Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Irgendwie nicht ganz so gut drauf

 

Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Dezember 2017
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Viktoria Mullova Violine
Paavo Järvi Dirigent
Richard Wagner, Waldweben / Aus: Siegfried WWV 86C
Sergej Prokofjew, Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 63
Johannes Brahms, Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Zugabe der Solistin:
Misha Mullov-Abbado, Brazil
Zugaben des Orchesters:
Johannes Brahms,
Ungarischer Tanz Nr. 3 F-Dur
Johannes Brahms, Ungarischer Tanz Nr. 10 F-Dur

von Sebastian Koik

Es ist leicht, ein Fan der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zu sein. Die Arbeit des Orchesters mit sehr vielen hervorragenden und beachteten CD-Aufnahmen ist bemerkenswert. Im beschaulichen Bremen bringen sie sehr viel mehr Aufnahmen auf den Markt als alle großen Orchester Hamburgs zusammen. Dabei handelt es sich nicht um redundante Massenware. Ein Beispiel ist der komplette Beethoven-Sinfonien-Zyklus unter Paavo Järvi. Dieser erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen, unter anderem den ECHO Klassik 2010 und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Eine höchst elektrisierende Beethoven-„Eroica“ am 6. Mai 2016 in der Laeiszhalle war eines der nachhaltig beeindruckendsten musikalischen Ereignisse der vergangenen zwei Jahre in Hamburg. „Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Viktoria Mullova, Paavo Järvi“ weiterlesen

Wahnsinn, diese Barbara Hannigan!

Foto: Dittus (c)
Elbphilharmonie, Hamburg, 11. Dezember 2017
Barbara Hannigan Sopran und Dirigentin
Ludwig
Orchester
Ingrid Geerlings
Flöte
Claude Debussy,
Syrinx für Flöte solo
Arnold Schönberg,
Verklärte Nacht op. 4 / Fassung für Streichorchester
Alban Berg,
Lulu-Suite / Symphonische Stücke aus der Oper »Lulu«
George Gershwin,
Suite aus »Girl Crazy«

von Sebastian Koik

Diese Barbara Hannigan!
Was für eine Frau!
Sie ist schön, stark und unfassbar talentiert – als Sängerin, Dirigentin und mehr. „Barbara Hannigan,
Elbphilharmonie, Hamburg“
weiterlesen

„The Messiah“ in der Elbphilharmonie – das musikalische im architektonischen Weltwunder

Georg Friedrich Händel, The Messiah (Der Messias), HWV 56
Symphonischer Chor Hamburg
Elbipolis Barockorchester Hamburg
Johanna Winkel Sopran
Geneviève Tschumi Alt
Markus Schäfer Tenor
Thomas Laske Bass
Matthias Janz Dirigent

von Charles E. Ritterband
Foto: Simon Redel (c)

Die Engländer nennen Georg Friedrich Händels Oratorium „The Messiah“ „probably the most famous piece of classical music in the world“ – das wahrscheinlich berühmteste klassische Musikstück der Welt. Wenn schon nicht das ganze, fast 160 Minuten dauernde Werk so ist es der weltberühmte Jubelgesang „Hallelujah“, Inbegriff geradezu der Barockmusik – ein Hit, den jedes Kind (und jeder Banause) kennt, bis zum Überdruss überbeansprucht wie Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, Beethovens „Für Elise“ , Schuberts „Forellenquintett“ und Mozarts “Kleine Nachtmusik“. „Georg Friedrich Händel, The Messiah, Symphonischer Chor Hamburg Elbipolis Barockorchester Hamburg,
Elbphilharmonie“
weiterlesen

Star-Oboist Albrecht Mayer bittet Publikum in der Elbphilharmonie um Ruhe

Foto © Harald Hoffmann / Deutsche Grammophon
Albrecht Mayer (Oboe), I Musici di Roma
Elbphilharmonie, Großer Saal, 8. Dezember 2017
Antonio Vivaldi Konzert für Streicher und basso continuo g-Moll
Giuseppe Sammartini Konzert für Oboe, Streicher und basso continuo g-Moll
Pietro Castrucci Concerto grosso op. 3 Nr. 4 für Streicher und basso continuo
Antonio Vivaldi Konzert für Oboe, Streicher und basso continuo C-Dur
Antonio Vivaldi Konzert für Oboe, Violine, Streicher und basso continuo H-Dur
Giuseppe Sammartini
Concerto grosso op. 2 Nr. 6 für Streicher und basso continuo
Alessandro Marcello Konzert für Oboe, Streicher und basso continuo d-Moll

von Bianca Heitzer

Tesori d’Italia – so lautet nicht nur der Titel des neuen Albums, nein, mit diesen italienischen Schätzen im Gepäck begeisterten der Oboist Albrecht Mayer und das Ensemble I Musici di Roma am Freitagabend auch ihr Publikum in der Elbphilharmonie. „Albrecht Mayer, I Musici di Roma, Elbphilharmonie“ weiterlesen

Hallelujah! Der Symphonische Chor Hamburg sorgt in der Elbphilharmonie für Festtagsstimmung

Georg Friedrich Händel, The Messiah (Der Messias), HWV 56
Symphonischer Chor Hamburg
Elbipolis Barockorchester Hamburg
Johanna Winkel Sopran
Geneviève Tschumi Alt
Markus Schäfer Tenor
Thomas Laske Bass
Matthias Janz Dirigent

von Ricarda Ott
Foto: Simon Redel (c)

„King of Kings, Hallelujah, Hallelujah, and Lord of Lords, Hallelujah, Hallelujah!“: der Schlussgesang im zweiten Teil des Messiah von Georg Friedrich Händel (1685-1759) ist eine der ergreifendsten Stellen der Musikgeschichte. Mit festlichem Klang und sich spannungsvoll steigernder, schmetternder Wucht schickten die 150 Sängerinnen und Sänger des Symphonischen Chores Hamburg am Sonnabend die biblischen Jubelworte in den Großen Saal der Elbphilharmonie. Dieses allseits bekannte „Hallelujah!“ war das Highlight an einem Abend, der rundum begeisterte. „Georg Friedrich Händel, The Messiah, Symphonischer Chor Hamburg, Elbipolis Barockorchester Hamburg, Matthias Janz,
Elbphilharmonie“
weiterlesen

Maximale Musikalität und Leidenschaft: Vollendete Cello-Kunst und sympathische Kanadier entzücken Hamburg

Foto © Claudia Höhne
Elbphilharmonie
Hamburg, 1. Dezember 2017
Orchestre Métropolitain de Montréal
Marie-Nicole Lemieux Alt
Jean-Guihen Queyras Violoncello
Yannick Nézet-Séguin Dirigent
Pierre Mercure Kaléidoscope
Hector Berlioz Les nuits d’été
Camille Saint-Saëns, Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33
Edward Elgar, Enigma-Variationen op. 36
Maurice Ravel, Pavane pour une infante défunte (als Zugabe)

von Sebastian Koik

Es beginnt gut, aber noch irdisch. In der ersten Hälfte des Konzerts braucht das Orchestre Métropolitain de Montréal noch ein wenig um anzukommen und sich auf den Saal einzustimmen. Die Altistin Marie-Nicole Lemieux gefällt in Berlioz‘ Les nuits d’été mit kraftvoller und dramatischer Stimme. Die Höhen sind ihre Stärke, hier ist sie voller Energie und kann mit klangschönen Spitzentönen glänzen. Die sympathische Frankokanadierin singt sich mit ansteckender Leidenschaft und Energie in die Herzen des Publikums. „Orchestre Métropolitain de Montréal, Yannick Nézet-Séguin, Elbphilharmonie“ weiterlesen

Christian Gerhaher begeistert als Don Giovanni in der Elbphilharmonie

Foto: Daniel Dittus (c)
Elbphilharmonie
, 4. Dezember 2017
Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni
Christian Gerhaher Don Giovanni
Tareq Nazmi Leporello
Bozidar Smiljanic Masetto
Martin Mitterrutzner Don Ottavio
Tijl Faveyts Commentatore
Simona Šaturová Donna Anna
Layla Claire Donna Elvira
Sophie Karthäuser Zerlina
Bamberger Symphoniker
Tschechischer Philharmonischer Chor Brno

Jakub Hrůša Dirigent

welt.de berichtet über die konzertante Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ im Großen Saal der Elbphilharmonie trefflich: „Dieser Don Giovanni rastet aus. Er schreit uns an. Oder ist das doch noch Gesang, mit dem Christian Gerhaher die Champagner-Arie in Mozarts Oper als manisch trotziges Bekenntnis des ewigen Verführers interpretiert? Das entgrenzte Singen des Großmeisters des Liedgesangs gewinnt existenzielle Dringlichkeit. Sein Singen begeistert und verstört, führt aus der Komfortzone der Kunstproduktion in jeder hinterfragten Textzeile heraus. Gerhahers Giovanni ist ein intellektueller Edelmann, der seine nicht nur weibliche Umwelt berechnend manipuliert. „Mozart, Don Giovanni, Bamberger Symphoniker, Christian Gerhaher, Elbphilharmonie“ weiterlesen

Elbphilharmonie: Lukáš Vondráček begeistert mit Leidenschaft, der eleganteste Pianist ist er nicht

Lukáš Vondráček Klavier
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 30. November 2017
Johannes Brahms Klaviersonate Nr. 1 C-Dur op. 1
Scherzo es-Moll op. 4
Robert Schumann Arabeske C-Dur op. 18
Carnaval op. 9

von Sebastian Koik

Lukáš Vondráček hat beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel 2016 den ersten Preis und außerdem noch den Publikumspreis des flämischen Rundfunksenders VRT erhalten. Das Publikum und die Jury feierten ihn mit begeisterten Ovationen. Der heute 31-Jährige spielte beim Preisträgerkonzert Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 und wurde damit auf ARTE übertragen. „Lukáš Vondráček,
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal“
weiterlesen

Vorsicht: Neue Musik! Kein Abend für jedermann in der Elbphilharmonie

Foto © Daniel Dittus
Elbphilharmonie Hamburg,
Kleiner Saal, 27. November 2017
Gidon Kremer Violine
Luigi Nono La lontananza nostalgica utopica futura
Mieczysław Weinberg
24 Präludien op. 100 für Violoncello solo / Bearbeitung für Violine solo von Gidon Kremer
Valentin Silvestrov Serenade [Zugabe]
Antanas Sutkus Fotografie

von Sebastian Koik

Zahlreiche Notenständer sind wild über die Bühne und teilweise in den Zuschauerraum hinein verteilt. In Luigi Nonos La lontananza nostalgica utopica futura musiziert aber nur einer. Gidon Kremer wandert mit seiner Nicola Amati aus dem Jahr 1641 durch den Raum und spielt mal hier und mal dort – und letztendlich mit sich selbst. Denn aus diversen Lautsprechern ertönen Fetzen Violinmusik, die Kremer in acht Spuren selbst vor Jahrzehnten für den venezianischen Komponisten Luigi Nono eingespielt hat. „Gidon Kremer,
Elbphilharmonie, Hamburg, Kleiner Saal“
weiterlesen

Elbphilharmonie: Der Hamburger Brahms begeistert beim Philharmonischen Konzert

Elbphilharmonie, Großer Saal, 27. November 2017
Kent Nagano Dirigent
Veronika Eberle Violine
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Johannes Brahms
Violinkonzert D-Dur op. 77
Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

von Ricarda Ott
Foto: Maxim Schulz (c)

Mit hauseigenem Generalmusikdirektor und einem Programm, einzig und alleine dem in Hamburg geborenen Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) gewidmet, kam das 3. Philharmonische Konzert in dieser Saison vergleichsweise schlicht und bodenständig daher. „Kent Nagano, Veronika Eberle, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg,
Elbphilharmonie, Hamburg“
weiterlesen