Was heißt hier "Perfektionismusfalle"? – 4 kb-Autoren im Zwiegespräch

Paavo Järvi © Kaupo Kikkas

klassik-begeistert steht für Kompetenz, Meinung und Vielfalt.

Immer wieder berichten wir über 1 Ereignis, und 5 Autorinnen und Autoren haben bis zu 5 Standpunkte. Die Vielfalt macht’s, und heute kontert unser Bremer Autor Dr. Gerd Klingeberg unserem Autor Jörn Schmidt (Sylt / Hamburg). Tappt der weltweit anerkannte Künstlerische Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (seit 2004), der Este Paavo Järvi, in die „Perfektionismusfalle“? Dirigiert er  ZU  perfekt?

Bitte lesen Sie auch – siehe unten – die Beiträge aus Köln (Dr. Brian Cooper), Bremen (Dr. Gerd Klingeberg) und Hamburg (Johannes Fischer und Jörn Schmidt).

Herzlich,
Andreas Schmidt, Herausgeber
„Dirigent in der Perfektionismusfalle?
klassik-begeistert.de, 12. Mai 2025“
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Auf den Punkt 57: Ist Järvi wie Karajan in der Perfektionismusfalle 2.0?

Paavo Järvi © Kaupo Kikkas

Paavo Järvi tourt gerade mit seiner Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Nach Rhein und Weser ging es gestern an die Elbe. Auch dort Beethovens Konzert für Violine und Orchester und Schuberts Sinfonie Nr. 4. Wie zuvor in Köln und Bremen geriet das Hamburger Konzert perfekt. Die Einschätzung der Dres. Cooper und Klingenberg mache ich mir zu eigen, wie Anwälte sagen würden.  Bitte lesen Sie deren Rezensionen hier bei klassik-begeistert. Warum aber kann ein perfekter Abend schnell zum Problem werden? „Auf den Punkt 57: Paavo Järvi /Janine Jansen
Elbphilharmonie, 11. Mai 2025“
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Beethovens Konzert für Violine und vier klingelnde Handys debütieren in der Elphi

Janine Jansen © Marco Borggreve

Musikalisch beherrschte Janine Jansens packendes Beethoven-Konzert einen allesamt umjubelten Konzertabend mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Auch die vier klingelnden Handys konnten an der künstlerischen Exzellenz im teuersten Konzertsaal der Welt nichts ändern.

Janine Jansen, Violine
Paavo Järvi, musikalische Leitung

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Werke von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert

Elbphilharmonie Hamburg, 11. Mai 2025


von Johannes Karl Fischer

Eigentlich müsste man an dieser Stelle erstmal Janine Jansens völlig singulär begeisterndes Musizieren loben. Mit ihrem einzigartig passionierten, eifrigen Spiel tanzte die Göttin der Geige durch das Beethoven Konzert und führte das Publikum mit in die feurige, locker-flockige Energie und Emotion dieser Musik. Auch das Orchester nahm sie musikalisch an die Hand, insbesondere im dritten Satz ließ sie die spaßigen, mitreißenden Melodien völlig mühelos durch den Saal fegen! „Janine Jansen, Violine, DKB und Paavo Järvi,
Elbphilharmonie Hamburg, 11. Mai 2025“
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Das klassik-begeistert Wozzeck-Special mit Alan Gilbert... 2 Hamburgerinnen haben 4 Freikarten für die Elbphilharmonie gewonnen

Alan Gilbert, conductor © Marco Borggreve

Wir haben 4 Karten für die Elphi in Hamburg verlost: Für die Oper Wozzeck von Alban Berg. Für Freitag, 23. Mai, und Sonntag, 25. Mai. Die Gewinnerinnen stehen jetzt fest. Es sind Sonja Kraschin und Corinna Richter. Beide leben in Hamburg.

Wozzeck feiert Hundertjähriges, Alban Bergs Oper hatte am 14. Dezember 1925 an der Berliner Staatsoper Unter den Linden Premiere. Alan Gilbert bringt die mörderische Persönlichkeitsstudie am 23. und 25. Mai 2025 in der Elbphilharmonie im Hamburger Hafen auf die Bühne. Vorausgegangen sind Aufführungen an der Royal Swedish Opera.  Anlässlich der dortigen Dirigate hat Gilbert Wozzeck als eine der größten Opern überhaupt eingeordnet: Äußerst präzise und in der perfekten Balance von Intellekt und Seele auch ungeheuer ausdrucksstark. Wir haben diese Einschätzung vertieft.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters

klassik-begeistert: Brahms, Bruckner und Mahler haben im Grunde keine eigene Oper hinterlassen. Was macht einen Komponisten zum Opernkomponisten?

Alan Gilbert: Auch wenn eine solche Unterscheidung dogmatisch problematisch ist,  möchte ich die Frage herunterbrechen auf die Unterschiede von Programmmusik und Absoluter Musik. Oper ist Programmmusik, sie erzählt eine Geschichte. Absolute Musik folgt ausschließlich ihren eigenen Regeln. Wenn man so will war Anton Bruckner ein Meister Absoluter Musik… „Interview: kb im Gespräch mit Alan Gilbert
Elbphilharmonie, 7. Mai 2025“
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Zum letzten Musikfest beweist Nagano seine Boulez-Expertise!  

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Elbphilharmonie, Kent Nagano © Claudia Hoehne

Zu seinem letzten Musikfest-Auftaktskonzert setzte Kent Nagano seine meisterhafte Expertise für Neue Musik an die Spitze des Programms und begeisterte das Hamburger Publikum für Boulez’ flimmernde Klangwelten. Hingegen geriet das Philharmonische Staatsorchester mit Beethovens Pastoraler ordentlich an seine musikalischen Grenzen.

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano, Dirigat

Werke von Pierre Boulez und Ludwig van Beethoven

Elbphilharmonie Hamburg, 2. Mai 2025

von Johannes Karl Fischer

Ein kleines Kammerorchester springt über rasch durch den Saal sprintende Töne, dann füllen aus wortwörtlich allen Ecken zwei Klaviere, Harfe und Zymbal den prächtigen Musiktempel mit schimmernden Klangschatten. Mit seinem begeisterndem Feingespür für Neue Musik lässt Kent Nagano die Elbphilharmonie in die immersiv Klangwelt von Boulez’ Répons eintauchen – das war eine spitzenmäßig meisterhafte Leistung dieser farbenfrohen Musikmalerei! „Philharmonisches Staatsorchester Hamburg/Kent Nagano
Elbphilharmonie Hamburg, 2. Mai 2025“
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„Clavecin mon amour“ geht auf Hamburg-Halbjahrestour

Olivier Fortin © Jean-Baptiste Millot

Die ganze Bandbreite der musikalischen und interpretatorischen Möglichkeiten des Cembalos kann das Hamburger Publikum in der kommenden Spielzeit 2025/26 in der Elbphilharmonie erleben. Diese und andere Programmangebote hat der Generalintendant der Elbphilharmonie und Laieszhalle Hamburg Christoph Lieben-Seutter auf der Pressekonferenz am 24. April 2025 vorgestellt.

von Jolanta Łada-Zielke

Dieses Instrument, das als antik und altmodisch gilt, erhält auf der Bühne ein weiteres Leben, und zwar nicht nur durch die Aufführung von Werken, die man zu seiner Entstehungszeit schrieb. Heute gibt es Künstler, die verschiedene Stücke für Cembalo solo oder in Kombination mit anderen Instrumenten und sogar unter Einsatz moderner Technik schaffen. „Programm für die Saison 2025/26
Elbphilharmonie, 24. April 2025“
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Elbphilharmonie Hamburg: Christoph Lieben-Seutter präsentiert musikalische Höhepunkte – Abonnements ab sofort erhältlich

 

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Elbphilharmonie stellt Programm für die Saison 2025/26 vor. Intendant Christoph Lieben-Seutter präsentiert musikalische Höhepunkte – Abonnements ab sofort erhältlich

Hamburg, den 24. April 2025:

Die Elbphilharmonie hat am Donnerstag ihr Programm für die kommende Saison veröffentlicht. Gemeinsam mit Dominik Deuber, dem Leiter des Bereichs Orchester, Chor und Konzerte im NDR, stellte Intendant Christoph Lieben-Seutter in Hamburg ein vielfältiges Programm mit vielen Stars und künstlerischen Überraschungen vor. Residenzkünstler der Saison 2025/26 sind der Cellist Kian Soltani, der Klarinettist Martin Fröst, der italienische Dirigent Riccardo Minasi und der US-amerikanische Jazz-Superstar Brad Mehldau, der ein viertägiges »Reflektor«-Festival in der Elbphilharmonie kuratiert. Weitere thematische Schwerpunkte liegen unter anderem auf der Musik Kataloniens, den indigenen Gesängen vom Rande des Polarkreises sowie dem 50. Todestag von Umm Kulthum, der größten Sängerin der arabischsprachigen Welt. Prominent besetzte Komponistenportraits würdigen die Jubilare Arvo Pärt und Helmut Lachenmann, die beide 90 Jahre alt werden. Erneut gastieren rund 50 der besten Orchester der Welt in der Elbphilharmonie, darunter erstmals das Israel Philharmonic Orchestra, die Orchester aus Helsinki, Reykjavik und Toronto sowie die Opernorchester aus London und Zürich. Publikumsliebling Sir Simon Rattle ist mit drei verschiedenen Orchestern zu erleben, Christian Thielemann dirigiert das Brahms-Requiem, Teodor Currentzis Wagners »Ring ohne Worte«. Eigene Konzertreihen sind dem Cembalo und dem (Jazz-)]Kontrabass gewidmet. Zur Saisoneröffnung am 3. September bringt das Orchestre de Paris ein brandneues Hornkonzert von Esa-Pekka Salonen unter der Leitung des Komponisten zur Aufführung. Abonnements für die Saison 2025/26 sind ab sofort auf www.elbphilharmonie.de buchbar, Einzelkarten für die meisten Veranstaltungen können ab dem 13. Mai erworben werden.

In der Saison 2025/26 sind wieder viele der weltbesten Sinfonieorchester in der Elbphilharmonie zu Gast: Riccardo Chailly leitet ein Konzert mit der Filarmonica della Scala und Alexandre Kantorow (17.3.), Klaus Mäkelä dirigiert das Royal Concertgebouw Orchestra (11.2.) und das Oslo Philharmonic (17./18.1.). Die Münchner Philharmoniker sind unter ihrem designierten Chefdirigenten Lahav Shani zu hören (6.2.], Christian Thielemann ist mit der Staatskapelle Berlin in Hamburg (31.1.). Sir Antonio Pappano dirigiert sein London Symphony Orchestra (6./7.10.). Teodor Currentzis interpretiert mit Utopia den »Ring ohne Worte« von Wagner (Arrangement Lorin Maazel) [12.11.]. Die Wiener Philharmoniker treten unter Daniel Harding auf (20.1.). Erstmals sind das Israel Philharmonic Orchestra (3.11.) und die Orchester und Chöre des Opernhauses Zürich (31.3./1.4.) und des Royal Opera House (22.9.) in der Elbphilharmonie. Gleich dreimal kommt der bekennende »Elphi«-Fan Sir Simon Rattle nach Hamburg: einmal in Begleitung des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks mit einer Aufführung von Gustav Mahlers »Auferstehungssinfonie« (21.3.), dann erneut mit dem Chamber Orchestra of Europe, dem der Brite schon seit vielen Jahren eng verbunden ist (26.4.). Mit dem National Youth Symphony Orchestra of Venezuela zeigt er einmal mehr, wie sehr ihm die Arbeit mit dem musikalischen Nachwuchs am Herzen liegt (3.12.).

Kian Soltani spielt längst in der allerersten Cello-Liga. Der Österreicher persischer Herkunft, zu dessen Förderern Anne-Sophie Mutter und Daniel Barenboim gehören, begeistert nicht nur mit dem edlen Klang seines Stradivari-Cellos von 1694, sondern auch mit atemberaubender Virtuosität und künstlerischer Neugierde. Als Residenzkünstler zieht er in der kommenden Saison alle Register: Mit dem renommierten Mahler Chamber Orchestra spielt er Haydns Cellokonzert in C-Dur (17.9.). Gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester nimmt er sich Tschaikowskys Cellokosmos an (30.1.). Beim dritten seiner Residenz-Konzerte in der Elbphilharmonie ist er mit dem Cellokonzert von Witold Lutosławski zu hören, begleitet vom Iceland Symphony Orchestra (26.3.). Im All-Star-Klaviertrio mit Renaud Capuçon und Mao Fujita stattet Soltani der Laeiszhalle einen Besuch ab (4.5.). Zum Finale präsentiert er gemeinsam mit seinem Vater Khosro Soltani und dessen Ensemble Shiraz klassische persische Musik (29.5.).

„Programm für die Saison 2025/26
Elbphilharmonie, 24. April 2025“
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Klein beleuchtet kurz 57: Dorothee Oberlinger – die Königin der Flöten gibt sich die Ehre

NDR Barock, Dorothee Oberlinger, Hansjörg Albrecht; Foto Patrik Klein

Schon wieder Klein beleuchtet kurz? Von wegen – seine holde Göttergattin und häufige Konzertbegleiterin meldet sich als Block- und Querflötenenthusiastin zu Wort – denn wenn die Königin der Flöte zu Gast in der Elbphilharmonie Hamburg ist, dann muss man doch einmal die Gelegenheit nutzen, oder?

von Simone Schumacher und Patrik Klein

Zwei Fragen des Hansjörg Albrecht, besonders in Hamburg tätiger Dirigent, Organist, Cembalist und Künstlerischer Leiter des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chores Hamburg standen für dieses Konzert-„Experiment“ im Raum:

Kann eine, von der historischen Aufführungspraxis abweichende Darbietungsform der Kompositionen von C.P.E. Bach – Blockflöte anstelle der Traversflöte – mich als Zuhörerin berühren? „Klein beleuchtet kurz 57: Dorothee Oberlinger
Elbphilharmonie, 18. April 2025,“
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Andrey Denisenko beflügelt die Elbphilharmonie   

Andrey Denisenko © Jerzy Pruski für Shigeru Kawai Europa 

Mit Schubert, Liszt und vor allem Beethovens innig grandioser As-Dur-Klaviersonate lässt Andrey Denisenko die instrumental singenden Melodien auch solistisch durch den Kleinen Saal der Elbphilharmonie schweben. Nicht nur die drei Zugaben sorgten für furiosen Beifall!  

Andrey Denisenko, Klavier

Werke von Franz Schubert, Franz Liszt und Ludwig van Beethoven

Elbphilharmonie, Hamburg, 14. April 2025

von Johannes Karl Fischer

Erst im Januar hatte der preisgekrönte, rapide aufsteigende Pianist Andrey Denisenko gemeinsam mit Daria Podushko die Elbphilharmonie mit einer bezaubernden Klavierfantasie beflügelt. Seinen heutigen Soloabend eröffnete er musikalisch nicht weniger berührend mit Schuberts zwölf deutschen Tänzen und ließ auch die etwas flottere Seite des sonst eher musikalisch intim orientierten Komponisten durch den Saal tanzen. „Andrey Denisenko, Klavier
Elbphilharmonie, Hamburg, 14. April 2025“
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Klein beleuchtet kurz 55: Utopia gibt sich mit Brahms und Mahler erneut die Ehre in der Elphi

Regula Mühlemann, Teodor Currentzis, Utopia Orchester (Foto Patrik Klein)

Das mittlerweile zur absoluten Weltklasse zählende Utopia Orchester unter der Leitung des griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis greift wieder einmal aus einer Farbpalette der Möglichkeiten die schillerndsten Töne heraus und sorgt für Jubelstürme im ausverkauften Haus in Hamburgs Hafen City.

von Patrik Klein

Man fragt sich ja immer wieder, warum jeder Ton, der vom Podium strömt und die Synapsen des Zuhörers streichelt, diese besondere Wirkung des Utopia Orchesterklangs auslöst. „Klein beleuchtet kurz 55: Utopia mit Brahms und Mahler
Elbphilharmonie, 9. April 2025“
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