„Die Oper kocht“: praktischer Teil der Buchbesprechung

Photos: Regina und Andreas Ströbl

von Dr. Andreas Ströbl 

Die verehrte Kollegin Jolanta Łada-Zielke hat am 30. Januar eine detaillierte Rezension von „Die Oper kocht – Weltstars am Herd: Die Lieblingsrezepte großer Stimmen“ veröffentlicht (https://klassik-begeistert.de/buchbesprechung-die-oper-kocht-weltstars-am-herd-die-lieblingsrezepte-grosser-stimmen-klassik-begeistert-de-29-januar-2023/). Als hätte sie es in ihrer charmanten Art geahnt, verblieb mir folglich der Part, einige der Rezepte nachzukochen und den Gästen im „Klassik begeistert“-Restaurant „Chez André“ (wahlweise „Da Andrea“ etc., jeweilige Landessprache bitte einfügen) zu servieren.

So ist dies ein sehr persönlicher Beitrag mit Anmerkungen zu fünf der zahlreichen mundwässernden Rezepte, die – dies sei gleich gesagt – allesamt wunderbar geraten sind. Dies liegt, abgesehen von der eigenen Hingabe beim Kochen, vor allem an den guten Beschreibungen von Rezepten, die meist gleichermaßen unprätentiös und raffiniert sind. Oft ist es die geniale Kombination von wenigen Zutaten in mitunter ungewöhnlicher Mengenverteilung, die zu überraschenden Geschmackssensationen führt. Das Besondere an diesem Kochbuch ist ja, bedingt durch die Herkunft der Sängerinnen und Sänger, eine globale Umarmung der Kochkunst und die garantierte Praktikabilität – die Rezepte haben die Weltstars natürlich häufig selbst ausprobiert und wissen, was schmeckt und vor allem wie die Köstlichkeiten zuverlässig zuzubereiten sind. „Buchbesprechung: Evelyn Rillé und Johannes Ifkovits, Die Oper kocht – Weltstars am Herd: Die Lieblingsrezepte großer Stimmen
klassik-begeistert.de, 3. Februar 2023“
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Die English National Opera fasziniert mit einer fulminanten „Carmen“

Die erste Premiere der Spielzeit 2023 der English National Opera im prunkvollen London Coliseum hat die sehr hohen Erwartungen, welche man seit jeher an die herausragende ENO stellt, einmal mehr vollumfänglich erfüllt: Diese „Carmen“ ist fulminant – musikalisch hinreißend, schauspielerisch faszinierend und in der Inszenierung herausragend. Diese wohl meistgespielte aller Opern (und vielleicht auch eine der allerbesten) wirkt in dieser durch und durch frischen Produktion neu und vital, in keiner Weise abgegriffen oder – wie in so vielen Inszenierungen – trivial. Diese Inszenierung ist intelligent, ausgefeilt bis ins letzte Detail, und sie hält die Zuschauer trotz des allseits wohlbekannten Inhalts dieser Oper von der ersten bis zur letzten Sekunde in Atem. Gesanglich hervorragend, ein temperamentvolles und zugleich präzises Orchester unter der souveränen Stabführung von Kerem Hasan.


Georges Bizet

Carmen
Libretto: Henri Meilhac und Ludovic Halévy.
Englische Übersetzung: Christopher Cowell

Regie: Calixto Bieito
Musikalische Leitung: Kerem Hasan
Chorleitung: Mark Biggins
Bühne: Jamie Manton

Carmen: Ginger Costa-Jackson
José: Sean Panikkar
Escamillo: Nmon Ford
Micaëla: Carrie-Ann Williams

Wiederaufnahme von 2012 (Wiederaufnahme-Regie Jamie Manton), Koproduktion mit Den Norske Opera

English National Opera, 1. Februar 2023


von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Man hatte in den letzten Monaten allen Grund, um die Zukunft der großartigen English National Opera (ENO) an ihrem Londoner Stammsitz, im fantastischen London Coliseum (dem größten Theater der Kulturmetropole an der Themse) zu bangen: In einer kaum nachvollziehbaren Aufwallung an falschverstandener „political correctness“ (die hier als Bemühen um Gerechtigkeit gegenüber den ärmeren Regionen Englands aufmarschierte) setzte der Arts Council England (ACE) die ENO in geradezu erpresserischer Weise unter Druck: Der Company wurde auferlegt, aus London wegzuziehen (genauer: ins mehrere Bahnstunden entfernte Manchester), um weiterhin von den Subventionen in zweistelliger Millionenhöhe zu profitieren. „Georges Bizet, Carmen
English National Opera, 1. Februar 2023“
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Der Ring in Dresden: Götterdämmerung – Alberich wird noch oft kommen, Thielemann leider nur noch einmal

Ricarda Merbeth (Brünnhilde), Andreas Schager (Siegfried) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Der erste der beiden Ring-Zyklen dieser Spielzeit an der Semperoper Dresden ist mit der Götterdämmerung vorbei. Es wird, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, der vorletzte Ring für eine lange Zeit mit Christian Thielemann in Dresden gewesen sein.

Richard Wagner
Götterdämmerung

Christian Thielemann, Dirigent
Staatskapelle Dresden

Willy Decker, Regie
Wolfgang Gussmann, Bühnenbild

Semperoper Dresden, 1. Februar 2023

von Willi Patzelt

Da staunt man nicht schlecht: Siegfried hat es nach seiner – sehr flotten – „Rheinfahrt“ auf den Obersalzberg hochgespült. Die Gibichungenhalle ist nämlich der große Saal des Berghofs, und durch das markante Panoramafenster schaut man nicht auf die Berge des Rheintals, sondern in die Berchtesgadener Alpen. Der markante Globus, seit Charlie Chaplins „Tanz mit der Weltkugel“ eigentümlich berühmt, schließt hier das Bild ab. Zum ersten Mal im Ring wird Willy Decker mit einer Ortsangabe relativ konkret.

„Richard Wagner, Götterdämmerung, Christian Thielemann, Dirigent Staatskapelle Dresden
Semperoper Dresden, 1. Februar 2023“
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Die FREITAG-PRESSE – 3. Februar 2023

Malin Byström als Prinzessin Salome  © Wiener Staatsoper / Ashley Taylor

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Die FREITAG-PRESSE – 3. Februar 2023

Neue Staatsopern-„Salome“ als Missbrauchsfallstudie
Manchmal lohnt es sich zu warten. Erscheint die neue „Salome“ an der Wiener Staatsoper zunächst wie eine beinahe erschreckend altbackene Interpretation des überspannten Stücks von Richard Strauss, so steigert sich der Abend letztlich zu einer genauen psychologischen Deutung, die manche Zusammenhänge prononciert zeigen, die sonst nur in Nuancen aufscheinen. Dem Regisseur Cyril Teste gelingt bei seiner ersten Premiere außerhalb Frankreichs eine fein gesponnene Psychoanalyse.
bvz.at

„Salome“ von Richard Strauss an der Wiener Staatsoper
Keine Schleier, aber edle Düfte und eine insgesamt biedere Repertoirepremiere.
Kurier.at

Wien/Staatsoper
Francis Kurkdjian: Ein Duftschleier für „Salome“ in der Staatsoper
Der weltbekannte Parfumeur Francis Kurkdjian schuf einen speziellen Duft, der in der Neuinszenierung der „Salome“ in der Staatsoper den Schleiertanz der Titelfigur begleitet.
Die Presse.com

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 2. Februar 2023

Lahav Shani © Marco Borggreve

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 2. Februar 2023

Lahav Shani wird Chefdirigent der Münchner Philharmoniker
Weil er sich nicht recht von Putin distanzieren wollte, musste Waleri Gergijew in München gehen. Nun ist offiziell, wer ihm als Chefdirigent nachfolgt: Lahav Shani – Israeli und erst 34 Jahre alt.
Spiegel.de

Liebesheirat: Lahav Shani unterschreibt Vertrag als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker
Seit Wochen ist es klar, am Mittwochvormittag wurde es durch Unterschriften bestätigt: Lahav Shani wird 2026 Chef der Münchner Philharmoniker. Bei der Vertragsunterzeichnung überbieten sich alle in Liebesbekundungen.
MuenchnerMerkur

München/Isarphilharmonie
Sir Simon Rattle beim BRSO Ein Konzert für Orchester – Siegfried konzertant
Für Simon Rattle ist es atemberaubend, wie weit Richard Wagner bei „Siegfried“ musikalisch geht. Manches sei so experimentell, dass selbst Wagner es nie wieder gemacht habe. Und genau das ist bei einer konzertanten Aufführung zu hören, wenn das Orchester nicht im Graben versteckt ist. Am 3. und 5. Februar dirigiert Simon Rattle das BRSO in der Münchner Isarphilharmonie. Er sagt: Über weite Strecken sei „Siegfried“ ein Konzert für Orchester.
BR-Klassik.de

Sommereggers Klassikwelt 171: Zum 60. Todestag des Komponisten Francis Poulenc
Francis Poulenc wird am 7. Januar 1899 in Paris in ein wohlhabendes und musikalisches Elternhaus geboren. Die Chemiefabrik seines Vaters wird später in dem Konzern Rhône-Poulenc aufgehen. Die konzertreif Klavier spielende Mutter übernimmt den ersten Unterricht des musikalischen Sohnes. Poulenc verliert mit 16 Jahren seine Mutter und mit 18 den Vater. Von da an lebt er mit seiner Schwester und deren Ehemann…
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Berlin
Simon Boccanegra hat einen Traum, und wir träumen mit
Für die traumhafte Gesamtleistung gab es ganz real lebhaften Beifall, mit nur wenigen Buhrufen an die Adresse der Regie – aber Applaus ohne Buhs wäre wohl kompromittierend gewesen. Fazit: Hingehen. Gerade in diesen unseren bewegten Zeiten.
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de

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Hommage an das Ehepaar Clara Wieck und Robert Schumann

CD-Rezension:

Clara & Robert Schumann
Piano Concertos

Beatrice Rana
Chamber Orchestra of Europe
Yannick Nézet-Séguin

Warner 5054 97296253

von Peter Sommeregger

Dem Klavierkonzert Clara Schumanns begegnet man in den Konzertprogrammen eher selten, was aufgrund seiner Qualität mehr als erstaunlich ist. Komponiert hat Clara es als gerade einmal 14-jährige Clara Wieck. Der anspruchsvolle Klavierpart gibt Auskunft darüber, wie groß bereits damals die Virtuosität der Meisterschülerin ihres Vaters Friedrich Wieck war. „CD-Rezension: Clara & Robert Schumann, Piano Concertos, Beatrice Rana Klavier

klassik-begeistert.de, 1. Februar 2023“ weiterlesen

Das Royal Philharmonic Orchestra bittet zum Tee

Foto: Vasily Petrenko © Mark McNulty

Unter der Leitung von Vasily Petrenko brilliert das Orchester aus London mit sehr attraktivem Programm in der Kölner Philharmonie.

 Ralph Vaughan Williams (1872-1958) – Ouvertüre zu The Wasps

Edvard Grieg (1843-1907) – Klavierkonzert a-Moll op. 16

Sergei Prokofjew (1891-1953) – Romeo und Julia, Suite Nr. 2 op. 64b und Auszüge aus Suite Nr. 1 op. 64a

Royal Philharmonic Orchestra
Jan Lisiecki, Klavier
Vasily Petrenko, Dirigent

Kölner Philharmonie, 31. Januar 2023

von Brian Cooper, Bonn

Neulich, nach dem Kölner Konzert der Wiener Philharmoniker, rätselte ein Konzertfreund, warum die Musik von Ralph Vaughan Williams so gut wie gar nicht aufgeführt wird. Mal ehrlich, was kennen Sie von ihm? The Lark Ascending, natürlich. Fantasia on a Theme by Thomas Tallis, klar. Aber wie viele Sinfonien hat der Mann geschrieben, und wann haben Sie die zuletzt live gehört? Eben. Quod erat demonstrandum. „Royal Philharmonic Orchestra, Jan Lisiecki, Klavier, Vasily Petrenko, Dirigent
Kölner Philharmonie, 31. Januar 2023“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 1. Februar 2023

Lahav Shani © Marco Borggreve

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Die MITTWOCH-PRESSE – 1. Februar 2023

München/Philharmoniker
Lahav Shani wird wohl neuer Chefdirigent
Die Gerüchte brodeln schon länger, für morgen hat Münchens OB Dieter Reiter nun zur Pressekonferenz geladen. Ohne einen Namen zu nennen. Derweil zitieren Medien aus einem Brief Lahav Shanis, in dem er seinen möglichen Wechsel nach München ankündigt.
BR-Klassik.de

München
Dido und Aeneas und Erwartung an der Bayerischen Staatsoper
https://www.klassikinfo.de/dido-und-aeneas-und-erwartung-an-der-bayerischen-staatsoper/

„Dido and Aeneas … Erwartung“ im Nationaltheater
Bayerische Staatsoper: Krzysztof Warlikowski und Andrew Manze verschweißen Purcell und Schönberg.
MuenchnerAbendzeitung

Doppelpremiere mit Barock und Moderne – Podcast
Unser Kritiker zeigt sich nach der Premiere enttäuscht.
Deutschlandfunk.kultur.de

Berlin/Deutsche Oper
Mächtige Väter, verwirrte Töchter
„Simon Boccanegra“
Berliner Morgenpost

Hamburg
„Etwas völlig Neues entdecken“: Elbphilharmonie startet neues Festival für zeitgenössische Musik
Eröffnet wird das neue Event von einer Aufführung des NDR-Elbphilharmonie-Orchesters. Zudem werden alle Vorstellungen von einem Gesprächsformat begleitet.
Tagesspiegel.de

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Der Ring in Dresden, Siegfried: ein dummer Junge hat Held zu werden

Foto: Siegfried © Ludwig Olah

Der dritte Abend. Also Siegfried. Die Theaterstuhlreihen auf der Bühne sind verschwunden; stattdessen finden sich einfache Stühle wild auf der Bühne verteilt. Sie erinnern an das IKEA-Modell „JOKKMOKK“. Sie aufzubauen, ließ vermutlich die Bühnenausstatter nachfühlen, wie sich Siegfried beim Schmieden von Nothung gefühlt haben muss. Es hat sich aber gelohnt. Denn auch der Siegfried war in Dresden ein Triumph

Richard Wagner
Siegfried

Christian Thielemann, Dirigent
Staatskapelle Dresden

Willy Decker, Regie 
Wolfgang Gussmann,
Bühnenbild

Semperoper Dresden, 30. Januar 2023

von Willi Patzelt

Man hat noch Wotans Abschied im Ohr – die großen Emotionen auf dem Brünnhilde-Felsen im dritten Akt der Walküre. Dann findet sich im Siegfried ein ganz anderes Bild. Nach den großen Gefühlsausbrüchen gibt es jetzt ein – so von Christian Thielemann in einem Interview genannt – operettöses, oberflächliches Tohuwabohu“. Der orgiastische Wagner macht vorerst Pause, denn ein dummer Junge hat Held zu werden „Der Ring in Dresden, Siegfried: ein dummer Junge hat Held zu werden
Semperoper Dresden, 30. Januar 2023“
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„Ich hasse Wagner, aber auf Knien!“

Wagner – Feuerzauber Weltenbrand. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein

4 CDs

BR-KLASSIK 900903. Erhältlich im Handel und im BR-Shop


von Dr. Andreas Ströbl

Zwar ist Jörg Handsteins Hörbiographie über unser aller Richard bereits 2012 erschienen, aber, um den österreichischen Dramaturgen Marcel Prawy zu zitieren: „Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 geboren und ist niemals gestorben“. Daher kann es auch nicht schaden, auf eine Produktion noch einmal aufmerksam zu machen, die das Immer-wieder-Hören allemal lohnt. „Hör-CD Rezension: Wagner – Feuerzauber Weltenbrand. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein
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