Haupteingang der Kölner Philharmonie mit Kölner Dom © KölnMusik/Guido Erbring
Es ist zwar noch nichts Schlimmes passiert, doch beim Blick auf das neue Logo und die verschlimmbesserte Homepage schwant einem irgendwie Ungutes. Für Unsinn wird ein Haydngeld ausgegeben, anstatt dass man auf anbiedernden Firlefanz verzichtet und dem treuen Publikum einfach das Leben leichter macht. Verkommt der Musiktempel, mein zweites Wohnzimmer, zur belanglosen „Marke“?
von Brian Cooper
Tempi passati! Ich gestehe: Es gibt Schöneres, als an einem bitterkalten Dezembertag drei Stunden vor der Kölner Philharmonie um einen Stehplatz für die Wiener Philharmoniker anzustehen – nur um schlimmstenfalls bald nach Öffnung der Kassenhalle abgewiesen zu werden, weil man sich fünf Minuten zu spät in die Schlange eingereiht hatte, die blöde Vordränglerin erfolgreich war und gefühlt alle 50 Leute vor einem das Maximalkontingent von zwei Stehplätzen pro Person erwarben. Hundert Karten à 10 Euro, mehr gab es nicht. Damals. Nostalgisch bin ich aber irgendwie schon. Man hat sich seine Philharmonie-Stehplätze schließlich in mehrfacher Hinsicht „erstanden“. Mitunter erwuchsen aus dem Schlangestehen Freundschaften fürs Leben, vielleicht entstanden sogar Stehplatz-Kinder…