Foto: Archiv © Bernd Uhlig 2015
Yoel Gamzou ist Korngold-Fan, er lebt in Wien in dem Haus, in dem bereits der Komponist wohnte. Und das nicht zufällig, sondern willentlich. Mehr Verehrung geht nicht? Doch, da geht noch was. Gamzou befreit Korngold an der Staatsoper Hamburg vom Filmmusik-Geschmäckle, er treibt der Partitur filmmusikalische Tendenzen weitestgehend aus. Wer hätte das gedacht, nach Gamzous rockender Carmen letzte Spielzeit. Falscher Glanz darf nicht vorkommen, doch Klaus Florian Vogt durchbricht die Düsternis.
Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)
Die tote Stadt
Libretto – Paul Schott (Julius und Erich Wolfgang Korngold), nach dem Drama Bruges-la-Morte von Georges Rodenbach
Uraufführung – 4. Dezember 1920, Köln (Stadttheater) und Hamburg (Stadttheater)
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Yoel Gamzou – Musikalische Leitung
Inszenierung – Karoline Gruber
Bühnenbild und Kostüme – Roy Spahn und Mechthild Seipel
Staatsoper Hamburg, 8. Juni 2024
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
von Jörn Schmidt
Seit 1934 wirkte Korngold als Pionier des noch jungen Genres Filmmusik in Hollywood und erhielt zwei Oscars. Wie schade, Filmmusik, das hätte nicht sein müssen. Galt Korngold doch schnell als „Mozart des 20. Jahrhunderts“. Was hätte da noch alles kommen können. An Opern, wohlgemerkt. Zwei Oscars sind natürlich auch nicht schlecht, aber eben keine Bereicherung für die Opernhäuser. „Auf den Punkt 14: Die Staatsoper Hamburg ist nicht Hollywood – Yoel Gamzou / Klaus Florian Vogt
klassik-begeistert.de, 9. Juni 2024“ weiterlesen