, einer relativ jungen französischen Meisterpianistin, und minimalen regielichen und schlichten kostümlichen Beiträgen des gesamten Ensembles.
Ja, das gibt es, betonte die Intendantin der „OPER in der KRYPTA“, Dorothée Stanglmayer, zu Beginn der Abends und in ihren Dankesworten am Ende.
Mit ihr als Opernfan seit Kindestagen (Tochter einer Sängerin und eigene Ballettausbildung) an der Spitze, dem Holländer-Sänger als künstlerischem Leiter, der Pianistin als musikalischer Chefin und ein paar Helfern mit Licht und Requisiten (Treppen werden verschoben oder aufeinander gelagert) gibt es seit längerem nun neben den allmonatlich im „Merker“ rezensierten Liederabenden eine beachtliche Anzahl an Opern – demnächst Bellini/Mozart/Haydn Arien & Lieder, Don Giovanni, Winterreise, Hänsel und Gretel, Die Fledermaus, La Bohème und Il Trovatore…
DAS Erlebnis bei all diesen Darbietungen ist natürlich die Nähe der Künstler zum Publikum – und umgekehrt. Die ersteren müssen sich bloßstellen, die letzteren gleichsam berühren lassen. Bei Schubert-Liedern oder Hänsel und Gretel vielleicht nichts so Besonderes, aber beim Fliegenden Holländer … Florian Pejrimovsky, trotz seines slawischen Namens ein Wiener, von harmlosem, in seinem schlichten dunklen Gewand und ohne Schminke keinesfalls furchterregendem Aussehen, vermochte seinem dunklen Bassbariton all die schrecklichen Erinnerungen und gegenwärtigen Gefühle abzugewinnen, die uns Gänsehaut verursachten. Auch die pure Stimmkraft war da, um dem Gesungenen den vom Komponisten erwarteten Nachdruck zu verleihen. Nicht uninteressant der finale Abstieg Sentas mit dem Holländer in die Tiefen hinter dem Treppenaufbau und deren Wiederauftauchen beim finalen Erlösungsmotiv.
Magdalena Renwart-Kahry nach ihren Ausbildungsjahren und vielen Auftritten hier nun als Senta zugeführt – und sie war es auch! Ungemein sympathisch in ihren uns und ihrem unglücklichen Freund Erik mitgeteilten Träumen von jenem verdammten Seefahrer, mit in allen Lagen tragfähigem Sopran und erkennbarer innerer Freude an diesen sie offenbar beglückenden Phantasien sowie der nachmaligen persönlichen Begegnung mit dem erlösungssbedürftigen Verdammten. Mit sanftem Bedauern blickte sie immer wieder auf den jammernden Erik, dem solche Gedanken offenbar fremd waren. Der junge Südkoreaner Lucas Juhyuk Kim konnte einem aber auch wirklich leidtun, schon deshalb, weil seine wunderschöne Belcantostimme offensichtlich bei der geliebten Frau keine Echo fand…
Senta (Magdalena Renwart-Kahry ) und Erik(Lucas Juhyuk Kim). © „In höchsten Tönen“
Diese drei Solisten vermochten auch mit wenigen Bewegungen die inneren Reaktionen der darzustellenden Figuren zu vermitteln. Dagegen war der Bassist Seongchan Bahk, ebenfalls Südkoreaner, als Vater Daland doch wohl noch ein bisschen zu jung – er wusste nie so recht, was er mit seinen Händen anfangen sollte. Die Stimme klang anfangs fast tenoral, ehe man staunend seine beachtlichen Bassreserven zu hören bekam. Optisch glich er halt eher Sentas jüngerem Bruder. Da vermisste man wohl die allen Sängern vorenthaltene Schminke.
Gar nichts vermisste man seitens der Dame am Bösendorfer. Paris und Wien als Hauptausbildungsstätten und zahlreiche Meisterkurse haben uns die hochtalentierte Musikerin Mariam Bombrun zugeführt, für die es in Wagners keinesfalls anspruchsloser Partitur offenbar keine Probleme, aber unsägliche Anregungen gibt, ohne Orchester auszukommen. Mit der größten Selbstverständlichkeit verliert die lange Ouverture keinen Moment ihre Spannung, kooperiert die Pianistin mit den Sängern in einer Weise, die ihnen den Vortritt lässt, ersetzt hörbar die nicht präsenten Rollenträger (Steuermann, Mary) und die Chöre in allen drei Akten. Bravissimo!
Am 23.10., 20.00 Uhr, gibt es einen „Holländer“-Reprise. Tel. 0680 318 33 11.
Sieglinde Pfabigan
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ORF „kulturMontag“ am 18. Oktober: „Die Ibiza-Affäre“, Medien-Misere, Friedenspreis für Tsitsi Dangarembga
Christopher Schier, Nicholas Ofczarek und Julian Looman live im Studio – danach: neues Porträt und „Die Kinder der Toten“ zum 75er von Elfriede Jelinek
Eine breite Themenpalette bietet der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 18. Oktober 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2: So befasst sich die Sendung mit der neuen, fiktionalen Miniserie über „Die Ibiza-Affäre“, Regisseur Christopher Schier sowie die Schauspieler Nicholas Ofczarek und Julian Looman sind live zu Gast. Weiters geht es u. a. um die aktuelle Medien-Misere rund um politische Inseratenkampagnen sowie die simbabwische Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga, die mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird. Anschließend an das Magazin steht die Neuproduktion „Elfriede Jelinek – Ein Porträt“ (23.30 Uhr) zum 75. Geburtstag der Schriftstellerin auf dem Programm, gefolgt von der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Kinoproduktion „Die Kinder der Toten“ – basierend auf Jelineks gleichnamigem Roman (23.50 Uhr). Weiters bringt ORF 2 am Dienstag, dem 19. Oktober, um 0.35 Uhr ein Dacapo der vielfach preisgekrönten Jelinek-Verfilmung „Die Klavierspielerin“ von Michael Haneke mit Isabelle Huppert in der Titelrolle.
„Die Ibiza-Affäre“ als Miniserie – mit u. a. Andreas Lust und Nicholas Ofczarek
Ein Polit-Thriller, den das Leben schrieb: Die sogenannte „Ibiza Affäre“, die 2019 letztlich zum Bruch der österreichischen Regierungskoalition zwischen ÖVP und FPÖ führte, war einer der größten Politskandale der vergangenen Jahre. In einer Mischung aus fiktionalem Drama und Satire zeichnet eine neue vierteilige Miniserie, basierend auf dem Buch „Die Ibiza-Affäre: Innenansichten eines Skandals“ der beiden deutschen Aufdecker-Journalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermaier, die Genese rund um die illegalen Machenschaften der involvierten Politiker nach. Starbesetzt mit Andreas Lust in der Rolle des FPÖ-Chefs und Nicholas Ofczarek als Privatdetektiv, der diesen mittels attraktivem Lockvogel (Anna Gorshkova) in einer Finca auf Ibiza in die Videofalle lockt. Der „kulturMontag“ gibt einen Ausblick auf die Produktion und begrüßt Regisseur Christopher Schier sowie die beiden Schauspieler Nicholas Ofczarek und Julian Looman, der Johann Gudenus spielt, live im Studio.
Medien-Misere – Inseratensumpf Österreich?
Aktuelle Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zu Verdächtigungen rund um Inseratenkampagnen und möglicherweise gekaufter Berichterstattung führten vergangene Woche zum innenpolitischen Erdbeben. Politik und Medien pflegen hierzulande eine ungesunde Beziehung, geprägt von Abhängigkeit und Abneigung, analysiert Andy Kaltenbrunner vom Medienhaus Wien. Die ökonomische Krise verstärke die Situation in der österreichischen Zeitungslandschaft, denn die Abhängigkeit von öffentlichen Geldern wachse erneut. „Die aktuellen Vorwürfe bringen Österreichs Medienhäuser in die Bredouille“, sagt die Generalsekretärin des Presseclub Concordia, Daniela Kraus, wehrt sich aber gegen einen Generalverdacht. Expertinnen und Experten fordern eine deutliche Erhöhung der Medienförderung, die an klare Kriterien geknüpft werden muss und die immer kleiner werdenden Redaktionen vor subtilen Möglichkeiten der Manipulation beschützt. Der „kulturMontag“ begibt sich auf Lokalaugenschein.
Plötzlich berühmt – Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Afrikanerin Tsitsi Dangarembga
Bis vor Kurzem war ihr Name unbekannt im deutschen Sprachraum. Das hat sich mit einem Schlag geändert, als verlautbart wurde, dass die simbabwische Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird. Ein kräftiges Signal für Afrika, ist es doch die international meistbeachtete literarische Würdigung der Bundesrepublik. Und eine wichtige Anerkennung einer starken Frau, zählt doch Dangarembga zu den bedeutendsten Künstlerinnen ihres Landes, deren Karriere alles andere als glatt verlief. Begleitet wird ihr kreatives Schaffen vom Engagement, die Kultur in Simbabwe zu fördern und sie insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte, ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung. „Dabei zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen“, schreibt die Jury. Der „kulturMontag“ hat Tsitsi Dangarembga zum Gespräch in Berlin getroffen.
Dokumentation „Elfriede Jelinek – Ein Porträt “ (23.30 Uhr)
Elfriede Jelinek ist die erste österreichische Schriftstellerin, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Eine kompromisslose Künstlerin, die zeit ihres Lebens provoziert und polarisiert, die gnadenlos radikal über Sexualität, Gewalt, Massenkultur und den verdrängten Faschismus in Österreich schreibt. Für Literaturkritikerin Sigrid Löffler ist sie die „kälteste und erbarmungsloseste Moralistin, die Österreich je gegen sich aufgebracht hat“. Bis heute kommentiert Elfriede Jelinek literarisch die Missstände unserer Gesellschaft, sie mahnt, mischt sich ein – und das mit einer einzigartigen Sprache, mit der sie jongliert, wie kaum eine andere. In ihren Texten verknüpft sie scheinbar spielerisch Sprichwörter, Werbeslogans und aktuelle Schlagzeilen, verwendet Umgangssprache und komponiert Wortbilder und neue Wortkreationen. „Die Kassandra der zeitgenössischen Literatur“, wie sie genannt wird, hat die Übertreibung perfektioniert, mit Zorn und Leidenschaft fordert sie die Welt heraus. 2004 verwies die Königlich Schwedische Akademie in Stockholm in ihrer Begründung auf den „musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in ihren Dramen und Romanen“. Nach der Auszeichnung mit dem Nobelpreis hat sich Elfriede Jelinek fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Anlässlich ihres 75. Geburtstags sprechen in Susanne Schwarzers Porträt u. a. Claus Peymann und Stefanie Reinsperger über die Ausnahmeliteratin.