Auf den Punkt 30: Bei Tugan Sokhiev tickt die Totenuhr ziemlich entspannt

Foto: alte Uhr – Lizenzfreies Bild/Panther Media

Im Tod sind alle gleich, heißt es. Niemand findet es schön, zu sterben. Der Tod ist nun wirklich kein Spaß. Aber im Grunde sind das die einzigen Gemeinsamkeiten. Wie wir mit dem Tod umgehen, das ist höchst unterschiedlich. Man kann das Thema verdrängen oder Antworten in der Religion suchen. Philosophie kann äußerst hilfreich sein, mit der eigenen Sterblichkeit umzugehen. Desgleichen gibt es seit jeher ein kulturelles Zusammenspiel von Musik und Tod. Der Tod wurde mannigfaltig vertont, dazu fallen Ihnen sofort Beispiele ein. Aber wie klingt es, was der Sterbende hört? Kann man sterbend überhaupt noch hören und das Gehörte verständig eingeordnet werden? Eine kurze Recherche anlässlich Bruckners Totenuhr-Coda. 

Münchner Philharmoniker
Tugan Sokhiev / Dirigent

 Anton Bruckner / Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Zweite Fassung)

Elbphilharmonie, Großer Saal, 31. Oktober 2024

 von Jörn Schmidt

Auch wenn man das heutzutage zuweilen gar nicht glauben mag, für den Journalismus gibt es ethische Standards. Lange Zeit waren das allgemeingültige publizistische Grundsätze, die ohne Kodizes und dergleichen beherzigt wurden. 1973 hat der Deutsche Presserat eine Sammlung journalistisch-ethischer Grundregeln kodifiziert. Verleger und Journalisten haben diese Zusammenstellung abgesegnet, das Regelwerk firmiert seither als Pressekodex. Die aktuelle Fassung datiert auf 18. September 2024, ethische Grundsätze unterliegen offensichtlich dem Zeitgeist. Da muss man öfter mal nachjustieren. „Auf den Punkt 30: Tugan Sokhiev
klassik-begeistert.de, 1. November 2024“
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Auf den Punkt 29: Wegen geringer Auslastung – AIDA und die Pausen-Einlasskontrollen in der Staatsoper Hamburg

La clemenza di Tito @ 2024 Hans Jörg Michel

In der letzten Folge meiner Kolumne habe ich zur Wiederaufnahme von Mozarts La clemenza di Tito an der Staatsoper Hamburg geschrieben. Mir hat es gefallen, das können Sie hier bei klassik-begeistert nachlesen. Einen Aspekt möchte ich heute nachtragen. Nach der Pause [sic!], auf dem Weg zurück von der Bar in den Saal, wurde ich aufgefordert, meine Konzertkarte vorzuzeigen. Wenn Sie jetzt denken, na prima, das ist wieder einer meiner Späße. Dann kann ich anwaltlich versichern, dass dies die Wahrheit ist und nichts als die Wahrheit.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) / La clemenza di Tito

Chor und Orchester der Staatsoper Hamburg
Ben Glassberg / Musikalische Leitung
Jetske Mijnssen / Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 22. Oktober 2024

von Jörn Schmidt

Auf meinen freundlichen Hinweis hin, dass ich mich bereits vor Beginn der Oper legitimiert hätte, wähnte ich die Angelegenheit erledigt. Ich wurde indes recht streng aufgefordert, nun bitte die Karte vorzulegen. Mir stellte sich die Situation als Generalprobe für den 1. April 2025 dar, eine Pausen-Einlasskontrolle hatte ich bislang nicht erlebt. Und das war nicht mein erster Opernbesuch.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Staatsoper Hamburg  hat Pausen-Einlasskontrolle eingeführt als Reaktion auf eine eher geringe Auslastung. Jetzt mache ich aber wirklich Spaß, meinen Sie? Mitnichten! Aber der Reihe nach. „Auf den Punkt 29: Geringe Auslastung… Pausenkontrollen
klassik-begeistert.de, 24. Oktober 2024“
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Auf den Punkt 28: La clemenza di Tito REVISITED... Premiere vs. Wiederaufnahme

Katharina Konradi, Kangmin Justin Kim © Hans Jörg Michel

Zur Premiere der Hamburger La clemenza di Tito am 28. April 2024 hatte ich bereits am Morgen des nächsten Tages eine Rezension veröffentlicht, seinerzeit als Autoren-Duo zusammen mit Regina König. Ich glaube, wir waren damit als erste online. Verbindlich bestätigen kann das aber nur der Herausgeber von klassik-begeistert, Andreas Schmidt – wobei Tempo natürlich rein gar nichts über die Qualität einer Rezension aussagt…Mittlerweile ist der Glanz der Premiere verblasst, Titus ist jetzt schnödes Repertoire. Aber wie fällt der Vergleich Premiere/Wiederaufnahme aus? Hier eine Analyse entlang der damaligen Aussagen. Verglichen wurden Dirigat, Inszenierung, Sänger und Publikum. Je Kategorie gab es einen Punkt.

 Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), La clemenza di Tito

Chor und Orchester der Staatsoper Hamburg

Ben Glassberg, Musikalische Leitung
Jetske Mijnssen, Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 22. Oktober 2024

von Jörn Schmidt

Titus ist ein Herrscher, dem das Leben allerhand zumutet. Er hätte seine Mittel, damit umzugehen, sich zu wehren und zu strafen – namentlich Macht und Herrschaft. Doch er lässt Milde walten, ganz der humanistischen  Geisteshaltung verpflichtet. So wollte es Mozart…? „Auf den Punkt 28: La clemenza di Tito
klassik-begeistert.de, 23. Oktober 2024“
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Auf den Punkt 27: Schrankwand-Vibes in der Laeiszhalle ... und was sonst noch geschah

Stellen Sie sich vor, Sie sind skandinavisch eingerichtet. Überall gedeckte Erdtöne, Pastellfarben und leicht kombinierbare Weiß- und Grautöne. Nur die Fernsehcouch ist rot, ein wenig Farbe muss sein. So wie ein dunkler Anzug viel durch ein farbiges Einstecktuch gewinnt. Eines Abends  kommen Sie heim, nichts böses ahnend natürlich. Dort, wo Ihr Flatscreen an der Wand hing, steht jetzt eine Schrankwand in recht dunklem Holz. Mal angenommen, Ihre Partnerin hat das zu verantworten. Malen Sie sich doch mal den weiteren Verlauf des Abends aus…

Hector Berlioz (1803‑1869)
Roméo et Juliette, Dramatische Sinfonie op. 17 

Symphoniker Hamburg

Slowakischer Philharmonischer Chor
Sylvain Cambreling / Dirigent

Catriona Morison / Alt
Cyrille Dubois / Tenor
Luca Pisaroni / Bass

 Laeiszhalle, Großer Saal, 13. Oktober 2024

von Jörn Schmidt

Nun ist die Laeiszhalle nicht von einem skandinavischen Innenarchitekten eingerichtet. Der Vergleich soll nur eine Idee geben, wie es dort die letzten Jahre aussah. Cremefarben, inklusive Orgel. Von 1908 bis 1950 war eine Orgel im deutsch-romantischen Stil der Firma E. F. Walcker & Cie. verbaut. Seit 1950, bis zur Generalsanierung der Laeiszhalle, erklang dort eine Orgel des Hamburger Orgelbauers Rudolf von Beckerath, der einige Defizite nachgesagt wurden. Warum man die seinerzeit eingebaut hatte, weiß vermutlich niemand so recht. Im Rahmen der Sanierung wurde nun die  Walcker-Orgel rekonstruiert. Aber erstmal zurück zu den Schrankwänden… „Auf den Punkt 27: Schrankwand-Vibes in der Laeiszhalle
klassik-begeistert.de, 14. Oktober 2024“
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Auf den Punkt 26: Wie alt ist Tarmo Peltokoski wirklich?

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen / Tarmo Peltokoski © Daniel Dittus

Wenn Sie meine Kolumne regelmäßig lesen, können Sie das wahrscheinlich nicht mehr hören. Mit dem Alter des Dirigenten sei es wie mit der Lage bei Immobilien. Das vertrete ich, wo immer es passt. Alter, Alter, Alter, das ist wichtig. Also hohes Alter, meine ich. Man lernt halt nie aus, und je öfter sich Herbert Blomstedt mit Bruckner beschäftigt, desto berührender wird sein Dirigat. Und nächstes Jahr, da ist er noch besser.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Tarmo Peltokoski, Dirigent
Fabian Müller, Klavier

Johannes Brahms (18331897) / Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15

Jean Sibelius  (18651957) / Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82


Elbphilharmonie, Großer Saal,
9. Oktober 2024

 von Jörn Schmidt

Aber wenigstens geht es heute mal nicht um Plagiate, Rote-Bete-Flecken oder sündhaft teure Tickets  für das Konzert eines alterslosen Baritons. Sondern um einen unglaublich jungen Dirigenten. Nein, nicht Klaus Mäkelä. Der ist im Grunde auch gar nicht mehr so jung… Im Fokus stand  Tarmo Peltokoski aus Finnland.

Altersweise bedeutet übrigens mitnichten, dass es altersmilde zur Sache geht. Wie Bernard Haitink Bruckner 7 hat krachen lassen bei seinem Auszug aus der Berliner Philharmonie, das hatte ich bis anhin noch nicht so gehört. Ich glaube ja, dass in der Philharmonie immer noch die Aura von Karajan und Abbado zu spüren ist. Die haben da  einen Mordsschrecken bekommen, würde ich sagen. „Auf den Punkt 26: Wie alt ist Tarmo Peltokoski wirklich?
klassik-begeistert.de, 10. Oktober 2024“
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Auf den Punkt 25: Calixto Bieito zahlt die chemische Reinigung

In der Staatsoper Hamburg sitze ich gerne im Parkett, Reihe 1. Man kann dort gut in den Orchestergraben gucken, was zuweilen sehr interessant ist. Da gäbe es einiges zu berichten, aber soweit ich weiß, habe ich hier bei klassik-begeistert nur freundliche Beobachtungen geteilt.

Carl Orff (1895 – 1982) / Trionfi

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Kent Nagano / Musikalische Leitung

Calixto Bieito / Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 5. Oktober 2024

von Jörn Schmidt

Gestern hätte man aber denken können, man hätte mir etwas heimzahlen wollen. Auch wenn das nicht mehr  zum guten Ton gehört, wenn ich in die Oper gehe, binde ich mir eine Krawatte um. Das Hemd ist frisch gebügelt und ein Jackett ist Pflicht. Gerne auch mal ein dunkler Anzug. Ich finde, das erfordert der Respekt vor den Musikern. Aber der Reihe nach:

In ihrer letzten Saison haben Kent Nagano und Georges Delnon als erste Premiere Trionfi von Carl Orff angesetzt, die Inszenierung stammt von Calixto Bieito. Also nicht nur Carmina Burana, sondern das komplette Triptychon inklusive Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite. Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite gab es vor der Pause, danach Carmina Burana mit den oft gehörten, aber immer noch mächtigen O Fortuna-Chören. „Auf den Punkt 25: Calixto Bieito zahlt die chemische Reinigung
klassik-begeistert.de, 6. Oktober 2024“
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Auf den Punkt 24: Plácido Domingo sagt Tschüß in HH

Foto: Fotografías – archimadrid.es

Die wahrscheinlich erste Konzertkritik ohne Konzertbesuch.

Hamburger Camerata
Eugene Kohn / Dirigent

Plácido Domingo / Bariton;
Saioa Hernández / Sopran

Gala-Konzert „Danke Hamburg“ / Arien und Duette aus Plácido Domingos umfangreichen Repertoire

Elbphilharmonie, Großer Saal, 29. September 2024

von Jörn Schmidt

Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, denkt Tag und Nacht an seine Leser. Mittelbar also auch an seine Autoren. Freitagnacht erreichte mich sein Anruf, am Sonntag (29. September 2024, 20:00 Uhr) steige in der Elbphilharmonie das große Galakonzert „Danke Hamburg“ mit Plácido Domingo. Er habe gerade gesehen, es gebe jetzt (Stand 23:07 Uhr, 27. September 2024) noch eine Handvoll Tickets der Preiskategorie 2 für 440 EUR  pro Ticket. Wäre das nicht etwas für mich?

Zu viel ist zu viel, habe ich mir gedacht. Auch eingedenk der Uhrzeit, und wollte sagen: Geht’s noch? Aber ich halte viel auf meine Höflichkeit, ich schreibe hier ja auch eher mit feiner Klinge.  Ich habe also meinen Mund gehalten und ihm am nächsten Morgen statt dessen eine neue Folge meiner Kolumne hingeklatscht. „Auf den Punkt 24: Plácido Domingo singt in der Elbphilharmonie,
Hamburg, 29. September 2024“
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Auf den Punkt 23: Hört Stefan Vladar etwa heimlich Emerson, Lake & Palmer?

Bo Skovhus © Roland Unger

Blues, Jazz und Rock, selbst Country und Popmusik können genauso berühren wie klassische Musik. Paradebeispiel sind die American Recordings Alben, die Rick Rubin mit dem US-amerikanischen Country-Sänger Johnny Cash produziert hat. Allein seine Cover-Version von Bridge Over Troubled  Water, aufgenommen mit Fiona Apple, schlägt das Original um Welten. Die Präsenz der brüchigen, bereits von Krankheit gezeichneten Stimme von Johnny Cash, kontrastiert mit Fiona Apples glockenklarem Gesang. Und das alles sparsamst instrumentiert: Mich bewegt das immer wieder.

Sergei Prokofjew (18911953) / Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25, »Symphonie classique«

Frank Martin (18901974) / Sechs Monologe aus »Jedermann« für Bariton und Orchester

Modest Mussorgsky (18391881) / Bilder einer Ausstellung, Orchesterfassung von Maurice Ravel

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
Stefan Vladar, Dirigent

Bo Skovhus, Bariton

 Musik- und Kongresshalle, Lübeck, 15. September 2024

 von Jörn Schmidt

Beide Genres zu mischen, also zum Beispiel Rock und Klassische Musik, das funktioniert in der Regel überhaupt nicht. Ich habe nie verstanden, wieso sich das London Symphony Orchestra dafür hergegeben hat, Nothing Else Matters mit Metallica einzuspielen. Hoffentlich hat es sich finanziell gelohnt und die Tantiemen wurden krisensicher angelegt.

Musikalisch so überhaupt nicht gelungen ist die Vertonung von   Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, die Emerson, Lake & Palmer (ELP) 1971 in der Newcastle City Hall aufgenommen haben. Das Album soll es im Dezember 1971  tatsächlich auf Platz 3 der britischen Album-Charts geschafft haben. Vielleicht war es ja unter den Last-Minute-Verlegenheits-Weihnachtsgeschenken. „Auf den Punkt 23: Hört Stefan Vladar etwa heimlich Emerson, Lake & Palmer?
klassik-begeistert.de, 15. September 2024“
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Auf den Punkt 22: Rossini zahlt kein Schutzgeld

Nicolas Fink © Marco Kitzing

Rossini verstand sich auf feinste Ironie. Seine Petite messe solennelle dauert 90 Minuten, das Werk müsste also heißen: Grande messe solennelle. Zumal es damals Zeitgeist war, alles als Grande zu titulieren. So wie heute jedes Konzert mindestens mega ist. Besucher der Elbphilharmonie kennen das, da ist immer alles so was von mega, selbst vor und nach einem Bruckner-Adagio wird megamäßig applaudiert.


Gioachino Rossini
/ Petite messe solennelle

Öffentliche Uraufführung: 24. März 1864 (La Sainte-Trinité, Paris)


Stefania Dovhan
/  Sopran
Anna Alàs i Jové / Mezzosopran
Pietro Adaíni / Tenor
Simon Lim / Bass

Philip Mayers / Klavier
Petteri Pitko / Harmonium

Schleswig-Holstein Festivalchor
Nicolas Fink / Dirigent

Dom, Ratzeburg, 23. August 2024

 von Jörn Schmidt

Wirklich klein ist nur die Besetzung der Messe. Weil für die Einweihung der Privatkapelle eines befreundeten Pariser Grafenpaares komponiert, war einfach kein Platz für große Chor- und Orchestermassen. Simplify your life, dachte der Komponist. Wie passt es dazu, dass Rossini doch noch eine Orchester-Fassung schuf? „Auf den Punkt 22: Rossini zahlt kein Schutzgeld
klassik-begeistert.de, 24. August 2024“
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Auf den Punkt 21: Claude Frochaux macht aus dem Sylter Friesensaal eine Bruchbude

Sonnenuntergang Kampen © Jörn Schmidt

Paula Hansen hat den Syltern einen reetgedeckten Backsteinbau oberhalb des Keitumer Kliffs gestiftet. Seit 1985 ist der Bau als Bürgerhaus, Treffpunkt und Veranstaltungsort selbsternanntes Wohnzimmer der Sylter. Das friesische Gemäuer hat bestimmungsgemäß Biikeessen, Petritanz, Flohmärkte, Ausstellungen, Familien- oder Betriebsfeiern, Jubiläen, Bälle und Konferenzen über sich ergehen lassen. Und jetzt das, der Saal eine Bruchbude. Was war passiert? 

Peter Tschaikowsky (1840-1893) / Romeo und Julia, Fantasie-Ouvertüre (Arr. Vladimir Mendelssohn)

Helena Winkelman (*1974) / Ignis für Piccolo und Cello URAUFFÜHRUNG

Sergei Rachmaninow (1873-1943) / Presto aus Six moments musicaux Op. 16

Georges Bizet (1838-1875) / Fantasy Carmen für 4 Violinen und Kontrabass (Arr. Julian Milone)

Karlheinz Stockhausen (1928 – 2007) / Tierkreis Leo (Arr. Helena Winkelman)

Manuel de Falla (1876-1946) / Pantomima y Danza ritual del fuego from El amor brujo

Max Bruch (1838-1920) / Streichoktett

Besetzung:

in order of appearance:  Priya Mitchell / Violine, Annette Walther / Violine, Kinga Wojdalska / Viola, Pieter de Koe / Cello, Claude Frochaux / Cello, Todor Markovic / Kontrabass, Irina Zahharenkova / Klavier, Roy Amotz / Flöte, Helena Winkelman / Violine, Tim Crawford / Violine, Animato Quartett (Inga Våga Gaustad / Violine, Tim Brackman / Violine, Elisa Karen Tavenier / Violine, Pieter de Koe)


Friesensaal, Keitum, Sylt,
1. August 2024

 von Jörn Schmidt

Claude Frochaux is back in town, zusammen mit Malte Ruths richtet er hier das Kammermusikfest Sylt aus. Schon zum 12. Mal. Das endete mit dem Streichoktett B-Dur op. posth. von Max Bruch. Sie können jetzt sagen, die Überschrift meiner Kolumne war aber eine ziemliche plumpe Tour, die Klickrate für Klassik-begeistert zu erhöhen. Aber so einfach ist das nicht. Vertraut man Wikipedia, dann hat Bude im Mittelhochdeutschen, im Schwedischen und Englischen gar keinen negativen Beiklang. Gemeint sind unter u.a. Hütte, Haus, kleine Wohnung oder Marktbude. Und wenn man in so einer Bude Max Bruch spielt, dann wird aus dem schnuckeligen Friesensaal plötzlich eine Bruch-Bude. „Abschlusskonzert 12. Kammermusikfest Sylt
klassik-begeistert.de, 2. August 2024“
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