Budapest: Ádám Fischer hebt diese Meistersinger-Aufführung in die Wagner-Spitzenliga

Foto © Szilvia Csibi /adamfischer.at

Mit diesen äußerst lebendigen und musikalisch exzellenten Meistersingern begeistert Ádám Fischer auch das Budapester Wagner-Publikum und ließ die freudige Stimmung dieser Oper feierlich durch den Saal fegen! Neben einem zauberhaft klar spielenden Orchester trug auch das durchweg herausragend besetzte Gesangsensemble die Solopartien mühelos und souverän auf den Schultern.

Müpa Budapest, Bartók Béla Nemzeti Hangversenyterem (Béla-Bartók-Konzerthalle), 26. Juni 2025

Die Meistersinger von Nürnberg
Musik und Libretto von Richard Wagner

Hungarian Radio Symphony Orchestra
Hungarian Radio Choir (choirmaster: Zoltán Pad)
Hungarian National Choir (choirmaster: Csaba Somos
Ádám Fischer, musikalische Leitung

von Johannes Karl Fischer

Vor Aufzugsbeginn blasen Trompetenfanfaren die Meistersinger-Motive von den Balkonen, das ganze natürlich bei sechzigminütigen Pausen und schwitzwarmen Sommertemperaturen. Kennt man irgendwoher.

Im Saal herrschte eine für Wagner-Verhältnisse wohl einmalige Atmosphäre. Zwar saß das Orchester im Graben und stand ein minimalistisches Bühnenbild hinter den Sängern, doch konnte sich die Konzertsaalatmosphäre hinter den vom Chor gefüllten Rang-Reihen kaum verstecken. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Müpa Budapest, 26. Juni 2025“
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„Das Rheingold“ beim Wagner Festival Sofia: Ein Farbenrausch eröffnet diesen Ring

Foto © Sofia Opera and Ballett

Und das Publikum? Es war spürbar gebannt, aufmerksam, still. Kein nervöses Husten, kein raschelndes Blättern. Der Eindruck war der eines gemeinsamen Innehaltens, als folgten die Menschen im Saal nicht nur der Musik, sondern einem Gedankenstrom, einer mythologischen Vision.

So ging der erste Abend zu Ende – nicht wie ein einzelner Akt, sondern wie der Auftakt zu einem kollektiven Traum. „Das Rheingold“ war in Sofia nicht nur ein Stück Oper, sondern der Beginn einer seelischen Wanderung – glühend, geheimnisvoll und tief durchdrungen von musikalischer Poesie.


Das Rheingold
Vorabend des Opernzyklus “Der Ring des Nibelungen”
Text und Musik von Richard Wagner

Plamen Kartaloff, Inszenierung

Orchester der Sofia Oper
Evan-Alexis Christ, musikalische Leitung

Sofia Opera und Ballett, 28. Juni 2025

von Dirk Schauß

Ein Flimmern im Licht, ein leises Grollen in der Tiefe: So begann im Opernhaus Sofia am 28. Juni 2025 der Auftakt zum diesjährigen „Ring des Nibelungen“, der sich erneut als klingende Weltenschöpfung entfaltete – zyklisch, metaphysisch, rauschhaft. „Richard Wagner, Das Rheingold
Sofia Opera und Ballett, 28. Juni 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 29. JUNI 2025

Don Giovanni, A. Amereau, K. Krimmel, E. DAmico © Geoffroy Schied

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 29. JUNI 2025

München/Bayerische Staatsoper
Don Giovanni von Proserpina besessen: David Hermann inszeniert in München Mozart
Audio (5,30 Minuten) von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunk.de

Der Teufelin kesse Beute
(München, 27.6.2025) Zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele meistert ein bejubeltes Protagonistenensemble die ziemlich verstiegene „Don Giovanni“-Inszenierung von David Hermann. Mozarts und Da Pontes „Don Giovanni“ schmückt sich aus guten Gründen mit dem Label, die Oper der Opern zu sein. Man muss das eigentlich nicht mehr wirklich begründen. Alles ist hinreichend düster und doch lebendig bis zum Exzess; weit ab vom Alltag (damals wie heute), aber mit Charakteren, die ein ganzes Panoptikum des Menschlichen (damals wie heute) spiegeln. Von Mozart genial komponiert, versteht sich, alles sitzt, und wenn was gestrichen wird, dann fehlt es. Daran ändert auch das an der Bayerischen Staatsoper München modernistisch fremdelnde Continuo-Duo aus Hammerklavier (Julian Perkins) und Violoncello (Yves Savary) nicht wirklich was. Diese sich manchmal wie Barmusik vertändelnden Beiträge bleiben Geschmacksache. Das gilt auch für die vom Dirigenten Vladimir Jurowski zum Teil selbstgemachten Einfügungen bei Umbauten, Plutos Auftritten oder den Rezitativen. Beim beherzten, charismatischen Dräuen des Ouvertürenauftaktes blieb es jedenfalls nicht durchgängig.
concerti.de

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Ein wunderbarer Mozart: Figaro fliegt aus dem Repertoire

Katharina Konradi (Susanna, Kammerzofe der Gräfin), Olga Peretyatko (Gräfin Almaviva), Kartal Karagedik (Graf Almaviva) und Julia Lezhneva (Cherubino, Page des Grafen) (Foto: RW)

Julia Lezhneva spielt mit den ihrem Sopran zur Verfügung stehenden, farbreich schimmernden, perlenglänzenden Tönen wie auf einem Trapez und füllt den Raum mit großer Strahlkraft.

Le nozze di Figaro
Musikalische Komödie in vier Akten von Lorenzo Da Ponte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Nicholas Carter musikalische Leitung

Inszenierung: Stefan Herheim

Bühnenbild: Christof Hetzer
Kostüme: Gesine Völlm
Video: fettFim (Momme Hinrichs, Torge Møller)

42. Vorstellung seit der Premiere am 15. November 2015

Hamburgische Staatsoper, 27. Juni 2025

von Dr. Ralf Wegner

Mozarts Nozze di Figaro unter Louis Lohraseb (2024) sowie die jetzige Aufführung unter der musikalischen Leitung des designierten Stuttgarter Generalmusikdirektors Nicholas Carter gehören zum Besten, was die Hamburgische Staatsoper zu bieten hat.

Leider zuletzt am 03. Juli 2025, denn die neue Intendanz nimmt die brillante Herheim-Inszenierung in dem Bühnenbild von Christof Hetzer nicht wieder auf. Darüber hinaus wird Mozart in der kommenden Saison 2025/26 an weniger als 12 Tagen gegeben (die quietschige Così fan tutte und die unsäglichen Zauberflöte).

Also, wer Mozart in Hamburg in einer musikalisch, inszenatorisch und darstellerisch vollkommen überzeugenden Vorstellung sehen will, sollte eine der beiden noch stattfindenden Aufführungen am 29. Juni sowie am 03. Juli 2025 nicht versäumen. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Hamburgische Staatsoper, 27. Juni 2025“
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Kartaloff entfesselt Seelenräume – Wagners „Tannhäuser“ in Sofia als spirituelles Musiktheater von archaischer Wucht

© Opera Sofia and Ballett

Richard Wagner
Tannhäuser
Große romantische Oper in drei Aufzügen

Neuproduktion im Rahmen des International Richard Wagner Festivals an der Nationaloper Sofia

Chor, Orchester, Ballett der Nationaloper Sofia
Constantin Trinks, musikalische Leitung

Plamen Kartaloff, Regie

Sofia Opera & Ballett, 26. Juni 2025

von Dirk Schauß

Das Richard-Wagner-Festival 2025 in Sofia eröffnete mit einer Neuproduktion. Es gibt Abende, die mehr sind als eine Opernaufführung. Sie werden zu inneren Landschaften, zu geistigen Erschütterungen – weil sie uns an Grenzen führen, die nicht nur musikalisch, sondern existenziell sind. „Richard Wagner, Tannhäuser
Sofia Opera & Ballett, 26. Juni 2025“
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Christian Thielemann öffnet die musikalische Schatzkiste

Christian Thielemann © Dieter Nagl

So lässt sich eine Konzertsaison beenden. Mit dem Gastspiel der Staatskapelle Berlin bewies Christian Thielemann (fast erwartungsgemäß), dass er heute auf der einsamen Spitze der Dirigenten steht. Es begann mit einem wahrhaft unvergleichlichen Richard Strauss mit einer Zugabe als Neuentdeckung und eine absolut traumhafte Sechste von Anton Bruckner.

Musikverein Wien, 27. Juni 2025

Richard Strauss: 7 Lieder

Ständchen, op. 17/2 (Orchestrierung von Felix Mottl)
Meinem Kinde, op. 37/3
Mein Auge, op. 37/4
Das Bächlein, op. 88/1
Freundliche Vision, op. 48/1
Amor, op. 48/5
Zueignung, op. 10/1


Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6 in A-Dur

Erin Morley, Sopran

Staatskapelle Berlin
Christian Thielemann, Dirigent

von Herbert Hiess

Christian Thielemann, Generalmusikdirektor der Staatsoper unter den Linden, widmet sich zukünftig vorrangig Berlin (und dem phantastischen Orchester), was natürlich in Wien in der Saison 2025/26 schmerzhaft zu spüren sein wird.

Nun hatte er mit der Staatskapelle Berlin (also dem Orchester der Staatsoper unter den Linden) seinen mehr als bravourösen Einstieg in den Konzertreigen – und das mit seinen kompositorischen Favoriten Richard Strauss und Anton Bruckner. „Staatskapelle Wien, Thielemann
Musikverein Wien, 27. Juni 2025“
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Ich genieße die Stimmen, zugleich fühlt sich dieser Don Giovanni sehr lang an

Don Giovanni 2025 © Geoffroy Schied

Die erste Premiere der Jubiläumsfestspielzeit „150 Jahre Münchner Opernfestspiele“ ist Mozarts Don Giovanni. Super Ensemble! Das Orchester bringt die Stimmen zum Leuchten. Zugleich fehlt dem Abend Handlungszündende Dynamik.

Don Giovanni (1787)
Dramma giocoso in zwei Akten

Komposition   Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto   Lorenzo Da Ponte

Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor, Leitung  Christoph Heil

Musikalische Leitung   Vladimir Jurowski

Inszenierung   David Hermann
Bühne   Jo Schramm
Kostüme   Sibylle Wallum
Licht   Felice Ross
Choreographie   Jean-Philippe Guilois

 Nationaltheater München, 27. Juni 2025

von Frank Heublein

An diesem Abend wird im Nationaltheater in München erstmals die Neuinszenierung von Don Giovanni aufgeführt. In drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten sind Neuinszenierungen aller drei Zusammenarbeiten von Mozart und da Ponte am Haus produziert worden. „„150 Jahre Münchner Opernfestspiele“ Don Giovanni
Nationaltheater München, 27. Juni 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 28. JUNI 2025

Palast der Künste, Budapest © wikipedia.com

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 28. JUNI 2025

Budapest
Die Meistersinger in Budapest sind eine Reise wert
Der bedeutende Wagner-Dirigent Ádám Fischer hat 2006 die Budapester Wagner-Tage ins Leben gerufen. Sie sind im Kunstpalast Müpa beheimatet; die Aufführungen finden im großen Konzertsaal, dem Béla Bartók Saal, statt. Die szenischen Möglichkeiten sind also recht eingeschränkt – umso intensiver kommt Wagners unvergleichliche Musik zur Geltung. 2025 hat Ádám Fischer ein hochklassiges Sängerensemble für die “Meistersinger” in Budapest versammelt. Tobias Schabel ist Hans Sachs. Er legt die Partie ernst und grüblerisch, ja nüchtern an; die Ausstrahlung, ja das Charisma eines Karl Ridderbusch oder Theo Adam fehlt ihm ein wenig. Stimmlich war er von Anfang weg höchst präsent, und erst im letzten Bild zeigte er, wie so manche seiner Vorgänger, leichte Ermüdungserscheinungen. Warmer Ausdruck ist freilich nicht ganz seine Sache – am überzeugendsten war er für mich im Wahnmonolog, im Kunstgespräch mit Walther und in den köstlichen Szenen mit Beckmesser.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

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Auf den Punkt 64: Wie Billy Joel, nur cooler

Così fan tutte Hamburg © Hans Jörg Michel

An Mozarts Oper Così fan tutte hat sich schon so mancher Dirigent schwer verhoben. Allein schon all die Rezitative. Da kann das Orchester noch so schön spielen und das Ensemble himmlisch singen. Oft bleibt dem Zuschauer ein digitaler Eindruck, ein On-off schöner Melodien und schlimmen Stillstands. Kein Spannungsbogen weit und breit. Der Halbbruder von Piano Man Billy Joel hat nun in Hamburg den Così-Code geknackt.

Wolfgang Amadeus Mozart / Così fan tutte

 Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

 Alexander Joel / Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 25. Juni 2025   

von Jörn Schmidt

Billy Joel ist ein US-amerikanischer Sänger, Pianist und Songschreiber. Der Beiname Piano Man leitet sich ab von seinem gleichnamigen Hit aus dem Jahr 1973 und beschreibt dem Künstler perfekt. Billy lebt die Musik, so wie in seinem Song:

And the piano, it sounds like a carnival
And the microphone smells like a beer”

„Auf den Punkt 64: Wie Billy Joel, nur cooler
Hamburgische Staatsoper, 25. Juni 2025  “
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Die Meistersinger in Budapest sind eine Reise wert

Jubel für Ádám Fischer, Sängerinnen und Sänger. Von links: Lene, David, Beckmesser, Sachs, der Dirigent, Stolzing, Eva, Pogner, Kothner. Foto: privat

Die heurigen Wagner-Tage in Budapest glänzen mit einer orchestral und sängerisch exzellenten Produktion der “Meistersinger von Nürnberg”.

Richard Wagner
“Die Meistersinger von Nürnberg”
Oper in drei Akten, Text vom Komponisten

Hans Sachs: Tobias Schabel
Veit Pogner: Gábor Bretz
Sixtus Beckmesser: Bo Skovhus
Fritz Kothner: Miklós Sebestyén
Walther von Stolzing: Magnus Vigilius
Eva: Polina Pasztircsák
David: Cornel Frey
Magdalena: Erika Gál

Ungarisches Radiosymphonieorchester
Chor des Ungarischen Rundfunks, Leitung: Zoltán Pad
Ungarischer Nationalchor, Leitung: Csaba Somos

Dirigent: Ádám Fischer
Regie: Michael Schulz
Bühnenbild: Dirk Becker
Kostüme: Renée Listerdal

Müpa Budapest, Béla Bartók Saal, 26. Juni 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Der bedeutende Wagner-Dirigent Ádám Fischer hat 2006 die Budapester Wagner-Tage ins Leben gerufen. Sie sind im Kunstpalast Müpa beheimatet; die Aufführungen finden im großen Konzertsaal, dem Béla Bartók Saal, statt. Die szenischen Möglichkeiten sind also recht eingeschränkt – umso intensiver kommt Wagners unvergleichliche Musik zur Geltung. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Müpa Budapest, Béla Bartók Saal, 26. Juni 2025“
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