Einems „Besuch der alten Dame“ als brillantes Ensemblestück an der Wiener Staatsoper

von Peter Sommeregger

Das Label Orfeo hat sich über die Jahre nebst Eigenproduktionen auch mit der Veröffentlichung von Mitschnitten der Wiener und der Münchener Staatsoper, von den Salzburger Festspielen und anderen Aufführungsorten einen Namen gemacht.

Sehr spät, wohl dem 90. Geburtstag Christa Ludwigs geschuldet, liegt nun der Mitschnitt der Uraufführung von Gottfried von Einems Oper „Der Besuch der alten Dame“ nach Friedrich Dürrenmatt vor. Am 23. Mai 1971 löste diese neue Oper große Begeisterung aus. Einem war es gelungen, die Spannung des Dürrenmatt’schen Dramas kongenial in Musik umzusetzen. Der Schriftsteller hatte sogar selbst sein Stück zum Opernlibretto umgearbeitet. „Gottfried von Einem, Der Besuch der alten Dame,
Wiener Staatsoper“
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Hanna-Elisabeth Müller: Die Herzenskönigin

Dieses Album ist ein goldener Standard der Liedkunst

Die neue Lied-CD „Reine de cœur“ der Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller und ihrer Klavierpartnerin Juliane Ruf

Reine de cœur. Lieder von Robert Schumann, Francis Poulenc und Alexander von Zemlinsky. Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Erschienen bei Pentatone, Februar 2020.

Foto: © Chris Gonz

von Dr. Lorenz Kerscher

Eine sympathische junge Frau, seit 2010 Mitglied der Opernstudios und von 2012 bis 2016 Ensemblemitglied, hat sich sehr schnell in die Herzen des Publikums der Bayerischen Staatsoper in München gesungen: Hanna-Elisabeth Müller, geboren 1985, „mit feinem hellem Timbre gesegnet und grundmusikalisch gestaltend“, wie eine Kritikerstimme zutreffend schrieb. Von Anfang an überzeugte sie in lyrischen Rollen wie Pamina, Zerlina, Gretel und Susanna, inzwischen zeichnet sich mit den angekündigten Debüts als Meistersinger-Eva und als Elettra in Wolfgang Amadeus Mozarts „Idomeneo“ eine Entwicklung hin zum jugendlich-dramatischen Fach ab. Ein Raunen ging durch den Blätterwald, als sie bei den Salzburger Osterfestpielen 2014 die Zdenka in „Arabella“ von Richard Strauss darstellte und, wie die Zeitungen berichteten, den Stars Renee Fleming und Thomas Hampson die Schau stahl. Im selben Jahr wurde sie auch von der Zeitschrift OPERNWELT als Nachwuchskünstlerin des Jahres ausgezeichnet. Bald folgten Engagements an anderen Bühnen von Weltgeltung wie der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala und inzwischen auch der Wiener Staatsoper. „CD-Besprechung: Hanna-Elisabeth Müller, Reine de cœur
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Reif, altersweise und trotzdem feurig: Herbert Blomstedt dirigiert Mozart

CD-Besprechung
Wolfgang Amadeus Mozart

Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550
Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Herbert Blomstedt
BR Klassik 900164

Der In Amerika geborene Schwede Herbert Blomstedt ist heute der Doyen unter den Internationalen Dirigenten. Es ist aber keineswegs nur sein rekordverdächtiges Alter von mittlerweile 92 Jahren, das Blomstedt zu einer Ausnahmeerscheinung macht. Wer auch nur einmal den Dirigenten am Pult eines der großen Orchester beobachtet, wird Zeuge eines emphatisch geführten Dialoges zwischen den einzelnen Musikern und dem– zumeist ohne Taktstock dirigierenden – Kapellmeister. Mit seinen Händen scheint Blomstedt die musikalischen Linien eines Stückes gleichsam in den Raum zu schreiben, lesbar für jeden, der ihm folgen will. „CD-Besprechung: Herbert Blomstedt, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Wolfgang Amadeus Mozart,
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Die Kronprinzessin: LISE DAVIDSEN singt Wagner und Strauss bei DECCA

Foto: © Ray Burmiston / Decca Classics

CD-Besprechung:
LISE DAVIDSEN – Works by R. Wagner · R. Strauss (Decca)

Lise Davidsen Sopran
Esa-Pekka Salonen Dirigent
Philharmonia Orchestra

von Peter Sommeregger

Seit ihrer Auszeichnung beim Operalia-Wettbewerb 2015 in London gilt die Norwegerin Lise Davidsen als Geheimtipp für das jugendlich-dramatische Sopranfach, mit dem Schwerpunkt auf den Opern Richard Wagners.

Nur vier Jahre später sind manche der Versprechen bereits eingelöst, Davidsen sang 2019 bei den Bayreuther Festspielen die Elisabeth im Tannhäuser, im nächsten Jahr wird der grüne Hügel ihr Sieglinden-Debüt erleben und mit ersten Auftritten als Fidelio-Leonore ist der Weg in die Königsdisziplin des hochdramatischen Sopranfaches eingeleitet. „Lise Davidsen, Esa-Pekka Salonen, Philharmonia Orchestra, Works by R. Wagner · R. Strauss
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Plamena Mangova interpretiert reizvolle Klavierminiaturen von Albena Petrovic

CD-Besprechung:

Bridges of Love – Music by Albena Petrovic (Solo Musica)

Plamena Mangova Piano

von Peter Sommeregger

Die luxemburgische Komponistin mit bulgarischen Wurzeln Albena Petrovic veröffentlicht erneut eine CD. Unter dem Titel „Bridges of Love“ sind hier Stücke für Klavier solo mit so romantischen Titeln wie „Island of Temptation“, „Mystery Dream“, oder „River of Dreams“ zusammengestellt. Die Länge der einzelnen Titel reicht von unter zwei bis annähernd zehn Minuten. Es sind rhythmisch akzentuierte, reizvolle Miniaturen, die Titel der einzelnen Stücke laden zu Assoziationen ein und entwickeln einen eigenen originellen Stil. Inspiriert wurde Petrovic z.B. durch ein Gemälde mit dem Titel „Bridges of Love“, andere Stücke sind bestimmten Interpreten gewidmet, auch Auftragswerke sind darunter. „Plamena Mangova, Bridges of Love – Music by Albena Petrovic,
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Psychogramm einer gefährdeten Seele: Tschaikowskys „Pathétique“ mit Kirill Petrenko und den Berliner Philharmonikern

Foto: © Stephan Rabold

CD-Besprechung:

Peter Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6 »Pathétique« (BPHR 190261)

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko Dirigent

von Peter Sommeregger

Der designierte Chefdirigent der Berliner Philharmoniker versteht es, sich rar zu machen, wobei man das Kirill Petrenko keineswegs als Koketterie auslegen darf. Sein hoher Anspruch an sich selbst, seine Vertragstreue die Münchner Verpflichtungen betreffend haben dafür gesorgt, dass die Berliner Philharmoniker und ihr Publikum von Petrenko seit seiner Wahl im Jahr 2015 nicht viel zu hören und zu sehen bekamen. Eine dieser raren Gelegenheiten war das Konzert vom März 2017, dem ersten, das Petrenko nach seiner Wahl mit den Berlinern spielte. „Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, Peter Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6 »Pathétique«,
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Bruckners Zweite in Vollendung

Foto: © Matthias Creutziger

DVD-Rezension:

Staatskapelle Dresden
Christian Thielemann

Anton Bruckner, Sinfonie Nr. 2 (Unitel Cmajor Bestell-Nr: 730508)

von Kirsten Liese

Über viele Jahre hat sich Christian Thielemann Anton Bruckners Sinfonien sukzessive erarbeitet. Die Zweite, dokumentiert in einem Mitschnitt aus der Hamburger Elbphilharmonie vom Februar 2019, bildet den Schlusspunkt seines viel beachteten, grandiosen Zyklus. Thielemann bringt sie in der letzten von vier Fassungen aus dem Jahr 1877.

Da gerade diese Sinfonie seltener Raum im Konzertbetrieb erhält, wiewohl es sich keineswegs um ein unausgereiftes Frühwerk handelt, erweist sich die Aufzeichnung als ein Segen. Zwischen Momenten von lyrischer Schönheit, abrupten Abbrüchen, Gipfelgängen, burlesken Motiven und kraftvollen Rhythmen, die an das berühmte Scherzo der Neunten erinnern, offenbart sich bereits die unverkennbare Handschrift des spät berufenen Komponisten, der erst im Alter von 47 Jahren zur Symphonik kam. In einer vergleichbar beseelten, vollkommenen Wiedergabe wird man sie vermutlich live sobald nicht wieder erleben. „Staatskapelle Dresden Christian Thielemann,
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Anna Kavalerova überzeugt mit ihrer spielerischen Eloquenz

Foto: © Anna Kavalerova

CD-Besprechung:

Anna Kavalerova – Themes and Variations (Solo Musica)

Anna Kavalerova: Klavier

von Peter Sommeregger

Die Pianistin Anna Kavalerova, in Russland geboren und heute in Tel Aviv lebend, besticht durch die Vielfältigkeit ihres Repertoires, bei der ihr die technische Brillanz, über die sie verfügt, ebenso hilfreich ist wie ihre Stilsicherheit. Kavalerova war Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe und konzertiert mittlerweile mit verschiedenen Orchestern und Kammermusik-Ensembles.

Aktuell präsentiert sie das Programm der nun vorliegenden CD bei verschiedenen Soloabenden, so z.B. in Berlin und Tel Aviv. „Anna Kavalerova – Themes and Variations,
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CD-Tipps zum Frohen Fest und zum Jahresausklang von klassik-begeistert.de

Liebe Leserinnen und Leser von klassik-begeistert.de,

Wir möchten Ihnen zum Weihnachtsfest und für den Rutsch gen 2020 ein paar CDs präsentieren, die uns sehr gefallen. Musik mit dem gewissen extra…. Klassik zum Träumen, zum Verweilen, zum Innehalten.

Klassik fürs Herz und für die Seele.

Hier sind unsere Empfehlungen für alle Klassik-Liebhaberinnen und Liebhaber – Empfehlungen für den eigenen Gebrauch … und Empfehlungen, um Verlegenheitsgeschenke zu vermeiden.

Foto: © Maxim Schulz, Elbphilharmonie, Hamburg „CD-Empfehlungen von klassik-begeistert.de zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel
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Eine lohnende Neuerscheinung für alle Liebhaber der Kammermusik

Foto: Atilla Aldemir © Marco Borggreve

CD-Besprechung: Atilla Aldemir – Passion (GWK Records)

Atilla Aldemir: Viola
Itamar Golan: Piano

Werke von Brahms-Franck-Schostakowitsch-Akses-Turgay-Vieuxtemps

von Peter Sommeregger

Der türkische Geiger Atilla Aldemir, Solo-Bratschist des MDR-Sinfonieorchesters in Leipzig hat seinen Schwerpunkt in den letzten Jahren von der Violine auf die Bratsche gelegt. Bereits seit einigen Jahren konzertiert er mit dem israelischen Pianisten Itamar Golan, die beiden sind inzwischen ein gut eingespieltes Team.

Auf der nun vorgelegten Doppel-CD unternimmt das Duo eine spannende musikalische Reise vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. „Atilla Aldemir, Itamar Golan, Passion,
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