Haben wir mit Lloyd Riggins schon einen neuen Ballettintendanten?

Lloyd Riggins, Stellvertretender Ballettintendant (Foto: Kiran West)

50. Nijinsky-Gala Teil II

Hamburgische Staatsoper, 20. Juli 2025
50. Hamburger Ballett-Tage

Mit seinem jetzigen öffentlichen Auftreten vor dem Hamburger Ballettpublikum hat er wohl auch dieses für sich gewonnen. Insoweit hat der Kultursenator für die Einrichtung einer sog. Findungskommission nicht nur viel Zeit, er braucht sie nicht. Denn auch für einen anderen potentiellen Nachfolger könnten die Schuhe von Lloyd Riggins mittlerweile zu groß sein.

von Dr. Ralf Wegner

Lloyd Riggins wurde im Laufe des Abends immer gelöster und wich auch schon manches Mal von seinem vorgefertigten Text ab. Er erinnerte sich an seine eigene Zeit als Tänzer, der vor knapp 30 Jahren unter Mats Ek den König in dessen genialer, vom Publikum in der Breite aber nicht heiß geliebten Version dieses Märchens tanzen durfte. „50. Nijinsky-Gala, Teil II
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Mit Lloyd Riggins an der Spitze schafft es das Hamburg Ballett

Stellvertretender Ballettintendant Lloyd Riggins mit Gästen und seiner Compagnie (Foto: RW)

50. Nijinsky-Gala Teil I

Die Stärke des Hamburger Balletts sind Talente wie Ana Torrequebrada und Caspar Sasse, die aus der Ballettschule und dem Ensemble immer wieder nach vorne drängen und den Verlust der Ersten Solisten, den es zu verkraften gilt, vergessen lassen.

Nijinsky-Gala L

Hamburgische Staatsoper, 20. Juli 2025
50. Hamburger Ballett-Tage

Konzept:  Lloyd Riggins, Nicolas Hartmann
Moderation:  Lloyd Riggins

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung:  Simon Hewett

von Dr. Ralf Wegner

An Stelle des zunächst als Moderator der diesjährigen Nijinsky-Gala angekündigten John Neumeier führte der Stellvertretende Ballettintendant Lloyd Riggins durch das Programm. John Neumeier hatte derweil bereits, vom Publikum euphorisch akklamiert, auf seinem alten Platz in der ersten Reihe rechts Platz genommen. Riggins las zunächst nur vom Blatt ab, später hielt er auch Blickkontakt zum Publikum. Sympathisch und mit Empathie stellte er die Tänzerinnen und Tänzer vor, für die richtige Aussprache der chinesischen Gäste ließ er sich sogar von Xue Lin unterstützen. „50. Nijinsky-Gala, Teil I
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John Neumeiers geniale kleine Meerjungfrau wird in Hamburg euphorisch gefeiert

Auf dem Meeresgrund: Lennard Giesenberg (Der Dichter) und Xue Lin (Die kleine Meerjungfrau) (Foto: Kiran West)

Xue Lin tanzt diese kleine Meerjungfrau mit großer Überzeugungskraft. Wie sie sich dreht und windet, ihre Unterschenkel sitzend nach hinten hochstreckt oder mit dem Kopf nach unten gewendet die Arme hebt, wie sie überhaupt mit ihren Armen den Bewegungen der genialen Komposition von Lera Auerbach folgt, ist faszinierend anzuschauen.

Die kleine Meerjungfrau, Ballett von John Neumeier
frei nach Hans Christian Andersen

Musik: Lera Auerbach, Hamburger Fassung

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Leitung: Simon Hewett

50. Hamburger Ballett-Tage

Hamburgische Staatsoper, Neufassung, 6.Juli 2025

von Dr. Ralf Wegner

John Neumeiers kleine Meerjungfrau nach Hans Christian Andersen ist ein geniales Kunstwerk. Der Choreograph schuf nicht nur die tänzerische Fassung dieses Balletts, sondern ist auch für die Inszenierung, das Bühnenbild, die Kostüme und das Lichtkonzept verantwortlich.

Lera Auerbach lieferte ihm zudem eine kongeniale, melodiöse Komposition, die vom Philharmonischen Staatsorchester unter der Leitung von Simon Hewett gut durchhörbar, dynamisch ausdruckstark abgestuft und, um ein Farbymbol zu nutzen, stahlblau flimmernd gespielt wurde. Konradin Seitzner spielte die Violine und Lydia Kavina das Theremin (ein elektronisches Musikinstrument). „Die kleine Meerjungfrau, Ballett von John Neumeier
Hamburgische Staatsoper, Neufassung, 6.Juli 2025“
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Tobias Kratzer: „Nur ein Bruchteil der Bürger besucht die Oper regelmäßig – wir müssen unser Haus sichtbar machen“ – Teil 3

Tobias Kratzer bei der Saisonvorstellung 25/26; Foto Patrik Klein

klassik-begeistert im Interview mit Tobias Kratzer, dem künftigen Intendanten der Hamburgischen Staatsoper, Teil III

Tobias Kratzer übernimmt ab der Saison 2025/26 die Intendanz der Hamburgischen Staatsoper. Bereits während der Probenarbeiten zu dem Saisoneröffnungsstück „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann, welches im September die neue Saison eröffnen wird, hatten der Herausgeber von klassik-begeistert Andreas Schmidt und die Autoren Jörn Schmidt und Patrik Klein die Gelegenheit, ein paar Fragen an Herrn Kratzer zu stellen.

„Interview: kb im Gespräch mit Tobias Kratzer, Teil III
Hamburgische Staatsoper, 6. Juli 2025“
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Tobias Kratzer: „Es interessiert mich mehr, neue Werke zu kreieren, als bestehende Werke zu dekonstruieren“ – Teil 2

Tobias Kratzer bei der Vorstellung der neuen Saison 25/26; Foto Patrik Klein

Klassik-begeistert im Interview mit Tobias Kratzer, dem künftigen Intendanten der Staatsoper Hamburg, zum Thema Werkbegriff im Orchester und der Oper, Teil II

Tobias Kratzer übernimmt ab der Saison 2025/26 die Intendanz der Staatsoper Hamburg. Bereits während der Probenarbeiten zu dem Saisoneröffnungsstück „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann, welches im September die neue Saison eröffnen wird, hatten der Herausgeber von klassik-begeistert Andreas Schmidt und die Autoren Jörn Schmidt und Patrik Klein die Gelegenheit, ein paar Fragen an Herrn Kratzer zu stellen.

„Interview: kb im Gespräch mit Tobias Kratzer, Teil II
Hamburgische Staatsoper, 4. Juli 2025“
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Tobias Kratzer: „Jeder Abend soll bei uns Premiere sein“ – Teil 1

Tobias Kratzer © Robert Haas

Die Hamburgische Staatsoper vergleicht sich künftig in Qualität und Anspruch mit dem am häufigsten ausgezeichneten Opernhaus  des Landes, der Oper Frankfurt – und darüber hinaus.

klassik-begeistert im Interview mit Tobias Kratzer, dem künftigen Intendanten der Staatsoper Hamburg, Teil I.

Tobias Kratzer übernimmt ab der Saison 2025/26 die Intendanz der Staatsoper Hamburg. Bereits während der Probenarbeiten zu dem Saisoneröffnungsstück „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann, das im September die neue Saison eröffnen wird, hatten der Herausgeber von klassik-begeistert Andreas Schmidt und die Autoren Jörn Schmidt und Patrik Klein die Gelegenheit, Fragen an Herrn Kratzer zu stellen. „Interview: kb im Gespräch mit Tobias Kratzer, Teil I
Hamburgische Staatsoper, 2. Juli 2025“
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Hamburg feiert das Ende der Delnon-Intendanz

Katharina Konradi (Susanna, Kammerzofe der Gräfin), Olga Peretyatko (Gräfin Almaviva), Kartal Karagedik (Graf Almaviva) und Julia Lezhneva (Cherubino, Page des Grafen) (Foto: RW)

Mit einer musikalisch wie szenisch spitzenmäßigen Aufführung von Stefan Herheims köstlich amüsierenden Figaro-Inszenierung verabschiedet die Hamburgische Staatsoper ihren Intendanten Georges Delnon. Großen Applaus gab es vor allem für die Sänger des Abends, weniger für den nun pensionierten Opernchef.    

Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025

Le nozze di Figaro
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte

von Johannes Karl Fischer

Ein fabelhaftes Abschiedsgeschenk der Hamburgischen Staatsoper hätte sich der scheidende Intendant wohl kaum wünschen können: Zum Ende der Ära Delnon hatte man an der Dammtorstraße die wahrscheinlich genialste und amüsierende Inszenierung dieses Hauses auf die Bühne gebracht und mit einem exzellenten Gesangensemble verziert. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Staatsoper Hamburg, 3. Juli 2025“
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Auf den Punkt 65: Delnon geht, Brosda spricht, Kratzer kommt

Georges Delnon, scheidender Intendant der Staatsoper Hamburg © wikipedia.de

In seinem aktuellen Interview mit klassik-begeistert hat Tobias Kratzer, der designierte Intendant der Hamburgischen Staatsoper, uns in den Block diktiert: „Jeder Abend soll bei uns Premiere sein.“ Das wird großartig, ist mein Eindruck nach unserem Gespräch. Jetzt aber hat sich erst mal Georges Delnon verabschiedet und unbewusst gezeigt, wie sein Nachfolger das gemeint haben könnte.

Wolfgang Amadeus Mozart / Le nozze di Figaro

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

 Nicholas Carter/ Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025

von Jörn Schmidt

Unlängst hat der ebenfalls scheidende Generalmusikdirektor Kent Nagano den Hamburger Orchestergraben mit einem orchestral fulminanten Tristan verlassen. Das war eine Ansage, lesen Sie dazu gerne Folge 63 meiner Kolumne.

Auf den Punkt 63:  Kent Naganos Abschied Hamburgische Staatsoper, 10. Juni 2025

„Auf den Punkt 65:  Delnon geht…
Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025“
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Ein wunderbarer Mozart: Figaro fliegt aus dem Repertoire

Katharina Konradi (Susanna, Kammerzofe der Gräfin), Olga Peretyatko (Gräfin Almaviva), Kartal Karagedik (Graf Almaviva) und Julia Lezhneva (Cherubino, Page des Grafen) (Foto: RW)

Julia Lezhneva spielt mit den ihrem Sopran zur Verfügung stehenden, farbreich schimmernden, perlenglänzenden Tönen wie auf einem Trapez und füllt den Raum mit großer Strahlkraft.

Le nozze di Figaro
Musikalische Komödie in vier Akten von Lorenzo Da Ponte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Nicholas Carter musikalische Leitung

Inszenierung: Stefan Herheim

Bühnenbild: Christof Hetzer
Kostüme: Gesine Völlm
Video: fettFim (Momme Hinrichs, Torge Møller)

42. Vorstellung seit der Premiere am 15. November 2015

Hamburgische Staatsoper, 27. Juni 2025

von Dr. Ralf Wegner

Mozarts Nozze di Figaro unter Louis Lohraseb (2024) sowie die jetzige Aufführung unter der musikalischen Leitung des designierten Stuttgarter Generalmusikdirektors Nicholas Carter gehören zum Besten, was die Hamburgische Staatsoper zu bieten hat.

Leider zuletzt am 03. Juli 2025, denn die neue Intendanz nimmt die brillante Herheim-Inszenierung in dem Bühnenbild von Christof Hetzer nicht wieder auf. Darüber hinaus wird Mozart in der kommenden Saison 2025/26 an weniger als 12 Tagen gegeben (die quietschige Così fan tutte und die unsäglichen Zauberflöte).

Also, wer Mozart in Hamburg in einer musikalisch, inszenatorisch und darstellerisch vollkommen überzeugenden Vorstellung sehen will, sollte eine der beiden noch stattfindenden Aufführungen am 29. Juni sowie am 03. Juli 2025 nicht versäumen. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Hamburgische Staatsoper, 27. Juni 2025“
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Auf den Punkt 64: Wie Billy Joel, nur cooler

Così fan tutte Hamburg © Hans Jörg Michel

An Mozarts Oper Così fan tutte hat sich schon so mancher Dirigent schwer verhoben. Allein schon all die Rezitative. Da kann das Orchester noch so schön spielen und das Ensemble himmlisch singen. Oft bleibt dem Zuschauer ein digitaler Eindruck, ein On-off schöner Melodien und schlimmen Stillstands. Kein Spannungsbogen weit und breit. Der Halbbruder von Piano Man Billy Joel hat nun in Hamburg den Così-Code geknackt.

Wolfgang Amadeus Mozart / Così fan tutte

 Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

 Alexander Joel / Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 25. Juni 2025   

von Jörn Schmidt

Billy Joel ist ein US-amerikanischer Sänger, Pianist und Songschreiber. Der Beiname Piano Man leitet sich ab von seinem gleichnamigen Hit aus dem Jahr 1973 und beschreibt dem Künstler perfekt. Billy lebt die Musik, so wie in seinem Song:

And the piano, it sounds like a carnival
And the microphone smells like a beer”

„Auf den Punkt 64: Wie Billy Joel, nur cooler
Hamburgische Staatsoper, 25. Juni 2025  “
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