Elbphilharmonie: Lauer Nachmittag, laues Konzert, lauer Applaus

Foto: Christian Zacharias © Marc Vanappelghem
Erstes Philharmonisches Konzert 2018
Elbphilharmonie, Großer Saal, 16. September 2018
Joseph Haydn (1732 -1809), Symphonie Nr. 91 Es-Dur Hob. 1:91
Arnold Schönberg (1874 -1951), Kammersymphonie Nr. 2 es-Moll op. 38
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), Klavierkonzert c-Moll KV 491
Dirigent und Pianist Christian Zacharias
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

von Teresa Grodzinska

Es ist für mich immer schwierig, nicht zu loben. Zerreißen – nicht zerreißen: Wo liegt die Wahrheit? Wie im Fußball: auf dem Platz.

Und dort, am Sonntag, 16. September 2018, zwischen 16 und 18 Uhr in der Elbphilharmonie Hamburg, erlebte ich ein laues Konzert mit einem müden Dirigenten, der zu allem Überfluss noch Klavier spielen wollte, musste, durfte… „Erstes Philharmonisches Konzert 2018, Christian Zacharias, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Die Wiener in Hamburg: großartige Stimmen und die vermutlich erste Klobürste auf der Bühne der Elbphilharmonie

Foto: Thies Rätzke (c)
Elbphilharmonie
, Großer Saal, 15. September 2018
Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro (1786)
Konzertante Aufführung der Wiener Staatsoper

Adam Fischer – Dirigent
Gerald Finley – Conte d’Almaviva
Olga Bezsmertna – Contessa d’Almaviva
Erwin Schrott – Figaro
Andrea Carroll – Susanna
Svetlina Stoyanova – Cherubino
Ulrike Helzel – Marcellina
Sorin Coliban – Don Bartolo
Peter Jelosits – Don Curzio
Michael Laurenz – Don Basilio
Rafael Fingerlos – Antonio
Mariam Battistelli – Barbarina
Orchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper

von Ricarda Ott

Das Orchester und der Chor der Wiener Staatsoper samt einiger Ensemblemitglieder zu Gast in der Elbphilharmonie Hamburg – und fast schien es, als wäre das gesamte Wiener Opernpublikum mitgereist. Überall auf den Gängen hörte man feinstes Wienerisch und die distinguierten Herrschaften begrüßten sich überraschend humorvoll: „Ach, Ihr auch auf der Hochzeit des Figaro?“ „Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro, Konzertante Aufführung der Wiener Staatsoper,
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Die FREITAG-PRESSE – 7. SEPTEMBER 2018

Foto: Michael Pöhn (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die FREITAG-PRESSE – 7. SEPTEMBER 2018

Wien/ Staatsoper
#MeToo: Entlassener Professor vor Comeback an Staatsoper
Ein im April an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) entlassener Professor wird ab 17. September wieder an der Wiener Staatsoper tätig sein.
„Die Wiener Staatsoper und die Wiener Philharmoniker haben umgehend damit begonnen, die Faktenlage ausführlich zu prüfen, und in den folgenden Wochen und Monaten Dutzende Gespräche in unterschiedlichen Konstellationen – unter Beiziehung rechtlicher und psychologischer Beratung – mit MusikerInnen (auch SubstitutInnen) beider Institutionen geführt“, heißt es. Die Gespräche hätten jedoch „keinen konkreten arbeitsrechtlich oder strafrechtlich relevanten Vorwurf an den Musiker ergeben. Somit besteht derzeit keinerlei Anlass für eine weitere Dienstfreistellung“.
Kurier

Hamburg
Der Theatermann, der so grausam wie lustig ist
Regisseur Herbert Fritsch inszeniert an der Staatsoper das amouröse Verwirrspiel „Cosí fan tutte“. Am Sonnabend ist Premiere.
Hamburger Abendblatt

Frankfurt
Boom der Countertenöre
Die erste Premiere der Oper Frankfurt in dieser Spielzeit: ein Werk, in dem alle Frauenrollen von Männern gesungen werden. Die Oper stammt aber nicht aus dem Barock, sondern von einem zeitgenössischen Komponisten.
Hamburger Abendblatt „Die FREITAG-PRESSE – 7. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Andris Nelsons: King of the world – Das Boston Symphony Orchestra erschüttert das Publikum mit Schostakowitsch

Foto: Boston Symphony Orchestra / Andris Nelsons © Marco Borggreve
Elbphilharmonie Hamburg
, 5. September 2018
Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons, Dirigent
Baiba Skride, Violine
Leonard Bernstein
Serenade nach Platons »Symposion«
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43

von Sebastian Koik

Jetzt sind sie alle in nicht einmal 21 Monaten in der Elbphilharmonie aufgetreten: die Big 5, die renommiertesten fünf Orchester aus den USA. Und neben dem Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti, hinterlässt das Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons den stärksten Eindruck – und schenkt dem Publikum eines der beeindruckendsten Konzerte überhaupt in der glorreichen jungen Geschichte des Musik-Tempels im Hamburger Hafen. „Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons, Baiba Skride,
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Vilde Frang fasziniert und beschenkt das Publikum – DSO berauscht mit Dvořáks herrlicher Neunter

Foto: © Lillian Birnbaum
Elbphilharmonie Hamburg
, 4. September 2018
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Vilde Frang, Violine
Robin Ticciati, Dirigent
Ludwig van Beethoven, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Antonín Dvořák, Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt«

von Sebastian Koik

Vilde Frang ist mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zu Gast in der Elbphilharmonie. Zunächst steht Beethovens Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 auf dem Programm. Die Norwegerin spielt mit einer natürlichen Virtuosität und Leichtigkeit. Ihr sensibles, nuancenreiches Violinspiel wirkt so selbstverständlich. Vilde Frang ist eine der besten und gefragtesten Geigerinnen der Gegenwart und wirkt auf der Bühne so unfassbar normal und unschuldig. Sie wirkt meist so, als wäre sie mit sich und ihrem Instrument allein, allein im Saal, allein in der Musik. Sie wirkt, als interessiere sie der Rest nicht, als könnten Ruhm, Rummel und Geschäft ihr nichts anhaben, als könnte nichts sie korrumpieren, als könnte nichts sie von ihrem wahren Selbst und der geliebten Musik entfremden. „Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Vilde Frang, Robin Ticciati,
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Joyce DiDonato in der Elbphilharmonie: Keine stirbt schöner! Und majestätisch bläst das alte Blech

Foto: Claudia Höhne (c)
Elbphilharmonie Hamburg
, 2. September 2018
Orchestre Révolutionnaire et Romantique
Joyce DiDonato, Mezzosopran
Sir John Eliot Gardiner, Dirigent
Hector Berlioz
Le Corsaire / Ouverture op. 21
La mort de Cléopâtre / Scène lyrique für Mezzosopran und Orchester
Chasse royale et orage / aus »Les Troyens«
Je vais mourir / Monolog und Arie der Dido aus »Les Troyens« op. 5
Symphonie fantastique / Episode de la vie d’un artiste op. 14

von Sebastian Koik

Der Dirigent des zweiten Teils der Elbphilharmonie-Saisoneröffnung ist Sir John Eliot Gardiner, ein legendärer Pionier der historischen Aufführungspraxis. Zu Beginn, bei der Ouvertüre aus “Le Corsaire”, spielen die Musiker vom Orchestre Révolutionnaire et Romantique im Stehen – außer den Kontrabassisten, Cellisten und Paukisten. Es wird auf alten Instrumenten gespielt, so auch auf Blechblasinstrumenten ohne Ventile. Das muss man können, und solche Könner in Sachen altes Blech hat man selten gehört! Der Klang ist majestätisch und macht großen Spaß! Die alten Holzblasinstrumente machen ebenfalls Freude, die Paukisten spielen präzise auf den Punkt. „Joyce DiDonato, Sir John Eliot Gardiner, Orchestre Révolutionnaire et Romantique,
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Viel Ravel und wenig Eitelkeit: Die Saison-Eröffnung in der Elbphilharmonie begeistert

Foto: Marco Borggreve (c)
Elbphilharmonie Hamburg
, 1. September 2018
NDR Elbphilharmonie Orchester
Krzysztof Urbański, Dirigent
Bertrand Chamayou, Klavier
Maurice Ravel, Daphnis et Chloé / Fragments symphoniques, deuxième série
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 G-Dur
Guillaume Connesson, Les Cités de Lovecraft
Maurice Ravel, Boléro

von Sebastian Koik

Saisoneröffnung in der Elbphilharmonie. Und es wird eine gelungene, prachtvolle Saisoneröffnung mit zwei begeisternden Höhepunkten!

Fast jeder liebt den Sommer, doch für einen Musik-Fan, der seine tägliche Dosis Hochqualitäts-Musik braucht, ist der Sommer nicht die beste Zeit. Die Hamburgische Staatsoper hat geschlossen, das Hausorchester des angesagtesten Musiktempels der Welt, das wunderbare NDR Elbphilharmonie-Orchester, ist ebenfalls quälend lange nicht in der Elbphilharmonie zu hören. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbański, Bertrand Chamayou,
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Krieg der Sterne und Elbphilharmonie für alle

Foto: pixabay (c)
Konzertkino auf dem Elbphilharmonie-Vorplatz, 28. August 2018
Übertragung des Mitschnitts des Star Wars-Konzertes in der Elbphilharmonie Hamburg vom 10. Mai 2018

NDR Elbphilharmonie Orchester
Krzysztof Urbański, Dirigent
Gustav Holst, Die Planeten / Suite für großes Orchester op. 32
John Williams, Suite aus der Filmmusik zu »Star Wars«

von Sebastian Koik

Es war das Konzert, das am meisten Menschen zusätzlich zum Normalpublikum anlockte: das Star Wars-Konzert im Mai 2018. Und so war es auch eine sehr gute Wahl, dieses Konzert für das Programm des Elbphilharmonie-Konzertkinos auszusuchen.

Die Menschen kommen auch zum Open Air-Konzertkino in großer Zahl. Der Elbphilharmonie-Vorplatz ist randvoll – trotz bescheidener Temperaturen, einer dichten tiefgrauen Wolkendecke und Regenwahrscheinlichkeit. „Star Wars-Konzert, Konzertkino, NDR Elbphilharmonie, Krzysztof Urbański,
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Norweger bringen Elbphilharmonie zum Glühen

Foto: Bergen Philharmonic Orchestra © Daniel Dittus
Elbphilharmonie, Großer Saal, 22. August 2018
Elbphilharmonie Sommer 2018

Bergen Philharmonic Orchestra
Solist: Leif Ove Andsnes, Klavier
Dirigent: Edward Gardner

Richard Wagner: Ouvertüre zu Der fliegende Holländer
Benjamin Britten: Klavierkonzert op. 13
Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Aus dem hohen Norden eingeflogen kamen 101 Musiker oder besser gesagt MusikerInnen des Bergen Philharmonic Orchestra zu uns nach Hamburg. Die Gentrifizierung war in diesem Falle zwingend notwendig: In Norwegen hat der konservative Wirtschaftsminister Ansgar Gabrielsen 2006 ein Gesetz durchs Parlament gepeitscht, das auch die Privatunternehmen zwingt, 40 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen zu besetzen.

Somit ist der Konzertmeister des Bergen Philharmonic Orchestra eine Konzertmeisterin (eine umwerfende feurige Melina Mandozzi, die einen extra Applaus bekam, weil alle dachten, mich eingeschlossen, dass sie eine Solistin ist), und beinahe die Hälfte der Musiker Frauen, davon mehrere echte Blondinen, leuchtend wie goldene Trompeten. „Bergen Philharmonic Orchestra, Leif Ove Andsnes, Edward Gardner,
Elbphilharmonie Sommer 2018, Elbphilharmonie Hamburg“
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Mit dem "Rosenkavalier" auf Leinwand tut sich die Elbphilharmonie Hamburg keinen Gefallen

Foto: Thies Rätzke (c)
Elbphilharmonie Hamburg, Elbphilharmonie Sommer 2018
, 18. August 2018
Der Rosenkavalier, Stummfilm nach der gleichnamigen Oper von Richard Strauss
Musik eingerichtet von Thomas Kemp
Mitglieder der Berliner Philharmoniker
Dirigent: Raphael Haeger,
Filmuraufführung: 1925
Regie: Robert Wiene

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Karg sieht der Große Saal der Elbphilharmonie an diesem Abend  aus: um die Filmprojektion zu ermöglichen, wurde ein Teil der Publikumsreihen durch eine Leinwand verdeckt. Dahinter sitzt natürlich kein Mensch, rechts und links klaffen ein paar tote Stuhlreihen bis zur Decke. Na ja… „Richard Strauss, Der Rosenkavalier,
Elbphilharmonie Hamburg, Elbphilharmonie Sommer“
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