„Tannhäuser“ in Bayreuth ist die Oper der Zukunft! Intelligent, bunt, gefühl- und humorvoll. Cool, emotional, sexy und berührend. Und dann erst diese Jahrtausendmusik...

Foto © Enrico Nawrath
Bayreuther Festspiele
, 28. Juli 2019
Richard Wagner, Tannhäuser

von Andreas Schmidt

„Tannhäuser“ in Bayreuth – das  ist die Oper der Zukunft! Die Inszenierung von Tobias Kratzer ist intelligent, bunt, gefühl- und humorvoll. Das ist cool, emotional, sexy und berührend. Es singen in ihren Rollen die besten Sänger der Welt. Das Orchester ist eine Wucht, und auch der russische Dirigent Valery Gergiev kommt spätestens ab dem 2. Aufzug in Fahrt und legt seine Kinderkrankheiten vom Premierentag ab.

Und dann diese Musik: Diese Jahrtausendmusik!!! Jedem der knapp 2000 Menschen im nicht mehr so heißen Festspielhaus schlägt das Herz, brennt vor Sehnsucht die Seele, wenn die besten Musiker aus ganz Europa alles geben und diese göttlichen Noten spielen. Richard would have been happy! „Richard Wagner, Tannhäuser,
Bayreuther Festspiele, 28. Juli 2019“
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Rundum schlüssig, rundum kindgerecht, rundum sehenswert: Die "Meistersinger" als Kinderoper

Foto: © Andreas Schmidt

Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Kinderoper-Fassung von Katharina Wagner, Markus Latsch

Bayreuther Festspiele, 27. Juli 2019

von Dr. Gerald Hofner

Katharina Wagners Herzensprojekt geht in das 11. Jahr – die Kinderoper auf dem Grünen Hügel. Wie viele andere der Neuerungen unter der Leitung der Urenkelin Richard Wagners soll auch die Institution Kinderoper Wagners Werk aus der elitären Gesellschaft befreien, in der es lange Jahre feststeckte. Gegeben wird die Kinderoper traditionell in einer der Probebühnen auf dem Festspielgelände. Einfacher als in den Festspielen – und dennoch überraschend große Kunst. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg, Kinderoper,
Bayreuther Festspiele, 27. Juli 2019“
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"Tannhäuser-Premiere" in Bayreuth: Warm, hingebungsvoll, strahlend und klar – der große Abend der Lise Davidsen

Szene aus Tannhäuser: Manni Laudenbach (Oskar) und Lise Davidsen (Elisabeth) – die mit Abstand stärkste Darstellerin der Premiere; Bildrechte: Enrico Nawrath

Bayreuther Festspiele, 25. Juli 2019
Richard Wagner, Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg

von Iris Böhm

Die mit Spannung erwartete Eröffnungspremiere der Bayreuther Festspiele 2019 haben nicht nur 1974 Zuschauer im Festspielhaus, sondern auch Opernfreunde aus vier Ländern in mehr als 100 Kinos zeitversetzt in klimatisierten Sälen und gut gepolsterten Kinosesseln miterlebt. Das UCI Hamburg-Mundsburg  empfing die daheimgebliebenen Wagnerianer mit einem Glas Sekt und ordentlich Beinfreiheit. Nur an einem ausgewogeneren, voluminöseren Klang könnte noch gearbeitet werden. 

„Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“, die große romantische Oper von Richard Wagner in drei Aufzügen, wird von dem Regisseur Tobias Kratzer und dem Bühnen- und Kostümbildner Rainer Sellmaier zumeist kunterbunt, unterhaltsam und witzig in Szene gesetzt. „Richard Wagner, Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg,
Bayreuther Festspiele, 25. Juli 2019“
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Soundcheck zum Auftakt der Richard-Wagner-Festspiele: Welches Opernhaus hat den besten Klang?

Foto: klassik-begeistert.de-Autor Jürgen Pathy vergleicht die Premiumhäuser in Bayreuth und Wien

Bayreuther Festspielhaus, 25. Juli 2019

Wer seinen Focus auf Stimmen richtet, wer die optische Imagination eines Puppentheaters sucht, dem hat Richard Wagner das absolute Wunderland auf den Grünen Hügel gezaubert. Zu einer Zeit, als der Rundfunk noch in seinen Kinderschuhen steckte, als Thomas Alva Edison gerade erst dabei gewesen war, die ersten Tonaufzeichnungsverfahren zu entwickeln, schuf Richard Wagner bereits den Vorreiter des heutigen Dolby Surround Sounds. Hier genießt der Suchende, der unentwegt auf der idealen Klangwelle reiten möchte, den puren Luxus der perfekt ausbalancierten Dynamiken und der sich gleichförmig ausbreitenden Schallwelle. 

von Jürgen Pathy

Zwischen der Wiener Staatsoper und dem Bayreuther Festspielhaus liegen auf direktem Luftweg gerade einmal 400 Kilometer. Beide Opernhäuser befinden sich innerhalb derselben Zeitzone, rund um beide gilt der Euro als zahlungsfähige Währung. Doch akustisch trennen diese beiden Traditionshäuser ganze Welten! „Soundcheck zu den Richard-Wagner-Festspielen 2019,
Bayreuther Festspielhaus, 25. Juli 2019“
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"Parsifal" in Bayreuth: Groissböck, Schager, Chor und Orchester Weltklasse! Bychkov zurückhaltend nobel

Foto: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
Richard Wagner, Parsifal, Bayreuther Festspiele
, 25. August 2018
Semyon Bychkov, Musikalische Leitung
Uwe Eric Laufenberg, Inszenierung
Gisbert Jäkel, Bühne
Eberhard Friedrich, Chorleitung
Andreas Schager, Parsifal
Günther Groissböck, Gurnemanz
Elena Pankratova, Kundry,
Thomas J. Mayer, Amfortas
Tobias Kehrer, Titurel
Derek Welton, Klingsor
Festspielorchester und Festspielchor der Bayreuther Festspiele

von Sebastian Koik

Andreas Schager beweist als Parsifal mal wieder, welch’ große Stimme er hat. Ohne jegliche Müdigkeitserscheinung singt und schmettert er scheinbar lässig mit natürlicher und geerdeter Stimme alles in den Saal, was in der anspruchsvollen Partie von ihm gefordert wird. Parsifals “Amfortas!“-Ruf im zweiten Aufzug geht durch Mark und Bein. Andreas Schager ist ein prächtiger Parsifal! „Richard Wagner, Parsifal, Andreas Schager, Günther Groissböck, Thomas J. Mayer,
Bayreuther Festspiele, 25. August 2018“
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Parsifal bei den Bayreuther Festspielen

Foto: Thomas J. Mayer (Amfortas) © Enrico Nawrath( Bayreuter Festspiele)
Richard Wagner, Parsifal, Bayreuther Festpiele, 8. August 2018

Friedeon Rosén (Online-Merker.com)

Semyon Bychkov zeigt mit seinem späten Festspieldebut-Parsifal, dass man ihn noch nicht abschreiben darf. Gerüchte oder Stimmen, er habe schon einen oder mehrere „Parsifale“ in den Sand gesetzt, sind mit großer Vorsicht zu genießen. Jedenfalls zeigt er jetzt in Bayreuth, dass er Wagners Weltabschiedswerk sehr wohl kann und zwar von Anfang bis Ende. Die Vorspiele zum 1. und 3. Akt nimmt er sehr pointiert, nicht zu feierlich langsam abgehoben, sondern sehr präsent, manchmal mit Überbetonung der wichtigen Auftaktakzente, was aber sehr distinguiert und keinesfalls manieriert wirkt, sondern den musikalischen Fluss anreichert. Auch längere Fermaten können die Spannung erhöhen.  Von Bychkov derart animiert, spielen die Violinen bauschartige chromatische Abwärtsbewegungen, und das Blech crescendiert ein dampfendes Glaubensmotiv, das in der Flöte dann ganz versilbert und vergeistigt nochmals aufblitzt.

„Richard Wagner, Parsifal, Bayreuther Festpiele, 8. August 2018“ weiterlesen

Happy Birthday, Bayreuther Kinderoper!

Foto: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
Kinderoper – Bayreuther Festspiele,
Der Ring des Nibelungen (Wagner für Kinder), 4. August 2018

von Gerald Hofner

Happy Birthday, Bayreuther Kinderoper!

Und um es gleich vorwegzunehmen – auch im zehnten Jahr der Kinderoper hatten die kleinen Zuschauer ihre tosende Freude an dieser eigenständigen Produktion am Festspielhügel.  Aber es gibt natürlich auch eine erwachsene Einsicht.

Für die Geburtstagsparty hatte sich das Team um Kinderoper-Erfinderin und Produktionsverantwortliche Katharina Wagner wie schon 2011 an den Ring des Nibelungen gewagt. Eine Herausforderung, wenn man bedenkt, dass vier große romantische Opern auf eine gerade noch kindgerechte Länge von 100 Minuten adaptiert, sowie Längen und wüste Dramatik um Tod und Macht entschärft werden mussten und außerdem die Komik nicht zu kurz kommen sollte. Alles mit dem Ziel, die Kinder an den nicht immer ganz einfachen Stoff Wagners heranzuführen – ohne den Plot zu entfremden.  Freilich blieben dabei dafür einige der philosophischen Fragen auf der Strecke – etwa die Fragen des Wanderers. „Kinderoper – Bayreuther Festspiele, Der Ring des Nibelungen, 4. August 2018“ weiterlesen

Das Publikum applaudiert freundlich,
wenn auch nicht begeistert

Titelfoto: Peter Rose, Rainer Trost, John Lundgren
(c) Enrico Nawrath/ Bayreuther Festspiele
Bayreuther Festspiele, WagnerDer fliegende Holländer , 3. August 2018

von Christian Konz (onlinemerker.com)

Die „Fliegende Holländer“-Produktion des Regisseurs JAN PHILIPP GLOGER befindet sich im letzten Bayreuth- Jahr. Viel wurde sie bereits besprochen. Manches ist gelungen, wie etwa die spielopernhaften Segmente zwischen Daland und dem Steuermann oder Mary und dem Damenchor. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer, Bayreuther Festspiele, 3. August 2018“ weiterlesen

"Die Walküre": Besser als in Bayreuth kann man Wagner nicht hören!

Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath (c)
Richard Wagner, Die Walküre

Bayreuther Festspiele, 31. Juli 2018

Musikalische Leitung: Plácido Domingo
Regie: Frank Castorf
Bühne: Aleksandar Denić
Kostüm: Adriana Braga Peretzki
Licht: Rainer Casper
Video: Andreas Deinert, Jens Crull
Siegmund: Stephen Gould
Hunding: Tobias Kehrer
Wotan: John Lundgren
Sieglinde: Anja Kampe
Brünnhilde: Catherine Foster
Fricka, Schwertleite: Marina Prudenskaya

Der „Ring“ macht süchtig, vor allem „Die Walküre“ – sie zu hören, ist pures Menschenglück. Nach der „Walküre“ ist vor der „Walküre“.

Besser als im Festspielhaus zu Bayreuth kann man Wagner nicht hören! Hier singen die besten Wagnerinterpreten der Welt, hier spielt ein Ausnahmeorchester unter den besten Dirigenten, hier gibt es umwerfende Inszenierungen und die beste Wagner-Akustik der Welt – da nimmt man die 36 Grad Raumtemperatur an diesem Abend und den unbequemen Sitz gerne in Kauf…. „Richard Wagner, 31. Juli 2018, Die Walküre, Plácido Domingo, Stephen Gould, Anja Kampe, Catherine Foster, John Lundgren
Bayreuther Festspiele,“
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"Der fliegende Holländer" in Bayreuth: Ein Tenor und der Chor zeigen, wo der Hammer hängt

Foto: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Bayreuther Festspiele
, 30. Juli 2018

Jan Philipp Glogers „Fliegender Holländer“ aus dem Jahr 2012 kommt bei den Besuchern der Bayreuther Festspiele in der letzten Saison gut – aber nicht überragend – an. Der Holländer ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Rollkoffer und Kaffeebecher. Seinen Stoßseufzer könnte heute mancher erfolgreicher Single unterschreiben: „Was frommt der Schatz? Ich habe weder Weib noch Kind, und meine Heimat find‘ ich nie!“ „Richard Wagner, Der fliegende Holländer, 30. Juli 2018, Ricarda Merbeth; Peter Rose, Tomislav Muzek, Greer Grimsley
Bayreuther Festspiele,“
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